Larva migrans

Larva migrans
Klassifikation nach ICD-10
B76.9 Hakenwurm-Krankheit, nicht näher bezeichnet (Larva migrans cutanea o.n.A.)
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die Larva migrans, Creeping eruption oder Hautmaulwurf ist eine Hauterkrankung, hervorgerufen durch Larven verschiedener Hakenwürmer-Unterarten. Sie ist eine der häufigsten Hautkrankheiten in warmen Klimazonen und die häufigste Dermatose, die von Reisenden in den Tropen erworben wird. Die Krankheit wurde 1874 erstmals beschrieben und 1928 bestimmten Erregern zugeordnet.[1]

Inhaltsverzeichnis

Erreger

Die Erreger sind die Larven von Ancylostoma braziliense, Ancylostoma caninum, Ancylostoma tubaeforme und anderen Arten aus der Familie der Hakenwürmer (Ancylostomatidae). Die Erreger entwickeln sich im Menschen nicht zu adulten Würmern, da der Mensch ein Fehlwirt ist. Als Erreger kommen jedoch auch andere Fadenwürmer und Insekten in Frage.[2]

Vorkommen

Ancylostoma-Arten kommen in warmen Ländern (endemisch in Afrika, Mittel- und Südamerika, Karibik und Asien) vor. In gemäßigten Regionen (Mittelmeerraum) können die Erreger auch bei hohen Temperaturen vorkommen.

Übertragung

Die Infektion erfolgt meistens beim Barfußlaufen auf mit Tierkot (Hunde, Katzen) kontaminierten Böden und Stränden.

Symptome und Krankheitsverlauf

Larva migrans cutanea

Die ersten Symptome zeigen sich nach Stunden bis zu einigen Wochen. Es zeigt sich eine stark juckende, serpentinenartige Rötung (serpingöses Erythem) und mit dem Auge erkennbaren Wanderungsgängen. Man spricht hier von einer monozytär-eosinophilen entzündlichen Reaktion auf die Antigene der Larven nach ihrer Durchwanderung durch die Haut.

Häufige Infektionsstellen (Prädilektionsstellen) sind die Füße (oft die Fußsohlen), oft finden sich aber auch Infektionen anderer Körperbereiche wenn z. B. mit dem Rücken auf dem Sand gelegen wurde.

Die Infektion heilt unbehandelt nach wenigen Wochen selbst aus.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt hauptsächlich klinisch und lässt sich durch die typischen Hautläsionen stellen. Ein Nachweis der Larven gelingt nur selten. Unter Umständen kann ein Fortschreiten der Larven in der Haut um einige Millimeter pro Tag beobachtet werden.[1]

Therapie

Die Erkrankung ist nach wenigen Wochen selbstlimitierend. Es kann lokal mit Tiabendazol-, Albendazol- oder Ivermectin-haltigen Salben über mehrere Tage behandelt werden. Eine orale Therapie mit Tiabendazol ist ebenfalls möglich, wird aufgrund von Nebenwirkungen aber nur selten durchgeführt. Eine chirurgische Exzision der Gänge oder eine Vereisung sind wenig effektiv.[1][2]

Einzelnachweise

  1. a b c Paulo E. N. Ferreira Velho et al.:Larva migrans: a case report and review Rev. Inst. Med. trop. S. Paulo vol.45 no.3 São Paulo May/June 2003
  2. a b Karthikeyan K, Thappa D.:Cutaneous larva migrans Indian J Dermatol Venereol Leprol 2002;68:252-8
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