Westfälische Wilhelms-Universität

Westfälische Wilhelms-Universität
Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster
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Gründung 16. April 1780
Trägerschaft MIWF NRW (staatlich)
Ort Münster
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Rektorin Ursula Nelles
Studenten 37.200[1] (WS 2010/11)
Mitarbeiter 5.000[1] (WS 2010/11; ohne Hilfskräfte und Klinikum)
davon Professoren 526[1] (WS 2010/11)
Jahresetat 511 Mio. Euro[1] (2009)
Website www.uni-muenster.de

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster – auch kurz WWU (Münster) und Uni(versität) Münster genannt – ist mit rund 36.000 Studierenden (Stand: Wintersemester 2009/2010) und rund 130 Studiengänge in 15 Fachbereichen eine der größten deutschen Universitäten. Ihr Namensgeber ist Kaiser Wilhelm II.
Die Hochschulleitung und -Verwaltung befinden sich im ehemaligen fürstbischöflichen Residenzschloss.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Das Schloss in Münster ist Sitz und Wahrzeichen der WWU

Mit rund 36.000 Studierenden (Stand Wintersemester 2009/2010) ist die Westfälische Wilhelms-Universität Münster die fünftgrößte Universität Deutschlands. Auch mit den rund 5.500 Abschlüssen pro Jahr (Stand 2007) liegt sie quantitativ in der Spitzengruppe.

Die Westfälische Wilhelms-Universität ist keine Campus-Universität, ihre 212 Gebäude[2] verteilen sich vielmehr über große Teile des münsterschen Stadtgebietes. Da es neben der Universität noch sieben weitere Hochschulen in Münster gibt, gilt die Stadt als äußerst studentisch geprägt. Ein ausgedehntes Universitätsviertel ist hierbei der Bereich zwischen Hindenburgplatz, wo die Fachbereiche Biologie und Germanistik im Wesentlichen zu finden ist, und Domplatz, wo unter anderem das Haupthörsaalgebäude, die Universitätsbibliothek, das Juridicum (Fachbereiche Jura und Wirtschaftswissenschaften) sowie die Fachbereiche Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Geschichte/Philosophie und Philologie erreichbar sind. Das Zentralklinikum, die Fachbereiche Psychologie und Sportwissenschaft, Mathematik und Informatik, Chemie und Pharmazie, Physik sowie Teile der Geowissenschaften befinden sich westlich des Schlosses in der Nähe des Coesfelder Kreuzes. Weitere Institute sind auf dem Leonardo-Campus, der ehemaligen zwischen 1888 und 1901 erbauten Von-Einem Kavalleriekaserne, die sich die Universität mit der Fachhochschule und der Kunstakademie teilt, sowie am Hüfferstift und in der Nähe des Aasees untergebracht.

Der Neubau des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin an der Röntgenstraße.

Die Westfälische Wilhelms-Universität ist sowohl in der Grundlagenforschung als auch im anwendungsbezogenen Bereich eine der führenden deutschen Hochschulen. Mit einem im Rahmen der Exzellenzinitiative bewilligten Exzellenzcluster, elf Sonderforschungsbereichen, vier DFG-Schwerpunktprogrammen, neun DFG-Graduiertenkollegs, sechs Graduate Schools, sieben Nachwuchsgruppen und 17 Forschungszentren dokumentiert sich die Leistungsfähigkeit der Universität im Wettbewerb der Hochschulen. Die enge Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin sowie dem Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung, zwei außeruniversitären Instituten der Spitzenforschung am Standort Münster, ergänzt das Bild der aufstrebenden Forschungsleistungen an der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Sie fördert begabte Kinder und Jugendliche und ermöglicht es ihnen unkompliziert, schon während der Schulzeit vor dem Abitur Leistungen an der Universität zu erbringen, die nachher im Studium anerkannt werden. Dabei weist die Westfälische Wilhelms-Universität eine Erfolgsquote von über 90 Prozent auf. Zur Förderung dieses Zweckes wurde eine Stiftung eingerichtet. Daneben wird zehn Mal im Jahr die „Kinder-Uni Münster“ für acht- bis zwölfjährige Schüler angeboten.

Trotz der insgesamt hohen Studierendenzahl werden viele Studiengänge mit einem guten Betreuungsverhältnis angeboten. Im Zuge des Bologna-Prozesses werden alle neuen Studiengänge mit einer Zulassungsbeschränkung belegt, um in Zukunft ein optimales Betreuungsverhältnis zu garantieren.

Zur Sicherung der Qualität der Lehrveranstaltungen, wird jede Veranstaltung am Ende des Semesters von den Studenten evaluiert und die Ergebnisse veröffentlicht. Das E-Learning-Kompetenzzentrum des European Research Center for Information Systems sorgt für eine Verbreitung und systematische Unterstützung von E-Learning in den Veranstaltungen aller Fachbereiche.

Damit soziale und gesellschaftliche Aktivitäten kein Aufnahmekriterium wird, fördert die Universität studentische Aktionen und Gruppierungen, die sich sozialen und gesellschaftlichen Themen widmen.

Das Geologisch-Paläontologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität.

Die Universität ist international bekannt und renommiert, was sich in der Zahl der Austauschstudenten, den internationalen Forschungsgruppen, den Summer Schools und Graduate Schools mit vielen internationalen Dozenten und Wissenschaftlern bemerkbar macht. Insgesamt gibt es Partnerschaftsabkommen mit rund 400 Universitäten weltweit. Außerdem gibt es Doppel-Diplom- und Doppel-Bachelor-Abkommen (viele in Philologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften) mit ausländischen Universitäten, so dass ein Student einen deutschen und einen ausländischen Abschluss erwerben kann. Insgesamt studieren etwa 3.600 ausländische Studenten (knapp neun Prozent) an der Universität, welche vor allem aus Osteuropa sowie Asien stammen. Im Gegenzug studieren pro Semester gut 2.000 münstersche Studenten im Ausland.

Vier Museen – das Archäologische, das Geologisch-Paläontologische, das Mineralogische und das Bibelmuseum – sowie der Botanische Garten sind nicht nur Studierenden und Lehrenden, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich.

Strategische Ausrichtung

Im Zuge der Internationalisierung hat die Westfälische Wilhelms-Universität eine klare strategische Richtung eingeschlagen. Sie profiliert sich als weltoffene und stark in die internationale „scientific community“ eingebundene Universität. Ziel ist eine bisher deutschlandweit einzigartige interdisziplinäre Volluniversität auf höchstem internationalem Niveau.

Dazu gehört die Bildung von Zentren, die auf einer fachbereichsübergreifenden Ebene angesiedelt sind und Schwerpunktthemen bearbeiten. Ein Teil der Zentren wird in Zusammenarbeit mit ausländischen Universitäten betrieben. Dazu ist die Wirtschaft Teil der Zentren und die Zentren teilweise als eigenständige Firmen Teil der Wirtschaft. Prominente erste Erfolge sind durch das European Research Center for Information Systems und CeNTech zu verzeichnen.

Geschichte

Obwohl in Münster schon im 16. Jahrhundert ein anerkanntes geisteswissenschaftliches Jesuitenkolleg Münster existierte und eine Universitätsgründung aufgrund des regen Geistesleben in der Hansestadt bereits zu diesem Zeitpunkt zu erwarten gewesen wäre, dauerte es noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, bis der Vorläufer der heutigen Universität errichtet wurde. 1612 empfahl der damalige Regens, der Jesuit Matthäus Tympius in seiner Schrift „Erheblich und wichtige Ursachen warumb in der wollöblichen Statt Münster…… eine hochberühmbte Universitet oder Academiam zu fundieren und zu stiften seyn sollen“ die Gründung einer Universität in der Bischofsstadt.

