- Lesemeister
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Mit Lesemeister , auch „leszmeister“ oder „lesmeister“ (lat.: lector), bezeichnete man im Mittelalter und in der Neuzeit den Lehrer der Theologie und Philosophie eines Klosters oder einer Klosterschule. Ein Lesemeister konnte auch außerhalb des Klosters als Professor einer Hochschule erscheinen. Der Ausdruck kommt von „Lesen“ in seiner früheren Bedeutung, also nicht vom visuellen Aufnehmen von Informationen sondern „verstreut Umherliegendes aufnehmen und zusammentragen, sammeln“. [1]
Durch ihre Bildung und Literaturkunde traten Lesemeister auch als Geschichtsschreiber [2], Schlichter in bedeutenden Streitfällen und zu Zeiten der Reformation als Verfasser von Streitschriften [3] und Bibelinterpretationen in Erscheinung und zwar auf beiden Seiten.
Inhaltsverzeichnis
Bekannte Lesemeister
- Albertus Magnus (um 1200-1280)
- Meister Eckhart (um 1260-1328)
- Berthold von Moosburg († nach 1361)
- Detmar († nach 1395)
- Clevi Fryger († nach 1442)
- Felix Fabri (1438-1502)
- Johannes Pauli (um 1455-1533)
- Johann Eberlin von Günzburg (um 1470-1533)
- Thomas Murner (1475-1537)
- Patroklus Römeling (1481-1571)
- Sebastian Hofmeister (1494-1533)
- Hans Tausen (1494-1561)
- Gregor XVI. (1765-1846)
Literatur
- Deutsches Rechtswörterbuch (Heidelberg), DudenEtym. 400
Weblinks
- Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm
- Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1854-1866; Stuttgart: S. Hirzel 1990.
Anmerkungen
Kategorien:- Kirchliches Amt
- Historisches Amt
- Pädagoge (Ausbildung und Beruf)
- Klosterwesen
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