- Rezitation
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Rezitation (Lateinisch: recitatio – das Vorlesen) bezeichnet die Interpretation von Werken der Lyrik und Prosa mit Hilfe von Sprache und Darstellung. Ziel ist es, literarische Werke hörbar zu machen; dies kann mittels eines Solisten oder einer Gruppe von Vortragenden geschehen. Dabei sind Interpretationstechniken wie Atemtechnik, Stimmtechnik sowie Sprechtechnik von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Effekte
Der Vortragende transportiert mit Hilfe der Stimme, Sprache, Körperhaltung und Bewegung die Emotionen und Gedanken des Textes zum Zuhörer.
Vorlesen fördert die Sprach- und Konzentrationsfähigkeit von Kindern[1]. Dennoch gaben in einer Studie 37 % der Kinder an, niemals vorgelesen zu bekommen. Dieser Prozentsatz ist weitgehend unabhängig vom Einkommen, Bildungsstand und Migrationshintergrund der Eltern.[2]
Rezitatoren
In der hellenischen, später römischen Antike war der Rezitator (solo oder mit Musikanten) ein gern gesehenes bzw. gehörtes Extra des Festschmauses; bis in die Neuzeit erhielt sich die Tradition, in Klöstern zur Hauptmahlzeit einen zum Lektor bestimmten Mönch aus der Ordensregel oder zur Erbauung aus Heiligenviten bzw. Legenden rezitieren zu lassen.
Konservierte Rezitation
Eine moderne Variante der mündlichen Vermittlung von Literatur sind Hörbücher, die von der einfachen Rezitation bis zum Hörspiel vielfältige Formen der Aufführung von Texten über Tonträger erlauben. Zu den bekanntesten deutschsprachigen Hörbuchsprechern gehören Gert Westphal, Rufus Beck (Harry Potter) und Christian Brückner.
Literatur
- Susanne Held: Vorlesen oder die Kunst, Bücher in Kinderherzen zu schmuggeln. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94115-0
Siehe auch
- Vortrag, Rede, Aufführung, Autorenlesung, Leseinszenierung
- Portal des Gesprochenen Wortes
- Deutscher Vorlesepreis
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Kleinkunst
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- Gesprochenes Wort
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