- Landkreis Pinneberg
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Verwaltungssitz: Pinneberg Fläche: 664,11 km² Einwohner: 301.320 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 454 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: PI Kreisschlüssel: 01 0 56 NUTS: DEF09 Kreisgliederung: 49 Gemeinden Adresse der Kreisverwaltung: Moltkestraße 10
25421 PinnebergWebpräsenz: Landrat: Dr. Wolfgang Grimme (CDU) Lage des Kreises Pinneberg in Schleswig-Holstein Der Kreis Pinneberg ist der nach Fläche kleinste, aber bevölkerungsreichste Kreis des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Er gehört zur Metropolregion Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Kreis Pinneberg liegt im Südwesten des Bundeslandes und grenzt im Westen und Norden an den Kreis Steinburg, im Osten an den Kreis Segeberg, im Südosten an das Land Hamburg und im Südwesten an den niedersächsischen Landkreis Stade. Zum Kreis Pinneberg gehört auch die Elbinsel Bishorster Sand und der größte Teil von Pagensand sowie Helgoland, die einzige deutsche Hochseeinsel, die 1932 dem Kreis übertragen wurde.
Geologie
Das Kreisgebiet liegt teilweise in der Elbmarsch. Sie entstand durch Sandablagerungen innerhalb einer Bucht, die nach der Eiszeit bis an den Geestrand heranreichte, an dem sich später aufgrund des wieder angestiegenen Meeresspiegels Niedermoore bildeten.
Der Pinneberg auf Helgoland ist mit 61,3 m der höchste Punkt im Kreis Pinneberg.
Eine geologische Besonderheit, die unter Naturschutz steht, ist die Liether Kalkgrube in Klein Nordende: Hier wurden Erdschichten aus dem Perm durch einen Salzstock an die Oberfläche gedrückt, so dass heute sowohl der Kalkhut auf dem Salzstock als auch ein kleinerer Braunkohleflöz an der Oberfläche liegen. Die Liether Kalkgrube ist auch ein bedeutender Fundplatz für Fossilien und steinzeitliche Werkzeuge.
Das Landschaftsschutzgebiet Holmer Sandberge bei Appen besteht aus Dünen am Urstromtal der Elbe, die inzwischen bewaldet sind.
Haseldorfer Marsch
Von Wedel bis zur Pinnau, einem Fluss, der in die Elbe mündet, erstreckt sich die an der Elbe gelegene Haseldorfer Marsch, die durch ihren fruchtbaren Boden die Grundlage für Landwirtschaft und Obstbau bildet. Die Seestermüher und die Wedeler Marsch sind ebenfalls Teile dieser Kultur- und Naturlandschaft, die durch die Eiszeiten und den Elbstrom geprägt wurden. Bis zur Eindeichung, die bereits im 11. Jahrhundert begann, veränderte sich die Landschaft aufgrund von Sturmfluten und Stromverlagerungen der Elbe stark. Aber auch später gingen noch ganze Ortschaften verloren – wie zum Beispiel Bishorst, das Mitte des 18. Jahrhunderts nach einer Sturmflut aufgegeben werden musste. Und im Januar 1976 kam es bei einer Sturmflut zu einem Deichbruch bei Hetlingen, infolge dessen die gesamte Haseldorfer Marsch überschwemmt wurde.
Heute sind vor allem die Süßwasserwatten außerhalb des eingedeichten Gebiets von besonderer Bedeutung für den Natur- und Vogelschutz.
Seestermüher Marsch
Die Seestermüher Marsch erstreckt sich zwischen Krückau und Pinnau. Sie ist beinahe vollständig Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiet. In den Eschallen am Seestermüher Elbufer sind eine ganze Reihe seltener und bedrohter Tierarten beheimatet.
Moor- und Waldgebiete
Besonders im westlichen Kreisgebiet lagen ausgedehnte Moorgebiete, von denen bei Bokel und Langeln noch einige erhalten sind, wie etwa das Tävs/Haselauer Moor. Das Himmelmoor bei Quickborn ist eins der vier Moore im Bundesland, in denen noch Torf abgebaut wird. Als zusammenhängende Waldgebiete bestehen noch der Rantzauer Forst und die Heeder Tannen.
