- Münster (Westfalen)
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Wappen Deutschlandkarte 51.9629444444447.628694444444460Koordinaten: 51° 58′ N, 7° 38′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Münster Höhe: 60 m ü. NN Fläche: 302,96 km² Einwohner: 279.803 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 924 Einwohner je km² Postleitzahlen: 48143–48167 Vorwahlen: 0251
02501 (Hiltrup, Amelsbüren)
02506 (Wolbeck, Angelmodde)
02533 (Nienberge)
02534 (Roxel)
02536 (Albachten)Kfz-Kennzeichen: MS Gemeindeschlüssel: 05 5 15 000 LOCODE: DE MSR NUTS: DEA33 Stadtgliederung: Sechs Stadtbezirke Adresse der
Stadtverwaltung:Klemensstraße 10
48143 MünsterWebpräsenz: Oberbürgermeister: Markus Lewe (CDU) Lage von Münster in Nordrhein-Westfalen Die kreisfreie Stadt Münster (niederdeutsch Mönster) in Westfalen ist Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirks im Bundesland Nordrhein-Westfalen und zugleich Oberzentrum des Münsterlandes. Von 1815 bis 1946 war Münster Hauptstadt der damaligen preußischen Provinz Westfalen. Die Stadt an der Münsterschen Aa liegt zwischen Dortmund und Osnabrück im Zentrum des Münsterlandes.
Seit 1915 hat Münster offiziell den Status einer Großstadt, am 30. Juni 2011 wurden 288.050 Einwohner gezählt. Mit 45.834 Studenten gehört Münster 2009/2010 zu den größten Universitätsstädten Deutschlands.[2]
Die Stadt gilt als Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort und ist Sitz mehrerer Hochschulen. Wichtige Gerichte und Verwaltungseinrichtungen für das Land Nordrhein-Westfalen sind in Münster ansässig, darunter der Verfassungsgerichtshof und das Oberverwaltungsgericht. Die alte westfälische Provinzialhauptstadt ist Sitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Münster ist Sitz eines katholischen Bischofs. 799 gründete Papst Leo III. bei seinem Treffen mit Kaiser Karl dem Großen das Bistum Münster sowie die Diözesen Osnabrück, Minden und Paderborn. 805 wurde der heilige Ludgerus im Kölner Dom zum ersten Bischof von Münster geweiht. Aktuell bekleidet Felix Genn das Amt des Bischofs von Münster.
Bekannt ist Münster als Fahrradstadt sowie für seine historisch anmutende Altstadt.
Geographie
Panorama – links das Grün des Schlossgartens, in der Mitte die Türme der Innenstadtkirchen St. Lamberti und St.-Paulus-Dom, rechts das LVM-GebäudeGeographische Lage
Münster liegt an der Münsterschen Aa, 15 km südlich ihrer Mündung in die Ems, in der von sandig-lehmigen Ablagerungen überdeckten Westfälischen Tieflandsbucht inmitten einer von Streusiedlungen und Einzelhöfen geprägten Landschaft, dem Münsterland. Die saaleeiszeitlichen Sedimente des Münsterländer Kiessandzuges durchziehen die Stadt mittig in Nordsüdrichtung. Der höchste Punkt ist der Vorbergshügel im Naturschutzgebiet Vorbergs Hügel mit 98,8 m ü. NN[3], der niedrigste Punkt befindet sich im Norden des Stadtgebiets an der Ems auf einer Höhe von 40 m ü. NN. Münsters Innenstadt liegt auf 60 m ü. NN, gemessen auf dem Prinzipalmarkt vor dem Rathaus.
Die niederländische Stadt Enschede ist etwa 65 km entfernt. Weitere Großstädte in der näheren Umgebung sind Osnabrück, etwa 44 km nördlich, Hamm, etwa 34 km südlich und Dortmund, etwa 61 km südlich sowie Bielefeld, etwa 62 km östlich.
Münster ist einer der 42 deutschen Verdichtungsräume und gehört zu den flächengrößten Städten Deutschlands. Darin sind jedoch größere schwach besiedelte, ländliche Gebiete der 1975 eingemeindeten Orte enthalten. Nahezu die Hälfte des Stadtgebietes wird für die Landwirtschaft genutzt, woraus sich die relativ geringe Bevölkerungsdichte von knapp 900 Einwohner pro km² ergibt.
Außerdem ist das zusammenhängend bebaute Stadtgebiet flächenmäßig vergleichsweise groß, da die Bebauung niedriger ist als in anderen Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl. Dies resultiert vor allem aus dem hohen Anteil an Einfamilienhäusern und Villen sowie der größtenteils nur zwei- bis dreistöckigen Mietshäuser. Hochhäuser gibt es dagegen nur vereinzelt, Mietskasernen und Wolkenkratzer finden sich in Münster nicht. Auffällig ist im Vergleich zu anderen deutschen Städten auch, dass die Häuser überwiegend in Backsteinbauweise errichtet wurden und zu einem hohen Anteil giebel- statt traufenständig sind. Dennoch ergeben sich im Stadtzentrum rund um den historischen Kern in einigen Bereichen hohe Einwohnerdichten von bis zu 15.000 Einwohner pro km².[4] Daraus ergibt sich eine Siedlungsdichte, das heißt die Einwohnerdichte im besiedelten Stadtgebiet, von rund 2.890 Einwohner pro km².[5]
Die Gesamtfläche des Stadtgebietes von 302,92 km² teilt sich auf in 58,04 km² Gebäudeflächen, 1,18 km² Betriebsflächen, 25,86 km² Verkehrsflächen, 155,53 km² Agrar- und Grünflächen, 8,94 km² Wasserflächen, 47,09 km² Waldflächen sowie 6,28 km² anderweitig genutzte Flächen.[6] Der Umfang beträgt dabei 107 km, die Ausdehnung von Norden nach Süden 24,4 km und von Westen nach Osten 20,6 km.[7]
Klima
Zwar heißt es in Münster oft „Entweder es regnet oder es läuten die Glocken. Und wenn beides zusammen fällt, dann ist Sonntag“, tatsächlich aber entspricht die Niederschlagsmenge der Stadt mit rund 770 mm pro Jahr (Mittel 1981-2010[8] ) etwa dem Durchschnitt in Deutschland. Der Eindruck, Münster sei eine regenreiche Stadt, entsteht nicht durch die absolute Summe der Niederschläge, sondern vielmehr durch relativ viele Regentage (durchschnittlich 190 pro Jahr) mit oft geringer Niederschlagsmenge. Die Durchschnittstemperatur beträgt 9,8 °C bei ungefähr 1580 Sonnenstunden im Jahr. Hinsichtlich der jährlichen Sonnenstunden schneidet Münster im Vergleich zu vielen süd- und ostdeutschen Städten jedoch schlechter ab. Die münsterschen Winter sind im Bundesvergleich relativ mild, sodass es vergleichsweise selten schneit, während die Sommertemperaturen dem Bundesdurchschnitt entsprechen.
Nachbargemeinden und Kreise
Die Stadt grenzt an folgende Städte und Gemeinden – sie werden im Uhrzeigersinn genannt, beginnend im Nordwesten: Altenberge und Greven (Kreis Steinfurt), Telgte, Everswinkel, Sendenhorst und Drensteinfurt (Kreis Warendorf), sowie Ascheberg, Senden und Havixbeck (Kreis Coesfeld).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Münsters ist gemäß § 1 der Hauptsatzung der Stadt in die sechs Stadtbezirke Mitte, Nord, Ost, West, Süd-Ost und Hiltrup gegliedert. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung mit jeweils 19 Mitgliedern, die bei jeder Kommunalwahl von der Bevölkerung des Stadtbezirks gewählt werden. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksbürgermeister. Gemäß der Hauptsatzung gliedern sich die einzelnen Stadtbezirke weiter auf in Wohnbereiche. Dieser offizielle Begriff wird jedoch sowohl im allgemeinen als auch im offiziellen Sprachgebrauch praktisch nicht verwendet. Stattdessen wird der Begriff des Stadtteils als Synonym für Wohnbereich benutzt. Zu statistischen Zwecken sind diese Wohnbereiche weitergehend in insgesamt 45 statistische Bezirke untergliedert.
Nachfolgend sind die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Wohnbereichen und weiteren Wohnplätzen gemäß der Hauptsatzung der Stadt Münster aufgelistet. Es handelt sich dabei um die offiziellen Bezeichnungen, wie sie in der Satzung aufgeführt sind und die sich teilweise von der Bezeichnung im allgemeinen Sprachgebrauch unterscheiden: [9]
- Mitte:
- Kernbereich
- Nord:
- Ost:
- West:
- Albachten
- Gievenbeck
- Mecklenbeck
- Nienberge mit Häger, Schonebeck und Uhlenbrock
- Roxel mit Altenroxel und Oberort
- Sentruper Höhe
- Süd-Ost:
- Angelmodde mit Hofkamp
- Gremmendorf mit Loddenheide
- Wolbeck
- Hiltrup:
- Amelsbüren mit Sudhoff, Loevelingloh und Wilbrenning
- Berg Fidel
- Hiltrup
Der Kernbereich der Stadt kann in historisch gewachsene Stadtviertel unterteilt werden. Die Grenzen dieser Stadtviertel sind oftmals nicht genau definiert. Zu den Stadtvierteln gehören unter anderem Aaseestadt, Erphoviertel, Geistviertel, Hansaviertel, Herz-Jesu-Viertel, Kreuzviertel, Kuhviertel, Mauritzviertel, Pluggendorf, Rumphorst, Südviertel, Uppenberg sowie das Zentrum Nord. Die Stadtteile der fünf Außenbezirke umfassen größtenteils die Gebiete der ehemals selbständigen Gemeinden, bevor sie im Laufe der Zeit nach Münster eingemeindet wurden.
Demografie
Münster hat rund 280.000 Einwohner, mehr als 10.000 Menschen sind mit Nebenwohnsitz gemeldet. Um diesen Anteil zu reduzieren, führte die Stadt Münster zum 1. Mai 2011 eine Zweitwohnungssteuer ein.[10] Etwa 9 % der Einwohner sind Ausländer. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 % im November 2008.[11] Von den rund 132.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind über 80 % im Dienstleistungssektor beschäftigt, 17 % im produzierenden Gewerbe und 1 % in der Landwirtschaft.[12] Der Altersdurchschnitt der wohnberechtigten Bevölkerung lag im Jahre 2007 bei 40,2 Jahren.[13] Die Lebenserwartung liegt in Münster für Männer bei 76,3 Jahren, für Frauen bei 83,1 Jahren. Dies ist eine der höchsten Lebenserwartungen innerhalb aller deutschen Städte.
Geschichte
Stadtgeschichte
Schätzungsweise seit dem sechsten Jahrhundert lag im Bereich des Domplatzes die kleine sächsische Siedlung Mimigernaford. Im Jahre 793 gründete der friesische Missionar Liudger an der Furt über die Münstersche Aa ein Kloster (lateinisch: monasterium), das der sich hier entwickelnden Stadt ihren Namen gab. Im Jahre 805 wurde er zum ersten Bischof von Münster ernannt und die Bauarbeiten zum ersten Dom wurden aufgenommen.
Aufgrund der wachsenden Einwohnerzahl erhielt Münster im Jahre 1170 das Stadtrecht. In diesen Zeitraum fällt auch der Bau der Stadtbefestigung. Die Stadtmauer war etwa vier Kilometer lang und wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts durch weitere Befestigungsanlagen verstärkt. Zu dieser Zeit war Münster die flächengrößte Stadt Westfalens. In der Kommunalverfassung der Stadt spielten im späten Mittelalter die Leischaften eine wichtige Rolle, indem sie die Kurherren benannten, die an der Wahl der Ratsherren beteiligt waren. Das passive Ratswahlrecht stand bis 1458 ausschließlich dem Stadtadel, vom Volksmund Erbmänner genannt, zu. Nur Erbmännerfamilien wie die Bischopinck, Droste zu Hülshoff, Kerckerinck etc. stellten die Ratsherren, Bürgermeister und fürstbischöflichen Stadtrichter. Die Erbmänner vertraten Münster in der fürstbischöflichen Regierung, im Landtag des Fürstbistums und auf den Hansetagen.
Zwischen 1358 und 1454 erlangte Münster als Mitglied und ab 1494 als Vorort (Geschichte) der Hanse in Westfalen eine große Bedeutung. Davon zeugt beispielsweise der Prinzipalmarkt, dessen prächtige Kaufmannshäuser aus dieser Epoche stammen, zu einem Großteil aber im Zweiten Weltkrieg zerstört und vielfach vereinfacht wiederaufgebaut wurden.
1534 begann die dramatische Episode des Täuferreichs von Münster. Sie gipfelte in der Proklamation des Königreichs Zion im September 1534 durch Jan van Leyden mit sich selbst als König. Dieses Königreich hatte jedoch nur bis zum 24. Juni 1535 Bestand, als Truppen des Bischofs Franz von Waldeck die belagerte Stadt einnahmen. Die gefolterten und hingerichteten Täufer wurden anschließend in drei eisernen Körben an der Lambertikirche zur Abschreckung aufgehängt. Die Originale der Körbe aus dem Jahre 1535 hängen dort noch immer. Fälschlicherweise werden sie oft auch als Käfige bezeichnet. Gründe hierfür sind vor allem Berichte von auswärtigen Autoren und Besuchern, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts mit negativ besetzten Begriffen über die Herrschaft der „Wiedertäufer“ berichteten, sowie Übersetzungsfehler lateinischer Handschriften über das Täuferreich.[14]
1648 fand in Münster und Osnabrück ein Ereignis von europäischem Rang statt. Der Westfälische Friede wurde geschlossen, mit welchem der Dreißigjährige Krieg und der Achtzigjährige Krieg beendet wurden. Gleichzeitig erreichte der Kampf um die Unabhängigkeit der Stadt ihren Höhepunkt. Er gipfelte in dem Versuch, Münster in den Stand einer Freien Reichsstadt zu erheben. Damit war jedoch der Konflikt des Bürgertums mit dem kirchlichen Landesherrn vorbestimmt. Er resultierte in der offenen Konfrontation mit Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen, der 1661 nach achtmonatiger Belagerung die Stadt einnahm und ihr zeitweise sämtliche Rechte entzog.
Nach dem Tode des letzten Fürstbischofs im Jahre 1801 wurde die Stadt ein Jahr später durch den preußischen General Gebhard Leberecht von Blücher besetzt. Diese Maßnahme wurde erst 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss legitimiert, bevor im Jahre 1806 Truppen Napoléons die Stadt einnahmen und besetzten. Erst im Jahre 1813 wurden die Franzosen durch preußische und russische Truppen aus der Stadt vertrieben. Seit der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress gehörte Münster ab 1815 offiziell zum Königreich Preußen und war Provinzialhauptstadt der neu gegründeten Provinz Westfalen.
Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Eingemeindungen kleinerer Umlandgemeinden überstieg die Einwohnerzahl im Jahre 1915 die Marke von 100.000 Einwohner und Münster wurde zur Großstadt. Zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde – wie in der Hauptstadt Berlin – am 9. November 1918 auf dem Hindenburgplatz die Republik ausgerufen. Der kurze Zeit später eingesetzte Soldatenrat wurde erst einige Monate später im Februar 1919 durch General Oskar von Watter entmachtet.
Während der Zeit des Nationalsozialismus war Münster Sitz der Gauleitung des Gaus „Westfalen-Nord“ sowie der Ordnungspolizei, unter deren Leitung circa 200.000 „Ordnungskräfte“ am Massenmord an Juden, Sinti, Roma, Homosexuellen und anderen Gruppen beteiligt waren. Eine herausragende Persönlichkeit des Widerstands gegen die Nationalsozialisten war Clemens August Graf von Galen, der durch seinen Kampf gegen die Willkür der Gestapo gegenüber katholischen Einrichtungen und das menschenverachtende Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten weit über die Grenzen der Stadt und des Bistums Münster bekannt wurde und den Beinamen Der Löwe von Münster erhielt. Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs gehörte Münster zu den am stärksten zerstörten Städten Deutschlands. Etwa 91 % der Altstadt und 63 % der gesamten Stadt wurden durch britische Bombenangriffe im Rahmen der Moral-Bombing-Strategie zerstört.[15] Auf Drängen der Bevölkerung wurde anders als in vielen anderen deutschen Großstädten ein Teil der historischen Altstadt in den 1950er-Jahren ähnlich dem Vorkriegszustand wieder errichtet.
Am 18. Juni 1990 trafen sich Hans-Dietrich Genscher und Eduard Schewardnadse in Münster im historischen Rathaus, um die Zwei-plus-Vier-Gespräche vorzubereiten, die den Weg zur Wiedervereinigung ebneten. Dabei bereiteten die Münsteraner den Politikern auf dem Prinzipalmarkt einen stürmischen Empfang, der Schewardnadse sichtlich rührte.
Eingemeindungen
Im Jahr 1816 war das 1,89 km² große Münster mit 7.983 Menschen pro km² die am dichtesten besiedelte Stadt Westfalens. Auf dem Wege von der mittelalterlichen Stadt zu einer modernen Großstadt erlebte die Stadt mehrere Eingemeindungen:
Datum Eingemeindete Gebiete[16][17] Fläche (km²) 1. Januar 1875 Teile der Gemeinden Lamberti, Sankt Mauritz und Überwasser 8,9 entspricht ungefähr dem Gebiet des Innenstadtrings plus Kreuzviertel, Mauritzviertel, Hansaviertel, Südviertel sowie der nördlichen Spitze des Geistviertels 1. April 1903 Lamberti: Gremmendorf mit Loddenheide, Berg Fidel, Aaseestadt, Geistviertel und Mecklenbeck 56,4 Überwasser: Kinderhaus, Gievenbeck sowie Sentrup Teil von Sankt Mauritz: Rumphorst sowie Teile des heutigen St. Mauritz 1. Oktober 1956 Teile von Coerheide, Kemper und Gelmer, zusammengefasst zum Stadtteil Coerde 6,6 1. Januar 1975 das Amt Sankt Mauritz mit den Gemeinden St. Mauritz, Handorf, Hiltrup, Amelsbüren sowie Sprakel vom Amt Roxel die Gemeinden Albachten, Nienberge und Roxel (die restlichen Teile des Amtes, Bösensell und Havixbeck, fielen an den Kreis Coesfeld) 228,4 vom Amt Wolbeck die Gemeinden Angelmodde und Wolbeck (die restlichen Teile des Amtes, Albersloh, Alverskirchen und Rinkerode, fielen an den Kreis Warendorf) Religionen und Weltanschauungen
Statistik
Im Jahr 2005 gehörten etwa 55 % der Einwohner der Stadt Münster der römisch-katholischen Kirche an, 20,5 % waren evangelisch, weitere 3 % gehörten einer evangelischen Freikirche an. Etwa 3 % der Bewohner waren Muslime, 0,3 % waren jüdischen Glaubens.
Christentum
Nachdem der Friese Liudger 793 das Kloster als Sitz der fränkischen Missionierung der Sachsen und Friesen gegründet hatte, wurde er am 30. März 805 zum Bischof geweiht. Das Bistum erstreckte sich von der Lippe entlang der Ems bis nach Friesland und war seit 798 als Suffragan der Kirchenprovinz Köln unterstellt. Es wurde 1120 nach der Zerschlagung des Herzogtums Sachsen zu einem Fürstbistum innerhalb des Heiligen Römischen Reichs erhoben. Das Hochstift Münster, bestehend aus dem Oberstift Münster und dem Niederstift Münster, war das größte Fürstbistum des Reiches und fiel infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 an das protestantische Preußen. Eine starke katholische Ausprägung ist auch Grund dafür, dass die Reformation, anders als im größten Teil des übrigen nördlichen Deutschlands, kaum Fuß fassen konnte. Zwar gab es ab 1524 reformatorische Predigten und auch Gewaltakte gegen Klöster, doch scheiterte die Einführung der Reformation 1543 am Widerstand des Domkapitels und der Ritterschaft, und sie wurde ab 1589 durch die Jesuiten nahezu vollständig verdrängt (Rekatholisierung). Geringe reformatorische Tendenzen im 17. Jahrhundert blieben erfolglos. Dennoch gab es in jener Zeit einige Protestanten in der Stadt, die eigene Gildemeister hatten, bis die letzten verbleibenden Protestanten auf Befehl des Stadtrates im Jahre 1628 der Stadt verwiesen wurden. Münster blieb somit ein bedeutendes geistliches Zentrum des Katholizismus, was auch im Stadtbild an der im Verhältnis zur Größe der Stadt auffällig großen Anzahl katholischer Kirchen erkennbar ist. 1821 wurde das heutige Bistum Münster neu umschrieben. 1825 wurde das Stadtdekanat Münster errichtet, das heute aus den Dekanaten Hiltrup, Lamberti, Liebfrauen und Mauritz besteht und zu dem nahezu alle Pfarrgemeinden der Stadt Münster gehören. Lediglich die Pfarrgemeinden St.-Paulus-Dom und St. Peter sind keinem der vier Dekanate zugeordnet.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden auch Protestanten „geduldet“. Den historischen – heute wohl nur noch aus der Sicht weniger Münsteraner relevanten – Status der Münsteraner Protestanten als marginalisierter Minderheit spiegelt das alte Münsteraner Sprichwort wider, „evangelisch, kein Fahrradfahrer und zugereist“ seien die drei „Münsteraner Todsünden“. 1803 konnte die erste protestantische Kirchengemeinde gegründet werden, deren Mitgliederzahl im Jahr 1817 jedoch nur 534 betrug. Die Stadt wurde 1816 auch Sitz der Kirchenverwaltung (Konsistorium) für die gesamte Provinz Westfalen innerhalb der unierten Evangelischen Kirche in Preußen sowie Sitz eines Generalsuperintendenten, des geistlichen Leiters der Kirchenprovinz und eines Superintendenten für den näheren Kirchenkreis. Im Laufe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts erhöhte sich der Anteil der Protestanten an der Münsteraner Gesamtbevölkerung allmählich durch den Zuzug preußischer Verwaltungsbeamter, die häufig evangelisch waren. In späteren Jahrzehnten, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, hat sich der Anteil der Protestanten durch Zuzug der häufig evangelischen Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Ostpreußen, Hinterpommern und Niederschlesien sowie der mehrheitlich evangelischen Spätaussiedler stark erhöht, und so entstanden weitere Kirchengemeinden. Aus der früheren Superintendentur wurde der heutige Kirchenkreis Münster, zu dem 26 Kirchengemeinden der Stadt Münster und einiger Nachbargemeinden gehören. Die Kirchenverwaltung der schon 1945 verselbständigten Kirchenprovinz Westfalen (seit 1. Dezember 1953 Evangelische Kirche von Westfalen) zog jedoch 1956 nach Bielefeld um (Einweihung des neuen Kirchenamtes am 26. April 1956).
