Laubusch

Laubusch
Laubusch
Stadt Lauta
Koordinaten: 51° 28′ N, 14° 8′ O51.47194444444414.138055555556115Koordinaten: 51° 28′ 19″ N, 14° 8′ 17″ O
Höhe: 115 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 2001
Postleitzahl: 02991
Vorwahl: 035722
Kirche
Schulgebäude am Markt

Laubusch (obersorbisch Lubuš) ist eine Arbeiterkolonie der Ilse Bergbau AG, die seit dem 1. Januar 2001 als Ortsteil zur Stadt Lauta in Sachsen gehört.[1] Ihr eigentlicher Name ist Kolonie Erika. Nach dem Abbruch des alten sorbischen Dorfes Laubusch im Zuge des Bergbaus ging der Ortsname auf die Arbeiter- und Angestelltenkolonie der Ilse über.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaftliche Grundlage

Bereits vor 1914 waren die Braunkohlevorkommen in der Nähe des Dorfes Laubusch bekannt. Der Aufschluss wurde jedoch durch den Beginn des Ersten Weltkrieges verhindert. Als mit Kriegsbeginn ein Standort für ein Aluminiumwerk gesucht wurde, fiel die Wahl nicht zuletzt durch die Nähe zu den Kohlenfeldern in Laubusch auf den Bauplatz des heutigen Lautawerkes. Denn dieser Standort konnte neben einer günstigen Verkehrsanbindung auch eine langjährige Versorgung des Aluminiumwerkes mit heimischer Braunkohle garantieren. Diese war zwingend, da die Gewinnung von Aluminium aus Bauxit in einem elektrochemischen Verfahren erfolgt, das einen hohen Energieaufwand bedarf. Deshalb wurde mit dem Baubeginn am Lauta-Werkes auch mit dem Aufschluss des Grubenstandort Erika bei Laubusch begonnen. Die Braunkohle, die in Erika gefördert wurde, versorgte das Aluminiumwerk Lauta (Lauta-Werk) und das Kraftwerk Lauta (Elektrowerke AG) sowie die Brikettfabrik Erika (Ilse-Bergbau AG).

Die Siedlung

Begonnen wurde die Kolonie Laubusch nach Plänen des Ilse-Werksarchitekten Ewald Kleffel zu Beginn der 1920er Jahre. Die Realisierung und Erweiterung durch den Ortsteil Heimstätten dauerte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Kleffel orientiert sich bei der Lösung der immensen Bauaufgabe am Vorbild der Gartenstadt Marga in Brieske. Die Realisierung der ursprünglichen Pläne wurde durch die wirtschaftliche Entwicklung in den 1920er Jahren zwar nicht vollständig verhindert, aber es kam zu einer vereinfachten Lösung.

Bemerkenswerte Bauten sind insbesondere die Gebäude am Markt, mit Gasthaus, Geschäftshaus, Schule und Kirche. Das Schulgebäude, das heute stark überdimensioniert wirkt, dominiert durch seine Breitenwirkung den Markt. Die evangelische Kirche, ein massiv wirkender Klinkerbau, wurde erst kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs realisiert.

Hinter der Kirche und durch diese vom Markt räumlich getrennt, erstreckt sich ein großer begrünter Platz, der das Motiv des dörflichen Anger aufnimmt. Im Gegensatz zu dem städtischen Bild des Marktes mit seinen geschlossen wirkenden Fronten, sind die Gebäude des Angers giebelständig und mit großen Abständen zueinander angeordnet.

Niedergang

Nach dem Ende der DDR und parallel zum wirtschaftlichen Niedergang der Braunkohleindustrie in der Lausitz, begann auch der Niedergang der Kolonie Erika. Die ehemals gut bewohnte Siedlung verlor einen großen Teil ihrer Einwohner – Leerstand dominierte viele Jahre das Ortsbild. Weite Teile der älteren und qualitätsvollen Siedlungssubstanz wurden abgerissen.

Persönlichkeiten

Walter Ibscher (1926–2011), deutscher Bildhauer, Grafiker, Medailleur, Restaurator und Kunstpädagoge. Der Künstler lebte und arbeitete seit 1951 in Nürnberg (Bayern).

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001

Literatur

Alfred Eckert: Wind unter den Flügeln. Leben und Werk des Bildhauers und Grafikers Walter Ibscher. Verlag Dr. Herbert Winter, Fürth 2006, ISBN 3-939490-00-8 (Ausführliche Biografie).

Weblinks


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