Flora und Fauna
In Hetlingen blüht die aufgrund ihrer hohen Anforderungen an die Wasserqualität seltene Schachbrettblume, die deswegen zu einem Wahrzeichen der Gemeinde wurde.
Geschichte
Das Gebiet war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wovon unter anderem Grabhügel bei Appen, Hemdingen und in der Nähe der Heeder Tannen im westlichen Kreisgebiet zeugen. Auch der Ochsenweg, eine prähistorische Fernhandelsstraße nach Dänemark, führte von Wedel über Uetersen nach Elmshorn durch das Kreisgebiet.
Das Gebiet des Kreises Pinneberg ist Teil des Gebietes des historischen Gaues Stormarn der Grafschaft Holstein, die 1111 Graf Adolf I. aus dem Hause Schauenburg verliehen wurde. Aufgrund verschiedener Erbteilungen entstand die Pinneberger Linie des Hauses Schauenburg. Nach dem Aussterben der anderen Linien und der Belehnung von Christian I. von Dänemark mit den anderen Teilen Holsteins, entstand hier die Grafschaft Holstein-Schauenburg, die bis 1640 bestand und erst dann an den dänischen König Christian IV. fiel. Nach der zwischenzeitlichen Teilung in die Grafschaft Rantzau und die Herrschaft Pinneberg, entstand aus diesen beiden Gebieten, sowie den Güterbezirken Haseldorf, Haselau, Flottbek, Seestermühe und dem Klosterbezirk Uetersen 1867 der Kreis Pinneberg, der sich aufgrund von Verwaltungsreformen bis 1970 mehrfach veränderte.
Kloster Uetersen und Adelssitze
Das Kloster Uetersen wurde vermutlich im 13. Jahrhundert als Nonnenkloster gegründet, nachgewiesen ist die Existenz des Klosters seit Mitte des 14. Jahrhunderts, als Ritter Heinrich II von Barmstede einen Teil seines Besitzes zum Bau des Klosters stiftete. Das Kloster wurde 1658 bei einem Überfall durch schwedische Truppen niedergebrannt, woraufhin der Gutsherr Detlef von Ahlefeld den dänischen König bat, in Hetlingen an der Elbe eine Befestigungsanlage zu errichten. Daraufhin entstand im Jahr 1659 die Hetlinger Schanze, die trotz mehrerer Angriffe durch die Schweden nicht eingenommen werden konnte und bis zu ihrem teilweisen Abriss 1768 bestand.
Im Kloster begann auch die Holsteiner-Zucht, heute ein beliebtes und auf Turnieren erfolgreiches Vielseitigkeitspferd.
In derselben Zeit, in der das Kloster in Uetersen gegründet wurde, entstanden auch andere Adelssitze im heutigen Kreisgebiet. So wurde von den Rittern von Barmstede zum Beispiel in der Krückau im heutigen Rantzauer See in Barmstedt eine Befestigungsanlage gegründet, deren Reste auf der Schlossinsel noch erhalten sind. Das ursprüngliche Herrenhaus brannte im 18. Jahrhundert ab, so dass das heute erhaltene Ensemble nur mit dem Nachfolgerbau aufwarten kann. Außerdem ist auf der Insel das ehemalige Amtsgericht mit seinen Nebengebäuden erhalten, das aus dem 19. Jahrhundert stammt. Das Schlossgefängnis wird heute als Restaurant genutzt, man kann in den Zellen speisen.
