- Laguiole-Messer
-
Das Laguiole ist ein traditionelles französisches Taschenmesser. Es wird von verschiedenen Unternehmen u. a. in Laguiole selbst und in Thiers (Auvergne, Zentralfrankreich) hergestellt. Das Design stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Der Name „Laguiole“ alleine ist nicht schützbar. Es existieren zahlreiche Nachahmerprodukte, die zwar den Namen Laguiole tragen, aber teilweise in China oder Pakistan hergestellt sind. Von den derzeit 134 Laguiole-Schmieden in Frankreich gibt es vier renommierte Manufakturen, die qualitativ in etwa auf einem Niveau liegen; alphabetisch: Arbalète G. David, Fontenille Pataud, Forge de Laguiole und Laguiole en Aubrac. Chateau Laguiole/SCIP (Guy Vialis) ist ebenfalls eine exzellente Adresse, allerdings nur für Laguiole Sommelierbestecke. Eine klare Empfehlung für die eine oder andere Schmiede kann es nicht geben. Es ist vor allem eine Frage des Geschmacks. Klinge, Heft, Ressort (Feder im Rücken des Messers), Biene etc. werden von Schmiede zu Schmiede etwas unterschiedlich verarbeitet. Im Ergebnis unterscheiden sich die Messer leicht in Form und Haptik. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche kleine Schmieden, oft Ein-Mann-Betriebe, die ebenfalls exzellente Arbeit leisten.
Die Biene auf dem Messerrücken (Ressort, frz. Feder) gilt als ein Markenzeichen, ist aber traditionell nicht das einzige Motiv, sondern es gibt auch solche mit Stierköpfen oder Jakobsmuscheln usw. Sie dient nicht, wie häufig angenommen, der Verriegelung der Klinge, sondern nur der Zierde. Weitere typische Kennzeichen sind die individuelle Verzierung des Federrückens und der Klinge mit eingeschliffenen Kerben sowie ein Kreuz, das durch Nägel gebildet wird, die um den mittleren Niet ins Heft eingeschlagen sind. Es wird erzählt, dass Hirten das Messer nachts in die Erde gesteckt haben sollen, um so vor dem Kreuz zu beten.
Ein Laguiole soll man nicht zuschnappen lassen, da die Klinge dann auf der Innenseite der Feder aufschlägt, sondern langsam schließen (frz.: „Ressort silencieux vivra vieux“, d. h. „Leise geschlossen lebt es länger“).
An Werkstoffen für die Klingen werden überwiegend Schwedenstahl von Sandvik mit der Bezeichnung 12C27, aber auch Damaststahl verwendet. Die Klingen gibt es in polierter oder satinierter Ausführung.
Das Design ist sehr grazil und elegant, jedoch wird großer Wert auf die Funktionalität gelegt. Laguiole-Messer sind sehr beliebte Sammlerobjekte, da es sie in vielen verschiedenen Ausführungen gibt. Verschiedenste Griffschalenbeschläge wie zum Beispiel Edelhölzer, Horn oder andere – zum Teil sehr teure – Materialien werden verwendet.
Des weiteren werden auch Essbestecke, mit Messern, Gabel, Löffeln und Teelöffeln im typischen Laguiole-Design mit der Biene, angeboten. Salatbestecke, größere Messer und Käse-Sets runden das Sortiment ab.
Weblinks
Wikimedia Foundation.