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Flugplatz Wels Kenndaten IATA-Code - ICAO-Code LOLW Koordinaten 48° 11′ 0″ N, 14° 2′ 27″ O48.18330277777814.040861111111318Koordinaten: 48° 11′ 0″ N, 14° 2′ 27″ O 318 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 2,5 km nordöstlich von Wels (Stadt) Straße B138, Autobahn A25 Bahn Fahrplan ÖBB Basisdaten Eröffnung 1972 Betreiber Fliegerclub Weiße Möwe Wels Fläche 105 ha Start- und Landebahnen 09/27 1.390 m × 30 m Asphalt 09R/27L 900 m × 45 m Gras 09L/27R 930 m × 50 m Gras Der Flugplatz Wels ist ein österreichischer öffentlicher Zivilflugplatz und direkt an der A 25 Welser Autobahn in Wels/Oberösterreich gelegen. Er wird für Motorflug, Ultraleicht, Segelflug, Fallschirmsprung, Modellflug genutzt und vom Fliegerclub Weiße Möwe Wels betrieben. Der Flugplatz verfügt über eine asphaltierte Start- und Landebahn sowie über zwei Grasbahnen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorkriegszeit
Bereits im Jahr 1910 wurde vom „Verein für Luftschifffahrt“ die Idee geboren, einen Flugplatz auf dem heutigen Standort zu errichten. Das Gelände, das bereits seit 1885 von den in Wels stationierten Kavallerieregimentern der k.u.k. Armee als Exerzier- und Übungsgelände genutzt wurde, war eben, fast baumlos und bot sich deshalb sehr gut für diese Zwecke an. Anfang November 1910 veranstaltete die Welser Bürgerschaft auf dem Platz die „1. Österreichische Flugwoche Wels“, bei der eine der legendären Wright-Flugmaschinen zum Einsatz kam.
1933 wurde mit dem damaligen Notlandeplatz des Militärflughafens begonnen. Das Rollfeld hatte eine Länge von 800 m und eine Breite von 550 m. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen 1938 wurden die österreichischen Luftstreitkräfte aufgelöst und die deutsche Luftwaffe übernahm den Welser Flugplatz.
1939 begann der großzügige Ausbau des Fliegerhorstes. Das Areal wurde durch Absiedelung und Grundeinlösungen wesentlich vergrößert. 37 Siedlungshäuser, Bauerngüter und Kleinhäusler, die sich im Gefahrenbereich der Einflugschneise befanden, wurden abgetragen.
Nachkriegszeit
Erst 1949 wurde der Flugmodellbau wieder erlaubt und am 29. April 1949 der Welser Modellbauklub "Weiße Möve" gegründet. Im September 1949 wurde dann die erste Großveranstaltung abgehalten – eine Flugmodellausstellung und der „1. Österreichische Segelflug-Modellwettbewerb“. Ende des Jahres 1949 wurde von den Militärbehörden der westliche Besatzungszonen das Fliegen mit Segelfliegern in Österreich wieder erlaubt. Schon im Februar 1950 wurde um 3,50 Schilling pro Quadratmeter ein 1800 m² großes, direkt an den Flugplatz angrenzendes Areal angekauft und im Sommer eine Baracke aufgebaut. Der erste Flugversuch am 2. April 1950 auf dem sogenannten „Indianerberg“ westlich von Wels endete noch mit kaputtem Holz und zerfetzter Leinwand. Die nächsten Flugversuche fanden am, von den Amerikanern nicht genutzten, Nordteil des Flugplatzes statt. Am 9. Juli 1950 wurde der Flugbetrieb offiziell aufgenommen.
Im den ersten Gründungsjahren wurden teilweise aufsehenerregende Werbeaktionen im Rahmen des Welser Volksfestes und der Rieder Messe durchgeführt. Für die Firmen Frank & Söhne oder die Stickstoffwerke AG und andere wurden Flugblätter abgeworfen. Für die Firma Knorr wurden, an Seidenpapierfallschirmen baumelnd, Suppenwürfel aus den Segelfliegern abgeworfen. Zwölf bis 15 Starts wurden an den zehn Messetagen absolviert.