- 1868−1870, Adolf von Moltke
- 1870−1881, Emil Ludwig Voerster
- 1881−1889, Alexander von Bischoffshausen
- 1889−1918, Ludwig Scheiff
- 1919−1932, Gustav Niendorf, SPD
- 1932−1945, Johann Duvigneau, NSDAP
- 1945−1946, Herman Wupperman
- 1946−1947, Walter Damm, SPD
- 1947−1962, Hermann Schinkel
- 1962−1973, Udo Sachse, CDU
- 1973−1985, Winfried Hebisch, SPD
- 1985−1991, Jörn Alwes, CDU
- 1991−2003, Berend Harms, SPD
- seit 2003, Wolfgang Grimme, CDU
- 7. Rellingen (13.746)
- 8. Schenefeld, Stadt (18.444)
- 9. Tornesch, Stadt (13.063)
- 10. Uetersen, Stadt (17.852)
- 11. Wedel, Stadt (32.033)
- 1. Amt Elmshorn-Land
[Sitz: Elmshorn] - Klein Nordende (2.995)
- Klein Offenseth-Sparrieshoop (2.777)
- Kölln-Reisiek (2.706)
- Raa-Besenbek (539)
- Seester (968)
- Seestermühe (915)
- Seeth-Ekholt (831)
- 2. Amt Haseldorf
[Sitz: Uetersen] - 3. Amt Hörnerkirchen
[Sitz: Barmstedt] - Bokel (643)
- Brande-Hörnerkirchen (1.639)
- Osterhorn (436)
- Westerhorn (1.296)
- 4. Amt Moorrege
- Appen (5.899)
- Groß Nordende (710)
- Heidgraben (2.281)
- Heist (2.794)
- Holm (3.106)
- Moorrege* (4.033)
- Neuendeich (520)
- 5. Amt Pinnau
[Sitz: Rellingen] - Bönningstedt (4.313)
- Borstel-Hohenraden (2.231)
- Ellerbek (4.273)
- Hasloh (3.340)
- Kummerfeld (2.107)
- Prisdorf (2.157)
- Tangstedt (2.178)
- 6. Amt Rantzau
[Sitz: Barmstedt] - Bevern (589)
- Bilsen (730)
- Bokholt-Hanredder (1.289)
- Bullenkuhlen (354)
- Ellerhoop (1.350)
- Groß Offenseth-Aspern (428)
- Heede (721)
- Hemdingen (1.633)
- Langeln (549)
- Lutzhorn (810)
- Eugen Freiherr von Hammerstein: Gedenkschrift über holsteinische zeitgeschichtliche Zustände und Charaktere (1840)
- Buch: Schleswig-Holstein meerumschlungen in Wort und Bild (1896)
- Wilhelm Ehlers - Geschichte und Volkskunde des Kreises Pinneberg (1922)
- Zeitschriften der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte
- Jahrbücher der Kreis Pinneberg (1918-1922 & 1969-2008)
- Claus Ahrens: Vorgeschichte des Kreises Pinneberg und der Insel Helgoland (1986)
- Hartmut Tank: Der Landkreis Pinneberg (1983)
- Lothar Mosler: Blickpunkt Uetersen (Geschichte und Geschichten 1234 - 1984) (1985)
- ↑ Rosen für die reiche Welt, Die Zeit Nr. 30/2005.
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Ebenfalls im 12. Jahrhundert entstand in Pinneberg eine Burg, die Ende des 14. Jahrhunderts vom Schauenbruger Grafen Adolf VIII. erobert wurde. Pinneberg wurde schon Ende des 14. Jahrhunderts Gerichtsstätte. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde an der Stelle des 1472 errichteten Renaissanceschlosses die barocke Drostei als Verwaltungssitz errichtet.
Auch in Haseldorf entstand im 12. Jahrhundert eine Burg, die 1627 durch Wallenstein zerstört wurde. Der heutige Nachfolgerbau stammt aus dem Jahr 1804. Auch in Wedel sind noch Reste einer Burganlage, die allerdings bereits um 1400 aufgegeben wurde, zu erkennen.
