Kōno Taeko

Kōno Taeko

Kōno Taeko (jap. 河野 多惠子; * 30. April 1926 in der Präfektur Ōsaka) ist eine japanische Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Kōno wurde 1926 als viertes von fünf Kindern geboren. Sie war in ihrer Jugend oft kränklich und entwickelte zu dieser Zeit ein Interesse an den Werken von Izumi Kyōka und Tanizaki Jun’ichirō.

Sie studierte nach Kriegsende Wirtschaftswissenschaften und war bis zum Ausbruch einer Tuberkulose im Jahre 1957 berufstätig. Ab 1960 veröffentlichte sie erste Erzählungen; der erste größere Erfolg war Knabenjagd im Jahr 1962. Kōno erhielt mehrere literarische Auszeichnungen, so den Tanizaki-Jun’ichirō-Preis, den Akutagawa-Preis, den Noma-Literaturpreis und den Yomiuri-Literaturpreis.

Kōno lebte zu Beginn der 2000er Jahre in Tokio.

Interpretation

Ihre genauen Beschreibungen von Situationen und psychischen Reaktionen lassen hinter dem Alltäglichen ohne Aufhebens das Bedrohliche aufscheinen. Die oftmals verstörenden Einblicke in das Grauen oder persönliche Höllen können dabei von Erinnerungen an traumatische Kriegserlebnisse herrühren oder sadomasochistische Phantasien oder Verstörungen aus zwischengeschlechtlichen Beziehungen sein. Die Protagonisten in Kōnos Erzählungen sind häufig Frauen und Kinder.

Werke (Auswahl)

  • Yōjigari (幼児狩り; 1962)
  • Kani () – Akutagawa-Preis 1963
  • Hone no niku
  • Fui no koe (不意の声; 1968) – Yomiuri-Literaturpreis 1968
  • Saigo no toki (最後の時) – Frauenliteraturpreis 1966
  • Kaitentobira (回転扉, „Drehtür“; 1970)
  • Ichinen no bokka (一年の牧歌, „Idylle eines Jahres“; 1980) – Tanizaki-Jun’ichirō-Preis 1980
  • Miira tori ryōkitan (みいら採り猟奇譚; 1990) – Noma-Literaturpreis 1991
    • Riskante Begierden. Roman. Sabine Mangold und Jayasaki Yukari (Übs.). Japanische Bibliothek im Insel Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-458-16554-1
  • Gojitsu no hanashi (後日の話; 1999) – Mainichi-Literaturpreis 2000
  • Han shoyūsha (半所有者; 2001) – Kawabata-Yasunari-Literaturpreis 2002

Literatur

  • Siegfried Schaarschmidt und Michiko Mae (Hg.): Japanische Literatur der Gegenwart. Hanser Verlag, München 1990. ISBN 3-446-15929-0

Weblinks

Japanische Namensreihenfolge Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kōno der Familienname, Taeko der Vorname.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kono Taeko — Kōno Taeko (jap. 河野 多惠子; * 30. April 1926 in Ōsaka) ist eine japanische Schriftstellerin. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Interpretation 3 Werke (Auswahl) 4 Litera …   Deutsch Wikipedia

  • KONO TAEKO — (1926–)    Kono Taeko is a novelist and literary critic from Osaka. During World War II, she attended Osaka University and, after graduating and upon reading Emily Bronte’s Wuthering Heights, decided to become a professional author. She worked… …   Japanese literature and theater

  • Taeko Kono — Kōno Taeko (jap. 河野 多惠子; * 30. April 1926 in Ōsaka) ist eine japanische Schriftstellerin. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Interpretation 3 Werke (Auswahl) 4 Litera …   Deutsch Wikipedia

  • Taeko Kōno — Kōno Taeko (jap. 河野 多惠子; * 30. April 1926 in Ōsaka) ist eine japanische Schriftstellerin. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Interpretation 3 Werke (Auswahl) 4 Litera …   Deutsch Wikipedia

  • Kōno — ist der Familienname folgender Personen: Fumiyo Kōno (* 1968), japanische Manga Zeichnerin Kōno Ichirō (1898–1965), japanischer Minister, Sportfunktionär Kōno Kenzō (1901–1983), japanischer Politiker und Präsident des Sangiin, Sportfunktionär… …   Deutsch Wikipedia

  • Kōno — Kōno,   Taeko, japanische Schriftstellerin, * Ōsaka 30. 4. 1925; setzt sich in ihrem Erzählwerk neben der Verarbeitung von Kriegserfahrung kritisch mit Ehe, Partnerschaft und Sexualität auseinander, die sie aus der Perspektive der Frau darstellt …   Universal-Lexikon

  • Taeko Kono — is a Japanese novelist and essayist.BioKono Taeko was born April 30, 1926 (15th year of Taisho) in Osaka, Japan to a wholesale goods seller and his wife. She was the fourth child of five, with two older brothers, an older sister, and a younger… …   Wikipedia

  • Yomiuri-Preis — Der Yomiuri Literaturpreis (jap. 読売文学賞, Yomiuri bungaku shō) ist ein japanischer Literaturpreis, der seit 1949 von der Yomiuri Zeitung vergeben wird. Der Preis war gedacht, um nach der Niederlage im Zweiten Weltkriege einen erneuten Aufschwung… …   Deutsch Wikipedia

  • Yomiuri-Literaturpreis — Der Yomiuri Literaturpreis (jap. 読売文学賞, Yomiuri bungaku shō) ist ein japanischer Literaturpreis, der seit 1949 von der Yomiuri Zeitung vergeben wird. Der Preis war gedacht, um nach der Niederlage im Zweiten Weltkriege einen erneuten Aufschwung… …   Deutsch Wikipedia

  • Japanische Dichter — Chronologische Liste japanischer Schriftsteller Klassik Kyōkai (späte Nara bis frühe Heian Zeit) Sei Shōnagon (ca. 966–ca. 10??) Murasaki Shikibu (ca. 973–ca. 1025) Mittelalter Frühmoderne Ihara Saikaku (1642–1693) Matsuo …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”