Labyrinthausfall

Labyrinthausfall

Der Labyrinthausfall ist ein Funktionsausfall des im Innenohr gelegenen Gleichgewichtsorgans. Es wird unterschieden zwischen einem akuten und einem chronischen Labyrinthausfall.

Bei akutem einseitigem Ausfall des Labyrinths kommt es zu Drehschwindel, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, kreisenden Augenbewegungen zur gesunden Seite und einer Fallneigung zur kranken Seite. Das klinische Bild wird auch als „Ocular-Tilt-Reaction“ beschrieben, die aus Neigung des Kopfes zur kranken Seite, vertikaler Divergenz und rotatorischem Nystagmus in Richtung der Kopfneigung besteht.

Meist tritt bereits nach zwei bis drei Wochen von alleine eine Besserung ein, da die Ausfallserscheinungen mit der Zeit über das visuelle System und die Tiefensensibilität teilweise kompensiert werden können, somit eine Habituation erreicht wird.

Bei einem chronischen, beidseitigen Ausfall des Labyrinths kommt es zu Störungen der Steh- und Gehmotorik bei geschlossenen Augen (Romberg-Test) und ohne Sicht zum Verlust der Raumorientierung; besonders unter Wasser (Tauchen ist dann risikoreich).

Ein doppelseitiger akuter Ausfall des Labyrinths zeigt eine geringere Symptomatik als der einseitige Ausfall, da die Symmetrie der fehlenden Informationen einen zentral gesteuerten Ausgleich erleichtert.

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