Bei einem ersten Anlauf erhielt die Stadt 1631 von Papst Urban VIII. und Kaiser Ferdinand II. die Gründungsprivilegien für eine Universität. Die Landesstände hatten schon die bedeutende Summe von 20.000 Talern zugesagt, dennoch scheiterte dieser Versuch in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, zumal Münster als ein Schauplatz der Friedensverhandlungen anderweitig in Anspruch genommen war. Ein erneuter Versuch betrieben durch Christoph Bernhard von Galen, Bischof von Münster, scheiterte 1670 an finanziellen Nöten.

Statue des Franz von Fürstenberg vor dem Fürstenberghaus der Universität am Domplatz

In den 1770er Jahren gelang es Franz Freiherr von Fürstenberg, dem ständigen Vertreter des Kölner Erzbischofs und Bischofs von Münster, Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels, die Gründung voranzutreiben. Als Kapital nutzte er den Erlös aus den Auflösungen zweier Kloster in Münster, dem Kloster Liebfrauen-Überwasser und dem Jesuitenkolleg Münster. Nach der Verleihung der Privilegien für eine Landesuniversität durch Papst Clemens XIV. am 28. Mai, beziehungsweise durch Kaiser Joseph II. am 8. Oktober 1773 erfolgte am 16. April 1780 schließlich die feierliche Eröffnung. Ziel der gegründeten Einrichtung sollte die universitäre Ausbildung begabter Einheimischer in den Fakultäten Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft und Medizin sein, um diese anschließend an die Kölner Universität zu berufen. Erster Kanzler der Universität wurde Franz von Fürstenberg. Das Amt des ersten Rektors bekleidete Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels.

Nachdem Münster 1803 im Zuge der napoleonischen Neuordnung Preußen zugeschlagen worden war, sollte die Universität zu einer der modernsten deutschen Universitäten ausgebaut werden. Diese Pläne des Freiherrn vom Stein wurden nicht verwirklicht. Vielmehr wurde die Universität Münster nach der Entscheidung der preußischen Regierung vom 18. Oktober 1818 wie auch die Universitäten in Duisburg und Paderborn zugunsten der neuen Universität in Bonn aufgehoben. Übrig blieb eine akademische Lehranstalt zur Ausbildung von Geistlichen und Gymnasiallehrern für die Diözese Münster, der 1821 eine Chirurgische Schule zur Seite gestellt wurde. 1843 wurde die Akademische Lehranstalt in Königliche Theologische und Philosophische Akademie umbenannt. Die chirurgische Schule wurde 1849 wie alle anderen dieser Art durch die preußische Regierung geschlossen, da Ärzte von diesem Zeitpunkt an ein Universitätsstudium absolvieren sollten.

Bereits kurz nach der Herabstufung der Universität setzten Diskussionen um eine Wiedererrichtung ein. Ihnen folgten jahrzehntelange Verhandlungen mit der preußischen Regierung in Berlin. Erster Teilerfolg war die Anerkennung des philologischen Studiums als Vollstudium im Jahre 1858. Dennoch sollte es noch mehrere Jahrzehnte bis zur Wiedererrichtung der Universität dauern. Hauptstreitpunkt war insbesondere die Glaubensfrage, da die ehemalige katholische Hochschule keine evangelischen Studenten aufnehmen wollte. Dieser sollte im Jahre 1875 geklärt werden, als der Zugang für Protestanten erwirkt wurde. Daraufhin dauerte es noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, bis es zur erneuten Gründung der Universität kam.

Der Namensgeber der Universität Münster, Kaiser Wilhelm II.

Auf Betreiben von Otto Fürst zu Salm-Horstmar beschloss das preußische Parlament am 11. März 1902 die Neugründung einer juristischen Fakultät in Münster. Dem Beschluss entsprechend erhob Kaiser Wilhelm II. am 1. Juli 1902 die Akademie wieder in den Rang einer Universität. Gelehrt wurde in den Fakultäten Theologie, Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaft. 1907 erhielt die Universität schließlich durch Kaiser Wilhelm II. ihren heutigen Namen und bereits ein Jahr später war es auch Frauen gestattet, an ihr ein Studium aufzunehmen. Im gleichen Jahr wurde der münstersche AStA gegründet. In der Folgezeit entstanden 1914 die Evangelisch-Theologische Fakultät sowie 1925 die Medizinische Fakultät und das Institut für Leibesübungen.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde 1933 die Selbstverwaltung der Universität eingeschränkt und in den darauffolgenden Jahren waren auch ihre Angehörigen der Willkür der Nationalsozialisten ausgeliefert. In 35 Fällen kam es zu rassistisch oder politisch motivierten Entlassungen von Mitarbeitern der Universität, jüdische Studenten wurden nicht mehr neu immatrikuliert, einige der noch eingeschriebenen konnten allerdings ihr Studium fortsetzen. Noch im Wintersemester 1937/38 sind jüdische Studenten in den Immatrikulationslisten zu finden. Aus politischen Gründen wurden zudem drei Studierende exmatrikuliert. Im Jahr 2000 beschloss der Senat der Universität daher, sämtliche diesbezügliche bekannte, unrechtmäßige Vorgänge für nichtig zu erklären und bekanntzugeben. Aufgrund neuer Erkenntnisse wurde die Erklärung laufend, zuletzt im Juni 2010, ergänzt. [3] Infolge von Kriegszerstörungen wurde der Lehrbetrieb im Wintersemester 1944/45 eingestellt, die Wiedereröffnung erfolgte am 3. November 1945. Nach dem Wiederaufbau des zu großen Teilen zerstörten Schlosses wurde dieses 1954 als Hauptgebäude der Universität eingeweiht.

Die Abtrennung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät von der Philosophie 1948 und die Aufspaltung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in die Rechtswissenschaftliche Fakultät und die Wirtschafts- und Staatswissenschaftliche Fakultät erweiterten den Fächerkanon, ehe 1970 eine neue Struktur mit 19 Fachbereichen eingeführt wurde. Diese Struktur erfuhr mit der Angliederung der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster, im Jahr des zweihundertjährigen Bestehens 1980 noch einmal eine Erweiterung und wurde in der Folgezeit immer wieder leicht verändert. Zwischenzeitlich wurde im Jahre 1968 der erste geisteswissenschaftliche Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Fachbereich Geschichte eingerichtet.

Im Jahre 1983 wurde das neue Zentralklinikum eröffnet, nachdem die Kapazität der alten Klinikgebäude des Universitätsklinikums für die zahlreichen Institutsneugründungen bereits zu Anfang der 1970er Jahre nicht mehr ausreichte.

1999 wurden die Fachbereiche in die heute gültige Anordnung gebracht, der 2004 durch Eingliederung der Münsteraner Abteilung der Musikhochschule Detmold noch der 15. Fachbereich Musikhochschule angefügt wurde. Im Sommersemester 2001 nahmen die ersten Juniorstudierenden an Vorlesungen und Prüfungen teil, das heißt hochbegabte Jugendliche, die vor Erreichung der Hochschulzugangsberechtigung anfangen zu studieren, an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Seit dem 25. Februar 2002 ist die Universität als erste Hochschule in Nordrhein-Westfalen Partnerhochschule des Spitzensports. Ebenfalls 2002 erhielt die Westfälische Wilhelms-Universität eine neue Universitätsverfassung, die eine Stärkung des Rektorats bedeutete. Sie wurde Ende 2007 noch einmal in größerem Rahmen modifiziert – notwendig geworden durch das Hochschulfreiheitsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Vorgesehen ist nun das neue Gremium des Hochschulrates.

2006 fand zum ersten Mal der Elternalarm statt, einer zu jener Zeit bundesweit einzigartigen und von der Bundesregierung ausgezeichneten Aktion, bei der die Universität sowie die anderen münsterschen Hochschulen für die Eltern der immatrikulierten Studenten die Türen öffneten und ihnen durch Führungen und Vorlesungen einen Einblick in das Studentenleben ermöglichten.

