Lew Kerbel

Lew Kerbel

Lew Jefimowitsch Kerbel (russisch Лев Ефимович Кербель, wiss. Transliteration Lev Efimovič Kerbel'; * 25. Oktoberjul./ 7. November 1917greg.[1] in Sumy, heute Ukraine; † 18. August 2003 in Moskau) war ein sowjetischer Bildhauer. Er gehörte zu den höchstdekorierten Künstlern der Sowjetunion.

Der Schöpfer von heroisierenden Monumental-Bronzeplastiken erhielt von der Roten Armee, später auch von Partei- und Staatsführung der DDR mehrfach Aufträge für Denkmäler. Die wichtigsten Skulpturen Kerbels zieren Denkmäler, die an den opferreichen Weg der 1. Weißrussischen Front zur Befreiung Berlins Anfang 1945 erinnern: Der Obelisk von Kostrzyn (Küstrin) an der Oder (im November 2008 demontiert), das Denkmal zur Schlacht um die Seelower Höhen in Brandenburg und das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Tiergarten. Diese Werke zählen neben dem Ehrenmal Treptow zu den bedeutendsten Monumenten, die in Deutschland in Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg entstanden sind.

Eines seiner bekanntesten Werke ist das Karl-Marx-Monument (ugs. 'Nischel') in Chemnitz, früher Karl-Marx-Stadt. Die über 40 Tonnen schwere und 7 Meter hohe Monumentalplastik entstand in Moskau und Leningrad (St. Petersburg) und wurde in 95 Einzelteilen nach Karl-Marx-Stadt transportiert, wo sie 1971 enthüllt wurde.

Weitere Werke Kerbels sind das Ernst-Thälmann-Denkmal in Berlin-Prenzlauer Berg, Monumente für Lenin und Marx in Moskau sowie eine Vielzahl von Lenin-Statuen, die im gesamten früheren Ostblock und selbst auf Kuba zu sehen waren. Viele dieser Statuen wurden nach dem Umbruch von 1989 abgerissen. Kerbels letztes Werk war der 2002 errichtete Gedenkstein für die 118 Toten beim Untergang der Kursk.

Kerbel verband eine persönliche Freundschaft mit Erich Honecker.

Einzelnachweise

  1. Kerbels Geburtstag ist gleichzeitig Tag des Sturms auf das Winterpalais, mit dem die russische Oktoberrevolution begann.

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