- Landsberg (Ostpreußen)
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Górowo Iławeckie Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Bartoszyce Fläche: 3,32 km² Geographische Lage: 54° 16′ N, 20° 29′ O54.26666666666720.483333333333Koordinaten: 54° 16′ 0″ N, 20° 29′ 0″ O Einwohner: 44.469 (30. Juni 2007[1]) Postleitzahl: 11-220 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NBA Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Danzig oder
KaliningradGemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jerzy Bubeła Adresse: pl. Ratuszowy 18
11-220 Górowo IławeckieGórowo Iławeckie [guˈrɔvɔ iwaˈvʲɛtskʲɛ] (deutsch Landsberg (Ostpreußen)) ist eine Stadt mit 4.541 Einwohnern in Natangen. Sie gehört zum Powiat Bartoszycki, Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt Landsberg (Ostpreußen) wurde am 5. Februar 1335 planmäßig durch den Deutschen Orden gegründet und hatte einen quadratischen Grundriss. Sie war mit Kulmer Recht bewidmet. Sowohl 1414 als auch im Ständekrieg 1456 wurde die Stadt zerstört, ein weiteres Mal bei einem großen Stadtbrand 1655. Landsberg zählte im Jahr 1440 zu den Gründungsstädten des Preußischen Bundes, der sich gegen die Oberhoheit des Deutschen Orden auflehnte, blieb aber nach dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 unter der Herrschaft des Ordens. 1482 verpfändete dieser die Stadt an Nikolaus von Taubenheim. Die adlige Lehnsherrschaft wurde erst im Zuge der Preußische Reformen im Jahr 1809 aufgelöst.
Im Jahre 1710 starben 767 von zuvor ca. 1000 Einwohnern an der Pest.
Die Stadt wurde im Februar 1807 im Rahmen der Schlacht bei Preußisch Eylau durch durchziehende Truppen und kleinere Gefechte (bei Hoofe/Dworzno, frz. Bataille de Hoff) in Mitleidenschaft gezogen. Napoleon Bonaparte hielt sich am 16./17. Februar 1807 in der Stadt auf, zahlreiche Verwundete und Gefangene mussten von den Einwohnern versorgt werden. An Hunger und Krankheiten starben in der Folge dieser Ereignisse allein im Februar und März 1807 im Kirchspiel Landsberg 400 Einwohner, im gesamten Jahr 1807 starb etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung. 1809 hatte Landsberg noch 1126 Einwohner.
1811 zogen Teile der Grande Armee durch die Region Landsberg, etwa 40.000 französische und verbündete Soldaten lagerten in der Umgebung der Stadt.
1818 kam sie zum Landkreis Preußisch Eylau. 1898 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz, 1908 wurde ein städtisches Gaswerk in Bertrieb genommen, das heute als technisches Museum zugänglich ist.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erlitt die Stadt schwere Zerstörungen. Am 28. August 1914 besetzten russische Truppen die Stadt und wurden von zurückweichenden deutschen Truppen beschossen. Daraufhin wurde das Postamt sowie ein Wohnhaus und verschiedene Scheunen in Brand gesteckt, 7 Zivilisten wurden erschossen. Nach der Schlacht bei Tannenberg (1914) zogen sich die russischen Truppen zurück, deutsche Truppen zogen am 2. September 1914 kampflos in die Stadt ein.
Auch am Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 war Landsberg hart umkämpft. Nach der Eroberung durch die sowjetische Armee am 2. Februar 1945 kam die Stadt unter polnische Verwaltung. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Bis 1960 war der jetzt Górowo Iławeckie genannte Ort eines polnischen Landkreises.
Ein großer Anteil der Bevölkerung wurde im Rahmen der gegen die ukrainische Bevölkerung im südlichen Polen gerichteten Aktion Weichsel im Jahre 1947 vertrieben und im Raum Górowo Iławeckie angesiedelt. Die ukrainische Minderheit unterhält eine muttersprachliche Schule in Landsberg, die ein kulturelles Zentrum dieser Minderheit bildet.
Die neue Grenze zur neu geschaffenen Oblast Kaliningrad nahm der Stadt das nördliche Hinterland mit der alten Kreisstadt Preußisch Eylau, auf die sich der polnische Namenszusatz Iławeckie bezieht. Wichtig ist daher heute der Grenzhandel. Es wird eine Partnerschaft dem Landkreis Verden in Niedersachsen unterhalten, die aus der Patenschaft mit dem früheren Landkreis Preußisch Eylau entstand.
Einwohnerentwicklung
Sehenswürdigkeiten
Trotz starker Zerstörungen und der ungünstigen Grenzlage ist recht viel von der alten Stadt erhalten geblieben. Auch die planmäßige Stadtanlage mit dem großen Marktplatz ist noch gut zu erkennen.
- Alte Kirche, bis 1945 evangelisch, seit 1980 ukrainisch-orthodox
- Katholische Kirche St. Agatha, neugotisch, in beherrschender Lage über der Stadt
- Heiliggeist-Hospital, Gebäude meist aus dem 18. Jahrhundert
- Rathaus, im Kern gotisch, mehrfach umgebaut
- Mühle mit teilweise mittelalterlicher Bausubstanz
- Wohnhäuser des 19. Jahrhunderts und aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Ersten Weltkrieg
Gmina Górowo Iławeckie
Zur Landgemeinde Górowo Iławeckie, zu der Górowo selbst nicht gehört, gehören folgende umliegende Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Augamy Augam Krasnołąka Schönwiese Sigajny Saagen Bądle Kumkiejmy Kumkeim Skarbiec Schatzberg Bądze Bensen Kumkiejmy Przednie Vorder Kumkeim Sołtysowizna Schulzenvorwerk Bukowiec Buchholz Lipniki Liebnicken Stabławki Stablack Czyprki Zipperken Lisiak Elisenhof Stega Mała Klein Steegen Dęby Eichen Malinowo Amalienhof Toprzyny Topprienen Deksyty Dixen Nerwiki Nerfken Wągniki Wangnick Dobrzynka Guttenfeld Nowa Karczma Neukrug Wągródka Wiecherts Dulsin Dulzen Nowa Wieś Iławecka Neuendorf Warszkajty Warschkeiten Dwórzno Hoofe Okopek Wilhelmsberg Weskajmy Weskeim Dzikowo Iławeckie Wildenhoff Orsy Orschen Wiewiórki Eichhorn Gałajny Gallehnen Paprocina Papperten Włodkowo Galiny Gallingen Pareżki Parösken Wojmiany Woymanns Glądy Glandau Paustry Paustern Wokiele Wokellen Gniewkowo Gottesgnade Piaseczno Sieslack Worławki Worlack Grądzik Grünhöfchen Piasek Sand Wormie Wormen Grotowo Hoppendorf Piasty Wielkie Groß Peisten Worszyny Worschienen Gruszyny Grauschienen Pieszkowo Petershagen Woryny Worienen Janikowo Hanshagen Powiersze Powarschen Zięby Finken Kamińsk Pudlikajmy Pudelkeim Zielenica Grünwalde Kandyty Kanditten Reszkowo Achthuben Żołędnik Sienken Kanie Iławeckie Salwarschienen Robity Robitten Żywkowo Schewecken Kiwajny Quehnen Sągnity Sangnitten Verweise
Weblinks
- Website der Stadt (deutsch, polnisch)
- http://www.gegner-suenkler.de/Ostpreussen/landsberg.htm
Fußnoten
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