Bedingt durch die Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudierende sank die Anzahl der Studierenden zum Sommersemester 2004 um etwa 4.000. Aus Protest gegen eine Einführung von generellen Studiengebühren besetzten Studierende im Mai 2006 das Rektorat der Universität im münsterschen Schloss. Als am 17. Januar 2007 das Thema Studiengebühren erneut im Senat behandelt werden sollte, stürmten einige Studenten das Schloss, so dass bei nur 11 anwesenden der 23 Senatoren jener nicht beschlussfähig war. Knapp 1000 Studenten protestierten friedlich vor dem Schloss. Beim zweiten Versuch am Samstag dem 20. Januar fand die Senatssitzung auf einem extra durch Polizeischutz gesicherten Gelände des Technischen Hilfswerks statt. Dabei wurde beschlossen, vorerst keine Studiengebühren einzuführen und die Fragestellung zunächst von einer extra eingesetzten Kommission erörtern zu lassen. Bei der abschließenden Senatssitzung zum Thema am 14. März 2007 stimmte der Senat mit zwölf zu elf Stimmen trotz erneuter Demonstrationen von Studierenden für die Einführung von Studiengebühren in Höhe von 275 Euro pro Semester ab dem Wintersemester 2007/2008. Diese Regelung gilt zunächst für zwei Jahre, danach soll eine Zwischenbilanz gezogen werden. Die Westfälische Wilhelms-Universität war damit – abgesehen von der FernUniversität in Hagen, bei der von jeher das Unterrichtsmaterial kostet – die letzte Universität in Nordrhein-Westfalen, die die Einführung von Studiengebühren beschloss.

Eine weitere Besonderheit des Jahres 2004 war die Wahl des neuen Kanzlers. Mit Bettina Böhm als Nachfolgerin von Klaus Anderbrügge übernahm erstmals eine Frau in der Geschichte der Universität seit Gründung im Jahre 1780 das Amt an der Spitze der Verwaltung. Ihre Ernennung im Senat erfolgte einstimmig. Böhm hatte das Amt bis zum August 2007 inne. Nachfolger wurde am 1. Februar 2008 Dr. Stefan Schwartze vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch.

Das neue Logo der Westfälischen Wilhelms-Universität

Im Jahr 2007 wurde das Hochschulfreiheitsgesetz eingeführt, was unter Anderem für die Universität bedeutet, dass sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts wird. Außerdem hat die Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte der Universität Münster im 20. Jahrhundert am 12. Juli 2007 ihre Arbeit aufgenommen[4]. Ziel ist eine systematische und lang dauernde Aufarbeitung der Vergangenheit der Universität Münster.[5] Im gleichen Jahr erhielt die Westfälische Wilhelms-Universität ein neues Logo und führte gleichzeitig ein einheitliches Corporate Design ein.

Im Jahr 2008 wurde der Hochschulrat ernannt, der im Hochschulfreiheitsgesetz vorgesehen ist. Der erste Rat besteht aus führenden Personen in Wissenschaft und Wirtschaft, darunter auch interne Mitglieder der Universität. Erster Vorsitzender ist Reinhard Kurth, ehemaliger Präsident des Robert-Koch-Institutes in Berlin

Europäische Abschlüsse

Im Jahr 1999 begann der so genannte „Bologna-Prozess“ an der Universität, dessen Ziel es ist, europaweit ein System vergleichbarer Hochschulabschlüsse zu errichten. Vorreiter war die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, die in diesem Rahmen seit 1999 Bachelor- und Masterstudiengänge anbietet. Seit 2001 bietet der Fachbereich Chemie ein Doktorandenstudium mit PhD-Abschluss.

Als erster Fachbereich bietet der Fachbereich Biologie seit 2003 ausschließlich Bachelor- und Master-Abschlüsse an. Seit dem Wintersemester 2005/06 sind auch die Lehramtsstudiengänge, die rund 12.500 Studierende betreffen, auf die internationalen Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt. Auch die juristische Fakultät bietet neben dem traditionellen Staatsexamen einen Bachelor in Wirtschaftsrecht und verschiedene Master of Law (LL.M.). Zusammen mit Universitäten aus den Niederlanden werden deutsch-niederländische Doppelabschlüsse in Form von Bachelor oder Master im Bereich der Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften angeboten.

Zum Wintersemester 2006/2007 sind nahezu sämtliche Abschlüsse auf Bachelor/Master umgestellt worden. Ausgenommen sind bisher wie auch bundesweit nur die Abschlüsse Staatsexamen Medizin, Staatsexamen Pharmazie und Staatsexamen Rechtswissenschaften. Bedingt durch die Internationalisierung werden auch erstmalig ab 2007 Studiengänge komplett in englischer Sprache angeboten. Erste Studiengänge dieser Art sind Masterprogramme in Geoinformatics, Geospatial Technologies und Information Systems. Auch andere Studiengänge enthalten Vorlesungen, Seminare oder Abschlussarbeiten in Englisch.

Siegel der Universität

Siegel der Universität

Das Siegel der Westfälischen Wilhelms-Universität zeigt Maria mit Krone, Zepter und Reichsapfel sowie Jesus Christus auf ihrem Arm. Es ist bereits seit der Gründung der Universität im Jahre 1780 das offizielle Siegel. Davor war es im Besitz des Klosters Liebfrauen-Überwasser. Dieses Kloster wurde 1765 auf Antrag des münsterschen Domkapitels und der Ritterschaft der Stadt Münster aufgehoben, um mit dem Erlös daraus die Gründung der Universität finanzieren zu können. Während der meisten Zeit des 19. und des ganzen 20. Jahrhunderts war die Universität eine staatliche Behörde und führte daher zunächst das Siegel des preußischen Staates, nach der Gleichschaltung in den 30er Jahren das Siegel des nationalsozialistischen Staates und in bundesrepublikanischer Zeit das kleine Siegel des Landes Nordrhein-Westfalen. Durch Erlass des Hochschulfreiheitsgesetzes erhielten die Universitäten in NRW, mit der Umwandlung in öffentlich-rechtliche Körperschaften, ab dem 1. Januar 2007 das Recht, eigene Wappen und Siegel zu führen. Hiervon machte die Westfälische Wilhelms-Universität mit Art. 1 Abs. 3 ihrer Verfassung vom 21. Dezember 2007[6] Gebrauch. Zuvor war der Gebrauch des Universitätssiegels dem Rektorat vorbehalten.[7] Das Siegel wird heute in grafisch überarbeiteter Form benutzt, insbesondere auf Urkunden und anderen offiziellen Dokumenten ist es zu finden. Auf Studentenausweisen und Studienbescheinigungen wird es jedoch nur vereinzelt verwendet.

Daneben gibt es seit vielen Jahren das Logo der Universität, das das Schloss als Hauptgebäude in stilisierter Form zum Gegenstand hat. Im Jahr 2007 wurde durch das Rektorat ein neues Logo eingeführt, das das Schloss in noch weiter abstrahierter, modernisierter Form darstellt. Ungeachtet einer vergleichsweise breiten Kritik sowohl am neuen Logo als auch daran, wie dessen Einführung kommuniziert wurde, wird es inzwischen als offizielles Logo der WWU verwendet.[8]

Organisation und Finanzen

Struktur

Grundsätzliche Entscheidungen in Forschung und Lehre sowie Entscheidungen, die die Universität in ihrer Gesamtheit betreffen, werden in Münster vom Hochschulrat und vom Rektorat der Universität getroffen. Der Senat ist zuständig für Verfassungsänderungen sowie für die Änderung von Rahmenordnungen der Universität und bestätigt die Wahl des Rektors der Universität sowie der Prorektoren durch den Hochschulrat. Dieser wurde durch das Hochschulfreiheitsgesetz im Jahr 2006 eingeführt, berät das Rektorat und übt die Aufsicht über dessen Geschäftsführung aus. Ihm gehören drei interne und fünf externe Mitglieder an, darunter der Nobelpreisträger Johannes Georg Bednorz, der Leiter des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Kurth, und der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Arcandor AG, Thomas Middelhoff. Im Senat sitzen sowohl Professoren als auch wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter sowie Studierende, wobei letztere im Gegensatz zu den anderen Gruppen statt zwei nur für ein Jahr dem Senat angehören.

