Leadon

Leadon

Bernie Leadon (* 19. Juli 1947 in Minneapolis, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Sänger, Gitarrist, Banjo- und Dobrospieler und Songwriter, der in den 1960er und 1970er Jahren durch seine Mitarbeit in den Country-Rock Bands Flying Burrito Brothers und Eagles berühmt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Die Anfänge

Leadon besuchte die Gainesville Highschool in Gainesville, Florida. Einer seiner Klassenkameraden war Don Felder, der später mit ihm in der Band Eagles spielen sollte. Felder war zu dieser Zeit Mitglied der Band The Continentals, der auch Stephen Stills angehörte. Leadon löste Stills an der Gitarre ab. Die Band nannte sich in Maundy Quintet um. Im Jahrbuch der Highschool kann man heute eine Seite über das Jahr 1966 einsehen. Neben dem Maundy Quintet ist eine andere Band abgebildet: The Epics mit Tom Petty als Sänger. Tom Leadon, Bruder von Bernie, spielte in einer weiteren frühen Band von Petty Mudcrutch mit, die in 2008 ein neues Album veröffentlichte.

Ende 1964 spielte Leadon ein paar Auftritte mit den Scottsville Squirrel Barkers, einer kalifornischen Bluegrass-Band, die von dem späteren Gründungsmitglied der Byrds, Chris Hillman, geleitet wurde. Mitte der 1960er Jahre schloss er sich dem kurzlebigen Folkrock Trio Hearts and Flowers an und spielte bei deren zweiter und dritter (letzter) Studioaufnahme Of Horses, Kids and Forgotten Women mit.

Dillard & Clark

1968 gründete er gemeinsam mit Gene Clark (ehemals Mitglied der Byrds) und Doug Dillard (ehemals Mitglied von The Dillards) die Gruppe Dillard and Clark. Weiteres Mitglied der Band war Ex-Hearts and Flowers Bassist David Jackson. Bei deren richtungweisendem ersten Album The Fantastic Expedition of Dillard & Clark spielte und sang er nicht nur bei jedem Stück mit. Die meisten der Songs hatte er mitkomponiert, darunter Train Leaves Here This Morning, später fester Bestandteil des Live-Programms der Eagles. Bei dem Nachfolgealbum Through The Morning, Through The Night wirkte er nur noch bei einigen Songs mit und hatte bei Erscheinen der Platte die Band bereits verlassen. In einem Interview in 2003 erklärte er seinen Weggang damit, dass Dillard und Clark 1969 die Sängerin Donna Washburn in die Band aufgenommen und ihr die dritte Harmoniestimme zugewiesen hatten. Er sei dadurch ‚überflüssig’ geworden (Rock Of Ages, Bernie Leadon Interview, 2003).

Flying Burrito Brothers

Er schloss sich der Begleitband von Linda Ronstadt, The Corvettes, an, verließ diese aber bald wieder, um den Flying Burrito Brothers beizutreten, einer weiteren legendären kalifornischen Band, die, wie zur gleichen Zeit die Byrds und Dillard & Clark, den Country-Rock begründete. Er wirkte, an der Seite von Gram Parsons, Chris Hillman, Chris Ethridge, Sneaky Pete Kleinow und Rick Roberts an drei Alben mit und steuerte wiederum eigene Songs bei.

Enttäuscht über die dominante Rolle des neu dazugekommenen Rick Roberts als Sänger verließ er die Burritos 1971, um abermals Linda Rondstadt’s Begleitband beizutreten. Zu dieser Zeit waren weitere Mitglieder dieser Gruppe der Sänger und Gitarrist Glenn Frey und der Schlagzeuger/Sänger Don Henley.

The Eagles

1972 entschieden sich Leadon, Frey und Henley dazu, gemeinsam mit Randy Meisner (ehemals Bassist bei Poco), eine eigene Band zu gründen: The Eagles. In dieser perfektionierten sie den Country-Rock Stil, den die Flying Burrito Brothers zuvor populär gemacht hatten, besonders durch die genialen Kompositionen aus der Feder von Frey und Henley.

Die Bernie Leadon Ära der Eagles überdauerte vier Alben (1972–1975), die von vielen als die besten der Band bezeichnet werden. Leadon steuerte Juwelen wie My Man und Bitter Creek bei. Im Gegensatz zu den Burritos konnten die Eagles sich an nennenswerten Verkaufszahlen erfreuen. Ihr Erfolg löste jedoch bei einigen Musikern wie Gram Parsons nicht nur Freude aus, es wurde auch ‚die Kommerzialisierung des Country-Rock’ diskutiert.

Die nicht enden wollenden Tourneen und Studio-Verpflichtungen laugten Leadon dermaßen aus, dass er die Band verließ, ‚als Überlebensstrategie’, wie er es nannte. Er verließ die Band im Dezember 1975, angeblich nachdem er ein Glas Bier auf Glenn Freys Kopf geschüttet hatte. Die Eagles machten mit Joe Walsh weiter und hatten mit Hotel California einen der größten Erfolge in der Geschichte der Pop Musik. Es dauerte nicht lange, bis auch Leadon wieder auf die Bühne und ins Studio zurückkehrte.

1977 bis heute

1977 gründete er die Bernie Leadon/Michael Georgiades Band, die nur ein Album veröffentlichte, Natural Progressions, bevor sie sich auflöste. In den 1980er Jahren beteiligte er sich zunächst an verschiedenen Projekten mit Chris Hillman. Er wirkte auf dessen Alben Morning Sky (1982) und Desert Rose (1984) mit und gründete mit ihm, Al Perkins, David Mansfield und Jerry Scheff die Gruppe Ever Call Ready, die 1985 auf zwei Alben (Ever Call Ready und Down Home Praise) Bluegrass mit christlichen Texten aufnahm.

Zwei Jahre später ersetzte er John McEuen bei der Nitty Gritty Dirt Band und nahm teil an deren Alben Hold On (1987), Workin’ Band (1988) und Will The Circle Be Unbroken Vol.2 (1989). In den 1990er Jahren gründete er eine sogenannte Novelty (eigenartige) Band namens Run C&W, die sich darauf spezialisierte, Country Songs im Rap Stil vorzutragen. Sie veröffentlichte zwei Alben: Into The Twangy First Century (1993) und Row Vs. Wade (1995).

2003 nahm Leadon das Soloalbum Mirror auf, gemeinsam mit Ethan Johns, dem Sohn von Produzent Glyn Johns. In seiner Karriere hat er bei zahlreichen Aufnahmen anderer Musiker mitgewirkt, darunter Gram Parsons, Randy Newman, Barry McGuire, Kenny Rogers, Alabama, Rita Coolidge, Andy Fairweather Low, Emmylou Harris, John Hiatt, David Crosby und Stevie Nicks. Seine Beiträge reichen von Gesang und Gitarre über Pedal Steel Gitarre bis zu Banjo, Dobro und Mandoline.

1998 trat er, anlässlich des Einzugs in die Rock & Roll Hall Of Fame, noch einmal mit allen gegenwärtigen und ehemaligen Eagles-Mitmusikern auf die Bühne, um gemeinsam Take It Easy und Hotel California darzubieten.

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