Kösem

Kösem

Kösem Mahpeyker (* um 1589 auf Tinos; † 1651) war die Ehefrau von Sultan Ahmed I. des Osmanischen Reiches und Mutter der Sultane Murad IV., İbrahim sowie Großmutter Mehmets IV. und übte in dieser Zeit als Valide Sultan großen Einfluss auf die Politik des Reiches aus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kösem wurde um 1589 in Griechenland als Tochter eines orthodoxen Priesters geboren und hieß zunächst Anastasia. Sie wurde durch den osmanischen Gouverneur von Bosnien an den osmanischen Hof verschenkt, wo sie zur Favoritin des Prinzen Ahmed aufstieg. Nach ihrer Hochzeit nannte sie sich Kösem Mahpeyker und übte großen Einfluss auf die Politik aus. Sie beeinflusste die Wahl der Großwesire und sammelte erhebliche Reichtümer in ihrem Harem an. Hierdurch war sie in der Lage sowohl den ärmeren Bevölkerungsteilen mit Zuwendungen zu helfen, als auch ein Leben im Luxus zu führen.

Zwischen 1623 und 1632 war sie Regentin des Osmanischen Reiches, da ihr Sohn Murad IV. noch minderjährig war.

Um 1640 erhielt sie Turhan Hatice, die spätere Valide Sultan, zum Geschenk.[1]

Auch während der Regentschaft ihres minderjährigen Enkels Mehmet IV. regierte sie zunächst als Regentin. 1651 verbündeten sich rebellische Sipahis mit den Schwarzen Eunuchen des Harems, die die Ermordung Kösems arrangierten.[2] Kösem hatte vergeblich auf Unterstützung der Janitscharen gebaut, von denen viele in der Revolte ebenfalls starben.[2]

Rezeption

Kösem wird heute bisweilen als die einflussreichste und „faszinierendste“ Frau der osmanischen Geschichte gesehen;[3] sie habe sowohl ihren Ehemann als auch ihre Söhne manipuliert und so das Osmanische Reich de facto regiert.[4] Durch ihre griechische Herkunft erschwere sie zudem die eindeutige Grenzziehung zwischen modernen Griechen und Türken.[3]

Quellen

  1. Lucienne Thys-Şenocak: Ottoman Women Builders: The Architectural Patronage of Hadice Turhan Sultan. Ashgate, Aldershot 2006, S. 17. 
  2. a b Suraiya Faroqhi, Bruce McGowan, Donald Quataert, Şevket Pamuk: An Economic and Social History of the Ottoman Empire. Cambridge University Press, Cambridge, England 1997, ISBN 0521574552, S. 414f. 
  3. a b Patrick Comerford: Defining Greek and Turk: Uncertainties in the Search for European and Muslim identities. In: Cambridge Review of International Affairs. 13, Nr. 2, 2000, S. 240-253, S. 247 (http://dx.doi.org/10.1080/09557570008400313). 
  4. Gerald Maclean: Introduction: Re-Orienting the Renaissance. In: Gerald Maclean (Hrsg.): Re-Orienting the Renaissance: Cultural Exchanges with the East. Palgrave Macmillan, Basingstoke, Hampshire 2005, ISBN 9781403992338, S. 1-29, S. 14. 

Weblinks


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