Gegenwärtige Rektorin ist seit dem 1. Oktober 2006 die Juristin Ursula Nelles. Aufgabe der Rektorin ist die Vertretung der Universität nach außen. Der Kanzler leitet die Verwaltung, ist Dienstherr aller nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie verantwortlich für den Haushalt. Kanzler ist seit dem 1. Februar 2008 Stefan Schwartze.

Zusätzlich werden die Studierenden vertreten vom Studierendenparlament sowie vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA).

Finanzen

Der Etat der Universität (ohne das Universitätsklinikum) belief sich im Jahr 2008 auf circa 240 Millionen Euro. Der Etat des Universitätsklinikum beträgt knapp 700 Millionen Euro. An Drittmitteln konnten 2007 über 81 Millionen Euro eingeworben werden, was eine Steigerung um dreizehn Millionen gegenüber dem Jahr 2005 bedeutet. Bei den Drittmitteln konnte damit zwischen 1999 und 2003 ein Anstieg von mehr als einem Drittel verzeichnet werden. Neben diesen Mitteln sind noch zahlreiche Stiftungen an der Universität eingerichtet, die die Universität ebenfalls finanzieren. Die meisten von ihnen werden vom „Förderkreis Universität Münster“ verwaltet.

Der Semesterbeitrag an der Westfälischen Wilhelms-Universität beträgt 206,34 Euro (Stand: WS 11/12)[9]. Darin ist der Beitrag für das Semesterticket enthalten. Zum Wintersemester 2007/2008 wurde die Einführung von Studiengebühren beschlossen. Der Studienbeitrag beträgt 275 Euro; dieser wird letztmalig zum Sommersemester 2011 erhoben.[10]

Stiftungsprofessuren

Chemie und Pharmazie

  • Angewandte Materialwissenschaften zur Energiespeicherung und Energieumwandlung (Degussa AG, Chemetall GmbH Division Lithium, Volkswagen AG)

Didaktik

  • Stiftungsprofessur für naturwissenschaftliche Früherziehung (Deutsche Telekom Stiftung)

Kommunikationswissenschaft

  • Kommunikation, Werbung und Marke (Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA)

Medizin

  • Arbeitsepidemiologie (Degussa AG)
  • Bildgebung des Herzens (Peter-Lancier-Stiftung)
  • Galderma-Stiftungsprofessur für Dermatologie, insbesondere mit dem Schwerpunkt Neurobiologie der entzündlichen Hauterkrankungen
  • Kardiologie (Hella-Hueck)
  • Jürgen- und Karla-Völlm-Stiftungsprofessur (Operative Therapie von angeborenen Herzfehlern, insbesondere im Erwachsenalter)
  • Peter-Osypka-Stiftungsjuniorprofessur für experimentelle und klinische Elektrophysiologie
  • Spezielle Herzchirurgie (PV-Autoteile Duisburg)
  • Stiftungsjuniorprofessur Arteriosklerose und Angiogenese bei Niereninsuffizienz
  • Rheumatologie (Wyeth Pharma)

Wirtschaftswissenschaften

  • Lehrstuhl für Unternehmensgründung und -entwicklung (Stadt Münster, Sparkasse Münster, Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband, WestLB), inzwischen überführt in Institut für Strategisches Management
  • Institut für Krankenhausmanagement (Bertelsmann Stiftung)
  • Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie (Evonik-Degussa AG)

Preise und Stipendien

Die Westfälische Wilhelms-Universität vergibt selber oder in Zusammenarbeit mit Firmen Preise, um den Studierenden- oder Wissenschaftsnachwuchs zu fördern. Folgende Preise werden jährlich vergeben:

  • Forschungspreis: 30.000 Euro an einen Wissenschaftler. Exzellente, international anerkannte und aktuelle Leistungen sollen damit gewürdigt werden.
  • Transferpreis: 15.000 Euro an einen oder mehrere Wissenschaftler. Für Mitglieder, die außeruniversitär mit Wirtschaft und Praxis kooperieren und Forschungsergebnisse in die Praxis einbinden. Der Preis richtet sich auch an Existenzgründer an der WWU.
  • Dissertationspreise: je 7.500 Euro. Für herausragende Dissertationen an der WWU. Für jede Fakultät (abgesehen von den theologischen, die den Dissertationspreis jeweils abwechselnd vergeben). wird die jahresbeste Dissertation ausgewählt.
  • Studierendenpreis: 2.500 Euro. Für außergewöhnliches soziales Engagement von Studierenden
  • Sibylle-Hahne-Preis für Naturwissenschaften, Medizin & Technik: 15.000 Euro.
  • Sibylle-Hahne-Preis für Geistes- & Gesellschaftswissenschaften: 15.000 Euro.
  • Procter&Gamble-Preis für besondere wissenschaftliche Leistungen der Master/Diplom/Promotionsstudenten der Chemie und Pharmazie an der WWU
  • Oliver Wyman-AlumniUM-Vordiploms-Award: 1000 Euro. Jedes Semester für die zehn besten Vordiplomanden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Ernst & Young-Preis: 500 Euro. Jedes Semester für die beste Diplom/Masterarbeit im Bereich Controlling an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Förderpreis des Instituts für Politikwissenschaft. Jedes Jahr für die drei besten Abschlussarbeiten (1. Platz 300 Euro, 2. Platz 200 Euro, 3. Platz 100 Euro) am Institut für Politikwissenschaft.
  • Oliver Wyman-AlumniUM-Master-Award: hochwertige Sachpreise für die drei besten Diplom/Master-Absolventen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Oliver Wyman- Auslandstipendium: für Studierende an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Ludwig-Mülhaupt-Preises: 1000 Euro. Jedes Semester für herausragende Leistungen im Studium an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Lufthansa Revenue Services Award. Für herausragende Diplom/Masterarbeiten im Bereich Wirtschaftsinformatik
  • Harry-Westermann-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Münster (wird seit 1990 verliehen)
  • Andreas Dombret-Preis: jährlich für eine herausragende Dissertation, die Wissenschaft und Praxis verbindet, an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
  • Infineon-Master-Award: 1500 Euro für die beste Diplom- oder Master-Arbeit eines Semesters (d.h. zweimal im Jahr) im Fachbereich Physik (seit April 2007)[11]

Alle zwei Jahre werden folgende Preise vergeben:

  • Lehrpreis: 30.000 Euro an einen Dozenten. Er wird für herausragende und beispielhafte Leistungen auf dem Gebiet der Lehre vergeben.
  • Frauenförderpreis: 20.000 Euro an eine oder mehrere Personen. Für herausragende Projekte und Maßnahmen um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern
  • Ernst-Hellmut-Vits-Preis: 20.000 Euro. Preis für einen hervorragenden wissenschaftlichen Beitrag, durch den Wege zur geistigen und materiellen Verbesserung des Lebens in der von Wissenschaft und Technik bestimmten Welt gewiesen werden. Der Vits-Preis wird vom Förderkreis der Universität vergeben.