In Münster wirken auch die Altkatholische Kirche und verschiedene Freikirchen: eine Freie evangelische Gemeinde, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, die Jesus Freaks, eine International Gospel Church und weitere.
Zwei Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, die Mormonen und die Zeugen Jehovas, die traditionell nicht zu den Protestanten gezählt werden, haben kleinere Gemeinden in Münster.
Judentum
Nach den Chroniken der Stadt Münster existierte bereits im 12. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde in Münster. Sie ist damit eine der ältesten im Nordwesten Deutschlands. Ihr Zentrum befand sich am Ort des heutigen Rathausinnenhofs, ihr Friedhof am Ort des heutigen Paulinum-Gymnasiums. Bei den ältesten noch erhaltenen Funden jüdischer Kultur handelt es sich um mehrere jüdische Grabsteine, die im Jahre 1887 bei Bauarbeiten am Turm der Lambertikirche entdeckt wurden und dort im Mauerwerk eingelassen waren. Das älteste davon noch erhaltene Fragment trägt nach jüdischem Kalender das Datum 25. Tammus 5084, welches dem 18. Juli 1324 nach dem gregorianischen Kalender entspricht.[18][19] Während der Zeit des schwarzen Todes in Europa um 1350 fielen die jüdische Gemeinde und ihr Friedhof Pogromen zum Opfer. Dies erklärt auch den Fund der Grabsteine im Mauerwerk der Lambertikirche.
Um 1535, nach seinem Sieg über die Täufer, holte Fürstbischof Franz von Waldeck die Juden zurück nach Münster. Nach dem zweiten Restitutionsvertrag von 1553, in dem die Stadt Münster ihre Stadtrechte zurückbekam, insbesondere das Recht zur Gründung von Gilden, wurden die Juden – als traditionelle Konkurrenten der Gilden angesehen – erneut vertrieben, als sie bedingt durch den Tod des Fürstbischofs keinen Schutz mehr durch diesen genossen. Danach existierte bis ins 19. Jahrhundert hinein keine jüdische Gemeinde mehr in Münster. Allenfalls wurde Juden der Aufenthalt in der Stadt zeitlich befristet gestattet.
Anzeichen für den Neubeginn des Judentums in Münster lassen sich für den Anfang des 19. Jahrhunderts finden. Im Jahre 1811 wurde ein neuer jüdischer Friedhof in Münster angelegt. 1828 gründete der münsterländische Reformjude Alexander Haindorf mit der Marks-Haindorf-Stiftung eine jüdische Elementarschule. Im Jahre 1830 entstand die erste Synagoge seit dem Mittelalter in der Stadt, die um 1870 für die anwachsende Gemeinde mit ihren fast 400 Mitgliedern zu klein wurde. Eine neu errichtete, größere und prächtige Synagoge wurde am 27./28. August 1880 eingeweiht. Die Gemeinde wollte einen Bau errichten, „welcher der Provinzialhauptstadt zur Zierde gereichen und […] einen monumentalen Wert“ [20] haben sollte. Sie erhoffte sich damit das Interesse der städtischen Behörden und der Bürger zu wecken. Allerdings blieben sowohl der Regierungspräsident als auch der Oberbürgermeister der Einweihungszeremonie fern. Die örtliche Presse erwähnte die Einweihung mit einer vierzeiligen Notiz.
Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es wie überall in Deutschland auch in Münster zu Pogromen, Vertreibungen und Ermordungen von jüdischen Einwohnern, wodurch deren Anteil an der Bevölkerung stark zurückging. Während der Reichspogromnacht 1938 wurde zudem am frühen Morgen des 10. November die Synagoge in Brand gesetzt und zerstört, jedoch 1961 durch einen Neubau ersetzt, der am 12. März 1961 eröffnet wurde. Von den im Jahre 1933 ursprünglich 708 Angehörigen der jüdischen Gemeinde wurden 299 Menschen in Konzentrationslager deportiert, von denen nur 24 überlebten. Insgesamt 280 jüdische Bürger verließen Münster und emigrierten ins Ausland, sieben begingen Selbstmord und vier überlebten den Nationalsozialismus in Münster im Untergrund. Abzüglich der 77 Personen, die in diesem Zeitraum eines natürlichen Todes starben, verbleiben 42 Menschen, deren Schicksal ungeklärt geblieben ist.[21] Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus ist die jüdische Gemeinde nicht zuletzt durch den Zuzug von jüdischen Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion wieder angewachsen und umfasst etwa 800 Gläubige.
Islam
Die Einwanderer muslimischen Glaubens und deren Nachkommen gehören mehreren kleineren Gemeinden verschiedener, meist sunnitischer Richtungen an. Da der Ausländeranteil in Münster, anders als in Ballungsgebieten, nur etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht, ist der Islam im Stadtbild Münsters bis auf die neue türkische Moschee am Bahnhof insgesamt kaum präsent.
In Hiltrup wurde Anfang 2003 das Bait ul-Mo’min als größte Moschee im heutigen Stadtgebiet feierlich in Anwesenheit von vielen Persönlichkeiten der Politik, Kirchen und einfachen Bürgern eröffnet. Sie steht im Gewerbegebiet an der Hansestraße. Das Bait ul-Momin wurde von der Ahmadiyya Muslim Jamaat gebaut. Hierbei handelt es sich um eine islamische Gemeinschaft, deren Gründer sich als der Messias und Mahdi verstand. Die Ahmadi-Muslime werden von den Sunniten nicht als Muslime anerkannt.
Auch verschiedene Sufi-Orden, die allgemein als Vertreter eines mystischen Islam angesehen werden, finden sich in Münster, so zum Beispiel der Orden der Tariqah Burhaniya, dem in Münster überwiegend deutsche Muslime angehören.
Andere Religionen und Konfessionslose
Der Anteil der Gläubigen anderer Religionen ist in Münster gering. Dennoch findet sich beispielsweise eine Bahai-Gemeinde in Münster. Unter den Anhängern anderer Religionen in Münster sind auch Hindus und Buddhisten zu nennen.
Infolge der Austritte aus den christlichen Kirchen und des Zuzugs häufig konfessionsloser Bürger aus den neuen Bundesländern seit 1990 wuchs der früher sehr niedrige Anteil konfessionsloser Einwohner.
Politik
Für die geschichtliche Entwicklung siehe auch: Geschichte der städtischen Selbstverwaltung
Organe der Stadtverwaltung
Die Stadt Münster wird vom Rat der Stadt sowie einem Oberbürgermeister regiert, der zugleich Vorsitzender des Rates ist. Der Rat besteht seit der Kommunalwahl im Jahre 2009 aus 80 Mitgliedern. Er ist für die Angelegenheiten der Stadt zuständig, sofern die Gemeindeordnung im Einzelfall nichts anderes bestimmt. Zu Beginn einer Amtsperiode wählen die Mitglieder des Rates aus ihrer Mitte Bürgermeister als ehrenamtliche Stellvertreter für die Leitung der Sitzungen und Repräsentation der Stadt.
Der Oberbürgermeister ist der Repräsentant der Stadt und Leiter der Verwaltung. Er ist der Vorsitzende des Stadtrates und besitzt dort auch Stimmrecht, ohne jedoch ein Mitglied des Rates zu sein. Daneben besitzt er Stimmrechte im Haupt- sowie Finanzausschuss. Der Oberbürgermeister lädt auch zu Ratssitzungen ein und stellt die Tagesordnung auf. Im äußersten Fall kann er gegen Ratsbeschlüsse Widerspruch einlegen, sofern er dadurch das Wohl der Stadt gefährdet sieht. Die letzte Entscheidung über den Beschluss liegt jedoch nicht bei ihm, sondern beim Rat der Stadt. Zu den weiteren Aufgaben, Rechten und Pflichten des Oberbürgermeisters gehören unter anderem die Abwicklung des Tagesgeschäftes innerhalb der Verwaltung, die Beschlüsse der politischen Gremien vorzubereiten beziehungsweise bereits gefasste Beschlüsse auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen und auszuführen, sowie in dringenden Fällen zusammen mit einem Ratsmitglied eine Dringlichkeitsentscheidung zu treffen.
Über die Angelegenheiten innerhalb eines Stadtbezirks entscheidet die Bezirksvertretung, beispielsweise die Unterhaltung und Ausstattung der Schulen, Sportplätze oder Park- und Grünanlagen. An der Spitze einer jeden Bezirksvertretung steht der Bezirksvorsteher, der zu Beginn der Amtszeit aus den Mitgliedern der Bezirksvertretung gewählt wird.
Der Rat der Stadt sowie die Bezirksvorsteher werden alle fünf Jahre, der Oberbürgermeister alle sechs Jahre von den Bürgern der Stadt, das heißt den wahlberechtigten Einwohnern, im Rahmen der Kommunalwahl gewählt. Die Wahl des Oberbürgermeisters erfolgt direkt.
Bei der Kommunalwahl 2009 gewann Markus Lewe (CDU) die zeitgleich stattfindende Oberbürgermeisterwahl mit 49,5 % aller Stimmen gegen Wolfgang Heuer (SPD), der 45,4 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte.[22] Gleichzeitig war diese Wahl die letzte, bei der gleichzeitig der Stadtrat und Oberbürgermeister gewählt wurde. Die nächste Oberbürgermeisterwahl findet also im Jahr 2015 unabhängig von den nächsten Kommunalwahlen 2014 statt, sodass die Wahl am 30. August 2009 die vorerst letzte parallele Wahl des Stadtrats und Oberbürgermeisters war.[23] Weitere Bürgermeister/innen sind Beate Vilhjalmsson (SPD), Karin Reismann (CDU) und Holger Wigger (SPD).[24]
Stadtratswahl 2009in Prozent%40302010039,225,019,49,03,31,71,60,90,01Gewinne und VerlusteRat der Stadt
→ Siehe auch: Ergebnisse der Kommunalwahlen in Münster
Der Rat der Stadt Münster hat seit der Kommunalwahl 2009 insgesamt 80 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien folgendermaßen verteilen:
CDU SPD GRÜNE FDP UWG-MS LINKE ödp Piraten Gesamt 31 20 16 7 1 3 1 1 80[25] Abgeordnete für Münster
Für Münster sitzen im 17. Deutschen Bundestag bis auf eine Ausnahme dieselben Abgeordneten wie auch schon in den beiden vorangegangenen Legislaturperioden. Dies sind neben Ruprecht Polenz (CDU), der das Direktmandat des Wahlkreises 130 gewann, Christoph Strässer (SPD), Daniel Bahr (FDP) und Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen), eingezogen über die jeweilige Landesliste.
Nach zwei Duellen zwischen Polenz und Strässer mit knappem Wahlausgang zugunsten von Strässer in den Bundestagswahlen von 2002 (0,9 %) und 2005 (0,32 %) gewann Polenz bei der Bundestagswahl 2009 mit 6,7 Prozentpunkten Vorsprung erneut das Direktmandat, was ihm zuletzt bei der Bundestagswahl 1998 gelang. Winfried Nachtwei (Bündnis 90/Die Grünen), der seit 1994 im Bundestag saß, verzichtete auf eine erneute Kandidatur zugunsten von Maria Klein-Schmeink.
Direkt gewählte Abgeordnete im Landtag Nordrhein-Westfalen sind in der 15. Wahlperiode (Landtagswahl am 9. Mai 2010) Josef Rickfelder (CDU) für den Wahlkreis Münster-Nord und Thomas Sternberg (CDU) der im Wahlkreis Münster-Süd gewann. Über die Landesliste wurden Svenja Schulze (SPD), Josefine Paul (Bündnis 90/Die Grünen), Ali Atalan (Die Linke) und Rüdiger Sagel (Die Linke) in den Landtag gewählt.
Wappen
Das erste Siegel der Stadt ist nachweisbar um das Jahr 1231. Im Mittelalter zeigte das große Stadtsiegel eine stilisierte Stadt mit Mauern und Türmen. Der Siegelstempel wurde im Jahre 1534 von den Täufern vernichtet. Nach der Niederlage der Täufer und der Übernahme der Stadt durch den Fürstbischof wurde ein neues Siegel in Gebrauch genommen, welches dem alten sehr ähnlich war, jedoch zusätzlich das fürstbischöfliche Balkenwappen enthielt. Dieses Wappen in Gold-Rot-Gold ist um 1300 als Wappen des Stifts Münster nachgewiesen. Neben diesem großen Siegel existierte noch ein kleineres Siegel, auch als Sekretus bezeichnet, das den heiligen Paulus mit Schwert sowie Heiligenschein zeigte. Es wurde ebenfalls nach der Zerstörung durch die Täufer neu gefertigt und war bis zur Auflösung des Fürstbistums Münster im Jahre 1802 im Gebrauch.
Das Wappen der Stadt Münster zeigt einen von Gold, Rot und Silber geteilten Schild. Es ist eine Abwandlung des Stiftswappens des Bistums (Gold-Rot-Gold), das ab dem Jahr 1300 nachgewiesen ist. Andere Quellen sprechen auch von einer Kombination mit dem Wappen der Hanse (Rot und Silber). Die älteste bekannte Darstellung stammt aus dem Jahre 1368. Die erste farbige Abbildung des Stadtwappens ist aus dem 15. Jahrhundert überliefert.
In der Schmuckfassung, die unter anderem den Briefkopf des Oberbürgermeisters ziert, wird der Schild von zwei aufrecht stehenden Löwen gehalten, deren Köpfe dem Schild zugewandt sind. Ihre Zungen und Krallen sind rot. Über dem Schild befindet sich ein blauer Helm, dessen fächerförmige Helmzier die Stadtfarben wiederholt. Es sind 17 Spitzen des Fächers vorgeschrieben. Schild und Helm werden von Decken in Gold und Rot umrahmt. Diese Form wurde 1928 festgelegt.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften:[26] York in Großbritannien, seit 1958 Orléans in Frankreich, seit 1960 Kristiansand in Norwegen, seit 1967 Monastir in Tunesien, seit 1969 Rishon-Le-Zion in Israel, seit 1981 Fresno in den USA, seit 1986 Rjasan in Russland, seit 1989 Mühlhausen in Thüringen, seit 1990 Lublin in Polen, seit 1991 Städtefreundschaften: Braniewo in Polen, seit 1954 Beaugency in Frankreich, seit 1974 Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Stadt Münster mit insgesamt neun Städten eine Städtepartnerschaft eingegangen. Als erstes Zeichen der Versöhnung bekundeten Münster und York im Jahre 1958 ihre Freundschaft. Die Verbindung zwischen beiden Städten kommt durch den heiligen Liudger zustande, der mit der Errichtung eines Klosters den Grundstein von Münster legte und zuvor an der Domschule in York ausgebildet wurde. Zentrales Element der Partnerschaft ist der Schüleraustausch, aber auch weitere Verbindungen sind seit dem Jahre 1961 entstanden. So bestehen Kontakte zwischen verschiedenen Vereinen, Verbänden und Gruppen sowie zwischen einzelnen Familien beider Städte. Eine besondere Bindung zwischen beiden Städten besteht seit 1996 durch ein Kooperationsabkommen zwischen den Universitäten in York und Münster.
Im Jahre 1960 folgte eine zweite Partnerschaft mit der französischen Stadt Orléans. Ähnlich wie in Münster wurde der historische Stadtkern im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und anschließend weitestgehend originalgetreu wiederaufgebaut. Zudem markierten bedeutende Ereignisse in beiden Städten Wendepunkte in der Geschichte. Jeanne d’Arcs erfolgreiche Belagerung Orléans im Jahre 1429 war ein Wendepunkt zugunsten Frankreichs im Hundertjährigen Krieg, während der Westfälische Friede von 1648 das Ende des Dreißigjährigen Krieges einläutete. Wie schon bei der Partnerschaft mit York ist auch hier der Schüleraustausch das zentrale Bindeglied, das durch weitere Beziehungen von Vereinen und Organisationen sowie sportlichen Begegnungen untereinander erweitert wird. Zusätzlich besteht zwischen Orléans und Münster ein reger Austausch von Praktikanten, Stipendiaten oder auch Berufseinsteigern.
Mit Kristiansand ging Münster im Jahre 1967 als erste deutsche Stadt eine Städtepartnerschaft mit einer norwegischen Stadt ein. Die Initiative ging von Kristiansand aus, als Delegationen beider Städte zu den Jeanne d’Arc-Feierlichkeiten in Orléans weilten, zu denen Vertreter aller Partnerstädte eingeladen waren. Obwohl die Unterschiede zwischen beiden Städten in den Bereichen Einwohnerzahl und Geschichte nicht offensichtlicher sein können, besitzen sie seit Ende der 1970er Jahre eine Gemeinsamkeit. Zeitgenössische Skulpturen zieren die Stadtbilder sowohl von Münster als auch von Kristiansand. Die Partnerschaft zwischen beiden Städten drückt sich vornehmlich durch viele Treffen zwischen Schulen und Vereinen, aber auch privaten Freundschaften aus.
Weitaus ähnlicher sind sich demgegenüber Münster und die tunesische Stadt Monastir. Sie entstanden ungefähr zur selben Zeit im 8. Jahrhundert. Ursprung war in beiden Fällen ein Kloster, was noch immer an den Namen der Städte erkennbar ist. Sowohl „Münster“ als auch „Monastir“ sind vom lateinischen „monasterium“ abgeleitet. So gingen beide Städte im Jahre 1969 eine Partnerschaft ein, deren maßgebliches Ziel die Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftsförderung war. Für die intensivierte Zusammenarbeit nicht nur mit Monastir sondern auch den anderen Partnerstädten bekam Münster im Jahre 1970 vom Europarat die „Europa-Flagge“ als Auszeichnung überreicht. Dementsprechend konzentriert sich die Partnerschaft vor allem auf die Bereiche Medizin, Wirtschaft und Kultur, insbesondere Musik.
Die erste Partnerschaft mit einer israelischen Stadt wurde im Jahre 1981 mit Rishon-Le-Zion unterzeichnet, nachdem bereits seit dem Jahre 1971 erste Kontakte auf sportlicher Basis geknüpft wurden. Obwohl Rishon-Le-Zion mit etwa einhundertjähriger Stadtgeschichte deutlich jünger als Münster ist, so ist es auch ein Verwaltungszentrum. Dennoch existiert ein besonders intensives gegenseitiges Interesse aneinander, was Freundschaften aber auch Hilfe und Unterstützung anbelangt.
Im Jahre 1986 schloss Münster eine Städtepartnerschaft mit Fresno in den USA. Dabei gingen die ersten Kontakte bereits bis zu Beginn der 1980er Jahre zurück, die sich zunächst hauptsächlich auf den Jugendaustausch konzentrierten. Seitdem wurden die Kontakte mit der etwa 100 Jahre alten Stadt Fresno, einer der am schnellsten wachsenden Städte der USA, auch auf die Bereiche Sport und Musik sowie den Hochschulsektor ausgeweitet.