Nach der Teilung des Gutes Haseldorf um 1550 wurde Seestermühe eigener Gutsbezirk. 1770 wird mit dem Bau eines Burggrabens und des Schlosses der gräflichen Familie von Ahlefeldt begonnen, welches jedoch noch in der Bauphase 1713 vollständig ausbrennt. Es entsteht in der Folgezeit ein Gutshaus, welches samt Ländereien 1752 von der hoch verschuldeten Familie von Ahlefeldt an den Grafen von Kielmannsegg verkauft wird.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Wedel eine Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme, an die eine Stele an der Bundesstraße 431 erinnert. Aufgrund der Nähe zu Hamburg, erlitten mehrere Orte im Kreisgebiet während des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden, unter anderem die Industriestädte Elmshorn und Wedel. Vom Flugplatz Uetersen aus flog die Luftwaffe am 9. April 1940 den Angriff auf Dänemark und Norwegen, Teil des groß angelegten deutschen Unternehmens Weserübung. Es war der erste Kampfeinsatz von Fallschirmtruppen aus der Luft in diesem Krieg. Am gleichem Tag starten noch einmal über 100 andere Transportmaschinen vom Fliegerhorst. Sie flogen die zweite Welle bei der Eroberung der Flugplätze in Aalborg und des Flugplatzes im norwegischen Stavanger. Elmshorn und Uetersen waren in der Zeit des Nationalsozialismus Hochburgen der kommunistischen und sozialdemokratischen Widerstandsbewegung im südlichen Schleswig-Holstein. So wurde im Dezember 1932 der Aufmarsch von 600 SS-Anhängern erfolgreich verhindert. 1933 erfolgte in Uetersen eine Demonstration mit über 750 Teilnehmern gegen die Nationalsozialisten.
Wirtschaftsgeschichte
In Wedel fand aufgrund der Lage am Ochsenweg schon früh ein großer Viehmarkt statt, in Erinnerung an sie wird in der Stadt auch heute noch der Ochsenmarkt abgehalten. Als Zeichen des Marktrechts hat die Stadt einen Roland, der in seiner heutigen Form aus dem 17. Jahrhundert stammt.
Der heute noch wichtige Wirtschaftszweig der Baumschulen entstand bereits Ende des 18. Jahrhunderts, als Baron Caspar Voght in Klein-Flottbek, das damals im Pinneberger Herrschaftsgebiet lag, eine Baumschule gründete. Der Bedarf an Baumschulen entstand seinerzeit vor allem durch die Verkoppelung und die Knicks, die im Zuge dessen angelegt wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts war das Kreisgebiet auch aufgrund seiner Nähe zu Hamburg so gut an das Schienennetz und damit auch an den Hamburger Hafen angeschlossen, dass die Baumschulen des Gebiets überregionale Märkte erreichen konnten. Ende des 19. Jahrhunderts kamen auch die Rosenzucht und der Obstbau hinzu. Mit dem heute recht seltenen Seestermüher Zitronenapfel hat der Kreis auch eine eigene Apfelsorte.
Mit den ILO-Motorenwerken, ehemals der größte Zweitaktmotorenhersteller in Deutschland, war auch ein wichtiges Industrieunternehmen im Kreis ansässig. Das Unternehmen wurde 1911 in Altona unter dem Namen Norddeutsche Maschinenfabrik GmbH gegründet und spezialisierte sich auf den Gleis- und Brückenbau, seit 1913 war es in Pinneberg ansässig. Mit der Entwicklung eines Zweitaktmotors 1918 begann der Erfolg des Unternehmens, Mitte der 1950-er Jahre hatte es sich mit 1.500 Beschäftigte in zwei Werken zum größten Arbeitgeber im Kreis Pinneberg und zum größten Hersteller für Zweitaktmotoren in Deutschland entwickelt. Das Unternehmen bestand bis 1990, als es aufgrund der Wirtschaftslage in der Motorenindustrie geschlossen werden musste. Im Norden des Kreises wurde bis Mitte der 1970-er Jahre auch Erdöl gefördert, noch heute Zeugen Straßennahmen wie die Ölfeldstraße in Brande von der einstigen Erdölförderung.
