- Krankheitserreger
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Krankheitserreger sind Stoffe oder Organismen, die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen. Man ordnet ihnen in der Medizin die Eigenschaft der Pathogenität zu. Krankheitserreger können Bakterien, Protisten, Pilze, Parasiten, Viroide, Viren, Algen oder Prionen sein.
Inhaltsverzeichnis
Viren und Prionen
Pathogene Viren und pathogene Prionen unterscheiden sich von normalen Giften dadurch, dass sie sich in Wirtszellen durch Replikation, beziehungsweise im Fall der Prionen durch Umfaltungsprozesse zellulärer nicht pathogener Prionen, vermehren können. Dies ist meist mit einer für den Organismus schädlichen Wirkung verbunden.
Bei Viren ist aufgrund ihrer Vermehrung und ihres komplexen Aufbaus aus mehreren Einheiten strittig, ob es sich um Lebensformen, oder nur um komplexe chemische Verbindungen handelt.
Mikroorganismen
Alle anderen Krankheitserreger sind unstrittig Lebensformen, genauer: Mikroorganismen. Ihre schädliche Wirkung beruht meistens auf giftigen Stoffen, die sie absondern, insbesondere Enzyme, manchmal ernähren sie sich auch von Gewebe oder Blutzellen, oder sie verursachen eine unnötig heftige Immunreaktion, vor allem hohes Fieber, das tödlich enden kann.
Bakterien schädigen den Körper durch ihre Bakteriengifte (Syn.: Bakterientoxine, Bakteriotoxine) – Gifte, die von krankheitserregenden (Syn.: pathogenen) Bakterien gebildet und abgegeben werden. Man unterscheidet Ektotoxine (Syn. Exotoxin, von gr. ekto- = eine Vorsilbe mit der Bedeutung: außen, außerhalb; gr. toxos = Gift) von Endotoxinen (gr. endo- = eine Vorsilbe mit der Bedeutung: innen, inwendig, innerhalb)
Ektotoxine werden von lebenden Bakterien abgegeben, und sind Enzyme (häufig Proteasen). Endotoxine sind Teil der Zellwand der Bakterien und werden freigesetzt, wenn diese absterben. Endotoxine sind hochmolekulare Substanzen bestehend aus Eiweiß (Protein), Mehrfachzucker- (Polysaccharide, das sind Kohlenhydrate) und Fettkomponenten (Lipide). Die Trennung beider Begriffe ist allerdings unscharf.
Auf Grund von Ektotoxinen entstehen z. B. Krankheiten wie Cholera, Keuchhusten und Diphtherie, Tetanus, und Scharlach. Ein Beispiel für von Endotoxinen erzeugten Krankheiten ist der Typhus abdominalis der von Salmonellen verursacht wird.
Bakterien, die starke Giftstoffe freisetzen, können auch als biologische Waffen eingesetzt werden wie z. B. der Erreger des Botulismus, das Bakterium Clostridium botulinum: Sein Toxin zählt zu den giftigsten Substanzen überhaupt und ist etwa 100.000 Mal giftiger als das Nervengas Sarin.
Anhand ihrer Gefährlichkeit für den Menschen werden Krankheitserreger in vier „Biosafety Level“-Klassen eingeteilt.
Chemische und physikalische Einflüsse
In einigen Fällen werden Vergiftungserscheinungen und Zellschäden verursachende chemische bzw. physikalische Einflüsse auch als Krankheitserreger bezeichnet.
Siehe auch
Literatur
- Rüdiger Meyer: „Emerging Infections“. Gefahren durch neue und alte Krankheitserreger. In: Deutsches Ärzteblatt. 97, Nr. 25, ISSN 0176-3989, 2000, S. A1736–A1740 (Online-Textversion).
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