- Leseinszenierung
-
Eine Leseinszenierung (inszenierte Lesung, szenisches Lesen) ist die Lesung eines Textes vor Publikum, umrahmt von theaterähnlichen Elementen. Die Bühne ist themenbezogen ausgestattet.
Die Lesung kann auch multimedial mit Musik und Bildmaterial unterstützt werden. Die zu lesenden Texte (Gedichte und Kurzgeschichten/Kurzprosa bis bin zu Romanen) werden dabei oft als sogenannte Rollenlesung von mehreren Akteuren vorgetragen ohne ins „Schauspielern“ zu verfallen.
Die Texte werden szenisch aufgearbeitet, wobei das Lesen mit all seinen Techniken – Artikulation, Stimmvolumen, Tempo, Sprecheinsatz, Stimmfärbung, Atmung – im Vordergrund steht. Dabei wird eine Mischung aus klassischem Lesevortrag und darstellendem Spiel angewandt. Durch aktive (darstellerische) Handlungen mit dem Publikum vermischen sich teilweise die Grenzen zwischen dem Vortragenden und dem Zuhörer.
Leseinszenierungen sind mehr als reine Lesungen, aber keine Variante des Theaters. Angeboten werden Leseinszenierungen auf Kleinkunstbühnen, in Bibliotheken oder des Öfteren in weiterführenden Schulen als Bestandteil kreativen Textunterrichts.
Literatur
- Hartmut Eggert, Michael Rutschky (Hrsg.): Literarisches Rollenspiel in der Schule. Quelle und Meyer, Heidelberg 1978, ISBN 3-494-00922-8.
- Ingo Scheller: Szenische Interpretation. Georg Büchner: Woyzeck. 2. Auflage. Zentrum für Pädagogische Berufspraxis (Universität), Oldenburg 1989, ISBN 3-8142-0226-0.
- Albrecht Schau: Szenisches Interpretieren. Ein literaturdidaktisches Handbuch. 1. Auflage. Klett, Stuttgart/Düsseldorf/Berlin/Leipzig 1996, ISBN 3-12-311290-X.
- Ingo Scheller: Szenisches Spiel. Handbuch für die pädagogische Praxis. Cornelsen Scriptor, Berlin 1998, ISBN 3-589-21088-5, S. 239.
- Rainer O. Brinkmann, Markus Kosuch, Wolfgang Martin Stroh: Methodenkatalog der szenischen Interpretation von Musiktheater. Begründungen und Unterrichtsmaterialien. Lugert, Oldershausen 2001, ISBN 3-89760-156-7 (PDF; 0,2 MB, abgerufen am 28. Mai 2009).
Wikimedia Foundation.