Außerdem vergibt die Westfälische Wilhelms-Universität Stipendien an junge Nachwuchswissenschaftler, die eine erfolgsversprechendes Promotionsverfahren aufweisen und somit ihren Lebensunterhalt sichern können.

Externe Gebäude

Die Westfälische Wilhelms-Universität besitzt weitere Gebäude außerhalb von Münster, die vorwiegend für Seminare oder Forschungkolloquien genutzt werden und als Tagungsstätten dienen. Das „Landhaus Rothenberge“ bei Wettringen wird von der Erich-Kummer-Stiftung unterhalten. Die „Zafernahütte“ liegt im Kleinwalsertal in Österreich. Sie wird schon seit 50 Jahren genutzt. Fast ebenso lange im Besitz der Universität ist die Wattstation Carolinensiel, die überwiegend von Biologen genutzt wird.

Medienangebote

Das Hochschulradio sowohl für die Westfälische Wilhelms-Universität als auch die anderen münsterschen Hochschulen ist Radio Q, die Studentenzeitung ist der „Semesterspiegel“, der sieben Mal jährlich (monatlich während der Vorlesungszeit) in einer Auflage von 3.500 Exemplaren erscheint. Die „wissen | leben“ richtet sich an alle Hochschulangehörigen und ist die offizielle Zeitung der Westfälischen Wilhelms-Universität, die von der Rektorin herausgegeben wird. Sie erscheint im Semester einmal monatlich, das heißt, sieben Mal im Jahr, mit einer Auflage von 18.000 Stück. Der AStA gibt zusätzlich eine Zeitung heraus, die Links vorm Schloss in einer Auflage von 3000. Der Name leitet sich vom Sitz des AStA ab, dessen Hauptgebäude das ehemalige Wachhaus links vor dem Schloss ist.

Forschung

Die an der Westfälischen Wilhelms-Universität inzwischen stark durch Drittmittel finanzierte Forschung wird unter anderem über acht Sonderforschungsbereiche und vier Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft realisiert. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird unter anderem durch fünf deutsche Graduiertenkollegs, fünf internationale Graduiertenkollegs, sieben Graduate Schools, eine NRW-Forschungsschule, 17 Forschungszentren und sieben Nachwuchsgruppen gewährleistet. Bei der von Bund und Ländern finanzierten Exzellenzinitiative wurde der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ bewilligt. Die Westfälische Wilhelms-Universität ist damit bundesweit eine der führenden durch die DFG geförderten Forschungsuniversitäten. Daneben sind Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität noch an Sonderforschungsbereichen, Schwerpunktprogrammen und Graduiertenkollegs anderer Forschungseinrichtungen beteiligt. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis wird durch 14 An-Institute und mehrere Zentren gefördert. In den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Chemie, Geschichte, Islamwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Mathematik, Nanotechnologie, Medizin, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften, Theologie und Wirtschaftsinformatik gilt die Westfälische Wilhelms-Universität deutschland- und europaweit als wegweisend und führend. Weitere Bereiche sollen durch Erschließung von Geldern durch internationale Kooperationen, Stiftungen und Spenden folgen. Elf Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preisträger, mehrere Max-Planck-Forschungspreisträger und viele anderen Preisträger unterstreichen die Forschungsstärke.

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Bei den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereichen wird unter anderem die Extrazelluläre Matrix erforscht, in der Mathematik geht es um Gruppen, Geometrie und Aktionen. In der Medizin und den Naturwissenschaften wird an Molekularer Zelldynamik, Molekularer Bildgebung, Multilevel Molecular Assemblies – Structure, Dynamics and Functions und Furcht, Angst und Angsterkrankungen geforscht. Die Historiker sind federführend beim Sonderforschungsbereich Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme. Beteiligt sind unter anderem auch Germanisten, Kunsthistoriker und Juristen.

Als Schwerpunktprogramme der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden Globale Differentialgeometrie (Mathematik), Host-Parasite Coevolution Wissenschaft und Öffentlichkeit: das Verständnis fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz (Psychologie) und The first 10 Million Years of the Solar System – a Planetary Materials Approach (Mineralogie) gefördert.

In den Nachwuchsgruppen werden die Wissenschaftler unmittelbar nach der Promotion mit dem Ziel betreut, die Voraussetzungen für eine Lehrtätigkeit an einer Hochschule zu erlangen. In der Politikwissenschaft geht es um Europäische Zivilgesellschaft und Multilevel Governance. In der Psychologie gibt es eine zu Kodierung und Verarbeitung visueller Bewegungsinformation. Die Mathematik-Nachwuchsgruppe beschäftigt sich mit Alexandrov geometry and its applications. Die Historiker beschäftigen sich mit Familienwerten im gesellschaftlichen Wandel und Norm und Narration in antiken Gesellschaften. Gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik wird die Gruppe Theory and ab-initio simulation of plasma turbulence betrieben.

Naturwissenschaften

Hauptgebäude des Fachbereichs Physik

Am Fachbereich Chemie der Universität Münster existiert das erste deutsch-japanische Graduiertenkolleg mit dem Thema Complex Functional Systems in Chemistry: Design, Development and Applications. Das deutsch-niederländischen Graduiertenkolleg zu dem Thema Erzeugung von supramolekularen Hohlräumen – Containermoleküle, Makrozyklen und verwandte Verbindungen wird durch die Fachbereiche Physik und Chemie unterstützt, während das der Biologie und Medizin Molekulare Grundlagen dynamischer zellulärer Prozesse erforscht. Weitere Kollegs gibt es im traditionell sehr forschungsstarken Bereich der Mathematik mit interdisziplinärer Verbindung zur Physik zum Thema Analytische Topologie und Metageometrie. In der Mathematik sind zwei Max-Planck-Preisträger und fünf Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises tätig.

Am Graduiertenkolleg Molekulare Interaktionen von Pathogenen mit biotischen und abiotischen Oberflächen sind die Fachbereiche Biologie, Chemie und Medizin beteiligt. Die Physik hingegen ist zusammen mit europäischen Spitzenhochschulen Teil des europäischen Graduiertenkollegs FANTOM (International Research School for Fundamental and Applied Nuclear and aTOMic physics). Außerdem hat sie zusammen mit der Chemie eine Beteiligung an CeNTech. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin werden internationale Master- und Promotionsstudiengänge angeboten.

Dem Institut für Geoinformatik wurde das internationale Graduiertenkolleg "Semantische Integration raumbezogener Information", das gemeinsam mit den Universitäten Bremen und Buffalo eingerichtet wird, bewilligt.

Das Institut für Planetologie ist an Weltraummissionen der ESA und des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt. Dabei wird es mit mehreren Millionen Euro zur Erforschung des Planeten Merkur im Rahmen von Bepi Colombo und MERTIS gefördert. Ihm obliegt auch die Projektleitung.

Die International Graduate School of Chemistry (NRW Graduate School), die im Jahre 2001 gegründet wurde, ermöglicht ein internationales, straffes, sehr anspruchsvolles Promotionsstudium mit dem Abschluss PhD innerhalb von drei Jahren, der auch zum Tragen eines Doktortitels berechtigt.

Geistes- und Gesellschaftswissenschaften

Bei der von Bund und Ländern finanzierten Exzellenzinitiative kam die Universität Münster mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ zum Zuge. Im Fokus steht die neue massenmediale Sichtbarkeit religiöser Phänomene in einer scheinbar säkularisierten Welt. Historiker, Theologen, Juristen, Sozial- und Literaturwissenschaftler werden das Verhältnis von Religion und Politik von der vorchristlichen Antike bis zur Gegenwart untersuchen.

Das Haus der Niederlande (rechts).

Die Graduate School of Politics, die im Jahre 2005 im Fachbereich Politikwissenschaft gegründet wurde und ein internationales und sehr anspruchsvolles Promotionsstudium in zwei Jahren ermöglicht, ist die erste ihrer Art im deutschsprachigen Bereich. Die Graduate School Practices of Literature wird gemeinsam von den Philologien getragen.

