- Leuchtorgan
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Als Leuchtorgane (Photophore) bezeichnet man in der Biologie alle Organe, die in der Lage sind, Licht zu erzeugen. Der Ausdruck Photophor (altgriechisch φῶς - phos - Licht und φορεύς - phoreus - Träger) bedeutet wörtlich „Träger des Lichts“ und wird daher auch auf zelluläre, also nicht in Organen oder Geweben organisierte Lichtquellen angewendet.
Leuchtorgane kommen bei einer großen Anzahl von Lebewesen vor, die man funktionell als Leuchtorganismen zusammenfassen kann. Ihnen allen ist gemein, dass sie einen Teil der ihnen zur Verfügung stehenden Energie in Form von Licht freisetzen (Biolumineszenz). Das Leuchten ist dabei als Lebensäußerung - wie Laute und Färbung - sowie im Rahmen von Verhalten zu betrachten.
Bei vielen Leuchtbakterien (Prokaryoten, bestehen nur aus einer Zelle und besitzen entsprechend keine Organe), einzelligen Eukaryoten wie Noctiluca miliaris (auch diese besitzen keine Organe) und Pilzen sind Leuchteffekte allerdings nicht in einzelnen Körperpartien oder Organen lokalisiert, die Bezeichnung Leuchtorgan wird hier also nicht angewendet. Stattdessen wird bei subzellulärer Lumineszenz meist von Photosomen und Szintillons gesprochen. Bei Pflanzen kennt man keine Biolumineszenz.
Biolumineszenz hat sich in verschiedenen Tierstämmen unabhängig entwickelt. Das Licht wird entweder in speziell dafür vorgesehenen Organen selbst produziert oder entsteht mit Hilfe von symbiotischen Leuchtbakterien, die ebenfalls auf bestimmte Organe konzentriert sein können (hauptsächlich bei Fischen und einigen Kopffüßern).
Zu den Tieren mit Leuchtorganen gehören beispielsweise die Leuchtkäfer (Glühwürmchen; Lampyridae) und die Leuchtschnellkäfer (Gattungen Cucujo und Pyrophorus), verschiedene Kopffüßer wie der Vampirtintenfisch (Vampyroteuthis infernalis)), die Wunderlampen (Lycoteuthis) und andere Kalmare (Theutida), Leuchtkrebse (Krill, Euphausiacea), die Leuchtqualle Pelagia noctiluca und viele Tiefseefische und zahlreiche marine Ringelwürmer Polychaeten.
Ein besonders schönes Naturschauspiel ist das Meeresleuchten, welches durch verschiedene Leuchtorganismen des Meeres erzeugt wird. Dabei handelt es sich vor allem um den Dinoflagellaten Noctiluca, die Leuchtquallen und die Leuchtkrebse, die in großen Schwärmen vorkommen.
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