- Langlaufski
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Ein Langlaufski ist ein Ski, der beim Skilanglauf verwendet wird.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau
Im Unterschied zu einem Alpinski ist ein Langlaufski deutlich schmaler, oft nicht oder nur schwach tailliert, deutlich leichter und meist länger. Dies hat mehrere Gründe: Da ein Langläufer seine Bewegungsenergie vor allem aus seiner Körperkraft und nicht aus dem Gefälle des Berges bezieht, wirken deutlich geringere Kräfte, die eine leichtere Konstruktion ermöglichen. Zudem erfordert die Lauftechnik, dass der Ski ständig beschleunigt und abgebremst wird, was eine geringe Massenträgheit und damit ein geringes Gewicht notwendig macht. Da mit geringerer Geschwindigkeit und meist in vorgefertigten Loipen gelaufen wird, ist keine besondere Drehfreudigkeit nötig, darum kann der Ski länger sein, braucht nicht tailliert zu sein und besitzt keine Stahlkanten. Um die Reibung zu reduzieren, wird die Spur und damit der Ski schmal gehalten.
Günstige Langlaufski sind im Inneren ausgeschäumt, während teure Modelle Kasten- oder Wabenstrukturen aus Holz oder Kunststoff besitzen, welche bei gleicher Stabilität leichter sind.
Lauffläche
Ski für den klassischen Stil besitzen unter der Bindung eine Steigzone; davor und dahinter befindet sich eine Gleitzone. Der Ski ist derart geformt, dass beim Gleiten, wenn also der Langläufer mit beiden Ski auf dem Schnee steht, die Steigzonen den Schnee nicht berühren; wenn jedoch beim Abstoßen das Körpergewicht auf einen Ski verlagert wird, erreicht dessen Steigzone den Schnee und sorgt dafür, dass der Ski nicht zurückrutschen kann. Skatingski besitzen dagegen eine durchgehende Gleitzone auf der Lauffläche, da das Abstoßen seitlich mit den Kanten geschieht.
Die Gleitzone wird mit Gleitwachs behandelt, um die Reibung (Gleitreibung) zu verringern. Für die Steigzone gibt es mehrere Verfahren, um die Haftreibung zu erhöhen: Steigwachs, Schuppen (in unterschiedlicher Ausführung, z.B. als Mikroschuppen und mit unterschiedlichem Schliff), Fellstreifen oder auch Grip Tape.
Damit bei Ski für den klassischen Stil die Steigzone nur bei voller Belastung den Schnee berührt, muss der Ski auf das Gewicht des Sportlers abgestimmt sein. Zudem dürfen die Ski nicht längere Zeit mit einem Clip aneinander gepresst werden, weil dann die Spannung aus dem Profil verloren geht – die Steigzone setzt dann öfter auf und beeinträchtigt die Gleiteigenschaften.
Schuhe
Die Sohle der Langlaufschuhe ist je nach Einsatzgebiet unterschiedlich steif. Skatingschuhe weisen sehr feste Sohlen auf. Wettkampfschuhe für die klassische Technik haben hingegen sehr biegsame Sohlen, damit man mehr Gefühl für den Abdruck behält. An der Sohle befinden sich Einrichtungen für den Bindungsmechanismus. Alle weiteren Eigenschaften sind variabel; meist reichen Langlaufschuhe bis zum Knöchel, bestehen aus einem flexiblen Material (im Unterschied zu Alpinskistiefeln mit harter Kunststoffschale) und werden mit Schnürsenkel oder einem Drehschnürmechanismus festgezogen. Schnallen wie bei Alpinskistiefeln sind unüblich. Skatingschuhe haben zudem eine Verstärkung aus Kunststoff, welche den Knöchel bei der seitlichen Abdrückbewegung stabilisieren.
Bindung
Prinzipiell ist der Schuh über die Skibindung nur mit der Spitze am Ski befestigt und vertikal beweglich, so dass sowohl der Fuß komplett auf dem Ski aufsitzen kann als auch (beim Abdrücken) die Ferse angehoben werden kann.
Bis Anfang der 1980er-Jahre hatten Langlaufschuhe vorne eine Gummilasche, mit der sie in die Bindung eingehakt und mit einem Metallbügel festgeklemmt wurden, im hinteren Bereich gab es lediglich eine Fersenplatte. Nachteilig bei dieser Bindung, der so genannten NordicNorm, war die oft schwierige Bedienung – um sie schließen zu können, musste die Schuhlasche sehr sauber in der Metallführung positioniert werden, um den Bügel herunterdrücken zu können; oft ließ sich der Bügel nicht mit dem Skistock herunterdrücken, sondern man musste sich bücken und dies per Hand erledigen. Die Standardbreite der Schuhspitze betrug 75 mm, es gab jedoch auch andere Maße. Zudem sorgte die Gummilasche für eine eingeschränkte vertikale Beweglichkeit in der Bindung, und im abgeschnallten Zustand war sie beim Laufen hinderlich.
In den 1980er Jahren entwickelten viele Firmen neue Bindungssysteme, die jedoch meist inkompatibel waren. Erst etwa um 1990 setzten sich zwei Systeme, das "SNS Profil" (Salomon Nordic System) der Firma Salomon und "NNN" (New Nordic Norm) der Firma Rottefella, als Standard durch. Bei beiden befindet sich vorne unter der Schuhspitze eine Metallachse, um die sich der Schuh in der Bindung dreht. Eine Art Druckfeder aus Gummi stellt den Ski unter den Fuß zurück. Ein weiterer Unterschied zu alten Systemen ist eine von der Spitze bis zur Ferse durchgängige Schiene auf der Bindung, welche den Schuh durch eine dort entsprechende Vertiefung beim Aufsetzen gegen seitliche Kräfte stabilisiert. Dies ist nötig, weil die deutlich schmälere Bindung sonst stärkeren seitlichen Hebelkräften ausgesetzt wäre.
Die seit 1999 erhältliche Skatingbindung "SNS Pilot" der Firma Salomon besitzt zudem eine zweite Metallachse im Mittelfußbereich, womit der Ski mittels einer Zugfeder aus Stahl unter den Fuß zurückgestellt wird. Diese Bindung bietet auch bei angehobenem Fuß eine bessere Stabilisierung gegen seitliche Kräfte, ist jedoch schwerer, störungsanfälliger und nicht abwärts mit bisherigen Schuhen kompatibel, allerdings sind die "SNS Pilot"-Schuhe zu "SNS Profil"-Bindungen abwärtskompatibel. Dies mag ein Grund sein, warum sich seit der Jahrtausendwende der sehr hohe Marktanteil der Firma Salomon deutlich verringert hat.
Stöcke
Um sich nach hinten abstoßen zu können, sind Langlaufstöcke länger als Alpinskistöcke. Wegen der geringeren Querbelastung aber höheren Druckbelastung sind die Stöcke dünner, leichter aber auch deutlich steifer. Die Teller sind kleiner sowie asymmetrisch geformt, so dass die Spitze der nach hinten weisenden Stöcke auf der Unterseite ist.
Siehe auch
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