Das Institut für Kommunikationswissenschaft hat sich national und international eine hohen Ruf erarbeitet. Hier wurde eine "Graduate School of Communication Science" (GSCS) eingerichtet. Das Centrum für religiöse Studien beschäftigt sich mit interreligiösen Fragestellungen im Christentum, Judentum und Islam. Ebenfalls mit interreligiösen und zusätzlich interkulturellen Fragestellungen beschäftigt sich das Centrum für religiöse Studien. Weiter existiert das Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraumes. Außerdem existieren diverse Sonderforschungs- und Graduiertenkollegs in diesem Bereich.

Das Centrum für Rhetorik bündelt die Bereiche Rhetorik, Kommunikation und Theaterpraxis der Germanistik. Daraus werden neue Angebote für Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge entstehen.

Die Westfälische Wilhelm-Universität verfügt über mehrere eigene Forschungszentren, so zum Beispiel das deutschlandweit einzigartige Zentrum für Niederlande-Studien im Haus der Niederlande, das sich fächerübergreifend den Niederlanden und Flandern widmet. Zu dem Zentrum gehört auch ein Graduiertenkolleg der DFG („Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Deutschland und die Niederlande im Vergleich“).

Im Bereich der Geschichte existiert ein Graduiertenkolleg der DFG zur Gesellschaftlichen Symbolik im Mittelalter.

Das Internationale Centrum für Begabungsforschung ist eine interdisziplinäre (erziehungswissenschaftliche, soziologische und psychologische) Forschungseinrichtung in Kooperation der Universität Münster und der Katholischen Universität Nijmegen mit Standort in Münster. Forschungsschwerpunkte sind die Lehreraus- und -weiterbildung sowie Begabtenförderung und -forschung.

Das virtuelle Graduiertenkolleg der Psychologie beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg und der Universität Tübingen mit Knowledge Acquisition and Knowledge Exchange with New Media.

Medizin

Im Bereich der Medizin besteht eine enge Verzahnung mit dem Universitätsklinikum Münster. Gefördert wird die Forschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die fünf Sonderforschungsbereiche finanziert. Daneben bestehen Kooperationen mit der Max-Planck-Gesellschaft, die im Jahre 2001 in Münster ein Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin angesiedelt hat, sowie das als Leibniz-Institut der Universität angegliederte Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung (LIFA). Außerdem existiert noch das Zentrum für Molekulare Biologie.

Rechtswissenschaften

Das Landeskompetenzzentrum für Informations-,Telekommunikations- und Medienrecht (ITM) verknüpft Rechtswissenschaftliche Forschung interdisziplinär mit Elementen der Kommunikationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik. Daneben existieren noch mehrere Rechtswissenschaftliche Zentren, wie das Centre for European Private Law (CEP) oder das Zentrum für Außenwirtschaftsrecht (ZAR). Daneben existieren noch mehrere Forschungsstellen wie Bankrecht, Versicherungswesen, Gewerblicher Rechtsschutz, Chinesisches Recht, das Europäische Forum für Außenwirtschaft, Verbrauchsteueren und Zoll, Münsterische Sozialrechtsvereinigung und Anwaltrecht. Außerdem existieren starke Forschungsstellen zum anglo-amerikanischen, chinesischem, französischen, niederländischen und russischem Recht.

Wirtschaftswissenschaften

Das Institut für Politikwissenschaft und das European Research Center for Information Systems (Verantwortlich für den Aufbau des Netzwerkes), deren Direktorium das Institut für Wirtschaftsinformatik stellt, sind Mitglied im europäischen Exzellenz-Netzwerk GARNET, an dem auch 40 andere europäische Universitäten teilhaben.

Das Gebäude des ERCIS auf dem Leonardo-Campus

Die angewandte Forschung der Volkswirtschaftslehre ist im Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung Münster (CAWM) zusammengefasst. Zusätzlich existiert noch das Münster Institut für Computational Economics (Abk. MICE, Volkswirtschaftsinformatik).

Die Forschung der Betriebswirtschaftslehre ist in die Bereiche Accounting Center Münster (ACM), Finance Center Münster (FCM), Marketing Centrum Münster (MCM) und Centrum für Management (CfM, teilweise mit Stiftungslehrstühlen besetzt), unter denen jeweils mehrere Lehrstühle und Institute zusammengefasst sind, eingeteilt. Dem angeschlossen sind das Institut für Management in Chemie und Pharmazie, das Internationale Centrum für Franchising und Cooperation und das Institut für Ökonomische Bildung. Das European Research Center for Information Systems, das internationale Forschung der Wirtschaftsinformatik und Praxispartner (unter Anderem SAP Research) verbindet, ist bisher weltweit einzigartig.

Interdisziplinäre Forschungszweige

Das Zentrum für Wissenschaftstheorie wurde 2006 gegründet. Es soll besonders die inhaltliche Vernetzung von Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften fördern. Es ist somit vollkommen auf Interdisziplinarität an der Westfälischen Wilhelms-Universität ausgerichtet und wird in einer späteren Stufe auch mit anderen Universitäten zusammenarbeiten und als Plattform der Wissenschaft dienen. Viele Fachbereiche der Universität sind daran beteiligt.

Das European Research Center for Information Systems ist maßgeblich an der interdisziplinären Ausrichtung der Universität beteiligt. Ebenfalls interdisziplinär ist der Verbund russischen Wissenschaftlern und Rechtwissenschaftlern im Internationalen Zentrum für Deutsch-Russische Rechtsstudien.

Das Center for Nonlinear Science (CeNos) ist ein interdisziplinäres Zentrum der Mathematik, Physik, Chemie, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaften. Es beschäftigt sich mit nicht-linearen komplexen Systemen. Es ist aus vorhandenen DFG-Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs entstanden und soll diese um eine Graduate School und Sonderforschungsbereiche, sowie Graduiertenkollegs erweitern. Es bietet durch internationale Berufungen und Promovenden weltweite Spitzenforschung an.

Daneben gibt es noch das Zentrum für Lehrerbildung. Das Interdisziplinäres Centrum für Elektronenmikroskopie und Mikroanalyse (ICEM) macht Grundlagenforschung im Bereich der Geowissenschaften. Das Interdisciplinary Research Center for Cooperative and Functional Nanoscale Systems beschäftigt sich mit Grundlagenforschung zur Nanotechnologie.

Sonstige Forschungsbereiche

Der wichtige Rohstoff Wasser ist der Forschungsschwerpunkt beim Netzwerk Wasser. Es ist ein Verbund aus Wissenschaft und Praxis, an dem sich die Westfälische Wilhelms-Universität, das Universitätsklinikum und die Fachhochschule Münster beteiligen.

Externe Kooperationen

Das „Centrum für Nanotechnologie“ (CeNTech) am Gievenbecker Weg

Externe Kooperationen gibt es unter Anderem mit dem in Münster ansässigen Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin und dem münsterschen Centrum für Nanotechnologie (CeNTech), dem Freiherr-von-Stein Institut des Landkreistages Nordrhein-Westfalen, dem Erich-Schütz Forschungsinstitut, dem Ehrenpreisinstitut für SWIFT-Studien, dem Centrum für Krankenhausmanagement und dem Institut für Wald- und Forstinformatik. Eines der An-Institute ist das Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung der Leibniz-Gemeinschaft. Weitere An-Institute sind die Akademie für manuelle Medizin, das Institut für Agrar- und Forstinformatik, das Institut für Psychologische Psychotherapieausbildung, das Institut für vergleichende Städtegeschichte, das Institut für Westfälische Kirchengeschichte, das Internationales Institut für Wald und Holz NRW und das Nephrologisches Institut.

