- Anluven und Abfallen
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Anluven und abfallen sind Begriffe aus der Seemannssprache.
Als anluven wird die Richtungsänderung eines Segelschiffes nach Luv bezeichnet. Dies ist eine Kursänderung des Schiffes höher an den Wind, so dass der Wind vorlicher (mehr von vorn) einfällt. Das Anluven hat sein Ende, wenn die Segel killen (die Segel im Wind „flattern“).
Besonderheit bei Segelbooten:
Erfährt die Segeljacht oder Jolle eine Bö, so beginnt sich das Boot nach Lee (vom Wind abgewandte Seite) zu krängen, was ein Anluven des Bootes bewirkt, ohne dass man die Ruderpinnenstellung verändert hat. Bei Regattafahrten kann das von Relevanz sein, da man in diesem Moment höher am Wind fahren kann als vor der Bö. Dieses Verhalten kann allerdings auch zu einer unkontrollierten Wende führen, wenn man das Anluven in diesem Fall zugelassen hat und die Bö vorbei ist. Fuhr man vor der Bö an der "Killgrenze" (Die Höhe zum Wind bevor die Segel killen) hat man nach der Bö diese Grenze überschritten und die Vorsegel können Back stehen, was unweigerlich zu einer Leegierigkeit und damit verbundenen Wende führen kann. Hier ist Aufmerksamkeit geboten. Achtung Kentergefahr!
Das Gegenteil von anluven ist abfallen.
Als abfallen wird die Richtungsänderung eines Segelschiffes nach Lee bezeichnet. Dies ist eine Kursänderung des Schiffes weg vom Wind, so dass der Wind mehr seitlich oder mehr von hinten einfällt.
Die Windseite (Schiffseite, auf die der Wind weht) verändert sich beim Anluven und beim Abfallen nicht.
Als Merkhilfe für den Rudergänger gilt: Anluven = Ruderpinne (in Richtung) zum Großbaum drücken.
Kategorien:- Schiffsmanöver
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