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Militärflugplatz Dübendorf Kenndaten ICAO-Code LSMD Koordinaten (691311 / 250461)47.3986444444448.6482305555556448Koordinaten: 47° 23′ 55″ N, 8° 38′ 54″ O; CH1903: (691311 / 250461) 448 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum Straße Basisdaten Eröffnung 1910 Fläche 256 ha Start- und Landebahnen 11/29 2.355 m × 40 m Asphalt 11R/29L 650 m × 30 m Gras Der Militärflugplatz Dübendorf (ICAO-Code LSMD) befindet sich auf dem Gebiet der gleichnamigen Schweizer Gemeinde Dübendorf, sowie der Gemeinden Volketswil und Wangen-Brüttisellen im Nordosten der Stadt Zürich.
Geschichte
Im Jahre 1909 entdeckte der französische Aviatiker Reynold Jaboulin die Ebene zwischen Wangen und Dübendorf, damals noch urtümliches Riedland mit schilfbestandenen Tümpeln, auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz für seine Demonstrationsflüge mit einer „Flugmaschine“.
Am 1. August 1910 begannen die Meliorationsarbeiten unter der Leitung von Reynold Jaboulin, und bereits am 22. Oktober 1910 konnte in Dübendorf ein grosses Flugfest gefeiert werden. Dies nach anfänglichen Wirren um den definitiven Standort des Flugplatzes. Zwischenzeitlich wurde nämlich der SFG, der damaligen Schweizerischen Flugplatz-Gesellschaft, von einer Interessengruppe „trockenes, sofort betriebsbereites Terrain“, auf dem Gebiet der Gemeinde Spreitenbach, Kanton Aargau, zu „viel billige-ren Bedingungen“ offeriert.
Das Gelände wurde vorerst gepachtet. Am 27. November 1918 kaufte der Bund das ganze Areal für CHF 380'000.
Die Namen von Flugpionieren wie Oskar Bider (welcher hier tödlich verunglückte), Alfred Compte, Walter Mittelholzer, einer der Mitbegründer der Swissair, und andere mehr sind untrennbar mit dem Begriff „Flugplatz Dübendorf“ verbunden.
Dübendorf wurde zur „Wiege der Schweizer Luftfahrt“, sowohl in zivilaviatischer, als auch in militärischer Hinsicht. Während Teile der Schweizerischen Fliegertruppe (heute „Luftwaffe“) seit 1914 bis heute auf diesem Platz aktiv sind, war die Swissair von 1932 – 1948 in Dübendorf beheimatet. Folgende Flugzeugtypen wurden von ihr dort eingesetzt:
Focker VII, Messerschmitt M18, Compte AC-4, Lockheed L-9 „Orion“, Clark G.A. 43, Curtis AT-32C “Condor”, Douglas DC-2, Junkers JU-86 –B, De Havilland “Mosquito”, Douglas DC-3 und Douglas DC-4 (dieser Flugzeugtyp wurde von der Swissair auch auf der Nordatlantikstrecke eingesetzt).
1948 zog die Swissair von ihrer “Home-Base” Dübendorf nach dem neu erstellten interkontinentalen Flughafen Zürich-Kloten um. Damit wurde der bisher gemischtaviatisch genutzte Flugplatz zum reinen Militärflugplatz.
Seit Hauptmann Theodor Real 1914 mit seiner „Fliegertruppe“, Piloten, welche zum Teil ihre privaten „Flugmaschinen“ mitbrach-ten, auf dem Flugplatz Einzug hielt, hat sich viel verändert. Zwei grausame Weltkriege, von welchen die Schweiz zum Glück weitgehend verschont blieb, haben dazu beigetragen, dass Rüstungsgüter, zu welchen mittlerweile auch Flugzeuge gehörten, stetig und konsequent weiterentwickelt wurden. Aus den zerbrechlichen „Kisten“ der Anfänge wurden schnittige, hochmotorisierte und wendige „Jäger“. Den „Häfelis“, „Dewoitines“ und „Fokkers“ folgten die „Moranes“, Messerschmitts“ und „Mustangs“. Mit den „Vampires“ und etwas später den „Venomes“ folgten die ersten Jagdflugzeuge mit Düsenantrieb (Jets).
Die „Hawker Hunter“, welche beim Publikum durch ihren Einsatz bei der „Patrouille Suisse“ hohe Publizität genossen, bestachen durch ihre Eleganz. Die Anschaffung der „Mirage IIIS“ und „Mirage III RS“ war mit einem Skandal verbunden. Später stellte sich dann aber heraus, dass die Schweiz für den von manchen als zu teuer erachteten Preis ein hervorragendes Flugzeug gekauft hatte.
