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Lamprologini Lamprologus stappersi
Systematik Barschverwandte (Percomorpha) Ordnung: Barschartige (Perciformes) Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei) Familie: Buntbarsche (Cichlidae) Unterfamilie: Pseudocrenilabrinae Tribus: Lamprologini Wissenschaftlicher Name Lamprologini Hori, 1983 Die Lamprologini sind eine Tribus der Buntbarsche (Cichlidae). Die große Mehrheit der etwa 90 Arten der Lamprologini lebt endemisch im Tanganjikasee und haben dort die verschiedensten ökologischen Nischen, vor allem aber Felsbiotope, besiedelt. Sie stellen dort etwa die Hälfte der Buntbarscharten. Etwa 10% der Arten leben in Flüssen, die mit dem Tanganjikasee in Verbindung stehen, darunter der Kongo [1]. Sie sind nicht, wie die Mehrzahl der ostafrikanischen Buntbarsche, Maulbrüter, sondern Substratbrüter und legen ihre Eier in Höhlen und in Felsspalten ab.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Lamprologini sind ein sehr variabler Buntbarschtribus. In den meisten Fällen ist der Körper mehr oder weniger langgestreckt und von bräunlicher, gelblicher, schwarzer oder bläulicher Farbe, manchmal auch eine Kombination mehrerer dieser Farben. Schwarz oder dunkel sind für gewöhnlich vertikale oder horizontale Streifen, bläulich die unpaaren Flossen und die untere Augenpartie. Die Schuppen sind Kammschuppen. In einer Längsreihe auf den Körperseiten (vom Hinterrand des Kiemendeckels bis zur Schwanzflosse) finden sich 33 bis 85 Schuppen. Die Schuppen auf der Brust sind für gewöhnlich kleiner. Sie können dort auch fehlen. Die Seitenlinie ist meist zweigeteilt. Die Zähne sind konisch, vier bis acht vergrößerte Fangzähne sind oft auch bei geschlossenem Maul sichtbar. Die Rückenflosse hat 17 bis 25 Stachelstrahlen, die Afterflosse drei bis zehn.[2]
Gattungen
- Altolamprologus Poll 1986
- Chalinochromis Poll 1974
- Julidochromis Boulenger 1898
- Lamprologus Schilthuis 1891
- Lepidiolamprologus Pellegrin 1904
- Neolamprologus Colombe & Allgayer 1985
- Telmatochromis Boulenger 1898
- Variabilichromis Colombe & Allgayer 1985
Von den bisher beschriebenen Gattungen sind Julidochromis, Lamprologus, Neolamprologus und Telmatochromis nicht monophyletisch. [1]
Innere Systematik
Innerhalb der Lamprologini lassen sich klar zwei Kladen unterscheiden ((A) und (B)). Die erste ist auch durch ein morphologisches Merkmal, einen verknöcherten Lippenknorpel, gekennzeichnet. Zu ihr gehören die hochrückige carnivore Gattung Altolamprologus und die zylinderfömigen Lepidiolamprologus-Arten, während die sogenannten „Schneckenbuntbarsche“ basal in der Klade stehen, aber kein Taxon bilden. Die Klade wurde zu Ehren der Kuratorin beim Department of Ichthyology am American Museum of Natural History Melanie Stiassny mit dem Namen „Stiassna“ versehen. Die zweite Klade (B) umfasst verschiedene Neolamprologus und Lamprologus-Arten, darunter die des Kongo, Chalinochromis, Julidochromis und Telmatochromis. Eine dritte Klade (C) in der vor allem Neolamprologus-Arten aus tieferen Wasserschichten des Tanganjikasee versammelt sind, ist weniger gut gesichert.[1]
Folgendes vereinfachtes Kladogramm zeigt die wahrscheinlichen Verwandtschaftsverhältnisse:
Lamprologini (A) Neolamprologus brevis
Neolamprologus caudopunctatus
(C) Neolamprologus-Arten des Tiefwassers (u.a. N. cylindricus)
(B) Lamprologus-Arten des Kongo
Telmatochromis vittatus
sonstige Telmatochromis-Arten
Neolamprologus brichardi-Gruppe
Äußere Systematik
Schwestergruppe der Lamprologini ist der Tribus Ectodini; die Buntbarsche dieser Gruppe leben endemisch im Tanganjikasee, allerdings nicht in Felsbiotopen, sondern auf und über Sandböden. Die Ectodini-Arten sind Maulbrüter.
Literatur
- Christian Sturmbauer, Erik Verheyen, Axel Meyer: Mitochondrial Phylogeny of the Lamprologini, the Major Substrate Spawning Lineage of Cichild Fishes from Lake Tanganyika in Eastern Africa PDF (2,05 MB)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Julia J. Day, Simona Santini & Jaime Garcia-Moreno: Phylogenetic relationships of the Lake Tanganyika cichlid tribe Lamprologini: The story from mitochondrial DNA. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 45, Issue 2, November 2007, Pages 629-642 doi:10.1016/j.ympev.2007.02.025
- ↑ Mark Smith: Lake Tanganyika Cichlids. Seite 10, Barron's Educational Series, 1998, ISBN 0764106155 Google Books
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