- Anolis equestris
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Ritteranolis Systematik Klasse: Reptilien (Reptilia) Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata) Teilordnung: Leguanartige (Iguania) Familie: Polychrotidae Gattung: Anolis Art: Ritteranolis Wissenschaftlicher Name Anolis equestris Merrem, 1820 Der Ritteranolis (Anolis equestris) gehört zu der Gruppe der Leguanartigen und ist, wie der Rotkehlanolis, eine der bekannteren Echsen der Gattung Anolis.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Männchen können bis zu 55 cm Gesamtlänge erreichen, Weibchen werden bis zu 50 cm groß. Die Ritteranolis werden daher oft als Riesenanolis bezeichnet. Das Erscheinungsgbild ist im Vergleich zu anderen Arten massiv, da nur etwas mehr als 1/3 auf den Schwanz entfällt. Ausgewachsene Männchen haben dazu noch einen wuchtigen Kopf und ein starkes Gebiss. Ihre Grundfarbe ist grün, wobei leichte aber durchaus ausgefallene Zeichnungen, besonders am Hals und Kopf keine Seltenheit sind. Bei guter Haltung und besonders nach der Häutung, ist ein leichtes Schimmern am Körper zu sehen, dem diese Anolisart, neben den gut sichtbaren „Panzersegmenten“, wahrscheinlich ihren Namen verdankt.
Es sind etwa 11 Unterarten bekannt, die sich in der Färbung zum Teil erheblich unterscheiden:
- Anolis equestris brujensis (Garrido, 2001)
- Anolis equestris buidei (Schwartz & Garrido, 1972)
- Anolis equestris cincoleguas (Garrido, 1981)
- Anolis equestris cyaneus (Garrido & Estrada, 2001)
- Anolis equestris equestris (Merrem, 1820)
- Anolis equestris juraguensis (Schwartz & Garrido, 1972)
- Anolis equestris persparsus (Schwartz & Garrido, 1972)
- Anolis equestris potior (Schwartz & Thomas, 1975)
- Anolis equestris sabinalensis (Garrido & Moreno, 2001)
- Anolis equestris thomasi (Schwartz, 1958)
- Anolis equestris verreonensis (Schwartz & Garrido, 1972)
Verbreitung
Das ursprüngliche Lebensgebiet des Ritteranolis befindet sich auf Kuba, doch ist er mittlerweile auch im südöstlichen Florida einschließlich einiger Inseln (Elliott-, Virginia- und Plantation Key) eingeschleppt worden.
Lebensweise
Ritteranolis gehören zu den baumlebenden Anolis und sind gute Kletterer. Die Tiere besiedeln sowohl Küstenlandschaften als auch savannenartige Gegenden, Alleen und Plantagen. Ritteranolis bewohnen obere Bereiche von Laubbäumen, starkes Gesträuch oder Palmen. In der Natur sind sie reviertreu. Ihr Speiseplan ist ebenso abwechslungsreich wie ihr Erscheinungsbild. Dazu gehören neben Früchten, Insekten, Fröschen, Echsen, Jungvögeln, auch junge Mäuse.Als Leckerei nimmt er auch sehr gerne Spinnen zu sich. Anolis kommunizieren untereinander durch Kopfnicken, Aufstellen der Kehlfahne, Anheben, seitliches Abflachen oder Wippen des Körpers und ggf. sogar Schwanzschlägen. Bei Gefahr wenden sie sich von ihrem Gegner ab und ziehen sich auf die gegenüberliegende Astseite zurück.
Terrarienhaltung
Je größer und besser strukturiert der künstliche Lebensraum ist, desto mehr natürliche Verhaltensweisen wird man von seinen Tieren zu sehen bekommen. Es sollte ihnen immer möglich sein, mehrere Reviere zu bilden und sich bei Bedarf aus dem Weg zu gehen – ansonsten kann es unter Umständen auch unter Weibchen zu plötzlichen Unverträglichkeiten kommen. Manche opfern ganze Zimmer, denn es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Ritteranolis relativ scheu oder aggressiv gegenüber Artgenossen, aber auch den Haltern selbst, bleiben können. Manche empfehlen eine getrennte Haltung von Männchen und Weibchen, eine Vergesellschaftung mit kleineren Echsenarten ist nahezu ausgeschlossen.
Tägliches Sprühen und eine frische Wasserschale sind vonnöten, um ähnliche Lebensbedingungen wie in der „Heimat“ zu schaffen.
Ritteranolis sind demzufolge keine Anfängertiere.
Vermehrung
Mit 15-24 Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife. Ritteranolis legen meist ein Ei im Boden ab, deshalb sollte auch auf Erde, o.Ä. zum Graben geachtet werden, denn bei bis zu 12 Eiern pro Legezyklus, kann „Legenot“, bei unzureichender Haltung eine schnellere Rolle spielen, als einem es lieb ist. Die Jungen schlüpfen bei Temperaturen von 28-30°C nach etwa 60-90 Tagen. Der Nachwuchs hat eine Länge von ca. 14cm. Sie sollten natürlich getrennt gehalten werden.
Literatur
- Eengelmann, W.-E. (1976): Ungewöhnliche Nahrung eines Ritteranolis. - Aquarien Terrarien Berlin, 23(8): S. 315.
- Blumberg, A. (1977): Der Ritteranolis. - Aquarien Magazin, 11(6): S. 230 - 231.
- Sevcik, J. (1990): Ritteranolis in der Natur und im Terrarium. - DATZ, Stuttgart, 43(3): S. 156 - 158.
Links
- Biotropics.com
- Reptilienland.com Informationen zur Herkunft, Haltung und Nachzucht des Ritteranolis
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