- Leccinum quercinum
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Eichenrotkappe Systematik Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Röhrenpilze (Boletales) Familie: Röhrlinge (Boletaceae) Unterfamilie: Boletoideae Gattung: Raufußröhrlinge (Leccinum) Art: Eichenrotkappe Wissenschaftlicher Name Leccinum quercinum (Pilát) E.E.Green et Watling Die Eichenrotkappe (Leccinum quercinum) ist ein Pilz aus der Gattung der Raufußröhrlinge (Leccinum)
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der ziegelrote bis braune Hut hat einen Durchmesser von 6 bis 15, manchmal auch 20 cm. In der Jugend ist der Hut kugelig und wird im Alter massig-polsterförmig. Die Oberseite ist fein filzig, ähnlich Wildleder und wird bei Nässe schmierig. Die Röhren sind bis 3 cm lang, jung weiß, bei Berührung bräunlich fleckend und später grau bis dunkelolivgrau. Der Stiel ist bis 18 cm lang und 2 bis 4 cm breit. Er ist dick und fest mit rotbraunen Schüppchen bedeckt. Das Fleisch ist in der Stielbasis bei Verletzung dunkelviolett verfärbend, ebenso beim Kochen.
Ökologie
Die wärmeliebende Eichenrotkappe ist ein Mykorrhiza-Partner der Eichenarten und kommt in milden Gegenden in Eichen-Hainbuchenwälder sowie in Buchenwäldern mit eingestreuten Eichen, teilweise auch in Parks und auf Friedhöfen vor. Sie bevorzugt frische bis trockene Böden auf neutralem oder mäßig saurem Untergrund, kann aber auch auf basischen Böden auftreten. Die Fruchtkörper erscheinen von Spätsommer bis Herbst, können ausnahmsweise aber auch schon früher gefunden werden.
Verbreitung
Die Eichenrotkappe kommt in den mediterranen bis gemäßigten Regionen Europas im Areal der Gattung Quercus vor und geht nördlich bis Südfinnland. Das Verbreitungszentrum ist Mitteleuropa, in anderen Gebieten ist die Art selten. Ob aus Costa-Rica gemeldete Funde mit der europäischen Art identisch sind ist noch unklar.
Systematik
Die Eichenrotkappe gehört zur Gruppe der schwer voneinander zu unterscheidenden Rotkappen in der Gattung der Raufußröhrlinge, die sich eigentlich nur durch etwas verschiedene Abmessungen der Sporen und durch die Mykorrhiza-Partner unterscheiden. Eine nahe verwandte und sehr ähnliche Art ist die Nadelwald-Rotkappe, (Leccinum vulpinum) die mit Nadelbäumen der Gattungen Fichten (Unterart L. vulpinum var. piceinum) und Kiefer (L. vulpinum var. vulpinum) in Symbiose leben. Einige Arten fassen verschiedene mit Laubgehölzen zusammenlebende Rotkappen als Laubwald-Rotkappe (Leccinum aurantiacum) zusammen.
Bedeutung
Die Eichenrotkappe ist ein beliebter Speisepilz, steht allerdings wie alle Arten der Gattung Leccinum unter Naturschutz . Ihre Bestände sind rückläufig, die Art wird in Kategorie G3 (gefährdet) der Roten Liste der gefährteten Großpilze in Deutschland eingeordnet. Die Eichenrotkappe wurde 1994 als erste Pilzart von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gewählt, um auf die Gefährdung von Pilzen hinzuweisen.
Quellen
- Laux, Hans E.: Der große Kosmos-Pilzführer, Kosmos Verlag, ISBN 3-440-08457-4
- G. J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0
- Bollmann, A.; Gminder, A.; Reil, P.: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage, Gattungs-CD, Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X
Weblinks
Eichenrotkappe (1994) | Zunderschwamm (1995) | Habichtspilz (1996) | Frauentäubling (1997) | Purpurleistling (1998) | Satansröhrling (1999) | Königsfliegenpilz (2000) | Stachelsporige Mäandertrüffel (2001) | Orangefuchsiger Raukopf (2002) | Papageigrüner Saftling (2003) | Echter Hausschwamm (2004) | Wetterstern (2005) | Ästiger Stachelbart (2006) | Puppenkernkeule (2007) | Bronzeröhrling (2008) | Blauer Rindenpilz (2009)
Bitte beachte den Hinweis zu Speisepilzen!
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