- Launched Coaster
-
Als Launched Coaster (dt. Katapult-Achterbahn oder Abschuss-Achterbahn) bezeichnet man eine Achterbahn, bei der der Zug nicht einen Hügel (Lifthill) hinaufbefördert wird, um dann durch Lageenergie zu beschleunigen, sondern auf einer meist geraden Strecke katapultartig beschleunigt wird.
Für den „Abschuss“ gibt es verschiedene Antriebsarten. Üblich sind Schwungscheiben-, Pneumatik-, Hydraulik-, und „LIM/LSM“-Antriebe. Bei den meisten Antrieben wird ein an einem umlaufenden Stahlseil befestigter Mitnehmer (auch Catch Car oder Caddy genannt) an den Achterbahnzug eingehakt. Die Rollen, über die das Seil läuft, werden angetrieben und so der Zug beschleunigt. Am Ende der Beschleunigungsstrecke klinkt sich der Caddy automatisch vom Zug aus. Der Mitnehmer wird abgebremst und anschließend zurück in die Startposition gezogen.
Neben dem Typnamen Launched Coaster gibt es verschiedene herstellerspezifische Typenbezeichnungen. Intamin benennt seine Bahnen beispielsweise Accelerator Coaster.
Inhaltsverzeichnis
Schwungscheiben
Die ersten Katapult-Achterbahnen wurden 1976 von Anton Schwarzkopf entwickelt. Seine frühen Modelle benutzten ein Gewicht welches fallen gelassen wurde, um den Zug zu beschleunigen. Bei späteren Anlagen wird eine tonnenschwere Schwungscheibe durch einen Motor beschleunigt. Zum Start wird die in der Scheibe gespeicherte Energie über eine Rutschkupplung auf ein Stahlseil und damit den Caddy übertragen.
- Beispiel: Turbine (Schwarzkopf Shuttle Loop) in Walibi Belgium (Belgien)
Pneumatik
Neben der Strecke von pneumatisch angetriebenen Bahnen verläuft ein Zylinder, durch den auch das Stahlseil verläuft. Ein Schieber im Zylinder ist gegenüber dem Caddy am Stahlseil befestigt. Durch plötzlichen Druckanstieg auf der einen Seite des Schiebers wird er in die entgegengesetzte Richtung bewegt und treibt so den Zug an.
- Beispiele:
- Dodonpa im Fuji-Q Highland (Japan) von S&S Power Inc. (USA)
- ring°racer im ring°werk am Nürburgring in der Eifel von S&S Power Inc. (USA)
Hydraulik
Moderne Launched Coaster verwenden als Antrieb meist ein System von Hydraulikmotoren. Hier wird eine Hydraulikflüssigkeit über Pumpen in Speicherbehälter gefördert. In weiteren Druckbehältern wird Stickstoff stark komprimiert, die nötige Energie kann so relativ langsam und gleichmäßig gespeichert werden. Beim Start drückt das komprimierte Gas das Hydrauliköl aus dem Speicher durch Leitungen auf die kreisförmig angeordneten Hydraulikmotoren. So kann sehr schnell die gesamte Energiemenge auf eine zentrale Welle übertragen werden, die dann das Stahlseil antreibt. Bei der Weltrekordachterbahn Formula Rossa im Ferrari World Abu Dhabi erreicht der Zug mit solch einem Antrieb innerhalb von 4,9 Sekunden eine Geschwindigkeit von 240 km/h.
- Beispiele:
- Booster Bike im Toverland (Niederlande) von Vekoma
- Desert Race im Heide-Park bei Soltau in Niedersachsen von Intamin AG Schweiz
LIM/LSM
Die Abkürzung LIM steht für „Lineare Induktionsmotoren“ bzw. LSM für „Lineare Synchronmotoren“ (Linearmotoren). Die Funktionsweise ähnelt der eines Elektromotors mit dem Unterschied, dass die Elektromagnete nicht rund in einem Zylinder untergebracht, sondern flach sind. Anders als bei den anderen Antrieben wird hier kein Caddy an einem Stahlseil beschleunigt, sondern entweder der Zug oder ein Mitnehmer direkt angetrieben.
- Beispiele LSM:
- Formule X im Drievliet Family Park (Niederlande) von Maurer Rides
- Fluch von Novgorod im Hansa-Park (Deutschland) von Gerstlauer Amusement Rides, dieser besitzt zusätzlich noch einen 90° Kettenlift
- Blue Fire Megacoaster im Europa-Park (Deutschland) von Mack Rides
- Xpress in Walibi Holland (Niederlande) von Vekoma
- Beispiele LIM:
- California Screamin' im Disneys California Adventure (USA) von Intamin AG Schweiz
- Space Mountain: Mission 2 im Disneyland Paris in Frankreich
Weblinks
Kategorie:- Achterbahntyp
Wikimedia Foundation.