Lauster-Achse

Lauster-Achse

Die Lauster-Achse besteht aus einer zwischen den Antriebsrädern angebrachten, absenkbaren Trommel. Im abgesenkten Zustand verringert die Trommel den Bodendruck des Fahrzeugs und verbessert die auch bei schlechten Bodenverhältnissen übertragbare Zugkraft. Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber einem Kettenlaufwerk ist, dass das Fahrzeug die Trommel anheben und bei normalen Verhältnissen mit den Rädern auf der Straße fahren kann. Der Rollwiderstand ist gegenüber dem Kettenlaufwerk wesentlich geringer. Auf der anderen Seite ist die gegenüber dem Radantrieb übertragbare Zugkraft wesentlich größer. Als Nachteil steht das höhere Gewicht (gegenüber dem Radantrieb) des zusätzlichen Antriebes. Außerdem kann das Fahrzeug nur über eine Knicklenkung gelenkt werden.

Die Entwicklung des Antriebs begann in den 1940er Jahren im Steinbruch der Familie Lauster in Stuttgart-Münster. Gegen Ende des II. Weltkrieges entstand der Lauster Wargel LW 5 (wargeln - schwäbisch für rollen), eine Zugmaschine, die u. a. als Grabenpflug erprobt wurde.

1969 wurde im Auftrag der Bundeswehr ein Prototyp unter der Bezeichnung FML (Funktions-Modell Lauster-Achse) zur militärischen Erprobung gebaut (zu sehen im Technikmuseum Sinsheim). Dieses Fahrzeug hat einen dieselelektrischen Fahrantrieb. Jedes Rad ist mit einem Elektromotor mit 620 PS ausgestattet. Neben der Druckluftbremse ist eine elektrische Gegenstrombremse vorhanden. Das Fahrzeug verfügt über eine Knicklenkung. Der Einstieg in das zweisitzige Fahrerhaus ist nur über eine Dachluke möglich. In dieser Zeit entstand auch ein Motorschürfwagen mit diesem Antriebssystem.

Literatur

  • Patent AT240184B: Achsaggregat mit in diesem angeordnetem Antriebsmotor und Ausgleichsgetriebe. Veröffentlicht am 10. Mai 1965, Erfinder: Erhard Lauster.
  • Patent AT240185B: Achsaggregat für Kraftfahrzeuge mit achseigenem Antriebsmotor. Veröffentlicht am 10. Mai 1965, Erfinder: Erhard Lauster.
  • Patent CH392283: Achsaggregat mit eigenem Antriebsmotor. Veröffentlicht am 15. Mai 1965, Erfinder: Erhard Lauster (ebenfalls unter DE 1.132.445).

Weblinks


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