Fakultäten und Fachbereiche

Die Universität Münster ist in sieben Fakultäten und 15 Fachbereiche gegliedert, wobei die fünf erstgenannten Fakultäten jeweils auch ein Fachbereich sind:

Der Fachbereich Mathematik und Informatik
Im Innenhof des Juridicums.
Eingang der Musikhochschule
  • Fachbereich 1 ist die Evangelisch-Theologische Fakultät. Sie befindet sich an der Universitätsstraße und hat 618 Studierende.
  • Der Fachbereich 2 ist die Katholisch-Theologische Fakultät an der Johannisstraße mit 1048 Studierenden.
  • Der Fachbereich 3, die Rechtswissenschaftliche Fakultät, hat ihren Sitz an der Universitätsstraße im Juridicum und der „Alten UB“ sowie ein Institut auf dem Leonardo-Campus. Die Fakultät hat etwa 4.389 Studierende.
  • Der Fachbereich 4 ist die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät und hat seinen Sitz an der Universitätsstraße im Juridicum, am Stadtgraben und teilweise auf dem Leonardo-Campus. Der Fachbereich hat 4.360 Studierende.
  • Der Fachbereich 5 ist die Medizinische Fakultät, ist an der Domagkstraße gelegen und hat 2.869 Studierende. Eng verbunden ist die Fakultät mit der Universitätsklinik, die seit 2001 als Anstalt Öffentlichen Rechts selbstständig ist.
  • Philosophische Fakultät
    • Der Fachbereich 6, Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften an der Georgskommende und der Scharnhorststraße hat 4.179 Studierende.
    • Der Fachbereich 7 ist Psychologie und Sportwissenschaft mit 1.767 Studierenden, liegt an der Fliednerstraße und am Horstmarer Landweg.
    • Fachbereich 8, Geschichte/Philosophie, mit 3.436 Studierenden hat seinen Sitz direkt am Domplatz.
    • Der Fachbereich 9, die Philologie, mit 5.018 Studierenden Münsters größter Fachbereich, liegt an der Schlaunstraße.
  • Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    • Der Fachbereich 10 ist Mathematik und Informatik mit 2.406 Studierenden und Sitz an der Einsteinstraße.
    • Fachbereich 11 ist die Physik mit 1.004 Studierenden und Sitz an der Wilhelm-Klemm-Straße.
    • Fachbereich 12, Chemie und Pharmazie ist an der Hittorfstraße gelegen und hat 2.511 Studierende
    • Fachbereich 13, Biologie, hat seinen Sitz am Hindenburgplatz und hat 1.523 Studierende. Unter Anderem wird der Botanische Garten vom Fachbereich betrieben.
    • Der Fachbereich 14 ist Geowissenschaften, hat seinen Sitz an der Robert-Koch-Straße und hat 1.688 Studierende.
  • Die Musikhochschule, Fachbereich 15, hat 264 Studierende und liegt an der Schorlemer Straße, in unmittelbarer Nähe der Ludgeriplatzes. Die Musikhochschule ist erst seit April 2004 Teil der Westfälischen Wilhelms-Universität, zu diesem Datum wurde der damalige münstersche Zweig der Musikhochschule Detmold eingegliedert.
  • Zudem sind noch 117 Studierende in Studiengängen eingeschrieben, die keinem Fachbereich angehören.
(Stand Wintersemester 2010/11)[12]

Bibliotheken

Die zentrale Bibliothek der Universität ist die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB), die neben ihrer Rolle als Universitätsbibliothek auch die Regionalbibliothek des Landesteils Westfalen ist. Die ULB, die neben den Studenten auch den Münsteranern zu Verfügung steht, hält circa sechs Millionen Bände wissenschaftlicher Literatur bereit, darunter circa 20.000 laufende Zeitschriften, von denen viele elektronisch verfügbar sind. Das Bibliothekennetz der Westfälischen Wilhelms-Universität enthält neben den Zweigstellen der ULB für die Themen Medizin, Sozialwissenschaften, Chemie und Physik noch circa 155 Fachbibliotheken an den Fachbereichen und Fakultäten und eine Bibliothek im Haus der Niederlande. Das Portal Digibib der ULB ermöglicht die moderne Suche in den Beständen und Suche in Digitalen Bibliotheken und Volltextarchiven.

Informationsverarbeitung

Als erstes Rechnersystem wurde bereits 1954 ein Röhrenrechner vom Typ Zuse Z22 am Institut für angewandte Physik der WWU Münster installiert. Das Universitätsrechenzentrum wurde schließlich 1964 gegründet. Im Jahr 1996 wurde die Informationsverarbeitung (IV) an der WWU Münster neu organisiert im kooperativen Zusammenspiel von zentralen und dezentralen Einrichtungen – das Universitätsrechenzentrum wird seither als Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) bezeichnet, und in den Fachbereichen wurden zehn dezentrale Informationsverarbeitung-Versorgungseinheiten (IVVen) etabliert.

Das ZIV erbringt dabei sowohl zentrale, universitätsumfassende wie auch dezentrale, auf Nutzer oder Nutzergruppen ausgerichtete Leistungen. Diese Leistungen umfassen die Planung, die Installation, den Betrieb, die Beratung sowie die Wartung beziehungsweise Pflege im Rahmen des gesamten Kommunikationsnetzes, der Telekommunikationssysteme, der Audio-Visuellen-Medien (AVM), der Rechner, der Systemsoftware und der Anwendungssoftware. Dem ZIV obliegt im Übrigen die betriebsfachliche Aufsicht aller Datenverarbeitungs-Anlagen der Universität. Das ZIV kooperiert hochschulübergreifend im Rahmen des Deutschen Forschungsnetzes (DFN), des Arbeitskreises der Leiter wissenschaftlicher Rechenzentren in NRW (ARNW), der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung (ZKI) und der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI).

Außerdem betreibt das ZIV das Kommunikationsnetz und die Telekommunikationssysteme für das Universitätsklinikum Münster sowie das Wissenschaftsnetz Münster für die Vernetzung der ortsansässigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen (Fachhochschule Münster, Kunstakademie Münster, Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin) und beteiligt sich aktiv am Ressourcenverbund NRW (RV-NRW).

Gemeinsam mit der Universitätsverwaltung und der Universitäts- und Landesbibliothek Münster arbeitet das ZIV im Information-Kommunikation-Medien (IKM) Verbund an der Koordination der Aktivitäten für ein integriertes Informationsmanagement. Dies geschieht insbesondere im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts Münster Information System for Research and Organization (MIRO).

Neben den zahlreichen Services für Studierende (campusweites W-LAN, kostenlose Softwareschulungen, Druck&Scan-Service, E-Mail, Informationsveranstaltungen, Poolräume der Computerlabore mit durchgehender Öffnung) stellt das ZIV zentrale High-Performance-Computing-Ressourcen mit einem HPC-Computecluster bereit und beteiligt sich unter anderem auch an EU-Projekten wie dem JOIN-Projekt für IPv6.

Mensen

Die Mensa da Vinci auf dem Leonardo Campus

Insgesamt werden vom Studentenwerk Münster in der Stadt fünf Mensen betrieben. Es werden pro Tag etwa 15.000 Mahlzeiten ausgegeben. Außerdem gibt es zehn Bistros und Cafeterien.

Die beiden größten Mensen sind die direkt am Aasee gelegene Mensa am Aasee, ehemals Mensa I, mit Platz für über 1.600 Gäste und die Mensa am Ring, ehemals Mensa II, am Naturwissenschaftlichen Zentrum rund um das Coesfelder Kreuz. Die weiteren Mensen befinden sich in der Hüfferstiftung, dem Sitz der Fachhochschule Münster, im Bispinghof, wo sich unter anderem die Erziehungs- und Kommunikationswissenschaftler befinden und die Mensa da Vinci am Leonardo-Campus, den sich Universität, Fachhochschule und Kunstakademie teilen.