Parallel dazu wurde natürlich auch die Infrastruktur des Flugplatzes immer weiterentwickelt und ausgebaut. Im Laufe der Zeit wurde das Pistensystem zeitgemässen Ansprüchen angepasst und ein hochwertiges Instrumentenlandesystem (ILS) installiert, welches erlaubt, den Flugplatz auch bei schlechtem Wetter anzufliegen.
Seit seiner Gründung im Jahre 1941 war das Ueberwachungsgeschwader (UeG) bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 2005 in Dübendorf im ehemaligen „Swissair-Terminal“ stationiert. Das Personal des UeGs wurde in das neu gebildete „Berufspilotenkorps“ übergeführt.
Der Flugplatz wurde unter anderem von der Fliegerstaffel 11 der Schweizer Luftwaffe mit Kampfflugzeugen vom Typ McDonnell Douglas F/A-18 bis 16. Dezember 2005 genutzt.
Am 5. August 2006 fand auf dem Gelände des Flugplatzes ein Konzert der Rolling Stones vor 65'000 Zuschauern statt, und am 30. August 2008 trat Madonna hier vor 73'000 Zuschauern auf.
Heute
Der Flugplatz Dübendorf spielt nach wie vor eine grosse Rolle für die Luftwaffe und ihre subsidiären Partner. Er ist die Lufttransportbasis der Ostschweiz und beherbergt das Lufttransportgeschwader 3 mit den Helikopterstaffeln Staffeln 3 & 4. Neben dem Flugbetrieb mit Super Puma / Cougar und Alouette 3 sind diverse Lufttransportflugzeuge u.a. des Lufttransportdienstes des Bundes, LTDB sowie die Spezialflugzeuge für Vermessungsflüge des Bundesamtes für Landestopographie in Dübendorf stationiert. Zudem kommen die Propellermaschinen Pilatus PC6 Porter (Für Fallschirmaufklärer), PC7 (Schulung, Verbindung) und PC9 (Zieldarstellung Flab & Flieger).
Des Weiteren befindet sich die operative Führung der Luftwaffe mit der Operationszentrale (AOC, Air Operations Center) auf dem Gelände, sowie die meisten Kompetenzzentren und Spartenchefs, wie Sparte Lufttransport, Aufklärung, FLIR (Foreward Looking Infra Red), LUV (Luftverteidigung), SPHAIR Flight Operations (Pilotennachwuchs), EKF Lufttransport (Elektronische Kriegsführung), C Simulator Helikopter, C Einsatz Lufttransport.
Daneben finden sich Unterhaltsbetriebe, welche für die Wartung von Flächenflugzeugen und Helikoptern der Lufttransporteinheiten zuständig sind. Seit 2003 beherbergt der Flugplatz eine Basis der Schweizerischen Rettungsflugwacht. Seit 2005 befindet sich auf dem Flugplatz-Gelände das „skyguide air navigation center zurich“. Dort wurden die zivilen und militärischen Flugsicherungsdienste unter einem Dach zu-sammengeführt.
Eine Attraktion ist das „Air Force Center“, das Flieger- und Flab Museum, welches sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Seit 1983 führt die im „Air Force Center“ angesiedelte JU-Air mit ihren legendären Junkers JU-52 Oldtimer Flugzeugen Rund- und Charterflüge ab Dübendorf durch.
Der Flugplatz soll Ende 2010 (mit Option 2014) im Rahmen des neuen Stationierungskonzeptes der Schweizer Armee geschlossen werden. Der Jetflugbetrieb mit dem Typ F/A-18 wurde statt wie geplant nicht erst Ende 2005, sondern bereits Mitte August beendet. Am 16. Dezember 2005 wurde in Dübendorf der Jetflugbetrieb offiziell eingestellt.
Im März 2008 hat der Regierungsrat des Kantons Zürich dem VBS mitgeteilt, dass er erwarte, dass von der bestehenden Option Gebrauch gemacht würde und der Flugplatz nicht vor 2014 geschlossen werde. Schon vorher haben Parlamentarier eine Motion ein-gereicht und verlangt, dass das Stationierungskonzept der Luftwaffe überprüft werden soll. Am 9. Mai 2008 hat das VBS mitgeteilt, dass das Standortkonzept der Luftwaffe überprüft werde und am 13. Oktober 2008 erfolgte eine weitere Medienmitteilung des Eidgenös-sischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport welche besagt, dass einzig der Flugplatz Dübendorf in der weiteren Ueberprüfung verbleibe.
Weblinks
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