- K’ómoks
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Wohngebiet Systematik Kulturareal: Nordwestküste Sprachfamilie: Salish-Sprachen Sprache: Zentrales Salish Stammesgruppe: Nördliche Küsten-Salish Stamm, Volk: Comox Synonyme K’ómoks Die Comox oder K’ómoks sind eine der kanadischen First Nations in British Columbia. Sie gehören zur Salish-Sprachgruppe und lebten um den Puntledge River auf Vancouver Island und auch auf der östlichen Seite der Strait of Georgia. Sie gehören, wie die Pentlatch und die Sechelt der Gruppe der nördlichen Küsten-Salish an. Der Name Comox ist die anglisierte Form von K’ómoks und ist zugleich der Name der heutigen Stadt Comox.
Nach Angaben des Aboriginal Portal Canada zählte man 2008 273 Comox.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Grundlagen
Als Joseph McKay die Gegend um den heutigen Ort Comox 1852 besuchte, berichtete er seinem Auftraggeber James Douglas, die Prärien seien von „Sanetch” (Saanich), parkartigen Wiesen durchsetzt.[3] Außerdem erlaubten natürliche Häfen und guter Boden Ackerbau, wo bisher Camas und Kartoffeln wuchsen.
Camas (Camassia quamash) und die kurz zuvor eingeführten Kartoffeln spielten für die Stämme der Pentlatch, K’ ómoks und Kwakwaka'wakw eine wichtige Rolle. Die Camas-Wiesen und eine nur im Nordwesten Amerikas vorkommende Eichenart bildeten darüber hinaus eine Art Heilgarten für die Indianer. Die Wiesen wurden periodisch abgebrannt, was ihre Fruchtbarkeit erhöhte, und zugleich die Überwaldung durch andere Arten verhinderte. Außerdem wurde mit den großen Camas-Früchten Handel betrieben, vor allem mit den Nuu-chah-nulth.
Als weiteres Handelsgut kam die Tomate hinzu, die zwischen 1800 und 1815 in der Region Eingang fand. So bauten die Haida Tomaten an und verkauften sie über mehrere Jahrzehnte an vorbeikommende Schiffe, aber auch in Fort Simpson. Auf diese Art fanden die im nördlichen Vancouver Island lebenden Stämme einen kleinen Ersatz für den Pelzhandel, der fast zur Ausrottung von Fischottern und Bibern führte. Möglicherweise haben die K’ ómoks den Kartoffelanbau von Leuten der Hudson's Bay Company in Fort Langley übernommen, möglicherweise aber auch schon früher durch traditionellen Handel.
Erste Kontakte mit Europäern
Zwar nahmen Vancouver und andere Entdecker Kontakt zu dieser Gruppe auf, doch waren sie für den Pelzhandel in Ermangelung von Fischottern uninteressant. Die drastischen Gesellschaftsveränderungen, die dieser Handel bei den Nuu-chah-nulth an der Westküste von Vancouver Island, aber auch im Norden und Süden der Insel hervorbrachten, erreichten die Comox mit deutlicher Verzögerung.
Die Schlacht von Hwtlupnuts (Maple Bay) um 1840
Während erste Pockenepidemien bereits ab 1775 und 1782 die südlichen Stämme schwächten, blieben die Kwakwaka'wakw im Norden davon lange verschont. Sie nutzten die Gelegenheit, um zu rauben und Sklaven zu fangen. Dabei kamen ihnen Musketen zugute, die sie auf Umwegen durch den Pelzhandel mit den Europäern erwarben. Doch die Ansiedlungen der Hudson's Bay Company brachten bald auch Gewehre in die Hände der südlichen Stämme, wie der Comox. Die Comox verbündeten sich sogar mit den Eindringlingen aus dem Norden. Doch die übrigen Stämme der Region, die Nanaimo, Saanich, Songhees, Esquimalt, Musqueam und Squamish verbündeten sich gegen die Eindringlinge, in diesem Fall die Lekwiltok. In der Maple Bay lockten sie, als Frauen verkleidet, die Gegner in eine Falle. Das größte Stammesbündnis der Inselgeschichte war für die Comox, die auf Seiten der Lekwiltok gestanden hatten, ein Desaster. Die Stammeskoalition war es übrigens auch, die Fort Victoria 1843 angriff, wenn sie sich auch zu einem Friedensschluss bereiterklärte. Tzouhalem, Häuptling der Cowichans, hatte sie angeführt.
Weiße Siedler
George Drabble, der 1862 im Auftrag der Provinz die Gegend besuchte, verzeichnete noch Dörfer an der Küste und das Pentlatch-Dorf am Tsolum in seinen Karten. Kurz darauf, ab dem 2. Oktober 1862, verdrängten Siedler, die das Land für einen Dollar pro Acre kauften, die Indianer. Die Camas-Wiesen wurden verlassen, die Eichen gefällt, Kartoffelacker dominierten bald das Land, dazu Vieh. Die Bodenbewirtschaftung der Indianer wurde noch nicht einmal als Landwirtschaft erkannt.
Die K’ómoks, ihrer wirtschaftlichen Grundlagen beraubt, mussten sich zu niedrigen Löhnen bei den Siedlern verdingen: Bäume fällen, Kanutransport, Straßenbau und Feldarbeit. Die Frauen arbeiteten meistens auf den Kartoffeläckern.
Als die McKenna-McBride-Kommission ab 1913 die Reservate aufsuchte, schlug sie vor, dass von den beiden Reservaten des „Comox Tribe“, „No. 1 - Comox, 155.00 acres“ bestehen bleiben, während „Pentledge Reserve No. 2“ eingezogen werden sollte. [4] Dazu kam ein Friedhof am Goose Spit von 14 Acre Fläche, der ebenfalls bestätigt wurde.[5] Rechtskraft erhielten diese Vorschläge der Kommission erst 1923.
Heutige Situation
1967 wurden 783 Comox gezählt. Sie sind im Kwakiutl District Council vertreten, der zehn First Nations umfasst. Zum Council zählen neben den Comox auch die Stämme der Campbell River, dazu die Cape Mudge, die Da'naxda'xw First Nation, die Gwa'Sala-Nakwaxda'xw, die Kwakiutl First Nation, die Kwiakah, die Mamalilikulla-Qwe'Qwa'Sot'Em, die Quatsino und die Tlatlasikwala. Die Comox besitzen heute insgesamt vier Reservate. Comox 1, Pentledge 2 und Goose Spit 3 liegen in der Nähe der Stadt Comox, Salmon River 1 ist weiter nördlich an der Queen Charlotte Strait zu finden.
Literatur
- Franz Boas, Comparative Vocabularies of eight Salishan languages [1900]
- Sharon Niscak, Camas Meadows to Potato Patches – The Land of Abundance, 2006
- Wayne Suttles (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Bd. 7: Northwest Coast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1990. ISBN 0-87474-187-4
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stammesgebiet der Comox
- ↑ S. Aboriginal Portal Canada, First Nation Connectivity Profile.
- ↑ Dies und das Folgende nach: Sharon Niscak: Camas Meadows to Potato Patches – The Land of Abundance, 2006.
- ↑ Der publizierte Text: Minutes of Decision - Comox Tribe.
- ↑ Der publizierte Text: Minutes of Decision - Cowichan Tribe and Cowichan Lake Tribe.
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