In den Mensen wird bargeldlos mit der MensaCard bezahlt, was eine beschleunigte Abwicklung an den Kassen bewirken soll. Diese Karten können an speziellen Automaten mit Bargeld aufgeladen werden, eine Aufladung direkt an der Kasse ist zwar möglich, kostet jedoch 0,25 €. Die Studenten werden an der Wartung des Systems in der Weise finanziell beteiligt, dass eine Karte 5 € kostet.

Angebote für Studierende

Das Studentenlokal Cavete

Die Westfälische Wilhelm-Universität bietet ihren Studierenden neben den Vorlesungen auch Freizeitangebote. So werden im Hochschulsport fast 100 verschiedene Sportarten angeboten, die den Studierenden gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung stehen. Das Angebot umfasst die meisten Breitensportarten, darunter die bekannten Wettkampfsportarten. Es reicht vom betreuten Fitnesstraining an Geräten über Nordic Walking, Salsa, Sportklettern oder Tauchen bis hin zu weniger bekannten Sportarten, darunter zum Beispiel Unterwasserrugby oder Lacrosse. Das Sportangebot gilt als eines der Besten in Deutschland. Seit dem 25. Februar 2002, nach Unterzeichnung eines Vereinbarung mit Vertretern der Westfälischen Wilhelms-Universität, dem Studentenwerk Münster, des allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes und des Olympiastützpunktes Westfalen, darf sich die Universität als erste Hochschule in Nordrhein-Westfalen Partnerhochschule des Spitzensports nennen. Dies beinhaltet eine Förderung studierender Spitzensportler durch eine individuelle Beratung und Begleitung bei der Studienplanung und Organisation, individuell abgestimmte Abgabetermine für Arbeiten und Prüfungstermine, Unterstützung bei der Wohnungsvermittlung, kostenlose Nutzung der universitären Sporteinrichtungen und Vermittlung in Konfliktfällen. Der Hochschulsport richtet alljährlich das größte Breitensportturnier an deutschen Hochschulen, das Nikolausturnier mit rund 2000 Teilnehmern und alle zwei Jahre den hochkarätigen Basketball Nationen-Cup mit verschiedenen Studentennationalmannschaften aus.

Das Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) bietet Studierenden kostenlose Computerarbeitsplätze (ZIV-Pools) mit Standardsoftware und Spezialsoftware, zum Beispiel im Bereich Mathematik, Physik, Statistik. Des Weiteren werden Dienste, wie ein universitätsweites Wireless LAN, Drucken über das Internet, Computercluster für rechenaufwendige Aufträge und Computerkurse angeboten. Die meisten Kopierer der Universität sind mit dem Internet vernetzt, was ein gebührenfreies Scannen (wahlweise im pdf- oder tif-Format) von Dokumenten und Büchern und anschließendem Versand an eine uni-interne E-Mail-Adresse erlaubt.

Das Sprachenzentrum ermöglicht es den Studierenden aller Fachbereiche, in Kleingruppen knapp 20 verschiedene Sprachen zu erlernen. Dabei können auch fachspezifische Sprachenkurse gewählt werden. Es werden international akkreditierte Zertifikate angeboten wie zum Beispiel DELE, UNIcert (unter anderem Geisteswissenschaft und Sozialwissenschaft, Medizin, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft) oder FFA (Zusatzstudiengang für Studierende der Rechtswissenschaften in Common Law oder Droit français).

Für musikalisch interessierte Studierende gibt es unter anderem das Studentenorchester Münster, zwei Big Bands und das Junge Sinfonieorchester. Chöre wie der Madrigalchor oder das „Ensemble 22“ genießen auch international hohes Ansehen. Theaterbegeisterte Studierende können sich bei der Studiobühne am Domplatz, dem Theaterlabor an der Scharnhorststraße oder fremdsprachigen Gruppen wie der English Drama Group oder dem Theater uit de muur ausleben.

Die wichtigsten Studenteninitiativen (wie zum Beispiel AEGEE, AIESEC, Debattierclub, ELSA, MTP, MARKET TEAM e.V., move – Studentische Unternehmensberatung e.V., Symposium Oeconomicum Muenster, Students In Free Enterprise (SIFE), Weitblick usw.) und daneben noch einige mehr sind in Münster, häufig mit hoher Mitgliederzahl, anzutreffen.

Abends sind die vielen Studierenden vor allem im Kuhviertel und Hansaviertel anzutreffen, wo viele Studentenkneipen beheimatet sind. Als berühmt-berüchtigt gilt das Bermuda-Dreieck in der Jüdefelderstraße, wo die dichteste Besetzung der Kneipen herrscht. Die älteste reine Studentenkneipe ist die 1959 eröffnete Cavete. Erwähnenswert ist zudem die Studentenkneipe Frauenstr. 24 in einem ehemals besetzten Haus gegenüber dem Schloss, in dem seit über drei Jahrzehnten eifrig über studentische Politik diskutiert wird. Es gibt über 1000 Kneipen, Bars, Clubs und Diskotheken in Münster. Außerdem finden überregional bekannte Studentenfeste statt, wie zum Beispiel das JuWi-Fest oder Die WiWi-Party (ehemals WiWis On Rock). In Münster gibt es circa 35 Studentenverbindungen.

Angebote für Ehemalige (Alumni)

Für Absolventen und ehemalige Studenten hat die Westfälische Wilhelms-Universität einige Angebote, unter anderem gibt es einen Alumni Club Münster. Dieser veranstaltet Feiern und bietet einen virtuellen Clubraum, um Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu pflegen. Alumni können Mentoren für Studenten werden. Die Hochschule unterstützt die Gründung von Regionalgruppen münsterscher Absolventen auf der ganzen Welt.

Daneben gibt es eigene Alumni-Vereinigungen und Angebote der Fakultäten oder Institute. Prominenteste und Vorreiter ist die Alumni-Vereinigung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Alumnium.net. Sie bietet Absolventen eine Networking-Internetplattform und verkauft das Absolventenbuch an Firmen.

Bekannte Absolventen, Dozenten und Träger von Ehrentiteln

Die folgenden Listen enthalten eine kurze Auflistung bekannter Persönlichkeiten. Sämtliche Persönlichkeiten in Verbindung mit der Universität werden in der Liste von Persönlichkeiten der Westfälischen Wilhelms-Universität aufgeführt.

Götz Alsmann schloss 1984 sein Studium der Musikwissenschaften ab
Ulrike Meinhof als junge Journalistin (um 1964). Sie war 1958 Mitglied im AStA
Kai Diekmann, Chefredakteur der Bild-Zeitung, studierte in Münster.
Michail Gorbatschow ist seit 2005 Ehrendoktor der Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Absolventen und Studenten

Dozenten

Ehrendoktoren

Einzelnachweise

  1. a b c d Zahlen und Fakten auf uni-muenster.de
  2. Uni Münster in Zahlen
  3. Erklärung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu Maßnahmen der Universität während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
  4. Kommission hat Arbeit aufgenommen
  5. Homepage der Kommission
  6. Verfassung der Westfälischen Wilhelms-Universität
  7. Corporate Design Manual der WWU, S. 22
  8. Wahrzeichen in sieben Strichen – Westfälische Nachrichten vom 20. Juli 2007
  9. Informationen zum Semesterbeitrag auf der Webseite der WWU
  10. Informationen zum Studienbeitrag auf der Webseite der WWU
  11. Pressemitteilung zur Einführung des Infineon-Master-Award
  12. Studierendenstatistik nach Fachbereichen auf der offiziellen Internetseite

Weblinks


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