Nach dem Ende des Kalten Krieges entwickelte sich die Idee der Städtepartnerschaften Richtung Osten. Als erste Stadt des ehemaligen Ostblocks ging die russische Stadt Rjasan im Jahre 1989 eine Stadtpartnerschaft ein. Beide Städte pflegten bereits seit Beginn der 1980er Jahre eine freundschaftliche Beziehung. Insbesondere die humanitäre Hilfe stand hierbei im Vordergrund. Aber auch in den Bereichen Kunst, Medizin sowie in den Verwaltungen der Städte und den ansässigen Banken konnten seitdem Kontakte geknüpft werden.
Im Jahre 1990 schlossen mit Mühlhausen in Thüringen und Münster erstmals zwei deutsche Städte aus den ehemaligen getrennten Teilen Deutschlands eine Partnerschaft, die beide über frei gewählte Kommunalparlamente verfügten. Trotz Unterschieden in der Größe verfügen beide Städte auch über Gemeinsamkeiten: Sowohl Mühlhausen als auch Münster sind geprägt von einer historischen Altstadt mit vielen Kirchen. Zudem waren beide Mitglied in der Hanse und sind führend im Bereich des Klimaschutzes. Aufgrund der geringen Entfernung zwischen den beiden Städten haben sich viele Kontakte entwickelt, insbesondere zwischen den Schulen und in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport.
Die bisher letzte Städtepartnerschaft wurde im Jahre 1991 mit Lublin in Polen geschlossen. Dabei gingen die ersten Kontakte bereits auf den Beginn der 1970er Jahre durch die Universitäten beider Städte zurück. Seitdem haben sich die Kontakte der sich deutlich voneinander unterscheidenden Städte auf weitere Bereiche ausgeweitet. Dazu gehören neben Schüleraustauschen auch Verbindungen zwischen Kirchengemeinden, Künstlern, Sportlern sowie Medienvertretern.
Inzwischen ist es nicht nur bei den bilateralen Beziehungen geblieben. So haben sich mit Orléans – Kristiansand – Münster und Lublin – Rishon-Le-Zion – Münster bereits zwei Dreieckspartnerschaften entwickelt. Für die Aktivitäten der Städtepartnerschaften wurde Münster am 29. September 2007 mit dem Europapreis des „Instituts für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit“ ausgezeichnet und erzielte die höchste Punktezahl aller bewerteten Städten und ihren Partnerschaften.[27]
Nach dem Tsunami Weihnachten 2004 in Asien wurde deutschen Städten empfohlen, sich eine Stadt oder Region in den betroffenen Gebieten zu suchen, die ungefähr der Größe der deutschen Stadt entspricht und ihre Hilfe auf diese eine Stadt zu konzentrieren. Die Stadt Münster und ihre Umgebung wählten daraufhin die indonesische Insel Nias. Bis zum Abschluss der Aktion im Jahre 2008 konnten so insgesamt 689.500 Euro an Spenden gesammelt werden, mit denen unter anderem Boote für die Fischer auf Nias bezahlt wurden, um die Eigenversorgung der Insel mit Nahrungsmitteln zu fördern.[28]
Oberbürgermeister seit 1824
- 1824–1842: Joseph von Münstermann
- 1842–1848: Johann Hermann Hüffer
- 1848–1851: – [1]
- 1851–1855: Johann Heinrich von Olfers [2]
- 1856–1879: Caspar Offenberg
- 1879–1886: Theodor Scheffer-Boichorst
- 1887–1897: Karl Windthorst
- 1898–1916: Mathias Maximilian Franziskus Jungeblodt
- 1916–1920: Franz Dieckmann, Zentrumspartei
- 1920–1932: Georg Sperlich
- 1932–1933: Karl Zuhorn
- 1933–1945: Albert Anton Hillebrand
- 1945: Fritz-Carl Peus
- 1945–1946: Karl Zuhorn, CDU
- 1946: Wilhelm Siehoff, Zentrum
- 1946–1948: Franz Rediger, CDU
- 1948–1951: Gerhard Boyer, CDU
- 1951–1952: Wilhelm Siehoff, Zentrum
- 1952–1964: Busso Peus, CDU
- 1964–1972: Albrecht Beckel, CDU
- 1972–1984: Werner Pierchalla, CDU
- 1984–1994: Jörg Twenhöven, CDU
- 1994–1999: Marion Tüns, SPD
- 1999–2009: Berthold Tillmann, CDU
- seit 2009: Markus Lewe, CDU
- [1] Münster bleibt 28 Monate ohne Oberbürgermeister. Ausgelöst durch Diskussionen in der Frankfurter Nationalversammlung um die Art der Anstellung der Bürgermeister entschied die Stadtverordnetenversammlung die vorläufige Aussetzung der Oberbürgermeisterwahl.
- [2] Am 23. Oktober 1850 zum „Ersten Bürgermeister“ gewählt, wurde von Olfers der Titel „Oberbürgermeister“ am 7. Juni 1851 von Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, verliehen.
Oberstadtdirektoren 1946 bis 1997
In den Jahren von 1946 bis 1997 existierte im Rahmen der politischen Doppelspitze neben dem Amt des Oberbürgermeisters noch das Amt des Oberstadtdirektors als Leiter der Stadtverwaltung. Folgende Personen bekleideten dieses Amt:
- 1946–1952: Karl Zuhorn, CDU
- 1952–1973: Heinrich Austermann, CDU
- 1973–1989: Hermann Fechtrup, CDU
- 1989–1997: Tilman Pünder, CDU
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Münsters größte Arbeitgeber waren nie Wirtschaftsbetriebe, sondern von jeher die Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen der Stadt, unter anderem die Universität, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Bezirksregierung. Aus diesem Grund wird Münster vielfach auch als „der Schreibtisch Westfalens“ tituliert. Ferner ist Münster im Vergleich zu anderen etwa gleich großen Städten als Kaufmannsstadt überdurchschnittlich bedeutsam. Neben diesen Wirtschaftszweigen spielt jedoch auch die traditionelle Landwirtschaft – insbesondere in Randbereichen der eingemeindeten Orte – weiterhin eine wichtige Rolle.
Große Industrieunternehmen gibt es in Münster nicht, stattdessen sind nur einzelne mittelgroße sowie ansonsten kleine ansässig. Erwähnenswert sind die BASF Coatings GmbH, die Lacksparte von BASF, die im Stadtteil Hiltrup etwa 2.300 Menschen beschäftigt,[29] die Brillux Lacke- und Farbenwerke, sowie die Westfalen AG, ein Tankstellenkettenbetreiber und führender Flüssiggas-Versorger in Deutschland. Ebenfalls erwähnenswert ist die Hengst GmbH & Co. KG, ein führender Hersteller von Filtern und Filter-Systemen für Autos, sowie Armacell, einem weltweit führenden Hersteller von technischen Schäumen und Isolierungen.
Weit bedeutender ausgebaut ist in Münster der Sektor Finanzdienstleistung. So ist die Stadt unter anderem Sitz der Provinzial-Versicherung NordWest, der LVM Versicherung (Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a. G.), der Sparkasse Münsterland Ost, der Westdeutschen Landesbausparkasse, der PSD Bank Westfalen-Lippe, der Sparda-Bank Münster, der Westdeutschen ImmobilienBank, der WL BANK, der Volksbank Münster sowie (neben Düsseldorf) Sitz der WestLB und NRW.BANK.
Als weitere Dienstleister haben ihren Sitz in Münster die Westdeutsche Lotterie GmbH & Co. OHG, der zweitgrößte deutschsprachige Internetbuchhändler buch.de, sowie bis zum Wechsel des Unternehmenssitzes nach Wuppertal im November 2008 die Multiplex-Kinokette Cineplex. Ebenso ansässig sind die Rechenzentren der Volks- und Raiffeisenbanken für den norddeutschen Raum, die GAD eG, und eine Niederlassung des Rechenzentrums der Sparkassen, die Finanz Informatik. Im Stadtteil Kinderhaus befindet sich der Sitz des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, der als Spitzenverband für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zuständig ist. Dort befindet sich auch in unmittelbarer Nachbarschaft die Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie. Mit nahezu 30 Call-Centern ist Münster der größte Standort für Telefonmarketing und -umfragen in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist Münster Hauptsitz von The Phone House, einem Telekommunikationsdiensteanbieter mit insgesamt über 1000 Mitarbeitern.
In der Bio- und Nanotechnologie nimmt Münster eine führende Stellung ein. Der Grund hierfür sind unter anderem die enge Zusammenarbeit mit der Universität und die vielfältigen Möglichkeiten für Unternehmen, sich in Münster anzusiedeln. So gibt es neben dem Technologiehof mit 10.000 m² Nutzfläche auch das nördlich des Biotech-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität angesiedelte Centrum für Nanotechnologie, kurz CeNTech, das Startup-Unternehmen der Nanotechnologiebranche Büro- und Forschungsräume auf insgesamt 2.400 m² zur Verfügung stellt. Beispiele für Nano- und Biotechnologiefirmen in Münster sind die General Electric Healthcare Technologies im Bereich Radiopharmazie für Positronen-Emissions-Tomographie oder die Cilian AG, eine Ausgründung der Zoologie der Universität, die sich mit Mikroorganismen beschäftigt, den Ciliaten. Covance Inc. ist als Auftragsforschungsinstitut eines der weltgrößten seiner Art zur Planung und Durchführung klinischer Prüfungen, ist aber wegen der dort durchgeführten Tierversuche umstritten. Zur weiteren Stärkung des in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Sektors haben sich die Hochschulen, Transfereinrichtungen und Sponsoren, Unternehmen und Forschungszentren im Verein bioanalytik-muenster zusammengeschlossen. Jüngstes Projekt, um Hochtechnologieunternehmen aus den Bereichen Life Science, Nanotechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnik einen Anreiz zur Ansiedlung in Münster zu geben, ist der knapp 66.000 m² große Technologiepark im Nordwesten von Münster in unmittelbarer Nähe des Leonardo-Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Insgesamt wurde in Münster zum Ende des Jahres 2002 ein Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen von knapp 10,395 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einen Anstieg von über 20 % seit dem Jahr 1996 darstellt. [30] Pro Kopf liegt die Wirtschaftsleistung somit im Durchschnitt bei etwa 38.200 Euro. Münster ist damit einer der wirtschaftsstärksten Standorte in Nordrhein-Westfalen, was auch die im Vergleich zu anderen Städten geringe Arbeitslosenzahl zwischen 8 % und 9 % erklärt. [31]
Bildung und Forschung
Münster ist eine Universitätsstadt. Insgesamt studieren hier um die 50.000 Menschen, dazu kommen über 30.000 Schüler. Damit lernen und studieren mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung der Stadt.
Die rund 33.000 Schüler der Stadt verteilen sich auf 92 Schulen: Im Stadtgebiet existieren 47 Grundschulen mit fast 9.675 Schülern. Die weiterführenden Schulen teilen sich auf in acht Hauptschulen (2.558 Schüler), elf Sonderschulen (2.023 Schüler), neun Realschulen (4.490 Schüler) und 14 Gymnasien (etwa 12.412 Schüler). Insgesamt 19.000 Schülerinnen und Schüler besuchen die Berufskollegs. Außerdem gibt es mit der Friedensschule eine Gesamtschule mit 1.507 Schülern und eine Waldorfschule mit 458 Schülern (Stand jeweils Schuljahr 2007/2008).[32] Als älteste Schule der Stadt gilt das Gymnasium Paulinum, welches bereits im Jahr 797 gegründet worden sein soll.
Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) ist mit rund 40.500 Studierenden (Stand: Wintersemester 2006/2007) verteilt auf 130 verschiedene Studienfächer in 15 Fachbereichen eine der größten Universitäten Deutschlands sowie größter Arbeitgeber der Stadt mit circa 13.000 Beschäftigten (inklusive dem Universitätsklinikum). Sie wurde 1780 gegründet, seit 1805 war sie preußische Landesuniversität. 1818 gab es im Zuge der Gründung der Universität Bonn eine Herabstufung zur königlichen Akademie mit den Fakultäten Theologie und Philosophie, bis sie im Jahre 1902 wieder in den Stand einer Universität erhoben wurde. 1907 erhielt die Universität ihren heutigen Namen, ihr Namensgeber ist Kaiser Wilhelm II. In den Jahren 1908, 1914 und 1925 wurde die Universität erweitert. Seit 1. April 2004 gehört auch die „Musikhochschule Münster“ zur Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Da die Westfälische Wilhelms-Universität keine Campus-, sondern eine Standort-Universität mit mehr als 280 auf das Stadtgebiet verteilten Gebäuden ist, prägen fahrradfahrende Studenten das Stadtbild, die zwischen den einzelnen Standorten pendeln.
Ebenfalls zu den größten Hochschulen ihrer Art gehört die Fachhochschule Münster mit fast 9000 Studierenden in zwölf Fachbereichen und drei zentralen, fachbereichsübergreifenden Instituten mit etwa 30 Studiengängen (inklusive der Abteilung Steinfurt). Sie wurde 1971 durch den Zusammenschluss von acht Vorgängereinrichtungen gegründet und ist die viertgrößte Fachhochschule in Deutschland.
Weitere Hochschulen in Münster sind die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (Fachbereich Finanzen) in Gievenbeck. Diese wurde 1978 gegründet und hat 750 Studenten. Die Kunstakademie Münster – Hochschule für Bildende Künste – wurde 1971 aus einem Institut, das zur Kunstakademie Düsseldorf gehörte gegründet und ist seit 1987 selbständige Kunsthochschule, an der 2850 Studenten im Wintersemester 2006/2007 eingeschrieben waren. Die Vorgängereinrichtung der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster wurde ebenfalls 1971 gegründet durch die Vereinigung der Hochschulen der Sächsischen Franziskanerprovinz und der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz. Sie erhielt 1983 die kirchliche und staatliche Anerkennung. An ihr werden etwa 60 Studenten unterrichtet.
Auch die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) wurde im Jahr 1971 aus mehreren Vorgängereinrichtungen gegründet, unter anderem der Sozialen Frauenschule in Aachen (gegründet 1916) und der Westfälischen Wohlfahrtsschule in Münster (gegründet 1917). Sitz der Fachhochschule ist Köln. Am Standort Münster sind 618 Studenten immatrikuliert.[32]
Weitere Bildungseinrichtungen sind das Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen und die „Westfälisch-Lippische Sparkassenakademie“ sowie im Stadtteil Hiltrup die Deutsche Hochschule der Polizei mit knapp 200 Studenten. Zusätzlich existieren zehn Berufskollegs und 39 Fachschulen.
Als führende Forschungseinrichtung in Münster agiert das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin. Es wurde am 1. August 2001 in Münster gegründet und besteht aus den drei Abteilungen Vaskuläre Zellbiologie, Zell- und Entwicklungsbiologie sowie Gewebebiologie und Morphogenese. Daneben ist am Institut für Neutestamentliche Textforschung der Evangelisch-Theologischen Fakultät der WWU die Erstellung des Novum Testamentum Graece beheimatet. Der hier zusammengestellte Text bildet mitsamt seinem Kritischen Apparat die Grundlage für fast alle Übersetzungen des Neuen Testaments der Bibel und die Forschungsgrundlage für christliche Theologen weltweit.
Öffentliche Einrichtungen
Die traditionelle Funktion als Verwaltungshauptstadt des Landesteiles Westfalen ist infolge der bereits zahlreichen von Münster weg verlagerten Behörden und der vorgesehenen weiteren Straffung der Verwaltungsorganisation gefährdet. Unter anderem wird die Neuordnung der Regierungsbezirke in Nordrhein-Westfalen und damit die Auflösung der Bezirksregierung diskutiert.
Öffentliche Einrichtungen in Münster sind das Bildungszentrum der Bundesfinanzverwaltung, die Handwerkskammer Münster, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen (Kammerbezirk beider Kammern ist jeweils der Regierungsbezirk Münster), die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Ärzte-, Zahnärzte- sowie Apothekerkammer Westfalen-Lippe, das Krebsregister für Nordrhein-Westfalen, die Oberfinanzdirektion Münster, die Wasser- und Schifffahrtsdirektion West, sowie die Deutsche Rentenversicherung Westfalen.
Von Münster aus koordiniert das so genannte Rescue Coordination Centre (RCC) der Luftwaffe Einsätze des Such- und Rettungsdienstes (SAR) in Deutschland. Davon ausgenommen sind die Seegebiete sowie das Bundesland Schleswig-Holstein.
Bis zum 30. Juni 2010 hatte das Lufttransportkommando (LTKdo) seinen Sitz in Münster. Dieses plante, steuerte, koordinierte und überwachte sämtliche Transporteinsätze der Bundeswehr weltweit. Etwa 180 Transall- und Airbus-Maschinen wurden vom westfälischen Stützpunkt verwaltet. Die Stadt ist auch Sitz des 1. Deutsch-Niederländischen Korps und somit eines Krisen-Reaktionsstabs im NATO-Verbund. Weiterhin ist die Lehrgruppe B der Unteroffizierschule des Heeres in der Lützow-Kaserne in Handorf stationiert.
Die Stadt Münster ist Sitz des Verfassungsgerichtshofs und des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus finden sich die folgenden Gerichte in Münster: Verwaltungsgericht, Finanzgericht, Sozialgericht, Landgericht, Amtsgericht und Arbeitsgericht sowie das Truppendienstgericht Nord. In der Gartenstraße befindet sich mit der Justizvollzugsanstalt Münster eines der ältesten Gefängnisse Deutschlands.
Außerdem gibt es ein Generalkonsulat der Türkei sowie Honorarkonsulate von Frankreich und den Niederlanden.
Gesundheit
Münster gilt als Gesundheitszentrum im nördlichen Westfalen. So existieren im Rahmen der Krankheitsversorgung in Münster neun Krankenhäuser. Vier von ihnen, das Clemenshospital, das Herz-Jesu-Krankenhaus, die Raphaelsklinik sowie das St. Franziskus-Hospital, besitzen dabei als Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung eine überörtliche Bedeutung über die Stadt hinaus.
Das größte und bedeutendste Krankenhaus ist das Universitätsklinikum Münster, ein Krankenhaus der Maximalversorgung, das in der Entzündungs- und Transplantationsmedizin, Herz- und Gefäßmedizin, Prä-, Perinatal- und Reproduktionsmedizin, Neuromedizin sowie Tumormedizin einen internationalen Ruf besitzt und jährlich über 50.000 stationäre und 400.000 ambulante Patienten behandelt.
Zusätzlich existieren weitere Spezialkliniken mit der Fachklinik Hornheide im Bereich von Hauterkrankungen, im Bereich psychischer Erkrankungen die LWL-Klinik Münster und das Alexianer-Krankenhaus sowie eine Vielzahl von Spezialkliniken für diverse ambulante Eingriffe.
Neben den Krankenhäusern existieren an die 30 ambulante Pflegeeinrichtungen, rund 35 Pflegeheime und nahezu 100 Apotheken im Stadtgebiet.[33] Darüber hinaus ergänzen zwei Hospizeinrichtungen das Versorgungsangebot: Das Johannes-Hospiz neben dem St.-Franziskus-Hospital und das Hospiz Lebenshaus in Münster-Handorf.
Versorgung
Grundversorger im Bereich Strom und Erdgas sowie Versorger für Trinkwasser und Fernwärme sind die Stadtwerke Münster, die sich komplett im Besitz der Stadt befinden. Betreiber sämtlicher Versorgungsnetze in der Stadt ist die Stadtwerke Münster Netzgesellschaft, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke.
Das GuD-Kraftwerk Münster Hafen ist der größte Energieerzeuger in der Stadt; dort erzeugen die Stadtwerke rund 50 % des Stroms, den sie in Münster abgeben. Gleichzeitig wird dort rund 20 % der benötigen Wärme als Fernwärme ausgekoppelt. Im Rahmen eines Ratsbeschlusses zur Atomstromfreiheit Münsters planen die Stadtwerke, bis etwa 2020 genug Strom zu erzeugen, um ihre Stromabgabe komplett selbst decken zu können.[34]
Rund zwei Drittel des benötigten Trinkwassers gewinnen die Stadtwerke in ihren vier münsterschen Wasserwerken Hohe Ward, Vennheide, Hornheide Haskenau und Kinderhaus. Der Rest stammt aus dem Wasserwerk Haltern.