Die vor allem in Elmshorn und Uetersen ansässige Industrie des Kreises war nicht nur von der Krückau und Pinnau als Wasserstraße abhängig, sie hatte auch dazu geführt, dass die beiden Flusse bis in die 1970-er Jahre zu den am meisten verschmutzten Gewässern Deutschlands gehörten. In den 1940-er Jahren war Uetersen der Verkehrsknotenpunkt des Kreises Pinneberg. Vom Flugplatz Uetersen aus wurde der Kreis an das internationale Luftfrachtnetz angeschlossen und die Luftfahrtstrecke Uetersen-Kopenhagen wurde eingerichtet. Die nur 6 Km lange Bahnstrecke Uetersen-Tornesch der Uetersener Eisenbahn hatte das größe Verkehrsaufkommen des Kreises, allein 1941 beförderte diese Zugstrecke über 1 Millionen Fahrgäste und rund 80.000 Tonnen Frachtgut.
Wirtschaft
Der Kreis Pinneberg gehört zu den größten, zusammenhängenden Baumschulgebieten weltweit. Dazu gehören auch zwei Rosenzüchter, Rosen Tantau in Uetersen und Rosen Kordes in Sparrieshoop, die mit ihren Züchtungen unter anderem den Weltmarkt für Schnittrosen bestimmen. Kurioserweise werden ihre Rosen nicht im Kreis Pinneberg aufgezogen: Nach dem Verlassen ihrer Holsteiner „Kinderstube“ werden die Rosen nach Südamerika und Afrika verschickt, dort auf Plantagen aufgezogen und schließlich geerntet und per Luftfracht an Großhändler weltweit geliefert. Über niederländische Rosenbörsen finden einige dann auch ihren Weg zurück in Blumengeschäfte des Kreises Pinneberg.[1]
In den rund 400 Baumschulen im Kreis sind heute etwa 3.000 Personen tätig.
Die Wirtschaft des Kreises ist jedoch nicht nur durch Baumschulen geprägt. Mit der Stadt Elmshorn befindet sich auch ein wichtiger Industriestandort im Kreisgebiet, an dem unter anderem der Haferflocken- und Müslihersteller Peter Kölln und der Wurstwarenhersteller Döllinghareico angesiedelt sind. Prägend für die Stadt sind auch Kraft Foods und Teppich Kibek sowie das petrochemische Unternehmen Tamoil, eines der umsatzstärksten Unternehmen im Bundesland. In Quickborn ist mit der E.ON Hanse ein großes Energieversorgungsunternehmen ansässig, das 2003 aus einer Fusion von Schleswag, Hein-Gas und Hanse-Gas entstand und weite Teile der nördlichen Bundesländer mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme versorgt. Mit der comdirect bank ist in Quickborn außerdem eine im SDAX, einem Aktienindex für kleinere Unternehmen, notierte Direktbank ansässig. In Uetersen sind außerdem die Nordmark-Pharma und das forstwirtschaftliche Unternehmen Stora Enso ansässig und die Spar Handelsgesellschaft, die seit September 2005 eine Tochtergesellschaft der Edeka Zentrale AG ist, hat seit 1952 ihren Unternehmenssitz in Schenefeld (Kreis Pinneberg). In Wedel befindet sich der Deutschlandsitz der AstraZeneca, des fünftgrößten Pharmakonzerns der Welt.
Auf Helgoland spielt der Fremdenverkehr eine bedeutende Rolle.
Bildung
Mit der Fachhochschule Wedel, der Physikalisch-Technischen Lehranstalt Wedel und der Nordakademie in Elmshorn liegen drei große private Bildungsinstitute im Kreisgebiet. Außerdem gibt die AKAD-Fachhochschule Pinneberg die Möglichkeit zum Fernstudium.
