- Anmachholz
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Spächtele ['ʃbɛçdələ] (in der Regel im Plural verwendet, Singular: das Spächtele, ['ʃbɛçdəle]) ist ein insbesondere in Baden-Württemberg verwendeter Begriff für eine bestimmte Form von Brennholz.
Spächtele dienen allein als Anfeuerholz. Typischerweise legt man in den anzufeuernden Ofen zuunterst ein Stück zerknüllter Zeitung, darüber locker geschichtet eine Handvoll Spächtele, darüber kommt das eigentliche Brennholz, nicht zu viel und in nicht zu großen Brocken, damit die darunterliegende Zündpackung nicht zu sehr verdichtet wird, was ihr Entflammen beeinträchtigen könnte.
Neue Erkenntnisse haben jedoch gezeigt, dass diese weit verbreitete Anzündmethode problematisch ist. Besser wird zum Anfeueren die Zündpackung – auch Anfeuermodul genannt – oben auf dem Brennstoffstapel aufgebaut. Dadurch wird die Entwicklung von Feinstaub vermieden.[1]
Spächtele werden mit dem Beil von größeren Stücken Holzes sehr dünn abgespalten. Bei entsprechend weichem Holz (etwa Fichte) kann auch schon ein Messer als Spaltgerät genügen, vorteilhaft ist in jedem Fall, dass das zu zerteilende Ausgangsstück Holz trocken und astfrei ist, damit die mit Beil oder Messer längs der Laufrichtung gesetzten Risse sogleich leicht und ungehindert durchs ganze Stück laufen; auf geeignete Stücke hat schon ein Auge, wer das Holz einlagert, um sie sorgsam für ihre spätere „feinere“ Verwendung beiseitezulegen. Das Durchschnitts-Spächtele ist etwa 20 cm lang, etwa 2-3 cm breit und sollte nicht viel dicker als 1 cm sein.
Das beharrliche Herstellen von Spächtele („Spächtelemachen“), in der Regel allein in einer Hütte abseits des Hauses ausgeübt, hat für manchen ländlichen Haushalt eine nicht zu unterschätzende Rolle im Alltag, es dient oft als wichtiges Mittel zur Beruhigung, Beschäftigung und Ablenkung, dessen Beliebtheit augenscheinlich mit steigendem Alter korreliert. Es hat hiermit eine Wirkung ähnlich wie das Bruddeln und stellt damit ein oft verkanntes Element schwäbischer und südfränkischer Alltagskultur dar.
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