Verkehr
Eisenbahn
→ Hauptartikel: Münster (Westfalen) Hauptbahnhof
Münster ist mittelgroßer Knotenpunkt des Eisenbahnpersonenverkehrs an der Hauptstrecke Hamburg – Bremen – Osnabrück – Münster – Lünen – Dortmund und weiter über Essen – Duisburg – Düsseldorf oder Hagen – Wuppertal nach Köln. Weitere Hauptstrecken bestehen nach Rheine – Emden, Hamm und Wanne-Eickel Hauptbahnhof – Essen/Oberhausen. Nebenstrecken führen nach Enschede, Coesfeld („Baumbergebahn“) und Rheda (– Bielefeld). Wesentliche Mängel des örtlichen Eisenbahnsystems sind die zu langsame Direktverbindung in die Nachbarstadt Bielefeld, die Einschränkung der Leistungsfähigkeit der Hauptstrecke Hamburg – Dortmund durch ihren einspurigen Abschnitt Münster – Lünen und die hierdurch verursachte erhöhte Verspätungsanfälligkeit sowie der schlechte bauliche Zustand des Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofes. Entgegen früheren Ankündigungen ist die Beseitigung der beiden zuerst genannten Mängel nicht vorgesehen. Der Umbau des Hauptbahnhofs ist finanziell gesichert und bedarf nur noch der Entscheidung der Bahn im Planungsverfahren.[35] Neben dem Hauptbahnhof bestehen anders als in größenmäßig vergleichbaren Städten im geschlossen bebauten Stadtgebiet keine Vorortbahnhöfe mehr, sondern nur in den eingemeindeten Orten Nienberge (Ortsteil Häger), Sprakel, Hiltrup, Amelsbüren und Albachten sowie am Dienstleistungsstandort Zentrum Nord. Daneben existieren Planungen seitens der Stadt Münster, weitere Haltepunkte in Mecklenbeck und Roxel einzurichten.[36] Dem Personenbahnhof ist ein Abstellbahnhof für Reisezugwaggons angeschlossen.
Der südlich des Hauptbahnhofes gelegene Güterbahnhof wurde als Knotenbahnhof 1994 stillgelegt und besitzt wegen der geringen und zurückgegangenen Bedeutung der Industrie in Münster sowie der Verkehrsverlagerung auf die Straße auch im Ortsverkehr nur noch einen Kunden (Firma Waggonbau Kiffe), so dass der Abbruch der Gleisanlagen im sogenannten „Flächennutzungsplan 2010“ angedacht ist. Einen Rangierbahnhof hat es in Münster anders als in den meisten vergleichbaren Städten nie gegeben, nachdem in Folge der Hyperinflation Anfang der 1920er die bereits existierenden Pläne hierfür im Jahre 1924 verworfen wurden. Auch gibt es bahnseitige Überlegungen, den noch mehrheitlich über Münster laufenden durchgehenden Eisenbahngüterverkehr zwischen den Nordseehäfen und dem Ruhrgebiet durch weitere Rationalisierungsmaßnahmen auf andere Strecken über Minden zu verlegen, wobei in diesem Zusammenhang auch die 1930 eröffnete, aber unvollständig gebliebene und ausbesserungsbedürftige Güterumgehungsbahn am östlichen und südlichen Stadtrand stillgelegt werden soll. Die von der Westfälischen Landeseisenbahn betriebene Bahnstrecke nach Neubeckum (– Beckum – Lippstadt – Warstein) wird seit 1975 nur noch für den Güterverkehr genutzt. Der Eisenbahngüterverkehr ist in Münster im Gegensatz zum Personenverkehr nahezu bedeutungslos geworden. Es hat in den letzten Jahren immer wieder Überlegungen gegeben den Personenverkehr auf der WLE-Strecke zu reaktivieren. Der Umbau der maroden Strecke zu einem modernen stadtbahn-ähnlichen Betrieb scheiterte bisher an der Finanzierung.
Fahrrad
Eine besondere Bedeutung hat im innerstädtischen Verkehr das Fahrrad (in Münster im Volksmund auch mit dem Begriff Leeze aus der Sondersprache Masematte bezeichnet), wofür ein gut ausgebautes Radwegenetz besteht und am Bahnhof das Fahrradparkhaus Radstation Münster mit Fahrradwaschanlage errichtet wurde. Von den täglich etwa 1,3 Millionen Fahrten in der Stadt werden etwa 40 % per Fahrrad zurückgelegt – eine drei Mal höhere Quote als in vergleichbar großen Städten und zugleich der größte Fahrradverkehrsanteil in der gesamten Bundesrepublik Deutschland.[37] Gefördert wird der Fahrradverkehr unter anderem durch die als „Fahrradautobahn“ bezeichnete Promenade, eigene Fahrstreifen für Radler auf großen Kreuzungen, Ausnahmen von der vorgeschriebenen Fahrtrichtung an Kreuzungen und Einmündungen, die Einrichtung von so genannten „unechten“ Einbahnstraßen (das heißt Verbot der Einfahrt von einer Seite mit der Ausnahme von Radfahrern) und damit die Nutzungsmöglichkeit in beiden Fahrtrichtungen, sowie die elf Fahrradstraßen.
Da Münster bereits mehrmals als fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands ausgezeichnet wurde, kommen häufig Stadtplaner aus aller Welt hierher, um ihre Städte fahrradfreundlicher zu gestalten: Unter anderem gab es bereits Hilfe für Florenz, Kristiansand und Richfield (Minnesota).
Zugleich ist Münster die Stadt mit den meisten Fahrraddiebstählen im deutschsprachigen Raum.[38]
Münster liegt am Europaradwanderweg R1, der von Sankt Petersburg (Russland) über Berlin nach Calais (Frankreich) führt. Auf dem Stadtgebiet führt der Weg grob gesehen von der Pleistermühle über die Straßen Zum guten Hirten, Warendorfer Straße, Promenade, Wilhelmstraße und Horstmarer Landweg.
Fußverkehr
In der Innenstadt innerhalb des Promenadenrings besitzt größtenteils der Fußverkehr zusätzlich zum Fahrrad eine hohe Priorität. Dies gilt insbesondere für die ehemaligen Marktstraßen wie den Prinzipalmarkt, den Roggenmarkt, die Salzstraße und die Ludgeristraße. Sie dürfen teilweise nur noch unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Kfz befahren werden, beispielsweise zur Anlieferung oder im Rahmen des ÖPNV. Die Haupteinkaufsmeilen der Innenstadt befinden sich somit fest in der Hand der Fußgänger. Aber auch die meisten anderen Straßen innerhalb des Stadtzentrums, die für den Individualverkehr freigegeben sind, unterliegen besonderen Einschränkungen wie beispielsweise Einbahnstraßenregelungen und vorgegebenen Fahrtrichtungen beim Abbiegen. Da sie zudem häufig mit Überquerungshilfen für Fußgänger durchsetzt sind, liegt der Fokus bei diesen Straßen ebenfalls sehr stark auf dem Bereich Fußverkehr.
Stadtverkehr
Seit Stilllegung der Straßenbahn 1954 und des Trolleybusbetriebes 1968 wird der von den Stadtwerken Münster betriebene städtische öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ausschließlich mit Omnibussen durchgeführt. Münster ist die größte deutsche Stadt ohne schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr. Der Busverkehr wird durch Ampel-Vorrangschaltungen und separate Busfahrspuren beschleunigt. Die Stadt gehört der Verkehrsgemeinschaft Münsterland an.
Die hohe Nutzung von Fahrrädern in Münster trägt zwar dazu bei, dass die Nachfrage nach öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so hoch ist wie in vergleichbaren anderen Städten. Von der kommunalen Verkehrspolitik wird gleichwohl davon ausgegangen, dass Münster als überregional bedeutender Standort für den Einzelhandel und für in Münster arbeitende Pendler ausreichende Parkmöglichkeiten bieten müsse. Dabei ist die Anfahrt mit dem Auto sogar erwünscht. Daher wird hier trotz seiner Umweltproblematik vorrangig der motorisierte Individualverkehr gefördert, weshalb Münster hinsichtlich seines Verkehrswesens nicht nur die das offiziell beworbene ökologische Image fördernde Fahrrad-, sondern auch eine Autostadt ist.[39] Die Wiedereinführung schienengebundenen Stadtverkehrs ist in Münster, anders als in mehreren anderen größenmäßig vergleichbaren deutschen oder ausländischen Städten geschehen oder geplant, nicht vorgesehen. Der am schnellsten wachsende Stadtteil Gievenbeck befindet sich nicht an einer Eisenbahnstrecke und ist nur auf der Straße erreichbar.
Straßenverkehr
Durch das Stadtgebiet der Stadt Münster verläuft als eine wichtige Fernverkehrsstraße die Bundesautobahn A 1 seit 1965 in Nord-Süd-Richtung. Die hier auch als Hansalinie bezeichnete Trasse verläuft in einem weiten Bogen durch den Westen der Stadt und sorgt für eine räumliche Abtrennung der Stadtteile Nienberge und Roxel vom übrigen Stadtgebiet. Seit dem Jahr 1981 besteht ein Anschluss an die A 43, die von Wuppertal über Bochum und Recklinghausen kommend die A 1 am Autobahnkreuz Münster-Süd unterquert und wenige Kilometer weiter in die Bundesstraßen B 219 und B 51 übergeht.
Während die B 219 in nördlicher Richtung durch das Stadtgebiet nach Greven und Ibbenbüren führt, verläuft die B 51 in einem weiten Bogen in nordöstlicher Richtung als Umgehungsstraße um Münster herum über Georgsmarienhütte, Osnabrück und Diepholz nach Bremen. Als dritte übergeordnete Straße durchquert die Bundesstraße 54 in südöstlicher Richtung die Stadt. Dabei kreuzt sie am Autobahnkreuz Kreuz Münster-Nord die Autobahn A 1, vereint sich im Bereich des historischen Stadtkerns mit der Bundesstraße 219, um dann über den Ludgeriplatz und die Hammer Straße in Richtung Dortmund und im weiteren Verlauf in Richtung Wiesbaden weiterzuführen.
Neben diesen übergeordneten Straßen existieren noch weitere Hauptachsen des Straßenverkehrs. Aufgrund Münsters Rolle als Oberzentrum des Münsterlandes und ehemalige Provinzialhauptstadt führen mehrere wichtige Einfallstraßen sternförmig in die Stadt. Dabei handelt es sich neben den bereits erwähnten Bundesstraßen noch um den Schiffahrter Damm, die Wolbecker Straße, den Albersloher Weg und die Weseler Straße. Innerhalb der Stadt wird die Hauptlast des Verkehrs über zwei Ringstraßen geführt. Der innere Ring verläuft rund um den historischen Stadtkern. Im Norden durch die Münzstraße und Westen durch die Straßen Hindenburgplatz und Am Stadtgraben verläuft sie innerhalb des Promenadenrings, im Osten und Süden verläuft sie unweit außerhalb des Promenadenrings. Der äußere Ring, von Münsters Bürger oft einfach nur als Der Ring bezeichnet, verläuft in einem Abstand von rund einem Kilometer um den inneren Ring. Allerdings ist dieser nicht komplett vollendet worden, so dass der südliche Abschnitt zwischen der Weseler Straße und dem Hauptbahnhof fehlt und der Verkehr über den inneren Ring und den Ludgeriplatz geführt wird.
Neben den beiden Ringstraßen bestehen Pläne für den Bau eines dritten, äußeren Rings. Die Umgehungsstraße B 51 als Teil hiervon ist im Süden und Osten bereits fertiggestellt, bevor sie in die Warendorfer Straße einmündet. Die Verlängerung in Richtung Norden zum Schiffahrter Damm auf Höhe der Schleuse am Dortmund-Ems-Kanal bei Coerde ist bereits genehmigt und befindet sich in der Planungsphase. In diesem Zusammenhang soll auch die bislang ab Höhe des Albersloher Weg als einspurig geführte Trasse zweispurig ausgebaut werden. Weitere Überlegungen existieren für den Bau des noch fehlenden nördlichen Abschnitts zur Steinfurter Straße und der Autobahn 1 als westliche Tangente.
Wegen der hohen Feinstaubbelastung im Stadtzentrum wurde von der Bezirksregierung Münster ein Luftqualitätsplan mit dem Ziel aufgestellt, die Schadstoffemissionen zu reduzieren. In diesem Rahmen wurde ab 1. Januar 2010 in Münster eine Umweltzone eingerichtet, die nur von Fahrzeugen der Feinstaubgruppen 3 und 4 befahren werden darf. Die Umweltzone wird von der Münzstraße und Breul im Norden bis zur Moltke- und Hafenstraße im Süden reichen. In Ost-West-Richtung wird sie sich von der Bahnhof- und Eisenbahnstraße bis zum Hindenburgplatz und Am Stadtgraben sowie den weiteren Verläufen der genannten Straßen erstrecken. Die Umweltzone umfasst damit ungefähr das Gebiet innerhalb des Promenadenrings.
Luftverkehr
Auf dem Gebiet der benachbarten Stadt Greven befindet sich der internationale Flughafen Münster-Osnabrück International Airport (FMO, internationale Kennung EDDG), von wo neben Linienflugverbindungen innerhalb Deutschlands sowie in einige europäische Länder vor allem Charterflugverbindungen in verschiedene Urlaubsgebiete bestehen. Jährlich werden circa 1,8 Millionen Passagiere abgefertigt. Der geplante weitere Ausbau der Start- und Landebahn (inzwischen finanziell gesichert) von derzeit 2.170 Meter auf zunächst 3.000 Meter (Endausbau 3.600 Meter) ermöglicht die Bedienung mittlerer Langstrecken (Dubai, Dominikanische Republik usw.), wodurch eine weitere positive Verkehrsentwicklung des Flughafens erwartet wird.
Ein weiterer Flugplatz besteht mit dem als Verkehrslandeplatz eingestuften Flugplatz Münster-Telgte auf dem Gebiet der Stadt Telgte, nordöstlich von Wolbeck. Neben der Funktion für den regulären privaten und geschäftlichen stattfindenden Flugverkehr dient er auch als Basis für drei Flugvereine aus Münster.
Schifffahrt
Bereits in Jahre 1724 wurde in Münster mit dem Bau eines Kanals begonnen. Der so genannte Münstersche Canal sollte das niederländische Wasserstraßennetz und die Nordsee erreichen, wurde aber nur bis Clemenshafen (Neuenkirchen) und später bis Maxhafen (Wettringen) gebaut. Der Kanal war bis 1840 in Betrieb. Die Überreste sind als technisches Bodendenkmal geschützt und unter der Bezeichnung Max-Clemens-Kanal bekannt.
Durch Münster verläuft auch der Dortmund-Ems-Kanal zwischen dem Nordseehafen Emden und seinem Endpunkt im großen Binnenhafen Dortmund. Am nördlichen Stadtrand besteht eine Schleuse. Anders als im Güterverkehr ist der Kanal im Personenverkehr, abgesehen von einem geringen Ausflugsverkehr, bedeutungslos.
Der Binnenhafen in Münster ist aufgrund seiner zurückgegangenen Bedeutung in großen Teilen stillgelegt worden und wurde im Jahr 2006 nur noch von 141 Frachtschiffen angelaufen.[40] Viele Flächen mit Gebäuden ehemals dort ansässig gewesener Betriebe wurden neuen Nutzungen zugeführt. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, Künstler anzusiedeln und durch die in den letzten Jahren stark zunehmende Gastronomie auch ein neues Freizeitgebiet zu schaffen. Während diese Umstrukturierung nördlich des Hafens am Kreativkai bereits weitgehend abgeschlossen ist, ist der südliche Teil noch industriell geprägt. Mittelfristig soll der Hafen selbst zu einer Marina umgebaut werden.
Medien
Zeitungen
Für Münster selbst und das Umland existieren zwei Tageszeitungen. Dies sind zum einen die Westfälischen Nachrichten mit einer täglichen Auflage von 210.000 Exemplaren bei Aschendorff Medien, zum anderen die Münstersche Zeitung im Verlag Lensing-Wolff mit einer täglichen Auflage von 63.466 Exemplaren (jeweilige Auflagenhöhe laut IVW).
Des Weiteren erscheinen mit lokalem Bezug die beiden wöchentliche Terminkalender na dann … und Wochenschau sowie das 14-tägliche Stadtmagazin ultimo und die monatlich erscheinende GIG, welche in hoher Auflage kostenlos verteilt werden, die Obdachlosenzeitung draußen!, die monatliche Arbeitslosenzeitung Sperre, das zweimonatlich kostenlos erscheinende, regionale Interviewmagazin Stadtgeflüster Münster, die regionale Kulturzeitschrift Westfalenspiegel, die überregionale, alternative Monatszeitung Graswurzelrevolution, sowie das bundesweit erscheinende Monatsmagazin Jazzthetik.
Vier mal im Jahr erscheinen alternierend noch die kostenlose Übersichten "Münster kauft ein" und "Münster geht aus".
Daneben erscheinen in Münster zwei große Gratiszeitungen. Dies sind zum einen die Kaufen und Sparen mit einer Auflage für Münster von 119.000 Exemplaren und zum anderen seit 2006 die Gratiszeitung HALLO mit einer Auflage für Münster von 133.000 Exemplaren. Ebenfalls gratis ist die seit 1993 im Zentrum der Stadt wöchentlich erscheinende Sonntagszeitung MS – Münster-am-Sonntag.
Fernsehen
Der WDR betreibt im Osten Münsters ein Lokalstudio, in dem unter anderem die werktägliche regionale Magazinsendung Lokalzeit aus dem Münsterland für das WDR-Fernsehen produziert wird.
Seit 2002 dreht der WDR in Münster eine „Tatort“-Reihe mit Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers).
Auch das ZDF produziert in Münster eine Krimireihe mit dem Titel „Wilsberg“ und mit Leonard Lansink in der Hauptrolle als Privatdetektiv Wilsberg.
Daneben existierte bis zum 31. Dezember 2008 der kleine Spartensender Offener Kanal Münster (OK-Münster/TV-Münster), der über das Kabelnetz empfangen werden konnte. Aufgrund der geänderten Finanzierung durch die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen wurde der Sendebetrieb über Kabelfernsehen eingestellt. Seit dem 1. Januar 2009 erfolgt die Ausstrahlung über die Internetplattform open. web. tv. Das Programm selbst wird im Bürgerhaus Bennohaus produziert.
Seit dem 3. Mai 2004 sendet auch der Lokalsender wm.tv, dessen Sendezentrale in Bocholt beheimatet ist.
Hörfunk
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) ist mit seinen fünf Spartensendern im gesamten Stadtgebiet zu empfangen. Im Münsteraner Lokalstudio des WDR werden die Lokalnachrichten für das Münsterland (Nachrichten aus dem Münsterland) für den Sender WDR 2 produziert.
Ebenfalls ansässig in Münster ist der private Radiosender Antenne Münster. Er wird von der Lokalradio Münster Betriebsgesellschaft mbH betrieben und sendet außerhalb der lokalen Option das Rahmenprogramm von Radio NRW. Im Stadtgebiet kann er auf UKW 95,4 MHz empfangen werden, die Kabelfrequenz beträgt 91,2 MHz.
Als dritter Sender in Münster wird das Hochschulradio Radio Q vom Hochschulrundfunk Münster e. V. betrieben und kann auf UKW 90,9 MHz im Stadtgebiet empfangen werden, die Kabelfrequenz beträgt 105,3 MHz.
Münster verfügt darüber hinaus über vier durch die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen anerkannte Radiowerkstätten, in denen Bürgergruppen Beiträge für den Bürgerfunk, der über Antenne Münster ausgestrahlt wird, herstellen können. Diese Radiowerkstätten werden jeweils unterhalten von dem Verein medienforum münster e. V., der Volkshochschule Münster, dem Offenen Bürgerkanal Münster e. V. sowie der katholisch-sozialen Akademie Franz-Hitze-Haus.
Verlage
Neben den Zeitungsverlagen sitzen auch traditionelle Buchverleger in Münster. Unter diesen befinden sich der Aschendorff Verlag mit Schwerpunkt Theologie, Regional- und Kulturgeschichte, der Fachbuchverlag Klemm & Oelschläger sowie der Kinderbuchverlag Coppenrath, der regionale Ardey-Verlag und der OWC-Verlag für Außenwirtschaft.
In Münster-Nienberge ist mit der LexisNexis Deutschland GmbH ein juristischer Fachverlag ansässig, der Offline- und Online-Datenbanken zu den Themenbereichen Recht und Wirtschaft vertreibt. Dem Unternehmen angeschlossen ist der ZAP-Verlag, in dem pro Jahr mehr als fünfzig Printwerke und mehrere Fachzeitschriften erscheinen. LexisNexis ist als Teil des Reed-Elsevier-Konzerns der weltweit größte Rechtsdatenbank-Anbieter und hat allein in Münster über 300 Mitarbeiter.
Tourismus
Jährlich kommen rund fünf Millionen Touristen nach Münster. Ungefähr 497.000 Gäste, davon etwa 54.000 Gäste aus dem Ausland, bleiben für mehrere Tage in Münster und buchen im Durchschnitt zwei Übernachtungen. Für sie stehen in den 80 Beherbergungsbetrieben innerhalb der Stadtgrenzen ungefähr 7.100 Betten zur Verfügung. [41] Hauptanziehungspunkte sind die Museen und Kirchen sowie die historische Altstadt.
