- Køkkenmøddinger von Åmølle
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Der Køkkenmøddinger von Åmølle ist ein vorzeitlicher Abfallhaufen, der hauptsächlich aus den Schalen von Austern besteht. Er liegt am Südufer des Mariagerfjordes, etwa zwei Kilometer südlich von Sønder Hadsund im dänischen Jütland.
Køkkenmøddinger finden sich in vielen Teilen Europas und der übrigen Welt an Stellen, wo das Meer ufernah gute Bedingungen für die Existenz von Meeresfrüchten schuf. Die Abfallhaufen sind klein, wenn sie nur kurze Zeit benutzt wurden, oder von beträchtlicher Größe, wenn sie Jahrhunderte benutzt wurden. Soweit bekannt, lebten die Menschen nicht auf ihnen, aber saisonal direkt neben ihnen.
Dänemark hat sich seit dem Ende der Eiszeit am Fjord um vier bis fünf Meter gehoben. Zwischenzeitlich bedeckte das Meer im Fjordbereich einen größeren Bereich als heute. Ein Nebenarm des Mariagerfjordes verlief von Åmølle aus, im heutigen Bachtal der Kastbjerg Å in Richtung Süden, etwa bis Edderup und bildete in Richtung Osten eine Bucht, die bei Trudsholm endete.
Die Muschelhaufen sind entlang der alten Küstenlinie des Mariagerfjords verbreitet und entstammen primär der mesolithischen Ertebølle-Kultur. Bekannte Køkkenmøddinger auf der Südseite des Fjords sind Marcilleborg, westlich von Mariager und Åmølle. Auf der Havnø, einer einstigen Insel, östlich von Hadsund, die heute Teil des Festlandes auf der Nordseite des Fjordes ist, liegt ein 100 m mal 25 m großer Køkkenmøddinger. Der von Visborg bei Hadsund, nicht zu verwechseln mit der gotländischen Festung, wurde Ende der 1990er Jahre ausgegraben. (sh. Karte im Weblink).
Der ausgegrabene Køkkenmøddinger von Åmølle liegt an der Ostseite des Kastbjergtales. Die Bahntrasse der 1969 stillgelegten Strecke Randers-Hadsund verläuft über den Abfallhaufen, der heute oberflächig nicht erkennbar ist. Ein Bereich von 65 m mal 10 m und 1,2 m Tiefe wurde im Jahre 1893 als einer der ersten ausgegraben. Der Køkkenmøddinger besteht aus mehreren Haufen und enthielt hauptsächlich Schalen der Auster, aber auch der Miesmuschel, von Meerschnecken und Nüssen. Pro Kubikmeter wurden 10.800 Schalenstücke ermittelt.
Gefunden wurden auch Geweihstangen, einige Herde, spitzbodige dickwandige Keramik und Schleifsteine, sowie Äxte, Schaber, Bohrer und Messer aus Feuerstein. Die meisten Werkzeuge entstammen der Ertebølle-Kultur, aber es wurden auch Werkzeuge aus der Jungsteinzeit gefunden. Ein gut erhaltenes, 180 cm langes Skelett stammt möglicherweise aus dieser Zeit, während zwei oder drei, nahe der Oberfläche liegende Skelette, wahrscheinlich später begraben wurden. Die Funde der Køkkenmøddinger bei Mariager sind im Museum von Mariager ausgestellt.
Literatur
- Karen Marie Christensen: Archaeological sites and Monuments in the Mariager Area 1994 ISBN 87-90099-08-7
Weblinks
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