Landhaus (Dresden)

Landhaus (Dresden)
Das Landhaus, davor die Wilsdruffer Straße

Das Landhaus in Dresden gehört zu den politischen Profanbauwerken der Stadt. Es wurde zwischen 1770 und 1776 von Friedrich August Krubsacius im Barockstil an der Stelle des ehemaligen Palais Flemming-Sulkowski erbaut. Angelegt wurde das Land- und Steuerhaus genannte Gebäude als repräsentativer Versammlungsort des sächsischen Landstandes. Diese waren auch für die Steuerverwaltung des Landes zuständig. Im September 1775 zog das Obersteuerkollegium in das Haus und im Oktober tagten die sächsischen Landstände erstmals darin. In der Gegenwart befinden sich in dem Gebäude das Stadtmuseum Dresden und die Städtische Galerie Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Bau des Hauses wurde Ende des 18. Jahrhunderts am Pirnaischen Tor im Osten der historischen Innenstadt geplant und durchgeführt. Das Landhaus liegt an der nach ihm benannten Straße, die vom Tor zum Neumarkt führt. Später erfolgte die Schleifung der Stadtfestung und der Pirnaische Platz entwickelte sich zum wichtigen Verkehrsknotenpunkt, an welchem das Landhaus heute Leitbauwerk ist. Durch die großflächigen Zerstörungen der Innenstadt im 2. Weltkrieg wurde auch das Landhaus zerstört. Da bei der Neuplanung der Dresdner Straßenzüge die Wilsdruffer Straße als Magistrale ausgebaut und somit erheblich verbreitert wurde, ging ein Teil des Vorgartens des Landhauses verloren. Der östliche Seitenflügel des Landhauses wurden in diesem Zusammenhang beseitigt und das große Eingangstor des Vorgartens zum Barockgarten Großsedlitz versetzt.

Wiederaufbau

Landhaus im August 1951

Der Wiederaufbau erfolgte bis 1965. Im Jahre 1969 wurde auf der Freifläche vor dem Landhaus ein mit Flusssteinen bedeckter Brunnen angelegt. Der Brunnen hat die Maße 4,8 mal 4,8 Meter. In der Mitte befindet sich eine Fontäne mit einer Vulkandüse. Der Beckengrund besteht aus Terrazzo. 1990/1991 wurde er rekonstruiert.[1]

In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Gebäude renoviert und mit einer Rettungstreppe versehen. Diese postmodern ausgelegte Konstruktion, die auf der Seite zum Pirnaischen Platz angebracht wurde, ist in der Stadt stark umstritten.

Nutzung

Die umstrittene Rettungstreppe, gesehen vom Pirnaischen Platz

Die eigentliche Nutzung als Landhaus im Sinne des Versammlungsorts der Vertreter des Landstandes erfolgte von 1776 bis 1909. Das Landhaus war also Sitz des historischen Landtags. Seit der Umstellung 1919 auf die parlamentarische Staatsform gibt es keine Stände mehr. Das einzige Landesparlament ist der Sächsische Landtag.

Zumindest seit dem Wiederaufbau befindet sich das Gebäude im Besitz der Stadt Dresden, die es seither als Hauptsitz des Dresdner Stadtmuseums nutzt. Seit 2005 ist das Landhaus außerdem Sitz der Städtischen Galerie. Am 29. November 2006 wurde die neue Dauerausstellung des Stadtmuseums eröffnet.

Einzelnachweise

  1. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.

Weblinks

 Commons: Landhaus Dresden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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