Besonders für Eintagesgäste ist Münster als Einkaufsstadt beliebt, aber auch die regionalen Feste wie das Eurocityfest, der Weihnachtsmarkt und der Jahrmarkt Send sowie die Ende August stattfindende Montgolfiade mit Ballonglühen am Aaseeufer[42] ziehen Gäste aus dem Ruhrgebiet, dem westlichen Niedersachsen und den Niederlanden an. Zur besseren Verständigung werden deshalb bei großen Veranstaltungen auch niederländische Polizisten in Münster eingesetzt. Der Tourismus trägt jährlich rund 850 Mio. Euro nach Münster, wie eine Münchner Unternehmensberatung 2006 im Auftrag von Münster Marketing herausgefunden hat. [43]
Die Stadt Münster bietet über den Verein StadtLupe Münster e. V. eigene Rundgänge an, zum Beispiel eine Altstadt-Tour oder eine „ArchitekTour“. Etwas andere Rundgänge werden vom gemeinnützigen Verein StattReisen Münster organisiert. Der Verein will dabei helfen, die Stadt und ihre Umgebung „zu entziffern“. Dabei wird unter anderem die Jagd auf Mister X inszeniert, ein Totengräber lädt zur Gruselnacht. Alternativ besteht seit dem 1. Juni 2007 die Möglichkeit mit einem Spezialbus der Münsteraner Stadtrundfahrten die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen. Während der Sommermonate startet diese rund 50-minütige Tour durch die Altstadt im Stundentakt. Auf die Spuren der Münsteraner Frauen können sich Besucher bei den Stadtrundgängen zur Frauengeschichte in Münster begeben.
Seit dem Gewinn des LivCom-Awards wirbt Münster mit dem Titel lebenswerteste Stadt der Welt. Unter anderem wurden Plakate mit dem Satz „Münster ist die lebenswerteste Stadt der Welt“ und Szenen aus dem Stadtleben verteilt. Jeder münstersche Haushalt bekam außerdem zwei Postkarten mit Werbung für die Stadt. 2005 startete die Stadt die Image-Kampagne geheimtipp-muenster. Im Jahr 2009 wurde der Aasee-Park als „Schönster Park Europas“ ausgezeichnet,[44] nachdem er bereits 2008 zu „Deutschlands schönstem Park“ gewählt worden war.[45]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Neben vielen historischen Gebäuden wird die Kultur der Stadt nicht zuletzt durch ihre zahlreichen Studierenden (rund 48.000) geprägt, die eine lässige Atmosphäre entstehen lassen. Es gibt – in Relation zur Größe der Stadt – zahlreiche Cafés, Kneipen und Klubs. Dies gilt in den letzten Jahren insbesondere für das Hansaviertel.
Auffällig sind die unzähligen Fahrräder, die sich nicht nur auf der innerstädtischen Promenade tummeln. Die im Jahre 1770 durch Wilhelm Ferdinand Lipper angelegte Promenade ist eine nur für Radfahrer und Fußgänger freigegebene Ringstraße, die die gesamte Altstadt Münsters umgibt. Sie liegt zum großen Teil auf den ehemaligen Wallanlagen. Die Promenade ist circa 4,5 Kilometer lang und gilt als eine homogene städtebauliche Einheit.
Die ehemaligen Industriegebiete Am Hawerkamp und Hafen im Hansaviertel wurden umgewandelt und bieten neben Galerien und Gastronomie viel alternatives Leben.
Münster hatte sich in Kooperation mit Osnabrück als Europäische Kulturhauptstadt für das Jahr 2010 beworben. Von den drei Bewerber-Städten aus Nordrhein-Westfalen (Essen, Köln, Münster) wurde Essen als Kandidat nominiert.
Architektur
Architektonisch gesehen ist Münster eine Stadt voller Widersprüche. Die Wahrnehmung wird geprägt von der Altstadt im Bereich des Prinzipalmarkts, während die Stadt bezogen auf ihre Gesamtfläche überwiegend im Stil der Nachkriegs- und Postmoderne bebaut ist. Das Erscheinungsbild der Innenstadt rund um den Prinzipalmarkt mit Arkadengang und Giebelhäusern ist seit dem 12. Jahrhundert fast vollständig erhalten geblieben, obwohl die einzelnen Gebäude selbst überwiegend zerstört und wiederaufgebaut wurden. Andererseits entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg vom Aussehen her entweder funktionelle oder moderne Gebäude in direkter Nachbarschaft. Deutlich wird dies am Beispiel des Krameramtshauses von 1589, neben dem 1993 das Glas-Beton-Bauwerk der Stadtbibliothek entstanden ist.
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten (zum Beispiel Dortmund, Frankfurt am Main, Kassel) hat sich der Wiederaufbau der nahezu völlig zerstörten Innenstadt am alten Stadtbild orientiert. Im Bereich des Kuhviertels, des Aegidiiviertels, der Engelenschanze und des Hindenburgplatzes wurden Durchbrüche vorgenommen und neue Straßen geschaffen. Allerdings wurde der Promenadenring erhalten und im Bereich von Domplatz und Prinzipalmarkt die Straßen nicht verbreitert, so dass hier der mittelalterliche Stadtgrundriss weitgehend erhalten blieb, auch wenn die Bebauung größtenteils aus den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts stammt.
Außerhalb der Innenstadt dominieren in Münster Wohnhäuser in Backsteinbauweise, die immer häufiger von modernen Stahl/Glas-Bauten durchsetzt werden. Ein Beispiel hierfür ist der Büro-Tower aus dem Jahre 2002 an der Hammer Straße.
Historische Architektur
In Münster finden sich zahlreiche architektonische Meisterwerke historischer Baukunst. An vorderster Stelle sei der Prinzipalmarkt genannt. Diese historische Kaufmannsstraße besteht aus einer Vielzahl aneinander gereihter Giebelhäuser mit einem durchgehenden Bogengang. Nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er in Anlehnung an das historische Vorbild wieder aufgebaut. Teil des Prinzipalmarktes ist das Wahrzeichen der Stadt, das historische Rathaus mit dem originalen „Friedenssaal“, in dem zwischen 1643 und 1648 die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden und am 15. Mai 1648 der Friede von Münster geschlossen wurde. An den Prinzipalmarkt schließt sich eine der ältesten Marktstraßen Münsters an, der Roggenmarkt.
In Münster befinden sich zahlreiche Bauten von Johann Conrad Schlaun. Dazu gehören unter anderem das fürstbischöfliche Schloss für den damaligen Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels (1767–1787), das Haus Rüschhaus (1753–1757), das Stadthaus (1767–1773) sowie der vielfach als sein Meisterwerk angesehene Erbdrostenhof (1755).
Die meisten der historischen Gebäude und Skulpturen wurden unter Verwendung von Baumberger Sandstein geschaffen.
Historische Bauten
Zusätzlich zu den historischen Bauwerken mit außergewöhnlicher Architektur gibt es noch weitere Bauwerke mit historischer Bedeutung in der Westfalenmetropole. Zu nennen ist unter anderem der Zwinger an der Promenade. Er wurde im Jahre 1528 als Festungsbauwerk errichtet. Nach einem Umbau durch Johann Conrad Schlaun in den Jahren von 1732 bis 1734 wurde er bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gefängnis genutzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente der Zwinger seit 1938 als ein Kulturheim für die Hitlerjugend, bevor er 1944 zu einer Inhaftierungs-, Folter- und Hinrichtungsstätte der Gestapo umfunktioniert wurde. Mittlerweile dient das zwischen 1995 und 1997 komplett restaurierte Gebäude als Mahnmal und beherbergt die Arbeit „Das gegenläufige Konzert“ von Rebecca Horn. Mit dieser Arbeit, die zu den wenigen Werken der zeitgenössischen Kunst gehört, die sich mit einem ganz konkreten Ort auseinandersetzen, hatte die Künstlerin die Öffnung des bis dahin als Tabu behandelten und ummauerten Ortes erzwungen.
In der Königsstraße befindet sich der „Heereman’sche Hof“. Der Adelshof mit rückwärtigem Steinwerk von 1549 und Werksteinfassade am Vorderhaus von 1564 befand sich seit 1834 im Besitz der Freiherrn Heereman von Zuydtwyck. Der Entwurf stammt vermutlich von Hermann tom Ring. Die reichgegliederte, vom herkömmlichen Giebelhaus abweichende Schaufront, ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Renaissance in Münster. Über dem Mittelfenster im 1. Stockwerk ist ein Zitat aus der Vulgata „Post tenebras spero lucem“ (dt. „Nach der Finsternis, hoffe ich das Licht“) in die Fassadenoberfläche eingearbeitet. Nachdem ein Brand das Gebäude im Zweiten Weltkrieg beschädigte, wurde der Außenbau in alter Form wiederhergestellt. 1963 bezog das Verwaltungsgericht Münster das Anwesen. Seit 1984 ist dort eine Nebenstelle des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen untergebracht.
Ein weiteres sehenswertes historisches Bauwerk ist der Buddenturm am nördlichen Teil der Promenade. Der Turm ist ein Rest der ehemaligen Stadtbefestigung vor dem Jahre 1200. Nach dem Abriss der Stadtmauer gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde er 1878 zu einem Wasserturm umgebaut. Dazu wurde dem Turm ein Zinnenkranz aufgesetzt, hinter dem sich der Wasserbehälter befand. Nach 1945 wurde er restauriert und wieder mit der alten Form des Kegeldachs versehen. Zusammen mit dem Zwinger, zwei Wasserbären und den Überresten des „Neuwerk“ ist er eines der letzten noch erhaltenen Bauwerke der ehemaligen Stadtbefestigung.
Das 1589 erbaute „Krameramtshaus“ ist eines der ältesten Gildehäuser in Münster. Während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden im Jahre 1648 waren hier die Gesandten der Niederländischen Generalstaaten einquartiert. Seit 1995 ist hier das „Haus der Niederlande“ untergebracht, ein in Deutschland einzigartiges akademisches Wissenschafts- und Kulturzentrum. Es befindet sich nördlich der Lambertikirche.
Moderne Architektur (Nachkriegsarchitektur)
Bei Besuchern der Stadt ist Münster vor allem für seine historische Architektur bekannt. Jedoch wurden in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Gebäude geschaffen, die das Attribut modern verdienen und interessante architektonische Leistungen darstellen. So ist als einer der ersten Theaterneubauten nach dem Zweiten Weltkrieg vom Architektenteam Deilmann, von Hausen, Rave und Ruhnau für die Städtischen Bühnen Münster 1954 eine ineinander geschachtelte Beton-/Glasblockkonstruktion entstanden. Von Deilmann stammt auch das in den frühen siebziger Jahren auf dem ehemaligen Zoogelände errichtete Verwaltungsgebäude der nordrhein-westfälischen Landesbausparkasse.
Die von Architekturkritikern vielgerühmte Stadtbücherei von 1993 (Architekturbüro Bolles+Wilson), nahe der historischen Altstadt gelegen, stellt ebenfalls einen reizvollen Gegensatz zur klassischen „Münster-Architektur“ dar: Der Bau aus Backstein, Beton und Glas hat die Form eines Schiffes, das metallene Eingangsportal stammt aus einer Rostocker Werft.
Münsters erstes Hochhaus ist das Iduna-Hochhaus am Servatiiplatz. Das Gebäude wurde von Friedrich Wilhelm Kraemer, Ernst Sieverts und Günter Pfennig in den Jahren 1960 und 1961 gebaut und steht unter Denkmalschutz.
In den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts kamen Diskussionen über neue Hochhäuser in Münster auf. In den Jahren 2001 bis 2002 wurde der „Bürotower“ an der Hammer Straße als Glas-/Metallkonstruktion inmitten eines Umfeldes von Backsteinhäusern gebaut. Kontrovers diskutiert wird in Münster ebenfalls der Entwurf eines Bürohochhauses in Münsters Norden an der Steinfurter Straße. Die Pläne des zunächst geplanten 60 m hohen, aus 18 Stockwerken bestehenden York-Towers wurde im Jahre 2005 nach Bürgerprotesten auf eine Höhe von 50 m und 14 Stockwerke reduziert. Hauptkritikpunkt war insbesondere der negative Einfluss auf die historische Stadtsilhouette. Nach der ausbleibenden Kaufentscheidung des potenziellen Investors wurde das zwischenzeitlich als „T14“ neu geplante Hochhaus nicht realisiert. Im März 2007 bekundete die zeb/ Interesse an der Realisierung eines neuen Bürohochhauses an diesem Standort in Anlehnung an die ursprünglichen Pläne. [46] Fast schon sicher scheint dagegen jedoch der Neubau eines 20-stöckigen, insgesamt 66 m hohen Bürogebäudes im Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum im Zentrum Nord, das nach den Vorstellungen des Projektträgers unter anderem Büros sowie ein exklusives Hotel und Restaurant beherbergen soll. Das aufgrund der geplanten Architektur in Form eines Schmetterlings auch „Butterfly“ genannte Projekt befindet sich in der letzten Genehmigungsphase.
Ebenfalls kontrovers diskutiert wird die Aufwertung des bislang als Parkplatz genutzten Hindenburgplatzes vor dem Schloss. Dazu war zunächst der Bau des „Kulturforum Westfalen“ geplant, bestehend aus einem Museum für Gegenwartskunst des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und einer Musikhalle. Kern dieser Diskussion war unter anderem, wie der auftretende Verlust von Parkplätzen hätte kompensiert und zugleich sichergestellt werden können, dass ausreichend Stellfläche vor dem Schloss für die Durchführung der dreimal jährlich stattfindenden Kirmes Send verblieben wäre. Mehrere unterschiedliche Konzepte wurden bereits diesbezüglich im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs eingereicht. Da die Frage der Finanzierung abschließend nicht geklärt werden konnte, sprach sich der Landschaftsverband Anfang Dezember 2006 gegen den Bau des Museums aus. Am Konzept der Musikhalle wurde unterdessen weiter festgehalten.[47] Nachdem er Rat der Stadt im Oktober 2007 seine finanzielle Unterstützung zugesagt hatte, sprachen sich am 27. April 2008 in einem Bürgerentscheid rund 70 % der Wähler gegen diese Unterstützung aus und stoppten den Bau der Musikhalle.
Der größte Neubau seit dem Zweiten Weltkrieg in der Innenstadt von Münster sind die Münster Arkaden, ein Einkaufszentrum. Auch hier gab es Kontroversen um die Gestaltung in Kolonnadenform, die von einem Teil als sehr passend zu den Arkadengängen des Prinzipalmarktes bewertet wird, vom Anderen hingegen als „rechteckige Rundbögen“ verspottet wird.
Als besondere architektonische Herausforderung ist der 2005 erstellte Neubau der Diözesanbibliothek im Überwasserviertel um die Überwasserkirche herum zu betrachten. Der Schweizer Architekt Max Dudler gestaltete insgesamt drei Bauten in Kubusform, die sich in die historische Architektur einfügen. Die nach dem Krieg auf dem zerbombten Grundstück erstellten Ergänzungsbauten und die bisher um das gesamte Gelände gezogene Mauer wurden abgerissen. Dabei entstand unter anderem ein Bibliotheksgang, der öffentlich zugänglich ist und einen neuen Blick auf die Überwasserkirche ermöglicht.
Das höchste Gebäude in Münster ist der Fernmeldeturm mit 229,5 Metern. Er steht im Süden des Stadtteils St. Mauritz, südlich der Wolbecker Straße in der Nähe der Bundesstraße 51.
Kirchen
→ Hauptartikel: Liste der Kirchen in Münster
Da die Kirchen das Stadtbild von Münster sehr prägen, bekam Münster schon früh die Bezeichnung „Nordisches Rom“. Als Fabio Chigi – der spätere Papst Alexander VII. – Mitte des 17. Jahrhunderts in Münster für die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden weilte, sagte er über die Stadt: „Bis in die Wolken erheben sich die spitzen Türme, von denen, für alle hörbar, melodisches Glockengeläut klingt.“ [48]
Die zahlreichen Kirchen sind immer noch prägnant für die Skyline von Münster. Nicht umsonst lautet ein bekanntes, etwas selbstironisches Bonmot der Münsteraner über ihre Stadt: „Entweder es regnet oder die Glocken läuten – und wenn beides zusammenfällt, dann ist Sonntag.“
Die beiden wichtigsten Kirchen in Münster sind der St.-Paulus-Dom, dessen erster Bau bereits 805 begonnen wurde, und die Lambertikirche.
Der heutige Dom entstand in den Jahren von 1225 bis 1264 und wurde unter anderem nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grund starker Zerstörung umgebaut. Beim Wiederaufbau in den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts setzte der damalige Bischof Michael Keller gegen den Willen eines Großteils der Münsteraner und der Denkmalpflege durch, dass das architektonisch bedeutende „Westwerk“ (das Westportal des Doms zwischen den beiden Türmen) nicht wiedererrichtet und durch eine schlichte Sandsteinwand mit 16 kleinen, im Kreis angeordneten Fenstern ersetzt wurde. Sie werden oftmals auch als „Kellerfenster“ tituliert. Weithin sichtbar ist der Dom vor allem auf Grund seiner inzwischen grünen Kupferdächer.
Die Lambertikirche ist die von den Kaufleuten der Stadt finanzierte „Gegenkirche“ zum bischöflichen Dom. Die erste Kirchengründung ist um das Jahr 1000 nachweisbar, die heutige Kirche existiert seit 1375. Bekannt wurde die Kirche durch die Körbe am Turm, in denen die „Wiedertäufer“ nach ihrem Tod weithin sichtbar aufgehängt wurden. Die zwischenzeitlich restaurierten Originale der Körbe hängen noch immer dort, ergänzt durch die im Rahmen der Skulptur.Projekte des Jahres 1997 von Lothar Baumgarten installierten Drei Irrlichter als „Erscheinung von drei Seelen oder inneren Feuern, die keine Ruhe finden können“.
Der älteste Sakralbau Münsters ist die St.-Mauritz-Kirche. Das Stift wurde bereits Ende des 11. Jahrhunderts gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie zeitweilig die einzige benutzbare historische Kirche der Stadt.
Die Apostelkirche ist die erste rein gotische Kirche in Münster und die älteste evangelische Kirche der Stadt. Sie wurde 1270 als Klosterkirche des franziskanischen Minderbrüderordens erbaut. In preußischer Zeit wurde sie evangelische Garnisons- und Gemeindekirche. Zwischen 1590 und 1597 entstand die Petrikirche als erste Jesuitenkirche der „Rheinischen“ Ordensprovinz. Die Kapuzinerkirche der Pfarrgemeinde St. Ludgeri und Aegidii wurde zwischen 1724 und 1728 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun erbaut und ist eine ehemalige Ordenskirche des Kapuzinerordens. Die St.-Joseph-Kirche von 1905 ist eine große Kirche im neugotischen Stil südlich der Innenstadt, die Heilig-Geist-Kirche (1926–29) im Geistviertel ist eines der wenigen bedeutenden Bauwerke der Stadt im Stil des Neuen Bauens.[49]
Eine der wenigen bekannten protestantischen Kirchen in Münster ist die Erlöser-Kirche, deren erster Bau um das Jahr 1900 geweiht wurde. Direkt nach der Zerstörung des ursprünglichen Gebäudes im Zweiten Weltkrieg erfolgte ein Neubau von Otto Bartning als so genannte Notkirche mit Industrieverglasung und Neonlicht. In dem Bau finden regelmäßig die Erlöserkonzerte statt.
Kultur
Aufgrund der Vielzahl an kulturellen Einrichtungen und Vereinen in Münster können diese im Rahmen dieses Artikels natürlich nicht alle aufgelistet werden. Es wird daher nur auf die wichtigsten und bekanntesten eingegangen. Eine komplettes Verzeichnis befindet sich jedoch auf der Webseite des Stadtnetzes Münster. Die Adresse befindet sich bei den Weblinks.
Theater
Die Städtischen Bühnen Münster, mit Großem und Kleinem Haus, befinden sich nördlich der Altstadt an der Neubrückenstraße. Sie bieten Vorstellungen aus den vier Sparten Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel, Tanztheater (Ballett) sowie Kinder- und Jugendtheater. Ergänzt wird das Programm durch die Produktionen der Niederdeutschen Bühne, zahlreichen Gastspielen, Lesungen, Vorträge und Ausstellungen. Das Gebäude der Städtischen Bühnen Münster wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Im Jahre 1955 wurde es wieder aufgebaut, womit es sich um den ersten Theaterneubau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg handelt. An das alte Gebäude erinnert noch eine erhaltene Ziegelwand im Innenhof des Theaters. Es fällt durch seine einzigartige, modern anmutende Architektur sofort ins Auge.
Am Kreativkai im Hafen liegt das Wolfgang Borchert Theater, das bundesweit älteste, renommierte Privattheater, das 1956 als literarisch orientierte Avantgardebühne gegründet wurde. Der Spielplan des professionellen Theaters mit eigenem Ensemble umfasst eigenwillige Klassikerinszenierungen und moderne Dramatik, Musik- und Tanztheater. Unter der Intendanz von Meinhard Zanger erhielt das Theater im August 2006 seine zweite feste Spielstätte. Neben dem 100 Zuschauer fassenden Saal kann im WBT-Magazin, das Platz für 75 Zuschauer bietet, hinreichend experimentiert werden.
