- Leudes
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Leudes, oft auch Liten oder Laten, aus dem Althochdeutschen für "Leute", waren ursprünglich bei den Franken zur Zeit der karolingischen Hausmeier die Hauptlehensleute. Sie bildeten eine Art niedrigen Adel. Später verfiel dieser Stand zu Halbfreien. Noch in Preußen hatte er unter der Bezeichnung allgemeine Zinsleute Bedeutung.
In der altsächsischen Gesellschaft waren die Laten oder Liten abhängig von den Adligen und in einem grundherrlichen Abhängigkeitsverhältnis stehende grundhörige Halbfreie. Unter den Liten gab es Landarbeiter, Viehhirten und Handwerker. Wahrscheinlich waren sie Nachkommen der unterworfenen Stämme. Sie hatten ebenso wie die vollkommen rechtlosen Unfreien (Knechte, Mägde, Sklaven und Kriegsgefangene) kein Versammlungs- oder Stimmrecht. Demzufolge gelten die unteren Stände als ursprünglich nicht-sächsische Völker.
Besonderes
Beim Reiterstandbild Karls des Großen neben der Kirche Notre Dame zu Paris, ist Karl mit zwei getreuen Liten dargestellt.
Literatur
- Zur Verwendung des Begriffs "Leudes" siehe: Felix Dahn: Theudebert I.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 728–730.
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