Landkreis Sankt Goar

Landkreis Sankt Goar
Wappen

Der Landkreis Sankt Goar war ein Landkreis im heutigen Rheinland-Pfalz. Eingerichtet wurde er im Jahr 1816 als Kreis Sankt Goar, nachdem das Rheinland preußisch wurde. Administrativ war er dem Regierungsbezirk Koblenz in der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822 Rheinprovinz) zugehörig und wurde in die Bürgermeistereien Bacharach, Boppard, Brodenbach, Halsenbach, Niederheimbach, Obergondershausen, Oberwesel, Pfalzfeld, Sankt Goar und Wiebelsheim. Insgesamt gab es im Kreis zunächst 74 Gemeinden (1945: 71 Gemeinden).

Der Landkreis umfasste eine Fläche von 465 km², Sitz des Landkreis war die vergleichsweise kleine Stadt Sankt Goar, obwohl Boppard, Oberwesel und Bacharach deutlich einwohnerreicher waren. Die Gesamteinwohnerzahl des Landkreises betrug im Jahr 1900 39.424.

1945 kam der Landkreis zur französischen Besatzungszone, 1946 zum Land Rheinland-Pfalz. In den 1960er Jahren betrug die Einwohnerzahl etwas über 50.000, davon waren ca. 82 % katholisch und 18 % evangelisch. Das Kfz-Kennzeichen war GOA.

Am 7. Juni 1969 wurde der Landkreis Sankt Goar auf der Grundlage des „Dritten Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ vom 12. November 1968 aufgelöst, die Gemeinden wurden dem neu gebildeten Rhein-Hunsrück-Kreis zugeordnet. Eine Ausnahme bildeten die Mosel-Gemeinden des zum 1. Oktober 1968 aufgelösten Amtes Brodenbach, die zunächst dem Landkreis Koblenz und am 7. November 1970 der Verbandsgemeinde Untermosel im Landkreis Mayen-Koblenz zugeordnet wurden. Ferner kamen die Stadt Bacharach und einige weitere Gemeinden zum Landkreis Mainz-Bingen, wo sie der Verbandsgemeinde Bingen-Land (später Rhein-Nahe) zugeordnet wurden.[1]

Politik

Landräte

  • 1816: Münzell
  • 1816 – 1827: Andreas Wirz
  • 1827: Pietzsch (auftragsweise)
  • 1828 – 1829: Hoerter (auftragsweise)
  • 1829 – 1848: Hans Karl Heuberger
  • 1848 – 1890: Karl Movius
  • 1890 – 1891: Werner von Weiher (kommissarisch)
  • 1891: Rixrath (kommissarisch)
  • 1891 – 1894: Adam Wieland
  • 1895 – 1898: Max Wallraf
  • 1898 – 1920: Hermann von Kruse
  • 1920: Karl Statz (auftragsweise)
  • 1920 – 1923: Rudolf Bödiker
  • 1923 – 1945: Karl Statz

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seiten 163 und 164 (PDF)

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