- Mutterklötzchen
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Als Mutterklötzchen wird in der Bergmannssprache und in der Ruhrdeutschen Alltagssprache ein etwa fußlanger, möglichst astreiner Holzabschnitt bezeichnet, der als Anmachholz zum Entzünden von Feuer verwendet wird. Dieser Klotz wurde anfangs mit Drähten, später mit Klebebändern stramm umwickelt und mit zwei Beilen fein im Karree gespalten.
Traditionell wurden Mutterklötzchen aus Grubenholz von Bergleuten von der Arbeit mit nach Hause genommen. Dabei zersägten Kumpels oft die besten Holzstempel, nur um ein sogenanntes „Prachtklötzken“ zu ergattern. Dieser Holzdiebstahl war zwar verboten, wurde aber als Gewohnheitsrecht angesehen.[1]
Durch den Rückgang der Montanindustrie und der Tatsache, dass seit rund 30 Jahren im Bergbau kaum noch Grubenholz zum Stollenausbau verwandt wird, zog sich der Begriff mehr und mehr aus dem Ruhrdeutschen zurück.[2][3]
Einzelnachweise
- ↑ Mundmische zum Thema Mutterklötzchen
- ↑ Fördergerüste.de Mutterklötzchen
- ↑ „Kumpelsprache“ auf ruhrgebietssprache.de
Weblinks
- Am Horizont der Sonne - Mudderklizjer Saarland Bergbau
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