Das Theater im Pumpenhaus ist das erste unabhängige Theater in Münster und nicht weit vom Zentrum Nord entfernt. Das 1985 gegründete Theater bietet abseits großer Kassenerfolge erfolgreiche Co-Produktionen ohne festes Ensemble und ohne homogene Dramaturgiespielpläne. Darüber hinaus bietet es Laientheatergruppen aus Münster und Umgebung einen festen Spielort. Im Hansaviertel gelegen, bietet das Kammertheater „Der kleine Bühnenboden“ seit 1984 experimentellen Tanz, Pantomime, Drama und Figurentheater als Privattheater in Münster. Das Programm besteht dabei aus Eigenproduktionen und ausgesuchten Gastspielen. Das Besondere ist durch die bis zu 45 Zuschauerplätze die Nähe des Publikums zum theatralischen Geschehen. Einen anderen Ansatz verfolgt dagegen das „Theaterpädagogische Zentrum“ in Münster. Es bietet eine Vielzahl von Eigenproduktionen, wobei die Darsteller allesamt Schüler des Zentrums sind. Im „GOP-Varieté“ direkt gegenüber dem Hauptbahnhof werden moderne Varietéshows von internationalen Weltklasseartisten dargeboten. In Verbindung mit einer kreativen Küche werden die Akzente hier auf eine anspruchsvolle Live-Unterhaltung gesetzt.
Kinos
→ Hauptartikel: Kinos in Münster
Münster gilt aufgrund seines hohen Anteils an Studenten als Kinostadt. So werden die erfolgreichsten Filme von bis zu 80.000 Besuchern gesehen, in Relation zum Bundesdurchschnitt erreicht Münster vom 1,5- bis zum 6-fachen an Besuchern.
Das größte Kino in der Stadt ist das Cineplex, nahe dem Hafen gelegen, mit neun Sälen und 2761 Plätzen, welches alle Blockbuster zeigt. Neben diesem Kino für den Massengeschmack existieren noch zwei Programmkinos, deren Programme regelmäßig preisgekrönt werden, das „Cinema“ mit „Kurbelkiste“ östlich und das „Schloßtheater“ nördlich der Innenstadt.
Vor Eröffnung des Cineplex im Jahre 2000 gab es noch fünf weitere Kinos, die auf Hollywood-Mainstream spezialisiert waren, und Schritt für Schritt bis Ende 2007 geschlossen wurden: Das „Roland-Theater“ und das „Metropolis“, beide direkt am Hauptbahnhof, das „Apollo-Theater“ und der „Fürstenhof“, beide an der Ludgeri-Kirche gelegen, und das „Stadt New York“, vormals „Schauburg“, an der Salzstraße. Im „Apollo-Theater“ hatte 1967 der in Münster gedrehte Film Alle Jahre wieder von Ulrich Schamoni seine Kinopremiere. Der Film gewann Bundesfilmpreise und einen Silbernen Bären auf der Berlinale 1967.
Musik
Orchester
Schon in der fürstbischöflichen Zeit hatte Münster ein Orchester, die Hofkapelle, in der z.B die Familie Romberg wirkte. Von ihr wurden z.B. Werke des Münsteraner Komponisten Maximilian-Friedrich von Droste zu Hülshoff aufgeführt.
Das heutige Sinfonieorchester Münster, dessen Träger die Stadt Münster ist, hat seinen Sitz im Stadttheater. Regelmäßig veranstaltet das Orchester neben den dort stattfindenden Sinfoniekonzerten auch Konzerte im Rathaus und Erbdrostenhof sowie Kinderkonzerte. Daneben existieren mehrere Studentenorchester in Münster: Das Studentenorchester Münster, ein von den etwa 75 Mitgliedern (größtenteils Studenten) selbst organisiertes Sinfonieorchester, ist sowohl für seine mitunter ausgefallenen Konzertumsetzungen, wie zum Beispiel Einbindungen von Filmen oder Theaterszenen und ein sehr breit gefächertes Repertoire bekannt, wie auch für seine seit über zwanzig Jahren halbjährlich stattfindenden Kinderkonzerte. Das „Junge Sinfonieorchester Münster“ ist ebenfalls ein von den etwa 70 Mitgliedern selbst organisiertes Studentenorchester, das ursprünglich aus dem Studentenorchester Münster hervorging.
Das „collegium musicum instrumentale“ ist ein hauptsächlich aus Studenten und ehemaligen Studenten bestehendes Orchester des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität. Es bietet nicht nur Repertoirestücke, sondern auch historisch interessante, unbekannte Werke, in denen auch eher unbekannte Instrumente zum Einsatz kommen. Die „Alte Philharmonie Münster“ besteht aus ehemaligen Studenten, die aus den Studentenorchestern ausgeschieden sind. In ihrem Konzertprogramm werden moderne Musik des 20. Jahrhunderts mit klassischen und romantischen Werken kombiniert. Das Kammerorchester „Amici Musici“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster setzt hingegen einen Schwerpunkt auf barocke Musik.
Chöre
Der Kammerchor canticum novum ist ein Vokalensemble mit rund 30 Sängern, das sich vor allem der Pflege geistlicher A-cappella-Chormusik widmet. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 durch Michael Schmutte hat sich der Chor ein anspruchsvolles Repertoire von Werken der Renaissance bis zur Neuzeit erarbeitet und nimmt einen festen Platz im Kulturleben der Region ein. Beim achten Landeschorwettbewerb des Landesmusikrates Nordrhein-Westfalen vom 7. bis 8. November 2009 gewann canticum novum den ersten Platz in der Kategorie „Gemischter Chor bis 40 Mitglieder“.
Der Kammerchor Münster ist 1997 aus dem Kammerchor der Musikhochschule Münster hervorgegangen, der 1975 vom Kirchenmusikdirektor und Dozent für Chorleitung Hermann Kreutz gegründet wurde. Auftritte beim Evangelischen Kirchentag in Leipzig 1997 waren der Schlusspunkt der Verbindung mit der Hochschule. Seitdem setzen rund 40 Sänger die intensive Probenarbeit mit Hermann Kreutz als freier Chor fort. Das Repertoire umfasst vorwiegend anspruchsvolle alte und neue geistliche Musik, die in der Regel in drei Konzertprogrammen pro Jahr zu Gehör gebracht werden. Hinzu kommen regelmäßige jährliche Konzertreisen ins Ausland.
Der Westfälische Kammerchor Münster wurde 1978 gegründet und musiziert seitdem unter der künstlerischen Leitung von Markus Föhrweißer. Der Chor, der sich aus Studierenden und Berufstätigen unterschiedlichster Bereiche zusammensetzt, pflegt ein umfangreiches Repertoire geistlicher und weltlicher A-cappella-Musik und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Erarbeitung anspruchsvoller Chorwerke des 19. und 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Konzerte in Münster und anderen Städten Deutschlands, regelmäßige Konzertreisen ins europäische Ausland und in die USA, Produktionen für den WDR sowie Auszeichnungen im Rahmen der Deutschen Chorwettbewerbe (unter anderem dritter Preis in Regensburg 1998) machten den Chor über die Region Westfalens hinaus bekannt und bestätigten zugleich sein hervorragendes Niveau.
Die Kantorei an der Apostelkirche besteht seit 1946. Sie feierte im Jahre 2006 ihr 60-jähriges Jubiläum. Sie besteht aus der Kantorei (großer Chor) mit etwa 80 aktiven Mitgliedern, dem Figuralchor bestehend aus etwa 20 Mitgliedern und dem Kammerorchester.
Der Heinrich-Schütz-Chor Münster ist der Kirchenchor der evangelischen Erlöserkirchengemeinde Münster/Westfalen und zugleich ein überregional tätiger Konzertchor. Er existiert unter diesem Namen seit Anfang der 1960er Jahre. Konzertreisen führten den Heinrich-Schütz-Chor unter anderem nach England, Frankreich und in die Niederlande. In Münster gestaltet der Chor zwei bis drei größere Konzerte pro Jahr. Seit 1992 leitet Winfried Berger das Ensemble und schult es besonders in der historischen Aufführungspraxis. Zum 350-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens 1998 nahm der Chor die komplette Geistliche Chormusik von 1648 von Heinrich Schütz auf.
Der Konzertchor Münster wurde 1816 als Chor des Musikvereins gegründet und umfasst 50 Sänger. Seit 1919 besteht eine Kooperation mit dem Sinfonieorchester Münster, dessen Generalmusikdirektor auch immer musikalischer Leiter des Chores ist. Der Schwerpunkt liegt auf großen Werken für Chor und Orchester, im Bedarfsfall ist der Chor auch in größere Opernproduktionen der Städtischen Bühnen eingebunden.
Der Universitätschor bildet gemeinsam mit dem Studentischen Madrigalchor und dem Ensemble 22 das Collegium musicum vocale der Universität Münster. Der Madrigalchor wurde im Jahr 1947 und der Universitätschor im Jahre 1981 von der Universitätschormusikdirektorin Prof. Herma Kramm gegründet, die für Ihre jahrzehntelangen Verdienste um die Musik und die Völkerverständigung mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und der Ehrensenatorenwürde der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ausgezeichnet wurde. Das Collegium musicum vocale wird seit April 1998 von Ulrich Haspel geleitet. Das Repertoire umfasst große Chorwerke mit und ohne Orchester vom Barock bis zum 20. Jahrhundert.
Andere
Seit 1999 gibt es das Freie Musical Ensemble Münster, das von Anatevka über das selten gespielte Candide, The Scarlet Pimpernel, bis hin zu den sogenannten Grusicals Tanz der Vampire und Jekyll & Hyde aufführte und mit Gastspielen in anderen Städten auch deutlich über die Grenzen Münsters hinaus bekannt wurde.
Seit Jahren sitzt auf den Stufen des historischen Rathauses der unter dem Namen Onkel Willi bekannte Musiker Klaus Reinhardt und spielt dort vor allem Musik von Bob Dylan und anderen. Als münstersches Original und eine zum Stadtbild gehörende Erscheinung wurde ihm 1993 das Recht, dort zu sitzen, von der späteren Oberbürgermeisterin Marion Tüns verbrieft.[50]
Museen
Geschichte
Münster beherbergt mehrere Museen, die sich mit dem Thema Geschichte in der einen oder anderen Art und Weise auseinandersetzen. Dazu gehört das 1883 gegründete Archäologische Museum der Universität im Fürstenberghaus am Domplatz. Die Sammlung besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: Neben diversen Kleinkunst-Objekten aus der griechischen und römischen Antike und einer Abgusssammlung antiker Skulpturen werden dreidimensionale, großformatige Modelle verschiedener antiker griechischer Stätten und Heiligtümer ausgestellt. Besonders erwähnenswert ist, dass die ursprüngliche Ausstellung während des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1944 komplett zerstört wurde.
Einen ganz besonderen Blick zurück in die Vergangenheit ermöglicht das 1959/1960 eröffnete Mühlenhof-Freilichtmuseum in Sentrup in unmittelbarer Nähe zum Allwetterzoo Münster und dem Aasee. Hierbei handelt es sich um ein Museumsdorf, in dem das Leben in Westfalen im 17., 18. und 19. Jahrhundert mit über 30 Gebäuden darstellt wird. Bei diesen Gebäuden handelt es sich ausnahmslos um historische Bauten, die von ihren originalen Standplätzen in das Freilichtmuseum versetzt wurden. Das bekannteste Bauwerk ist die aus dem Emsland stammende Bockwindmühle aus dem Jahre 1748.
An der Salzstraße in der Einkaufspassage Salzhof nahe dem Servatiiplatz befindet sich das Stadtmuseum Münster. Das 1979 gegründete Museum zeigt in einer Dauerausstellung die Geschichte der Stadt Münster von den Anfängen im Jahre 793 bis in die Gegenwart. Zusätzlich werden zeitlich limitierte Sonderausstellungen aus dem Themenkreis Münster gezeigt.
Ein weiteres sehenswertes Museum ist die Villa ten Hompel am Kaiser-Wilhelm-Ring. Diese ehemalige Fabrikantenvilla war während der Zeit des Nationalsozialismus ab dem Jahre 1940 der Sitz der Ordnungspolizei für den Wehrkreis IV, von wo aus rund 40 Mitarbeiter den Einsatz von circa 200.000 so genannten „Ordnungskräften“ leiteten. Sie war maßgeblich am Massenmord von Juden, Sinti und Roma beteiligt. Nachdem in dieser Villa unter anderem von 1953 bis 1968 die Behörde für Wiedergutmachung ihren Sitz hatte, beherbergt sie seit 1999 eine Gedenkstätte zum Nationalsozialismus in Deutschland.
Kunst
Inmitten Münsters historischer Altstadt nahe der Rothenburg, umschlossen von den Münster Arkaden, befindet sich in dem von 1784 bis 1788 nach den Plänen des Baumeisters Clemens August von Vagedes im Auftrag der Familie von Druffel errichteten Druffel’schen Hof das Graphikmuseum Pablo Picasso Münster. Das Museum wurde von den westfälisch-lippischen Sparkassen, der WestLB, den Provinzial-Versicherungen sowie den Eheleuten Huizinga gestiftet. Die Sammlung umfasst Werke von Pablo Picasso aus mehreren Schöpfungsperioden. Es handelt sich hierbei insbesondere um Lithografiefolgen, den Stierkampf, Faune und Kentauren während seines Aufenthaltes in Antibes, Stillleben, Bilder nach Bildern sowie Maler und Modell.
An der Windhorststraße, direkt an der Promenade und in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, befindet sich das Museum für Lackkunst. Diese Einrichtung der BASF Coatings GmbH ist die weltweit einzige Einrichtung dieser Art. Sie beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Lackkunst aus Ostasien, Europa und der islamischen Welt mit rund 1000 Objekten aus mehr als zweitausend Jahren.
Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte am Domplatz zeigt bedeutende Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Schwerpunkte der Ausstellung liegen auf romanischen und gotischen Monumentalskulpturen und der frühwestfälischen Tafelmalerei, auf der Kunst der Klassischen Moderne sowie der Gegenwart. Bekannt ist das Museum unter anderem für das Soester Antependium, Bilder von Conrad von Soest und die berühmten romanischen Glasfenster des Meisters Gerlachus aus der Sammlung des Freiherrn vom Stein. Die Renaissance ist vertreten durch die münstersche Malerfamilie tom Ring. Die großen Ereignisse der Geschichte in Westfalen, etwa die Zeit der Täufer und der Westfälische Friede, werden in der Sammlung ebenso lebendig wie die Kunst des Barock und der frühen Bürgerzeit. Die Epoche des Jugendstils wird durch die in Münster geborenen Künstler Bernhard Pankok und Melchior Lechter dokumentiert. Darüber hinaus werden umfangreiche Bestände des deutschen Impressionismus, unter anderem von Max Liebermann und Lovis Corinth, und des Expressionismus gezeigt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Werke der Künstlergruppen Brücke und Blauer Reiter. Insbesondere der aus Westfalen stammende Künstler August Macke ist mit umfangreichen Beständen vertreten. Seit 1977 veranstaltet das Museum im zehnjährlichen Rhythmus die Ausstellung Skulptur.Projekte, bei der zeitgenössische Künstler im gesamten Stadtgebiet ihre Werke ausstellen. Ein Großteil der Exponate des Museums ist eine Dauerleihgabe des Westfälischen Kunstvereins, einem bedeutenden Kunstverein und zugleich einem der ältesten in Deutschland, der zudem Mitbegründer des Museums ist. Neben der Sammlung von Kunstwerken aus dem westfälischen Raum aus unterschiedlichsten Epochen und der Organisation von Ausstellungen innerhalb und außerhalb des Museums verleiht er weiterhin einen Förderpreis an Nachwuchskünstler.
Im Hafengebiet der Stadt befindet sich seit 2004 die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster, kurz AZKM. Hier finden regelmäßig Einzel- und Gruppenausstellungen zeitgenössischer Künstler statt. Ausgestellt werden sowohl etablierte Größen des Kunstgeschäfts als auch Nachwuchskünstler.
Seit 1919 ist die Freie Künstlergemeinschaft Schanze durch rege Ausstellungstätigkeit wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Münster. Die „Schanze“ vermittelt außerdem immer wieder Kontakte zu Künstlern im europäischen Ausland.
Südlich von Münster liegt das Kunsthaus Kannen, ein Kunstmuseum für Art brut beziehungsweise Outsider Art und zeitgenössische Kunst. Es beherbergt nach der „Sammlung Prinzhorn“ in Heidelberg eine der umfangreichsten deutschen Sammlungen von Outsider-Kunst im psychiatrischen Kontext. Die Sammlung umfasst rund 5000 Bilder und Objekte von lebenden und bereits verstorbenen Künstlern/Patienten. Zu den wichtigsten Künstlern des Kunsthauses zählt unter anderem auch Robert Burda, Preisträger des EUWARD 2004.
Weitere
Neben den bereits erwähnten Museen finden sich noch weitere, zahlreiche Ausstellungen in Münster. So werden in der „Domschatzkammer im St.-Paulus-Dom“ Objekte der Goldschmiede- und Textilkunst ausgestellt. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schatzkammern Europas. Das Bibelmuseum der Universität an der Pferdegasse im Stadtzentrum zeigt anhand von Originalen die Geschichte der Bibel von den handschriftlichen Anfängen bis in die Gegenwart. Ebenfalls zur Universität gehört der Botanische Garten im Schlossgarten. Es handelt sich dabei sowohl um einen großzügig angelegten Park nahe der Innenstadt als auch um ein Forschungsobjekt. Zu den weiteren Museen der Universität gehören auch noch das Mineralogische Museum mit Kristallen, Mineralien und Gesteinen auf einer Ausstellungsfläche von etwa 500 m², das Geologisch-Paläontologische Museum, in dem unter anderem ein Mammutskelett ausgestellt wird und das Archäologische Museum, das Kunstwerke der Antike zeigt.
Neben dem Westfälischen Pferdemuseum im Allwetterzoo befindet sich dort ebenfalls das LWL-Museum für Naturkunde. Neben der Ausstellung über die Entwicklung Westfalens von der Mammutsteppe zur Agrarlandschaft werden hier die Überreste von Dinosauriern gezeigt, darunter das 16 Meter lange Skelett eines Tyrannosaurus Rex. Daran angeschlossen ist ein Planetarium, ausgestattet mit einem Zeiss-Planetariumsprojektor Modell Universarium VIII. Erwähnenswert sind weiterhin das Westfälische Eisenbahnmuseum in der Nähe der Halle Münsterland, das „Westpreußische Landesmuseum“ im Drostenhof im Stadtteil Wolbeck mit einer Dauerausstellung zur Geschichte, Kunst und Kultur Westpreußens, sowie das Lepramuseum im Stadtteil Kinderhaus mit Dokumentationsstelle zur Erforschung der Leprageschichte.
Kunstereignisse
Seit 1977 findet im zehnjährlichen Rhythmus die Skulptur-Ausstellung Skulptur.Projekte statt, die vom Kunsthistoriker Klaus Bußmann und dem Kunstprofessor Kasper König initiiert wurde. Internationale Künstler werden dabei eingeladen, in situ zu arbeiten, das heißt spezifisch auf den gegebenen Kontext der Stadt und ihrer Umgebung in ihren Arbeiten einzugehen. Sie können sich Orte im gesamten Stadtgebiet aussuchen, wo ihre Skulpturen über einen Zeitraum von mehreren Monaten von den Münsteranern ebenso wie von einem internationalen Publikum angeschaut und erfahren werden können. Einige dieser Skulpturen sind im Besitz der Stadt, so dass seit 2004 über 60 von ihnen das Stadtbild prägen. Am bekanntesten sind wohl die Giant Pool Balls von Claes Oldenburg am Aasee.
Veranstaltungen
Zweimal wöchentlich findet jeweils am Mittwoch und Samstag auf dem Domplatz ein großer Wochenmarkt statt, auf dem Blumen, Lebensmittel, lebende Tiere, Wollwaren und vieles mehr gehandelt wird. Der Markt spielte seit jeher eine zentrale Rolle im Leben der Stadt, wie die Kiepenkerl-Statue beweist: Ein Marktbeschicker mit Kiepe auf dem Rücken.
Der Jahrmarkt Send (von: Synode) ist einer der größten in Nordrhein-Westfalen und findet dreimal jährlich statt (als Frühjahrssend, Sommersend, und Herbstsend bezeichnet). Neben zahlreichen Fahrgeschäften findet sich dort auch ein Markt für Töpfe und andere Haushaltsgegenstände. Jeweils am Freitag wird vor dem Schloss ein großes Feuerwerk abgebrannt.
In Münster findet jedes Jahr am Rosenmontag ein großer Karnevalsumzug statt. Über 100.000 Zuschauer säumen hierbei die Straßen. Der Ruf der Jecken ist dabei Helau. Von den über 80 Wagen, die 2005 mitfuhren, kam jeder Vierte aus den Niederlanden, was den Einzugsbereich des Münsterschen Karnevalsumzug deutlich macht. Zusätzlich marschieren rund 70 Fußgruppen mit. Der Zug startet am Hindenburgplatz und zieht über den Servatiiplatz und den Ludgeriplatz, anschließend über den Prinzipalmarkt zurück zum Hindenburgplatz.
