Leiden Christi (München)

Leiden Christi (München)
Leiden Christi in München-Obermenzing

Leiden Christi ist die katholische Pfarrkirche von Obermenzing in München.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1881 wurde Obermenzing der Pasinger Pfarrei zugeschlagen und von der Kirche Maria Geburt aus betreut. Infolge der starken Bevölkerungszunahme wurde die alte Georgskirche bald zu klein, dies gab Anlass, über einen Kirchenneubau in Obermenzing nachzudenken. Durch den gleichzeitigen Wunsch der Kongregation der Passionisten, sich in der Diözese niederzulassen, wurde das Vorhaben befördert. Durch Spenden aus den USA in Höhe von 20.000 Dollar war der Rohbau finanziert. Aus Dankbarkeit für diese Unterstützung wurde die Kirche Leiden Christi oder früher auch Passionskirche genannt. Als Architekt wurde Georg Buchner gewonnen. Die Bauarbeiten begannen am 2. Mai 1923, der Grundstein wurde am 3. Juni 1923 durch Prälat Michael Buchberger gelegt. Kardinal Michael von Faulhaber konsekrierte die Kirche schließlich am 9. November 1924.

Nach dem Beheben von Kriegsschäden konnte in den 1950er Jahren verschiedene Umbauten angegangen werden. 1965 wurde auch im Zuge der Liturgiereform eine größere Renovierung durch den Architekten Siegfried Östreicher und den Bildhauer Blasius Gerg vorgenommen. Unter anderem wurde ein Volksaltar aus einem Steinblock gefertigt. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Kirche im Zuge von Renovierungsmaßnahmen in den Jahren 1996-1999. Dabei wurde das Kreuz mit den Begleitfiguren an der Rückwand angebracht, die Heizanlage erneuert, Beleuchtung, Akustik und Elektroinstallation überarbeitet.

Am 23. November 1997 wurde eine neue Chororgel eingeweiht. Das Schleifladen-Instrument wurde von der Orgelbaufirma Christoph Kaps (München) erbaut. Es hat 15 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Die Windversorgung (Schwimmerbälge) befindet sich im Turmzimmer, hinter der Orgel.[1]

I Hauptwerk C–a3
1. Prinzipal 8′
2. Gedeckt 8′
3. Oktave 4′
4. Nazard 22/3
5. Superoctave 2′
6. Terz 13/5
7. Mixtur IV 11/3
II Brustwerk C–a3
8. Rohrflöte 8′
9. Holzflöte 4′
10. Spillpfeife 2′
11. Quinte 11/3
12. Dulcian 8′
Pedal C–f1
13. Subbass 16′
14. Bordun 8′
15. Trompetenbaß 8′

Architektur

Bei einer Außenbreite von 26 Metern hat die Kirche eine Gesamtlänge von 58 Metern, eine Firsthöhe von 27 Metern und eine Turmhöhe von annähernd 45 Metern. Sie ist ausgelegt worden auf ein Fassungsvermögen von 2000 Personen. Als Basilika konzipiert, greift sie Stilelemente der Gotik auf. Das Westportal wurde vom Bildhauer Hans Panzer gestaltet und zeigt Szenen aus dem Leben Jesu mit dem Schwerpunkt der Kreuzigung. Die Chorfenster von Felix Baumgartner zeigen das Opfer Isaaks und die Aufrichtung der ehernen Schlange.

Glocken

Im mächtigen Turm hängen fünf Glocken in der Schlagtonfolge h0–dis1–fis1–gis1–ais1, die 1956 von der Glockengießerei Bachert gegossen wurden. Geweiht wurden die Glocken von Weihbischof Johannes Neuhäusler. Das Sonntagsgeläut besteht aus den Glocken 4–2; Glocke 5 ist die Sterbeglocke und läutet nicht im Vollgeläut mit. Über die Glocken 3, 2 (Viertelstunden) und 1 (Stunden) erfolgt der Uhrschlag.

Pfarrer

  • 1919–1943: Aloys Stadler (1919–1922 Expositus, danach Pfarrer)
  • 1944–1970: Alfons Maria Pöhlein
  • 1970–1982: Hans Huber
  • seit 1982: Klaus Günther Stahlschmid

Filialkirchen

Literatur

  • Wolfgang Vogelsgesang (Hrsg.): Obermenzing – Geschichte und Geschichten. II, Erasmus-Grasser-Verlag, München 1990, ISBN 3-925967-22-2.
  • Katholische Pfarrgemeinde Leiden Christi (Hrsg.): Gemeinde am Stadtrand. Festschrift zum 75jährigen Jubiläum der Pfarrkirche Leiden Christi. München 1999.

Einzelnachweise

  1. Nährere Informationen zur Chororgel

Weblinks

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