Eine weitere interessante Aktion, war die Durchführung eines Gummiseilstart vom 1592 m hohen Feuerkogel durchzuführen. Im November 1950 wurde die Aktion gestartet und ein Segelflieger mit der Seilbahn auf den Gipfel gebracht. Der erste Flug klappte sofort, der Flug wurde nach zwei Stunden abgebrochen, um die geplanten drei Flüge durchzuführen. Beim zweiten Startversuch stolperte eine Seite der Gummiseilmannschaft und die Startfalle löste sich zu früh. Nach 40 m war der „Flug“ zu Ende und das Flugzeug beschädigt. Da solche Starts damals verboten waren, scheint diese Aktion weder in der Chronik noch in der Presse auf.
Eine ebenfalls ungewöhnliche Aktion war am 11. Oktober 1953 der erste Sprung nach Kriegsende mit einem automatischen Fallschirm. Walter Markl, Fallschirmjäger im zweiten Weltkrieg führte diesen Sprung aus 300 m Höhe durch.
Der erste Absturz eines Flugzeuges wurde am 8. Juni 1955 verzeichnet. Dabei stürzte ein nagelneuer L-Spatz Segelflieger aus 100 m ab. Der Pilot wurde nur leicht verletzt.
Am 19. Juli 1959 eröffnete die Motorflugschule und im Namen des Landesverbandes des Österreichischen Aeroclubs geführt. In den 60er Jahren wurde eine zweite Landebahn mit einer Länge von 1240 m und einer Breite von 50 m angelegt.
Offizielle Eröffnung
Im März 1971 begannen die Asphaltierungsarbeiten am Ostrollweg, im September wurde die Sportpiste gebaut. Am 6. Mai 1972 erfolgte die offizielle Eröffnung des Welser Flugplatzes. Die behördliche Genehmigung wurde mit Bescheid vom 27. Juni nachgereicht, mit dem die Landesregierung den Flugplatz Wels zum „Öffentlichen Zivilflugplatz“ erklärte.
Daten
Lage
- Höhe: 318 m ü. MSL
- Fläche: 105 ha
Frequenzen
Fliegerclub Weiße Möwe Wels (WMW)
Am Freitag, 29. April 1949 wurde im Welser Gasthof „Roter Krebs“ am Stadtplatz mit der Gründungsversammlung des Welser Modellbauklubs die „Weiße Möve“ ins Leben gerufen. Die „Möve“ wurde Jahre später durch die neue Schreibweise „Möwe“ abgelöst.
Drei Monate nach der Gründung zählte der Verein bereits 40 Mitglieder, am Ende des ersten Jahres bereits 62. Im Laufe der Zeit entwickelten sich neue Sektionen und die Anzahl der Mitglieder stieg entsprechend. Mit 650 Mitgliedern ist die WMW der größte Flugsportverein Österreichs. Der Verein ist in fünf Sektionen eingeteilt, nämlich in Fallschirm, Motorflug, Ultralight, Segelflug und Modellflug.
Die WMW hat zur Zeit 28 Flugzeuge (Motorflugzeuge VFR, IFR, 3-Achs ULs, Motorsegler und Segelflugzeuge).
Politisches
Wegen der von den Anrainern empfundenen Belästigung durch den Fluglärm gelangt der Flugplatz regelmäßig in die Schlagzeilen lokaler Medien. Derzeit gibt es Pläne des Magistrates der Stadt Wels Betriebe auf dem Areal anzusiedeln, obwohl der Mietvertrag zur Nutzung des Flugplatzes bis ins Jahr 2027 reicht.[1]
Ein Gutachten aus dem Jahr 2005 bescheinigte dem Areal „einen hohen ökologischen Wert mit einer vielfältigen Flora und Fauna“.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
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