Die Fachhochschule Wedel ist eine der wenigen privaten, aber gemeinnützigen Fachhochschulen in Deutschland und hat etwa 1.200 Studienplätze. Sie wurde 1969 gegründet und bietet eine Ausbildung in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Informatik, Medieninformatik, Technische Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen an. Die mit der Fachhochschule eng verbundene Physikalisch-Technische Lehranstalt, die sich im Gebäude der Fachhochschule in Wedel befindet, wurde 1948 gegründet und ist eine private, staatlich anerkannte Berufsfachschule für Elektronik, Datentechnik, Physik und Informatik.
Die Nordakademie ist eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule für Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Betriebswirtschaftslehre mit rund 800 Studienplätzen. Sie wurde 1992 gegründet und zeichnet sich durch eine duale Ausbildung mit einem theoretischen Teil an der Hochschule und einem praktischen Teil in einem Unternehmen aus.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft am Schulauer Fährhaus in Wedel. Hier werden seit 1952 Schiffe, die auf der Elbe den Hamburger Hafen anfahren oder verlassen begrüßt. Nur wenige Kilometer Elbabwärts liegt die Hetlinger Schanze ein Elbstrand bei Hetlingen. An diesem Strand stehen auch die höchsten Freileitungsmasten Europas die Elbekreuzung 1 und 2. Es ist ein beliebtes Naherholungsziel und Naturschutzgebiet.
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist das Uetersener Rosarium, einen Rosenpark, der Besucher von weit her anlockt. Mit sieben Hektar Fläche ist er der größte Rosengarten Norddeutschlands und steht im Mittelpunkt der deutschen Rosenzucht. In diesen Park werden mehr als 35.000 Rosen und 1020 Rosensorten in allen farblichen Abstufungen und Duftnuancen vorgestellt.
Eine besondere Attraktion ist auch das Arboretum Ellerhoop-Thiensen. Hier kann man neben den verschiedensten Themengärten unter anderem auch die größte Strauch-Pfingstrosen-Sammlung Deutschlands bewundern.
Das wohl bekannteste Ausflugsziel des Kreises ist die Hochseeinsel Helgoland, sie ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad. Geologische Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Lange Anna und der Lummenfelsen. Eine in Deutschland einmalige Touristenattraktion ist auch das Ausbooten von den Fähren mit den Börtebooten.
Verkehr
Die Infrastruktur des Kreises Pinneberg ist vergleichsweise gut entwickelt. Bis zur Kreisstadt Pinneberg und bis zur Stadt Wedel reicht das S-Bahn-Netz des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV), durch Pinneberg und die Stadt Elmshorn führt die Eisenbahnlinie nach Kiel bzw. Flensburg und nach Westerland (Sylt). Die Stadt Quickborn und die Gemeinden Bönningstedt und Hasloh liegen an der Bahnlinie A1 der AKN von Hamburg nach Neumünster, die Stadt Barmstedt an der AKN-Bahnlinie A3 von Elmshorn nach Henstedt-Ulzburg. Schon seit 1967 reichte der Einzugsbereich des HVV bis Pinneberg, der restliche ÖPNV im Kreisgebiet wurde 2003 in den HVV eingegliedert. Die Autobahnen A 7 (Hamburg−Kiel/Flensburg) und A 23 (Hamburg−Heide) führen durch den Kreis Pinneberg.
Auf der zum Kreisgebiet gehörenden Insel Helgoland dürfen nur Rettungsfahrzeuge und Fahrzeuge des Zollamts fahren, allen anderen ist das Führen von Kraftfahrzeugen oder Fahrrädern verboten. Als Taxis oder für Transporte werden Elektrofahrzeugen eingesetzt. Die Insel kann von Büsum, Cuxhaven oder Hamburg aus erreicht werden. Auf der Insel gibt es auch einen Flugplatz, für den am Strand sogar eine Fußgängerampel aufgestellt wurde.
