Lauffenmühle

Lauffenmühle

Lauffenmühle GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Lauchringen im Landkreis Waldshut ist ein vollstufiger Textilbetrieb und beschäftigt 300 Mitarbeiter zuzüglich 45 Auszubildender in Spinnerei, Weberei und Veredlung. Spinnerei und Weberei sind in Lauchringen, der Ausrüstungsbetrieb ist im Lörracher Ortsteil Brombach angesiedelt.

Geschichte

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Lauchringen die Wasserkraft der Wutach für die Textilindustrie genutzt. Das Unternehmen Lauffenmühle hat seinen Namen von der 1433 urkundlich erwähnten „Mühlin an der Wut am Louffen bei nider Loucheringen“ (Mühle am Lauffen) übernommen, einer bedeutenden Getreidemühle, Gipsmühle, Ölpresse und Hanfreibe, die 1835 von dem Schweizer Johannes Müller in eine Baumwollspinnerei und somit in einen Textilbetrieb umgewandelt wurde.

Wutach-Lauffen (Restwassermenge)

Der Lauffen, ohne den Wasserentzug einer der wuchtigsten natürlichen Wasserfälle in Deutschland, bot sich mit seiner ebenen Umgebung zur wirtschaftlichen Nutzung geradezu an. Neben der Wasserkraft als Energiequelle war damals auch der Standort innerhalb des Deutschen Zollvereins für Schweizer Unternehmer attraktiv.

1846 wurde die Fabrik erheblich erweitert und die Wasserkraft zur Erzeugnung elektrischen Stroms durch eine Turbine geleitet, für die ein teilweise unterirdisch durch den Felsen verlaufender Kanal erbaut wurde, der auch heute noch besteht. Bereits 1847 waren bei Lauffenmühle 250 Personen beschäftigt, 1837 waren es noch 105 gewesen. In der Folgezeit wurde die Fabrik kontinuierlich erweitert, es entstanden Wohnungen für die Arbeiter. 1935 wurde Lauffenmühle von dem Berliner Dr. Gustav Winkler erworben. 1956/57 wurde eine neue Großspinnerei und -weberei errichtet. Trotz eines Großbrandes 1962 entwickelte sich Lauffenmühle zu einer der größten deutschen Spinn-Webereien. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts ging der Textilhersteller mit dem Erwerb eines Veredlungsbetriebs den Schritt in die Vollstufigkeit.

Bei Lauffenmühle werden Baumwollballen angeliefert, geöffnet, kardiert, teils gekämmt, gestreckt, gesponnen und gewebt; die Gewebe werden dann in Lörrach-Brombach veredelt. Das Unternehmen, an dem auch die Daun-Gruppe beteiligt ist, wird unter dem Namen Lauffenmühle GmbH & Co. KG weitergeführt. Geschäftsführender Gesellschafter ist der Lauchringer Volker Steidel.

Am 9. März 2009 meldete die operative Gesellschaft Lauffenmühle GmbH & Co. KG, die zu diesem Zeitpunkt noch rund 450 Mitarbeiter hatte, Insolvenz an.[1] Bereits am 21. August 2009 konnte Lauffenmühle GmbH & Co. KG mit Werken in Lauchringen und Brombach die Insolvenz wieder verlassen [2] Seit der Umstrukturierung in 2009 konzentriert sich das Unternehmen ausschließlich auf seine Kernkompetenz: die Fertigung hochtechnischer Gewebe für Berufs- und Schutzkleidung.

Lauffenmühle GmbH & Co. KG ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 (Qualtitätsmanagement) sowie nach dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001. Darüber hinaus sind alle Produkte des Unternehmens zertifiziert nach Ökotex Standard 100 sowie seit Oktober 2008 nach dem internationalen bluesign® Standard, der speziell für die Textilindustrie entwickelt wurde und der die Nachhaltigkeit entlang der gesamten textilen Produktionskette bis hin zum fertigen Produkt überprüft.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lauffenmühle ist insolvent, Badische Zeitung, 10. März 2009
  2. Lauffenmühle verlässt Insolvenz,Badische Zeitung, 21. August 2009

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