- Lamentabili sane exitu
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Das Dekret Lamentabili sane exitu des Sanctum Officium vom 3. Juli 1907, oft auch kurz Lamentabili genannt, verwirft 65 Irrtümer bezüglich des Verhältnisses von Exegese und Lehramt, der Inspiration und Irrtumslosigkeit der Bibel, des Dogmenverständnisses, der Christologie, Sakramentenlehre und Kirchengründung. Das Dekret wurde auch bekannt als Kleiner Syllabus oder als Syllabus Pius' X., in Anlehnung an die Sammlung Syllabus Errorum mit 80 modernen Irrtümern, veröffentlicht von Papst Pius IX. im Jahr 1864.
Dieses Dekret ist im Kontext der Maßnahmen gegen den sogenannten Modernismus in der Katholischen Kirche zu sehen, insbesondere zusammen mit der Enzyklika Pascendi Papst Pius X. von 1907 und dem Antimodernisteneid von 1910. Der Begriff Modernismus kommt in dem Dekret aber noch nicht vor. Es ist im wesentlichen gegen den französischen Exegeten Alfred Loisy gerichtet.
Beispiele für verurteilte Irrlehren:
- 2: Die von der Kirche gegebene Auslegung der heiligen Bücher ist zwar nicht zu verachten, sie unterliegt jedoch der genaueren Beurteilung und Berichtigung seitens der Exegeten.
- 4: Das Lehramt der Kirche vermag den wirklichen Sinn der heiligen Schrift auch selbst durch dogmatische Entscheidungen nicht festzustellen.
- 35: Christus hatte nicht immer das Bewusstsein seiner messianischen Würde.
- 64: Der wissenschaftliche Fortschritt verlangt, dass die Auffassung der christlichen Lehre von Gott, von der Schöpfung, von der Offenbarung, von der Person des Fleischgewordenen Wortes, und von der Erlösung, reformiert werden.
Literatur
- Claus Arnold, Kleine Geschichte des Modernismus. Herder, Freiburg 2007, S. 89-105. ISBN 978-3-451-29106-7
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