- Künstlich
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Natürlichkeit bezeichnet:
- eine Zuordnung oder Zugehörigkeit zur Natur,
- den Gegensatz zu Künstlichkeit, damit Dinge oder Handlungsweisen, die sich nicht aus menschlicher Planung oder geplanten Prozessen ergeben. Meist wird künstlich - als vom Menschen gemacht - als Gegensatz zu natürlich - als vom Rest der Natur gemacht - betrachtet. Da nun der Mensch nicht außerhalb der Natur steht, sondern wie jedes andere Lebewesen zur Natur gehört, gibt es Stimmen wie die des Physikers und Nobelpreisträgers Gerd Binnig, die dafür plädieren, künstliche Objekte als spezielle natürliche Objekte anzusehen. Natürlichkeit wäre somit kein Gegensatz zu Künstlichkeit, sondern Natürlichkeit wäre ein Oberbegriff von Künstlichkeit.
- im Sinne einer Feststellung „Natürlich!“, eine Selbstverständlichkeit oder Tatsache,
- in der linguistischen Natürlichkeitstheorie eine Größe, die umgekehrt proportional zur Markiertheit ist.
Als natürlich bezeichnet man:
- Konzepte, Dinge, Abläufe oder Vorgänge, die nicht von Menschen erdacht, (künstlich) geschaffen oder veranlasst wurden.
- umgangssprachlich Dinge oder Ereignisse, die man so erwartet(e), für naheliegend oder für selbstverständlich hält,
- Uneheliche Kinder (natürlicher Sohn, natürliche Tochter)
- in der Informatik, z. B. in der Datenbankabfragesprache SQL und anderen Sprachen mit Recordstrukturen, solche Operationen, die die Felder mit identischem Namen in verschieden strukturierten Datensätzen miteinander verknüpfen,
- in der Mathematik einen Begriff aus der Kategorientheorie (natürliche Transformationen).
Siehe auch natürliche Zahl, Exponentialfunktion, Logarithmus.
Literatur
- Gerd Binnig: Aus dem Nichts - Über die Kreativität von Natur und Mensch, Verlag Piper, 1. Auflage 1992, ISBN 3-492214-86X
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