Landsberg (Oberschlesien)

Landsberg (Oberschlesien)
Gorzów Śląski
Wappen von Gorzów Śląski
Gorzów Śląski (Polen)
DEC
Gorzów Śląski
Gorzów Śląski
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Landkreis: Olesno
Fläche: 18,68 km²
Geographische Lage: 51° 2′ N, 18° 26′ O51.03333333333318.4333333333337Koordinaten: 51° 2′ 0″ N, 18° 26′ 0″ O
Einwohner: 2.629 (30. Juni 2005)
Postleitzahl: 46-310
Telefonvorwahl: (+48) 34
Kfz-Kennzeichen: OOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KluczborkWieluń
Nächster int. Flughafen: Kattowitz
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 154,12 km²
Einwohner: 7.750 (30. Juni 2005)
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Artur Tomala
Adresse: ul. Wojska Polskiego 15
46-310 Gorzów Śląski
Webpräsenz: www.gorzowslaski.pl

Gorzów Śląski [ˈgɔʒuf ˈɕlõsci] (deutsch: Landsberg in Oberschlesien) ist eine Stadt in Polen. Sie liegt 16 Kilometer nordöstlich von Kluczbork am linken Ufer der Prosna und gehört der Woiwodschaft Oppeln an. Die Stadt und ihr Umland hat eine deutsche Minderheit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt Landsberg ist vermutlich schon vor 1270 gegründet worden, da seit dieser Zeit ein Kastellan nachweisbar ist, wobei die genaue Lage der alten Burg, die 1241 als Vorposten im Kampf gegen die Goldene Horde errichtet wurde, nicht bekannt ist. Der Fluss Prosna bildete die historische Grenze zwischen Schlesien und Großpolen, das Gebiet um Landsberg am westlichen Ufer war zu dieser Zeit Teil des Herzogtums Breslau.

Die erste Erwähnung der Stadt Landesberch stat unde hus stammt aus dem Jahre 1294, als Herzog Heinrich V. von Breslau diese Gegend an Herzog Heinrich III. von Glogau abtreten musste. Landsberg kam 1312 zum Herzogtum Oels, 1323 zum Herzogtum Liegnitz-Brieg und schließlich 1368 zum Herzogtum Oppeln. Durch ihre Grenzlage hatte Landsberg oft unter Kämpfen zu leiden, 1394 und 1446 fielen die Polen ein und verwüsteten die seit 1392 zur Böhmischen Krone gehörige Stadt.

Im Jahre 1499 erwarb Hans Frankenberg von Proschlitz die Herrschaft, die neben der Stadt noch 8 Orte umfasste, aus dem Besitz Herzog Johanns von Oppeln. Bis 1717 gehörte Landsberg dieser Familie.

Das Städtchen, das in regelmäßigen Zügen um einen zentralen Ring angelegt war, besaß wahrscheinlich zu keiner Zeit eine Stadtmauer. Seine Einwohner waren Ackerbürger und Handwerker. 1585 gründeten die Töpfer ihre Zunft, 1630 taten dies auch die Schuhmacher und 1700 die Schneider. Neben diesen Gewerken waren in Landsberg auch mehrere Leinewebermeister ansässig. In der Stadt bestand eine Eisenhütte, die den in der Umgebung abgebauten Keuper-Eisenstein verarbeitete und 1914 stillgelegt wurde.

1696 und 1734 fielen große Teile Landsbergs Stadtbränden zum Opfer. 1742 kam Landsberg zu Preußen. 1804 erwarb Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen die Herrschaft. 1816 wurde Landsberg Teil des neu errichteten Landkreises Rosenberg.

Die evangelische Kirchgemeinde errichtete 1857 eine Kirche, 1895 ersetzte die katholische Gemeinde die hölzerne Trinitatiskirche durch einen festen Bau.

Landsberg lebte vor allem vom Grenzhandel mit Polen und besaß 1830 das Recht zur Abhaltung von sechs Jahrmärkten. 1896 nahm die Rasende Pauline genannte Schmalspurbahn nach Rosenberg ihren Betrieb auf, die 1916 bis in das polnische Wieluń ausgebaut wurde. 1899 entstand die Eisenbahngrenzstation Zawisna 4 km nördlich von Landsberg gegenüber der polnischen Grenzstadt Praszka. Nach dem Ersten Weltkrieg verlor die Stadt an Bedeutung, der Durchzug von Saisonarbeitern ging deutlich zurück und der Grenzhandel kam zum Erliegen.

In den Jahren 1926 bis 1928 erfolgte der Umbau der Eisenbahnverbindung auf Normalspur. Das angrenzende Dorf Landsberg wurde 1929 in die Stadt eingemeindet. 1930 erwarb die Oberschlesische Landgesellschaft das südlich der Stadt gelegene Rittergut Landsberg von den Fürsten zu Hohenlohe und errichtete dort eine Siedlung.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kam die Stadt unter die Verwaltung Polens und erhielt den Namen Gorzów Śląski. Zur Stadt gehört der Stadtteil Więckowice Nowe (Wienskowitz, 1936–1945: Wiesbach O.S.).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1787 663
1825 818
1828 848
1905 1.107
1939 3.049
1961 2.461
1970 2.600


Söhne und Töchter der Stadt

  • Nathanael Pringsheim (*1823 in Neu-Wziesko, heute Teil von Dobijacz, † 1894 in Berlin), deutscher Botaniker
  • Götz Gode (* 1905, † 1969 in Dresden), deutscher Schriftsteller
  • Herbert Weichmann (*1896, † 1983 in Hamburg), deutscher Politiker

Gmina

Die Stadt- und Landgemeinde Gorzów Śląski umfasst ein Gebiet von 154,12 km² mit 7.750 Einwohnern (2005). Dazu gehören die Ortschaften: Budzów (Busow, 1936–45: Forstfelde), Dębina (Dupine, 1936–45: Kostberg), Goła (Gohle), Jamy (Jamm, 1936–45: Weidental), Jastrzygowice (Jastrzigowitz, 1936–45: Hartwigsdorf), Kobyla Góra (Wesendorf), Kozłowice (Koselwitz, 1936–45 Josefshöhe), Krzyżanowice (Krysanowitz, 1936–45: Kreuzhütte), Nowa Wieś Oleska (Neudorf), Pakoszów (Donnersmark), Pawłowice Gorzowskie (Paulsdorf), Skrońsko (Skronskau, 1936–45: Buchental), Uszyce (Uschütz, 1936–45: Wittenau), und Zdziechowice Dolne (Seichwitz, 1936–45: Richterstal) mit Dobijacz (Dobiatz, 1936–45: Berghütte).

Weblinks


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