- Leibniz-Sozietät
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Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin ist eine freie Vereinigung von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern, de facto Nachfolger der Gelehrtengesellschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR. Der Verein konstituierte sich am 15. April 1993 und betrachtet sich als „in der Nachfolge der Leibniz'schen Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften (mit all ihren Erscheinungs- und Wirkungsformen der letzten 300 Jahre) stehend, mit der die Leibniz-Sozietät historisch durch die über Jahrhunderte ununterbrochene Auswahl ihrer Mitglieder und deren wissenschaftliches Wirken verknüpft ist“.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vom Mitgliederbestand der Sozietät haben 122 bereits als Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) angehört (einige sind inzwischen verstorben); alle anderen Mitglieder sind ab 1994 nach den Regeln der Berliner Akademie zugewählt. Zahlreiche in der DDR und im Ausland berufene Professoren wurden zu Akademiemitgliedern gewählt. Sie erhält erst seit 2004 eine geringfügige staatliche Förderung.
Durch eine Verordnung des Ministerrats der DDR vom 27. Juni 1990 wurde das Statut der Akademie der Wissenschaften der DDR außer Kraft gesetzt und sie zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts umgestaltet.
Die Leibniz-Sozietät konstituierte sich am 15. April 1993 als gemeinnütziger Verein und führt in ihrem eigenen Verständnis die seit 300 Jahren bestehende Gelehrtensozietät der Akademie der Wissenschaften in Berlin fort; zur Leibniz-Sozietät gehören alle Mitglieder der Akademie der Wissenschaften der DDR, die bis 1990 gewählt wurden und dort ihre Arbeit fortsetzen wollten.
Der Berliner Senat hat jedoch die Sozietät als Nachfolger der AdW nicht anerkannt. Das Land Berlin und das Land Brandenburg haben mit einem am 1. August 1992 in Kraft getretenen Staatsvertrag die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gegründet.
Veranstaltungen und Veröffentlichungen
Die Mitglieder der Leibniz-Sozietät versammeln sich monatlich zu Sitzungen, auf denen wissenschaftliche Vorträge gehalten und diskutiert werden und sie veranstaltet jedes Jahr im Sommer den Leibniz-Tag. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Kolloquien durchgeführt.
Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlicht die Leibniz-Sozietät seit 1994 in den Sitzungsberichten der Leibniz-Sozietät und seit 1999 zusätzlich in der Reihe Abhandlungen der Leibniz-Sozietät (beide beim TRAFO Verlag Berlin erschienen). Über aktuelle Themen informiert das Mitteilungsblatt Leibniz Intern.
Finanzierung
Da die Leibniz-Sozietät keine nennenswerten staatlichen Fördergelder erhält (im Gegensatz zur Leibniz-Gemeinschaft), sichert sie ihre Arbeit durch Mitgliedsbeiträge, eine Stiftung (Stiftung der Freunde der Leibniz-Sozietät e. V.) sowie Fördermittel und Spenden anderer Institutionen und Personen.
Mitglieder
Präsident der Sozietät ist Dieter B. Herrmann, Vizepräsident Gerhard Banse.
Im Januar 2010 betrug die Zahl der Mitglieder 309, davon waren etwa zwei Drittel ab 1994 zugewählt worden.
Weblinks
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