Da der Kreis an der Elbe, der Krückau und der Pinnau liegt, hat er Zugang zu drei Bundeswasserstraßen. Die tideabhängigen Flüsse Pinnau und Krückau können an ihrer Mündungen mit einem Sperrwerk geschlossen werden, um die Marschgebiete vor Sturmfluten zu schützen. Die Krückau fließt im Kreisgebiet durch den Rantzauer See und ist auch ab Elmshorn nur noch für kleinere Boote befahrbar. Seit dem Bau der Pinneberger Westumgehung ist auch die Pinnau nur noch von Uetersen bis zur Mündung Bundeswasserstraße. Nach der Ausbaggerung des Uetersener Hafens im Jahr 2005 ist der Fluss der einzige der noch Wirtschaftlich genutzt wird. Er wird nun überwiegend zum Transport von Papierrohstoffen und von großen Schiffswinden, Kesselanlagen und anderen Sonderanfertigungen genutzt, die nicht als Schwertransport über die Straßen transportiert werden können.
Im Kreisgebiet befinden sich auch zwei Kuriositäten: die älteste noch im Betrieb befindlich Drehbrücke und die kleinste Fähre Deutschlands. Die Drehbrücke über die Pinnau in Moorrege wurde 1887 gebaut. Die handbetriebene Fähre Kronsnest verkehrt in den Sommermonaten auf der Krückau zwischen Seester und Neuendorf im Kreis Steinburg.
Politik
Kreistag
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
CDU | 41.645 | 38,8,0 % | 24 |
SPD | 29.906 | 27,8 % | 16 |
Grüne | 13.615 | 11,2 % | 7 |
FDP | 11.884 | 12,7 % | 6 |
DIE LINKE. | 6.266 | 5,8 % | 3 |
Wählergemeinschaft kWGp | 4.113 | 3,8 % | 2 |
Der Pinneberger Kreistag besteht aus 58 Abgeordneten.
Landräte
Partnerschaften
Der Kreis Pinneberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur Grafschaft East Sussex in Großbritannien und zum Rajon Selenogradsk in Russland.
Die freundschaftliche Beziehung zur Grafschaft East Sussex begann mit einem kulturellen Austausch im Jahr 1956 und wurde 1980 formell geschlossen. Es findet ein lebhafter Austausch in den Bereichen Sport, Bildung und Kultur sowie zwischen verschiedenen Institutionen in beiden Regionen statt. Seit den 1980er Jahren haben auch vier Pinneberger Gemeinden Partnerschaften mit Gemeinden in East Sussex, nämlich Appen mit Polegate, Bönningstedt mit Seaford, Ellerhoop mit Hurst Green und Quickborn mit Uckfield.
Die Partnerschaft mit Selenogradsk (ehemals Cranz) besteht auf Anregung des Kreistags und wurde 1991 geschlossen, um eine Brücke zum Kaliningrader Oblast zu schlagen. Seit 1951 bestand bereits eine Patenschaft zur Kreisgemeinschaft Fischhausen (heute Primorsk), deren Fläche mit dem Rayon Selenogradsk weitgehend identisch ist. Heute findet nicht nur ein Austausch zwischen Wirtschaftsunternehmen statt, es gibt auch Aktivitäten wie die Besuche von Schülern aus dem Selenogradsk in Pinneberg oder die Unterstützung von Freizeit- und Bildungsprojekten im Rayon.
Wappen
Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einer stilisierten grünen Tanne, die goldene Wurzeln hat.“[2]
Die freischwebende Tanne mit den goldenen Wurzeln im Kreiswappen, das von A. Paul Weber entworfen und am 11. Januar 1946 von der britischen Militärregierung genehmigt wurde, ist ein Hinweis auf die für die Wirtschaft sehr relevanten Baumschulen. Das silberne Nesselblatt leitet sich vom Wappen der Schauenburger Grafen, die lange über die Geschicke der Region bestimmt haben, ab.
Flagge
Blasonierung: „Die Kreisflagge zeigt inmitten eines weißen, oben mit einem blauen und unten mit einem roten Streifen begrenzten Tuches das leicht zur Stangenseite hin verschobene Kreiswappen.“[2]
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2007)
Amtsfreie Gemeinden/Städte | ||
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Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten (* = Sitz der Amtsverwaltung)
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Literatur und Quellen
Einzeinachweise
Weblinks
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