Des Weiteren findet seit dem Jahr 2000 alljährlich im Frühling das Eurocityfest statt, eine zentrale Freiluftveranstaltung in Münsters Innenstadt. Im Jahr 2006 spielten beispielsweise über 70 Bands auf den acht Innenstadtbühnen. Im Rahmen dieses Stadtfestes hat sich seit 2002 das von der Gruppe 6-Zylinder ins Leben gerufene A-cappella-Festival EuropaVokal etabliert, auf dem neben 6-Zylinder weitere renommierte europäische A-cappella-Gruppen auftreten. Seit dem Jahr 2006 findet alljährlich am Hawerkamp das Vainstream Rockfest statt, bei dem Bands aus den Bereichen Metal, Punk, Hardcore-Punk und ähnlichen verwandten Stilrichtungen auftreten. Im Jahre 2009 fand das Festival erstmals an zwei Tagen statt und war mit etwa 16.000 Besuchern komplett ausverkauft.[51]
Zumeist im Juni findet alljährlich seit 2001 beim und im Stadthafen ein Hafenfest statt.
Das JuWi-Fest ist ein seit 1975 jeweils im Juni veranstaltetes Open-Air-Musikfestival, das von Studenten der Westfälischen-Wilhelms-Universität gegründet wurde.
Seit 1979 veranstaltet der Literaturverein Münster in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Münster im zweijährlichen Rhythmus das Internationale Lyrikertreffen Münster, in dessen Rahmen der Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie verliehen wird. In unregelmäßigem, mehrjährigem Turnus verleiht die traditionsreiche Stadt des Westfälischen Friedens gemeinsam mit ihrer Universität den renommierten Historikerpreis der Stadt Münster an durch ihr Lebenswerk herausragende Geschichtswissenschaftler.
Alljährlich wird in Münster Anfang August das Turnier der Sieger durchgeführt, ein hochrangiges Reitturnier, das vom Westfälischen Reiterverein von 1835 ausgetragen wird. Bei dem zeitweise zur Riders Tour gehörenden internationalen Turnier treten die Sieger der nationalen Reitturniere im Spring- als auch Dressurreiten nochmals gegeneinander an.
Vom 4. bis 6. November 2005 fand in Münster erstmalig der Elternalarm statt, ein Tag der offenen Tür an sämtlichen Hochschulen für die Eltern der 48.000 Studenten. Aufgrund der positiven Resonanz seitens der Eltern und Studenten sowie den Hochschulen findet diese Aktion seitdem alljährlich im November statt. Auch wenn einzelne Hochschulen in Deutschland den Eltern einen Einblick in das Leben ihrer Studenten ermöglichen, so ist das Konzept des Elternalarms einzigartig, da es sich hierbei eine Kooperation aller Hochschulen innerhalb Münsters handelt.
Zur Weihnachtszeit verwandelt sich Münsters Innenstadt in einen Weihnachtsmarkt, der Besucher aus dem gesamten Umland bis hinein in die Niederlande anzieht. Deshalb werden routinemäßig niederländische Polizisten nach Münster abgestellt, die mit deutschen Kollegen über die Plätze patrouillieren. Die 250 bis 300 Stände verteilen sich auf insgesamt sieben Plätze. Auf dem Platz des Westfälischen Friedens findet hierbei der größte Markt mit etwa 120 Ständen statt. Die anderen drei „traditionellen“ Weihnachtsmärkte liegen nur wenige Gehminuten entfernt im Aegidiimarkt, an der Lambertikirche und an der Kiepenkerl-Figur. Dazu haben sich in den letzten Jahren kleinere Märkte am Hauptbahnhof sowie zwischen dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und Aegidiimarkt etabliert. Seit Weihnachten 2009 gibt es außerdem einen Markt vor der Überwasserkirche.
Zudem finden in Münster regelmäßig Tagungen und Kongresse mit zum Teil internationaler Beteiligung statt, vorwiegend im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland.
Bekannte Musiker
Die wohl erfolgreichste Band aus Münster sind die aus Wolbeck stammenden H-Blockx, die seit 1994 Erfolge mit ihrer Crossover-Musik für sich verbuchen können. In den 1980er und 1990er Jahren sehr erfolgreich war die Band Alphaville, deren Debüt Big in Japan und vor allem auch die Single Forever Young die New Wave deutlich mitprägen konnte. Ebenfalls aus Münster stammt die erste deutschsprachige Skaband El Bosso & die Ping-Pongs. Aus dieser Band ging auch Dr. Ring-Ding hervor, der im Jahr 2000 mit den H-Blockx den Hit Ring of Fire sang. Eine der führenden A-cappella-Gruppen in Deutschland sind die münsterschen 6-Zylinder, die seit 1983 existieren und 1989 den ersten in Deutschland erschienen A-cappella-Pop-Tonträger herausbrachten (Vokal Total). Zu den weiteren bekannten Bands gehören Neaera, Helrunar, Long Distance Calling, Misery Speaks, Muff Potter und Mr. Irish Bastard.
Ebenfalls aus Münster stammen die Musical-Sängerin Ute Lemper, der Schlagersänger Roland Kaiser, der Entertainer Götz Alsmann sowie die Sängerin Tanita Tikaram. Der DJ WestBam wurde als Maximilian Lenz in Münster geboren. Auch Steffi Stephan als Bassist in Udo Lindenbergs Panikorchester, Organisator des alljährlichen Eurocityfestes und Besitzer des Jovel, einer Diskothek, ist in Münster bekannt.
Parks und Grünanlagen
Innerhalb des Stadtgebietes von Münster sowie in der Peripherie gibt es mehrere Park- und Grünanlagen. Von besonderer Bedeutung für das Stadtzentrum sind dabei die Promenade sowie die ehemaligen Befestigungsanlagen, von denen einige nach deren Schleifung zu Grünanlagen umfunktioniert wurden. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Aegidiischanze, die Engelenschanze, die Kreuzschanze, den Coerdeplatz sowie den Hörsterplatz. Daneben existieren noch diverse kleinere und größere Grünanlagen im Bereich der Promenade, die ebenfalls von der Bevölkerung zu Freizeit- und Erholungszwecken genutzt werden.
Eine im Vergleich zu den zentrumsnahen Anlagen relativ große Grünanlage befindet sich etwa 2 km nördlich des Stadtzentrums auf halber Strecke zum Stadtteil Kinderhaus mit dem 26 ha großen Wienburgpark. Der 1986/87 entstandene Park kombiniert die Funktion eines Stadtgartens mit der eines Naturschutzgebietes, allerdings ohne eines zu sein und die damit verbundenen Einschränkungen. Dennoch bietet er neben Lebensraum für viele Arten von Tieren und Pflanzen gleichzeitig Platz zum Entspannen für die Bevölkerung.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Innenstadt in direkter Nähe der St.-Joseph-Kirche an der Hammer Straße liegt der Südpark. Inmitten der zwischen 1975 und 1979 auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne und Gewerbefläche entstandenen Anlage befindet sich ein großes, flaches Wasserbecken, das im Sommer zur Abkühlung genutzt werden kann und auch für Kinder gefahrlos zugänglich ist. Weitere Sehenswürdigkeit im Park ist der versteckt gelegene Staudengarten sowie eine aus Fahrradteilen zusammengeschweißte Skulptur am Eingang des Parks. Neben mehreren Spielplätzen am Rand des Parks gibt es zusätzlich einen Bolzplatz sowie mehrere Ballspielflächen.
Im Westen der Stadt liegen neben dem Botanischen Garten im Schlossgarten mit über 8.000 verschiedenen Pflanzenarten gleich mehrere Parkanlagen. Nördlich davon liegt auf der anderen Seite des Schlossgrabens der ehemalige Friedhof der Gemeinde Liebfrauen-Überwasser. Nachdem die Verstorbenen ab 1887 auf dem Zentralfriedhof bestattet wurden, übernahm das Grünflächenamt der Stadt im Jahre 1926 den bis dahin vernachlässigten Friedhof und verwandelte ihn in einen Stadtpark. Aufgrund seiner ehemaligen Funktion befinden sich dort noch zahlreiche Denkmäler sowie Grabdenkmäler von Persönlichkeiten, die auf dem Gelände ihre letzte Ruhe gefunden haben. Darunter sind beispielsweise die der Generäle Heinrich Wilhelm von Horn und Ludwig Roth von Schreckenstein, die schlichte Urne des protestantischen Philosophen Johann Georg Hamann oder das Ehrenmal an die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges. Südlich des Botanischen Gartens befindet sich die Parkanlage auf dem Gelände des ehemaligen Zoos. Neben einigen Teichen und Überresten von Tiergehegen befinden sich hier auch die „Tuckesburg“, das ehemalige Wohnhaus von Hermann Landois, dem Gründer des Zoos, sowie das ehemalige Naturkundemuseum, in dem die städtische Musikschule untergebracht ist. Zusätzlich befinden sich im beziehungsweise in unmittelbarer Nähe des Parks die „Wasser-Plastik“ von Heinz Mack, die Bronzeskulptur „Wirbel“ von Henry Moore sowie weitere Skulpturen. Direkt an den Park schließen sich der in die Innenstadt hereinreichenden Aasee mit seinen weitläufigen Grünanlagen sowie der Zentralfriedhof an, der zum Entspannen und spazieren gehen, aber auch zur Andacht und zum Gedenken einlädt. Ganz auf der gegenüberliegenden Seite von Münster, bereits auf dem Gebiet der Stadt Telgte, befindet sich mit dem zur Stadt Münster gehörende Waldfriedhof Lauheide ein weitläufiger Waldfriedhof, der den Einwohnern zur Entspannung und als Rückzugsgebiet für bedrohte Tiere und Pflanzen dient.
Weitere Parks existieren östlich der Innenstadt im Erphoviertel mit dem ehemaligen „Hörster Friedhof“, der wie der Liebfrauen-Überwasser-Friedhof im Jahre 1926 zu einer Parkanlage umgestaltet wurde, und dem Park des Vorsehungsklosters zwischen den Stadtteilen Coerde und Handorf. Mit dem Tiergarten im Stadtteil Wolbeck existiert ganz am östlichen Stadtrand von Münster ein Staatsforst, der von den Fürstbischöfen als Jagdrevier genutzt wurde und seit 2005 unter Naturschutz steht. Auf der Loddenheide, einem ehemaligen Flugplatz und Militäranlage, entstand ab Mitte der 1990er Jahre ein Gewerbegebiet mit einem integrierten „Friedenspark“, einer großzügig angelegten Parkanlage mit See, einem Kinderspielplatz sowie der „Friedenskapelle“. Inmitten des Parks befindet sich neben der Skulptur „Die alte Schießmauer“ eine am 7. Juni 1998 vom 14. Dalai Lama Tendzin Gyatsho gepflanzte Rosskastanie.
Freizeit
Als Naherholungsgebiete in Münster dienen mehrere ausgedehnte Grün- und Wasseranlagen. Eines davon ist der nahe dem Stadtzentrum gelegene Aasee, der sowohl zum Ausspannen auf den Uferwiesen als auch zum Joggen oder gemütlichen spazieren gehen einlädt. Aber auch Segeln oder Tretbootfahren ist auf dem See möglich. Ein weiteres Naherholungsgebiet sind die Rieselfelder. Diese etwa 6 km nördlich des Stadtzentrums von Münster gelegene ehemalige Verrieselungsfläche für das Abwasser der Stadt beherbergt ein Europäisches Vogelschutz- sowie Naturschutzgebiet. Neben diesen beiden großen Naherholungsgebieten existiert mit dem Hiltruper See ein weiteres mit einer relativ großen Wasseranlage ganz im Süden der Stadt südlich des Dortmund-Ems-Kanals und des Stadtteils Hiltrup.
Für Familien interessant sind unter anderem der Allwetterzoo Münster und die sieben Hallen- sowie vier Freibäder der Stadt. Besonders Jugendliche benutzen im Sommer auch den Dortmund-Ems-Kanal als Schwimmbad. Von Ende August bis Ende Mai steht eine Eislaufhalle mit besonderen Events zur Verfügung.
Etwa 1000 Kneipen, Restaurants, Gasthöfe, Cafés und Biergärten existieren in Münster. Die urige Cavete im Kuhviertel ist das älteste reine Studentenlokal der Universitätsstadt und wurde bereits am 28. März 1959 eröffnet. Es verdankt seine Gründung einem Artikel im Semesterspiegel von 1956, in welchem die Langweiligkeit und Spießigkeit Münsters beklagt wurde. Münster und das Münsterland sind für Fahrradfahrer gut ausgebaut und ausgeschildert. Sehenswert ist insbesondere die 100-Schlösser-Route, die an vielen historischen Burgen und Schlössern vorbeiführt.
Ein besonderes Gebiet in Münster zum Ausgehen ist der Hawerkamp im Hansaviertel. In der Nähe vom Hafen gelegen, bietet er Jugendkultur in all seinen verschiedenen Farben. Am Hawerkamp hat sich eine für eine Stadt der Größe Münsters außergewöhnliche künstlerische und musikalische Szene etabliert, die jährlich über 120.000 Besucher anzieht. Neben den zahlreichen Musikevents in den einzelnen Clubs ist diese Besucherzahl auch auf das jährlich stattfindende Hawerkamp-Festival und den offenen Ateliers der über 50 Künstler zurückzuführen. Bei der Bewerbung Münsters zur Kulturhauptstadt Europas 2010 war der Hawerkamp einer der kulturellen Schwerpunkte neben Prinzipalmarkt und Picasso-Museum. In einem bundesweit einzigartigen Projekt wird seit dem 1. Januar 2006 das alternativ geprägte Gelände durch den Verein „Erhaltet den Hawerkamp“ eigenverantwortlich verwaltet. Auch im Hafen gibt es Kneipen und auf einzelne Musikrichtungen spezialisierte Clubs wie den Hot Jazz Club.
Sport
Im Vereinssport ist in Münster vor allem der Volleyballverein USC Münster bekannt. Die Bekanntheit in ganz Europa bezieht sich dabei auf die Damen-Mannschaft, die in der 1. Bundesliga spielt und deutscher Rekordmeister ist. Er trägt seine Spiele in der Halle am Berg Fidel aus. Der erfolgreichste lokale Fußballverein ist der SC Preußen 06 e. V. Münster, dessen größter Erfolg die deutsche Vizemeisterschaft im Jahre 1951 war, und der zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga (1963/64) gehört. Die Preußen tragen ihre Heimspiele im Preußenstadion am Berg Fidel aus und stiegen 2011 in die 3. Liga auf. Beste Damenfußballmannschaft ist die erste Mannschaft des „BSV Fortuna Münster“, welche in der Verbandsliga Westfalen spielt.
Den Radsport vertritt mit dem „Radsportverein Münster von 1895 e. V.“ einer der ältesten Sportvereine in Münster, dessen Vorläufer von A. Lilienbeck, Fr. Wagner und anderen als „Schwalbe 1895“ gegründet wurde. Heimrennen ist „66 mal rund um die Marktallee“ im Stadtteil Hiltrup. Schwerpunkte dieses Vereins sind neben dem Rennsport der Breitensport, die Jugendarbeit und Radball. Seit 1983 gibt es die „Radsportfreunde Münster e.V.“, die vor allem den Breitensport betreiben. Anfang 2011 wurde außerdem der „Radclub Münster e.V.“ gegründet.
Daneben gibt es noch den lokalen American-Football-Verein, die „Münster Mammuts“, die 1983 gegründet wurden und in der Oberliga NRW spielen. Erfolgreichster Basketballverein ist der UBC Münster, dessen Herrenmannschaft in der Saison 2009/10 in der 1. Regionalliga West spielen wird. Im Handballsport dominieren die Vereine „DJK Sparta Münster“ und „SC Westfalia Kinderhaus 1920 e. V.“ Die Herren von Sparta Münster spielen in der Landesliga, die Damen von SC Westfalia Kinderhaus 1920 e. V. in der Verbandsliga Westfalen. Die „Laufsportfreunde Münster e. V.“ sind der größte Laufsportverein der Stadt. Der 1988 gegründete Verein organisiert den „LSF Straßenlauf“, jeweils im März, und den „Internationalen Silvesterlauf“. Das „Allgemeine Bürgerschützen Corps der Stadt Münster von 1842 e.V.“ (ABC Münster) schießt mit der ersten Mannschaft in der Bundesliga des Deutschen Schützenbundes.
Die erste Tischtennismannschaft der „DJK Borussia 07 Münster“ spielte in der Saison 2005/2006 in der 2. Bundesliga, stieg aber am Ende der Saison in die Regionalliga ab. Seit der Saison 2008/2009 spielt die 1. Damenmannschaft in der Regionalliga. Der Verein war mehrere Jahre Ausrichter der „Enzborn Open“ (ehemals „Münsterland Meisterschaften“), einem der bundesweit größten Tischtennisturniere mit bis zu 1000 Startern. Im Schwimmsport war die SG Schwimmen Münster bereits in der 1. Bundesliga erfolgreich.
Seit November 2004 kann in Münster Unihockey beim „UHC Münster“ gespielt werden. Der Verein spielt in der Saison 2007/2008 seine vierte Spielzeit in der Regionalliga West in Nordrhein-Westfalen. Dabei handelt es sich um eine Kleinfeld-Liga, bei der sich die beiden Erstplatzierten für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren.
Große sportliche Events in Münster sind der Münster-Marathon, der mit über 3000 Zielläufern zu den zehn größten Marathonläufen in der Bundesrepublik zählt. Er wird seit 2002 jährlich im September ausgetragen. Seit 2006 ist Münster der Zielort des zur UCI Europe Tour gehörenden Eintagesradrennen Sparkassen Münsterland GIRO. Von 1981 bis 1998 fanden und wieder seit 2005 finden in Münster in der Halle Münsterland die Skateboard-Weltmeisterschaften statt, die Münster Monster Mastership. Die enge Verbindung zwischen den Skateboardsport und Münster begründet sich in Titus Dittmann, dem aus Münster stammenden, in der Szene bekannten Skateboardhersteller und Gründer der nach ihm benannten Titus Dittmann GmbH.
Für die Bevölkerung der Westfalenmetropole wird im Sommer im Zweiwochen-Rhythmus die Inline-Skating-Tour „Skatenight“ veranstaltet, bei der bis zu 7.000 Teilnehmer über extra abgesperrte Straßen rollen. Zum Segeln lädt in Münster der Aasee ein, auf dem bei guten Wetter zahlreiche Segel- und Tretboote zu sehen sind. Hier befinden sich unter anderem auch die Clubhäuser des Segel-Clubs Münster und des Segelclubs Hansa Münster. Münster gilt zudem als Hochburg des Speckbrett-Spiels, was die vier entsprechenden Vereine und zahlreiche öffentliche Speckbrett-Plätze erklärt.
Eine weitere Sportart, die in Münster betrieben wird ist das M-Kung-Fu. Der Sportverein „Kampfkunst und Selbstverteidigung e.V.“ beherbergt das „Kung Fu Center Münster“, Hauptstelle des „Deutschen Kung Fu Verbandes“. Neben dem M-Kung-Fu existieren noch vier weitere Sportvereine, die Tang Lang Quan (Mantis-Kung-Fu) anbieten.
Auszeichnungen
LivCom
Einen besonderen Titel hat Münster Ende 2004 erworben. Beim LivCom-Award 2004 in Niagara (Kanada) setzte sich Münster – als einzige deutsche Großstadt im Finale – in der Klasse der Städte mit 200.000 bis 750.000 Einwohnern durch. Der LivCom-Award wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Internationalen Vereinigung der Gartenbauamtsleiter (IFPRA) getragen. Münster darf sich mit der gewonnenen Goldmedaille daher mit dem Titel „Lebenswerteste Stadt der Welt“ schmücken. Der zehnminütige Trailer, den Oberbürgermeister Tillmann in Niagara präsentiert hat, lässt sich von der Homepage der Stadt herunterladen (siehe Weblinks).
Fahrradfreundlichste Stadt
Jährlich wird vom Bund für Umwelt und Naturschutz und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) der so genannte Fahrradklimatest durchgeführt, eine Umfrage, bei der die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands gekürt wird. Nach 1991 gewann Münster auch in den Jahren 2004 und 2005 den Titel (zwischen 1991 und 2004 fanden keine Erhebungen statt). Auch in Tests der Stiftung Warentest schneidet Münster regelmäßig mit einem Spitzenplatz ab.
