Landesanstalt für Pflanzenbau Forchheim

Landesanstalt für Pflanzenbau Forchheim

Die Landesanstalt für Pflanzenbau Forchheim (LAP) war in Bereich der Untersuchung von Tabak und Blauschimmel tätig und führte weiterhin Forschungen im Bereich des Pflanzenbaus und speziell zu nachwachsenden Rohstoffen durch. An der LAP entstanden zahlreiche Arbeiten zu exotischen und speziellen Kulturen, insbesondere auch zu Topinambur.

Die LAP wurde am 31. Dezember 2006 aufgelöst und mit der Landesanstalt für Pflanzenschutz Stuttgart (LfP) sowie der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Augustenberg (LUFA Augustenberg) zu einer neuen Institution, dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) zusammengeführt.

Geschichte

Gegründet wurde das Institut am 1. April 1927 unter dem Namen Tabakforschungsinstitut, als Leiter wurde Prof. Dr. Paul König benannt. Es folgte eine wechselhafte Geschichte mit unterschiedlichen Namen, Aufgaben und Besitzern:

  • 1936 - Wechsel zum Dt. Reich, das Institut erhält den Namen Reichsanstalt für Tabakforschung
  • 1945 - Eingliederung unter dem Namen Tabakforschungsinstitut in den Bezirk Nordbaden
  • 1953 - Wechsel zum Bund, Umbenennung in Bundesanstalt für Tabakforschung
  • 1970 - Wechsel zum Land Baden-Württemberg (unter Beteiligung von Rheinland-Pfalz), der Name ändert sich zu Landesanstalt für Tabakbau und Tabakforschung
  • 1972 - Übernahme von Aufgaben im Bereich des allgemeinen Pflanzenbaus
  • 1979 - Eingliederung des Saatbauamtes Donaueschingen (Untersuchungen und Forschung im Bereich Kartoffeln), Umbenennung zur Landesanstalt für Pflanzenbau und Tabakforschung
  • 1985 - Umbenennung in Landesanstalt für Pflanzenbau (LAP)
  • 1992 - Organisatorische Angliederung des aber fachlich unabhängigen Institutes für umweltgerechte Landbewirtschaftung Müllheim (IfuL). Nach Auflösung des Tabakforschungsinstitutes Dresden ist die LAP nun die einzige staatliche Stelle in Deutschland, die sich noch mit dem Bereich Tabak beschäftigt.
  • 2006 - Auflösung der LAP, die Nachfolgeinstitution aus mehreren ehemaligen Landesanstalten ist das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg, die ehemalige LAP besteht zum großen Teil als Außenstelle Rheinstetten weiter.

Aufgabenbereiche

Tabak und Tabakforschung sind die Ursprünge des Institutes. Wie man sehr gut an der geschichtlichen Entwicklung sehen kann, verlagerte sich der Aufgabenschwerpunkt ab 1972 jedoch stetig weiter in Richtung des allgemeinen Pflanzenbaus, während die Bedeutung der Tabakforschung stark abnahm. Ab 1985 ist dann Tabak auch gänzlich aus dem Namen der Landesanstalt verschwunden. Aktuell (im LTZ) ist Tabak ein Aufgabenbereich, der sich hauptsächlich mit der Züchtung neuer Sorten beschäftigt.

Zentrale Bedeutung haben dagegen Anbaufragen in vielen landwirtschaftlich genutzten Kulturarten gewonnen, wobei aber auch immer wieder ungewöhnliche Kulturen (Heilkräuter, exotische Nahrungspflanzen wie z.B. Amarant, Mohn, Topinambur und viele andere mehr) auf ihre Eignung zum Anbau untersucht wurden und werden.

Ein bis in die Gegenwart aktuelles Schwerpunktthema ist der Anbau von sogenannten nachwachsenden Rohstoffen zur Energie- oder Rohstoffgewinnung, mit welchem sich die LAP seit ungefähr 1989 beschäftigt. Im Rahmen der allgemeinen Verteuerung fossiler Brennstoffe und der großen Bedeutung von Themen wie Kohlendioxid-Emission und Klimaveränderung ist dies ein auch für die Zukunft sehr bedeutender Bereich der Forschung.

Negative Schlagzeilen gab es in Zusammenhang mit dem Anbau von genverändertem Mais im Rahmen eines Versuches in den Jahren 2006 bis 2008 an der LAP (und nun LTZ). Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, daß dieser Versuch ausschließlich darauf abzielt zu ermitteln, welche als die sichere Entfernung gelten kann, in der normaler Mais angebaut werden kann, ohne von in der Nähe befindlichen Feldern mit Genmais kontaminiert zu werden (Pollenflug, Insekten etc.).

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