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Winfried B. Lerg (* 1932; † 1995 in Münster) war ein deutscher Medienwissenschaftler. Er war langjähriger Direktor am Institut für Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) in Münster.
Leben
Lerg bemühte sich vorrangig um die Rundfunkforschung. Er war von 1969 bis 1995 Direktor am Institut für Publizistik der WWU Münster und Nachfolger von Henk Prakke. Unter Lergs Leitung wurde das Fach bei den Studienanfängern immer beliebter, was zum Umzug in neue Räumlichkeiten und 1975/76 zur Einführung einer Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus) führt, die seitdem besteht. Trotzdem war das Institut mehr damit beschäftigt, das Missverhältnis zwischen Studenten und Lehrenden und die daraus resultierenden Zwänge zu regeln als mit Forschung und Lehre. Notverordnungen und studentische Aktionen prägten das Bild des Instituts in den 70er- und 80er-Jahren.
Lergs Führungsstil war äußerst umstritten. Die Lehrenden am Institut waren in zwei Lager gespalten, Lergs Befürworter und Gegner. Die Streitigkeiten waren dabei nie fachlicher Natur, es ging eher um die Besetzung von Planstellen und um persönliche Streitereien. In den 90er-Jahren konnte Lerg mit der 25. Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn ein zweifelhaftes Jubiläum feiern. Die Mitarbeiter änderten Anfang der 90er-Jahre kraft ihrer Mehrheit die Geschäftsordnung des Instituts und wählten ihn 1994 als Direktor ab. Nachfolger wurde Siegfried Weischenberg.
Schriften
- Die Entstehung des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen Mittels. Frankfurt/M. 1965.
- Das Gespräch. Theorie und Praxis der unvermittelten Kommunikation. Münster 1970.
- Rundfunkpolitik der Weimarer Republik. München: dtv, 1980. ISBN 3-423-03183-2 (= Rundfunk in Deutschland, Bd. 1)
Weblinks
Personendaten NAME Lerg, Winfried B. KURZBESCHREIBUNG deutscher Medienwissenschaftler GEBURTSDATUM 1932 STERBEDATUM 1995 STERBEORT Münster
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