European Energy Award in Gold
Mit dem am 3. November 2005 erstmals an eine deutsche Großstadt verliehenen „European Energy Award Gold“ reiht sich ein weiterer Preis in die Reihe der Auszeichnungen ein. Dieser Preis wird vom Forum European Energy Award an europäische Städte und Kommunen verliehen, die sich erfolgreich an einem Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren zum schonenden Einsatz von Energie beteiligt haben. Münster erhielt diese Auszeichnung insbesondere für ein Konzept der Altbausanierung, bei dem zwischen 1997 und 2005 insgesamt 1050 Wohnungen für 35,1 Millionen Euro energetisch saniert wurden. Ein weiterer Aspekt war das neue GuD-Kraftwerk Münster Hafen der Stadtwerke Münster mit einer Leistung von 570.000 Megawattstunden pro Jahr, mit der rund die Hälfte des Energiebedarfs der Stadt gedeckt werden kann. [52]
Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“
Beim Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ des Jahres 2006 wurde Münster am 8. August 2006 in Mainz mit der Goldmedaille ausgezeichnet und setzte sich gegen 14 weitere Städte auf Bundesebene durch, um Deutschland beim Europawettbewerb der Entente Florale 2007 zu vertreten. Entscheidenden Anteil zur Wahl hatte die seit dem Jahr 1770 das Stadtzentrum umgebende Promenade sowie die nachhaltige Gestaltung der städtischen Grünflächen unter Mitwirkung der münsterschen Bürger.[53] Im Wettbewerb setzte sich die einzige deutsche Stadt im Jahre 2007 gegen Städte aus elf weiteren Nationen durch und wurde am 21. September 2007 in Harrogate mit Gold ausgezeichnet.[54]
Sonstige Auszeichnungen
Im Jahre 2004 wurde Münster von der Initiative „Ein Herz für Kinder“ zur Kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands ausgezeichnet, die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und WirtschaftsWoche“ vergab einen Top-Ten-Platz an Münster als eine der „reformfreudigsten Städte Deutschlands“. Im selben Jahr bekam Münster für den Betrieb von Solaranlagen an Schulen den „Climate Star“ verliehen, eine europäische Auszeichnung für lokale Klimaschutz-Aktivitäten.
Beim ADAC-Städtewettbewerb „Erreichbarkeit von Zentren und Innenstädten“ im Aktionsfeld „Neue Ansätze, Visionen, Konzepte“ belegte Münster im Jahre 2001 den ersten Platz und wurde somit Bundessieger. Bereits 1997 wurde Münster von der Deutschen Umwelthilfe zur Klimahauptstadt Deutschlands gekürt. Diese Auszeichnung konnte die Stadt im Jahre 2006 erneut in Empfang nehmen. [55]
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Münster
Ehrenbürger
Die Stadt Münster hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Auflistung chronologisch nach Verleihung:
- 1836: Franz Xaver Albert Vahlkampf, Vizepräsident der Regierung in Münster
- 1845: Andreas Caspar Giese, Generalkonsul
- 1850: Wilhelm Achtermann, Bildhauer
- 1857: Paulus Melchers, Bischof und Kardinal
- 1863: Wilhelm Salzenberg, Geheimer Oberbaurat
- 1864: Wilhelm von und zur Mühlen, Geheimer Oberjustizrat
- 1871: Carl Anton Welter, Geheimer Oberjustizrat und Vizepräsident des Appellationsgerichts Paderborn
- 1891: Hermann Josef Kappen, Stadtdechant
- 1897: Clemens Heereman von Zuydwyck, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
- 1905: Adolf Kleimann, Gärtnereibesitzer
- 1906: Friedrich Althoff, Ministerialdirektor
- 1906: Konrad von Studt, Staatsminister
- 1914: Johann Wilhelm Hittorf, Universitätsprofessor und Geheimer Regierungsrat
- 1915: Alexander von Kluck, Generaloberst
- 1924: Ludwig Robert, Kaufmann und Stadtrat
- 1932: Heinrich Brüning, Reichskanzler 1930–32
- 1933: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und Reichspräsident
- 1933: Adolf Hitler, Regierungschef, Staatsoberhaupt und Diktator während der Zeit des Nationalsozialismus (aberkannt 1945)
- 1938: Alfred Rosenberg, Ideologe und Politiker des Nationalsozialismus (aberkannt 1945)
- 1946: Clemens August Graf von Galen, Bischof und Kardinal
- 1973: Heinrich Austermann, Oberstadtdirektor
- 1986: Reiner Klimke, Rechtsanwalt und Notar, Olympiasieger und Weltmeister im Dressurreiten
In Münster geboren
Hier eine kleine Auswahl:
- 1498/99, Johann Brabender, † 1561/62 in Münster, Bildhauer
- 1811, 25. Dezember, Wilhelm Emmanuel von Ketteler, † 13. Juli 1877 in Burghausen, Bischof von Mainz („Arbeiterbischof“), Mitbegründer der Zentrumspartei, MdR.
- 1847, 8. Dezember, Hermann Jürgens, † 28. September 1916, in Bombay; Jesuit und Erzbischof von Bombay
- 1885, 26. November, Heinrich Brüning, † 30. März 1970 in Norwich/Vermont (USA), Reichskanzler 1930–32
- 1799, 15. August, Wilhelm Achtermann, † 26. Mai 1884 in Rom, Bildhauer, Ehrenbürger der Stadt Münster
- 1920, 10. Dezember, Alfred Dregger, † 29. Juni 2002 in Fulda, Politiker, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 1982–1991
- 1956, 13. Juli, Günther Jauch, Fernsehshowmaster und Fernsehjournalist
- 1957, 12. Juli, Götz Alsmann, Musiker und Unterhaltungskünstler
- 1963, 4. Juli, Ute Lemper, Schauspielerin, Sängerin
- 1964, 11. Juni, Andreas von Holst, Gitarrist und Songwriter der Band Die Toten Hosen
- 1969, 12. August, Tanita Tikaram, britische Musikerin
- 1974, 22. Juli, Franka Potente, Schauspielerin
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Mit Münster verbunden
Mit Münster in enger Verbindung stehen unter anderem:
- Hermann von Münster (* um 1330 in Münsterland; † März 1392 in Metz), gotischer Glasmaler.
- Johann Conrad Schlaun, * 5. Juni 1695 in Nörde bei Warburg, † 21. Oktober 1773 in Münster, Baumeister und General
- Franz Freiherr von Fürstenberg, * 7. August 1729 in Schloss Herdringen, Arnsberg; † 16. September 1810 in Münster, Staatsmann im Fürstbistum Münster
- Annette von Droste-Hülshoff, * 10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster, † 24. Mai 1848 in Meersburg am Bodensee, Dichterin
- Johann Wilhelm Hittorf, * 27. März 1824 in Bonn, † 28. November 1914 in Münster, Physiker
- Clemens August Graf von Galen, * 16. März 1878 in Dinklage, † 22. März 1946 in Münster, Kardinal und Gegner des NS-Regimes, am 9. Oktober 2005 in Rom selig gesprochen
- Edith Stein, * 12. Oktober 1891 in Breslau, † 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau, deutsche Philosophin jüdischer Herkunft, Atheistin, später Karmeliterin, Märtyrerin, Heilige, lehrte in Münster
- Euthymia, eigentlich Emma Üffing, * 8. April 1914 in Hopsten-Halverde, † 9. September 1955 in Münster, Clemensschwester, am 7. Oktober 2001 in Rom selig gesprochen
- Jürgen Möllemann, * 15. Juli 1945 in Augsburg, † 5. Juni 2003 in Marl-Loemühle, Politiker (FDP)
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Sonstiges
Nach der Stadt benannt wurde im Jahre 2004 eine an der Westfälischen Wilhelms-Universität entdeckte Meerschweinchen-Art, die nun Münstersches Meerschweinchen (Galea monasteriensis) heißt. Ebenfalls nach ihr benannt ist die texanische Stadt Muenster.
Weltweite Schlagzeilen machte im Jahr 2006 der Trauerschwan „Petra“, der sich in ein Tretboot in Form eines übergroßen Schwans verliebte. Das weibliche Tier wich seinem „Artgenossen“ auf dem Aasee den ganzen Sommer nicht von der Seite, im November wurden die beiden in den Allwetterzoo umgesiedelt. Dabei wurde festgestellt, dass es sich um ein Weibchen handelt. Der bereits zuvor vergebene Name „Peter“ musste angepasst werden und der Schwan wurde in „Petra“ umbenannt. Neben deutschen Medien wie dem Spiegel und dem Stern berichteten unter anderem auch Fernsehteams aus den USA, Japan, Indien[56] und aus der Arabischen Welt.[57] Nach zwei Jahren Liebe zum Tretboot suchte sich Petra im Dezember 2007 einen echten Schwan als Partner aus, der sie im März 2008 wieder verließ.
Zitate
- „Eine schöne, ja geradezu vornehme Stadt. Hier korrespondiert große Vergangenheit mit dynamischer Gegenwart. Beeindruckend.“ Papst Benedikt XVI., während seiner Zeit als Dozent an der Universität Münster
- „Ich war oft mutlos, ob meine Bestrebungen für den Frieden ein rechtzeitiges Resultat haben würden. Aber in Münster gewann ich wieder das Vertrauen zu den Menschen, dass sie das tun, denken und wollen, wie es sein muss.“ Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer
- „Von meiner Reise bin ich recht befriedigt zurückgekehrt. Sie war anstrengend, bot aber viel Anregendes und Lehrreiches. […] Namentlich aber Münster in Westfalen, eine ganz überraschende Stadt, tief katholisch bei ausgesprochen nord- und niederdeutscher Bevölkerung und voller altertümlicher Schönheiten. Die modernen beschränken sich auf die große Fenstermalerei von Melchior Lechter (einem gebürtigen Münsteraner) im Museum, deren Farben freilich alles derartige übertreffen, auch die Ste. Chapelle in Paris. Ganz wundervoll.” Thomas Mann am 26. Januar 1911 an seinen Bruder Heinrich Mann
- „Es gibt in Münster alle Behörden, die man sich vorstellen kann und auch einige, die man sich nicht vorstellen kann.“ Volkmar Hopff, ehemaliger Präsident des Bundesrechnungshofes
- „Wenn ich in einer schönen Stadt war, habe ich immer gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland, ob es nun Bamberg oder Bremen war. Damit provozierte ich die Frage, welche denn die schönste sei. Und dann habe ich gesagt: Münster.“ Theodor Heuss, erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
- „Münster – da sind Einbahnstraßen, die mich zur Verzweiflung bringen, aber auch herrlich restaurierte Gebäude aus frühen Jahrhunderten. Ich möchte verweilen, finde aber keinen Parkplatz. Auf Wiedersehen, Münster!“ Erich von Däniken, Schriftsteller
- „In Münster habe ich die ungewöhnliche Gelegenheit gehabt, einem bemerkenswerten Stück Geschichte zu begegnen und daran teilzuhaben.“ Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister
- „Münster und die Münsteraner gefall’n mich nich’!“ Gebhard Leberecht von Blücher, preußischer General und Feldmarschall
- „Das war alles zerstört? Davon bemerkt man ja überhaupt nichts mehr.“ Sowjetischer Außenminister Eduard Schewardnadse über die Innenstadt
- „Eine der schönsten Städte Deutschlands.“ Hans Günter Winkler, deutscher Springreiter.
- „Von allen Städten Westfalens ist Münster die vornehmste, ja in ganz Deutschland gibt es keine, die ihr darin gleichkommt.” (Ricarda Huch. Im alten Reich. Lebensbilder deutscher Städte, Neuauflage Köln: Kiepenheuer und Witsch 1967 (= Schriftstellerin Ricarda Huch. Gesammelte Werke, hrg. von Wilhelm Emrich, Bd. 8), Orig. von 1927.)
Literatur
- Klaus Baumeister: Münster für Anfänger. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12773-5.
- Christa Farwick, Adam Riese: Das Münsterbuch. Der Stadtführer. Daedalus, Münster 2006, ISBN 978-3-89126-202-3.
- Sylvaine Hänsel, Stefan Rethfeld: Architekturführer Münster. Dietrich-Reimer-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-496-01276-4.
- Werner Hager; Westfälische Kunst (Hrsg.): Münster in Westfalen. 3. Auflage. München/Berlin 1979.
- Bernd Haunfelder: Münster. Wiederaufbau und Wandel. Aschendorff, Münster 2000, ISBN 3-402-05171-0.
- Bernd Haunfelder, Ute Olliges-Wieczorek: Münster. Stadt des westfälischen Friedens. Aschendorff, Münster 2000, ISBN 3-402-05364-0.
- Walther Hubatsch (Hrsg.): Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Westfalen. 8. Bd., Marburg an der Lahn 1980, ISBN 3-87969-123-1.
- Franz-Josef Jakobi (Hrsg.): Geschichte der Stadt Münster. 3. Auflage. Aschendorff, Münster 1994, ISBN 3-402-05370-5.
- Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Westfälisches Städtebuch. 2. Teilband. 3. Bd., Kohlhammer, Stuttgart 1954 (Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages.).
- Karl-Heinz Kirchhoff, Mechtild Siekmann: Stadtmappe Münster. Dortmund-Altenbeken 1994, ISBN 3-89115-134-9.
- Bettina Meyer, Roman Skarabis: Münster Architektur 1997–2007. zeichen+raum, Münster 2007, ISBN 978-3-00-021904-7.
- Christoph Nübel: Die Mobilisierung der Kriegsgesellschaft. Propaganda und Alltag im Ersten Weltkrieg in Münster. Münster 2008, ISBN 978-3-8309-2030-4.
- Erhard Obermeyer: Münster – Impressionen einer Stadt. Aschendorff, Münster 2008, ISBN 978-3-402-12747-6.
- Michael Römling: Münster – Geschichte einer Stadt. Tertulla, Soest 2006, ISBN 3-9810710-1-8.
- Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas. 3. Teilband. 4. Bd., GSV Städteatlas, Dortmund-Altenbeken 1993, ISBN 3-89115-134-9 (Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.).
- Literatur von Münster (Westfalen) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Filme
- Bilderbuch Deutschland: Münster. Dokumentation, 45 Minuten. Ein Film von Martina Müller, Produktion: WDR, Erstsendung: 12. November 2006
- Münster zwischen den Kriegen – Filmaufnahmen von den 1920er Jahren bis zur Zerstörung. Dokumentation des LWL-Medienzentrums für Westfalen, Deutschland 2006, circa 45 Minuten.
Weblinks
Portal:Münster (Westfalen) – Das Wikipedia-Portal zum Einstieg in weitere Artikel
Commons: Münster – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Münster (Westfalen) – Quellen und Volltexte- Informationen zu Münster, Westfalen im BAM-Portal
- Webseite der Stadt Münster
- Kultur im Stadtnetz Münster
- Bewerbungsvideo von Münster beim LivCom-Award
- Westfalen regional: Münster – lebenswerteste Stadt der Welt?
- Links zum Thema Münster (Westfalen) im Open Directory Project
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.muenster.de/stadt/stadtplanung/pdf/Faltblatt_Muenster_im_Spiegel_2010.pdf
- ↑ GeoServer NRW, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ Stadt Münster – Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung: Darstellung der Bevölkerungsdichte in den statistischen Bezirken, Seite 2
- ↑ Regionalstatistischer Online-Atlas NRW des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
- ↑ Jahresstatistik 2007 der Stadt Münster, Seite 17
- ↑ Münster von A–Z; Informationsseite von Münster Marketing
- ↑ ECA&D Klimadaten Station Münster/Osnabrück-Flughafen, Referenzzeitraum 1981-2010
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Münster vom 21. Dezember 1995, Anlage vom 1. Oktober 1999 – S. 13f.
- ↑ http://www.muenster.de/stadt/finanzen/zweitwohnungssteuer.html
- ↑ Statistik der Bundesagentur für Arbeit
- ↑ Jahresstatistik 2007 der Stadt Münster S. 105
- ↑ Jahresstatistik 2007 der Stadt Münster S. 57
- ↑ Karl-Heinz Kirchhoff: Die „Wiedertäufer-Käfige“ in Münster, Aschendorff, Münster 1996, S. 25
- ↑ Münsters Geschichte von 1900 bis 1945 – Internetportal von Münster Marketing
- ↑ Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung der Stadt Münster: Jahres-Statistik 2009 der Stadt Münster. S. 14 (PDF-Datei; 3,42 MB). Website des Amtes für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung der Stadt Münster. Abgerufen am 17. September 2010.
- ↑ Ursula Richard-Wiegandt (Autor), Stadt Münster, Stadtplanungsamt (Hrsg.): Münster und seine Stadtteile - 30 Jahre Eingemeindung 1975-2005 ; Stadtentwicklung aus den frühen Anfängen bis 2010. Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster 2005. ISBN 3-402-00393-7, S. 9.
- ↑ „Die Jüdische Friedhofskultur“ auf www.gelsenzentrum.de
- ↑ Stadtmuseum Münster: Geschichte der Stadt Münster, S. 20f
- ↑ Die (alte) Synagoge an der Klosterstraße – Offizielle Webseite der Jüdischen Gemeinde Münster
- ↑ Internetportal „Kriegschronik“ des Stadtarchivs Münster: Bilanz des Krieges
- ↑ Ergebnis der Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt Münster
- ↑ Kommunalwahlen 2009: Chefsessel sehr begehrt - 265 Kandidaten vom 20. August 2009
- ↑ SPD erhält zwei Bürgermeisterposten – Westfälische Nachrichten vom 28. Oktober 2009
- ↑ http://www.stadt-muenster.de/wahlen/kommunal2009/barrierefrei/rat2009.html
- ↑ http://www.muenster.de/stadt/partnerstaedte/index.html
- ↑ „Münster erhält Europapreis – Anerkennung für Aktivitäten der Städtepartnerschaften“ – Pressemitteilung des Presse- und Informationsamtes der Stadt Münster
- ↑ Abschlussbericht Helfen verbindet – Die Flutopferhilfer für Nias der Stadt Münster und ihrer Partner 2005 – 2008, S. 45
- ↑ [1], Über uns: Global Präsenz - Münster-Hiltrup, Abgerufen am 11. Dezember 2010
- ↑ Jahresstatistik 2006 der Stadt Münster S. 336
- ↑ Jahresstatistik 2006 der Stadt Münster, Seite 336
- ↑ a b Jahresstatistik 2007 der Stadt Münster, Seite 12
- ↑ Münster im Spiegel der Zahlen 2008
- ↑ Westfälische Nachrichten: Stadtwerke investieren in Atomstrom-Ausstieg
- ↑ Jubel über Geld für Bahnhof – Westfälische Nachrichten vom 9. November 2007
- ↑ Zentraler Umsteigepunkt Hauptbahnhof – Situation und Perspektive, Seite 2
- ↑ Überdurchschnittlich viele Unfälle in Münster: Bußgelder – So teuer wird's für Radfahrer, Westfälische Nachrichten, Meike Lorenzen, 22. Juni 2011
- ↑ Westfälische Nachrichten, 11.Oktober 2010: Studie: Münster ist vor Bern die Fahrradklau-Hochburg schlechthin, abgerufen am 12.Oktober 2010
- ↑ Termeer, Marcus: Münster als Marke. Die "lebenswerteste Stadt der Welt", die Ökonomie der Symbole und ihre Vorgeschichte. Münster 2010, ISBN 978-3-89691-794-2 , Seiten 190/191.
- ↑ Jahresstatistik 2006 der Stadt Münster S. 173
- ↑ Jahresstatistik 2006 der Stadt Münster, Seiten 160, 162
- ↑ Freiballonsportverein Münster: Montgolfiade 2010
- ↑ Westfälische Nachrichten vom 18. November 2006, Seite 5 des Lokalteils Münster
- ↑ Briggs & Stratton: Parchi più belli
- ↑ Briggs & Stratton: Deutschlands schönster Park
- ↑ Neuauflage für den 60-Meter-Tower – Artikel auf westline.de vom 28. März 2007
- ↑ Zeitungsartikel in der Münsterschen Zeitung vom 8. Dezember 2006
- ↑ Portrait über Fabio Chigi; dort zitiert nach: Hans Galen (Hrsg.): Münster und Westfalen zur Zeit des Westfälischen Friedens: geschildert durch den päpstlichen Gesandten Fabio Chigi, S. 35-39
- ↑ Sylvaine Hänsel und Stefan Rethfeld: Architekturführer Münster Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-496-01276-4, S. 201
- ↑ Ruhr-Nachrichten, 25.Januar 2008: Onkel Willy: Steppenwolf mit Laube
- ↑ Vainstream-Rockfest 2009: Der schwarze Ball – Westfälische Nachrichten vom 5. Juli 2009
- ↑ Oskar für das Energiekonzept – Münstersche Zeitung vom 4. November 2006 auf westline.de
- ↑ Meldung des Presse- und Informationsamt der Stadt Münster vom 8. August 2006
- ↑ Entente Florale: Münster blüht in Gold – Westfälische Nachrichten vom 21. September 2007
- ↑ Pressemitteilung zur Auszeichnung „Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ 2006
- ↑ Bericht auf stern.de, erwähnt auch weltweite Beachtung
- ↑ السبت, 29-مارس-2008 المؤتمرنت - بجعة تعود إلى قاربها بعد تجربة حب فاشلة
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