Lew Lipatow

Lew Lipatow

Lew Nikolajewitsch Lipatow (russisch Лев Николаевич Липатов, wiss. Transliteration Lev Nikolaevič Lipatov; * 2. Mai 1940 in Leningrad) ist ein russischer theoretischer Physiker.

Lipatow ist ein Schüler und enger Mitarbeiter von Wladimir Naumowitsch Gribow in Sankt Petersburg. Er ist zurzeit (2008) Direktor der Theorie-Abteilung des Instituts für Kernphysik in Sankt Petersburg (PNPI im Stadtteil Gattschina). Er war u. a. zu Gastaufenthalten am DESY.

Lipatow ist unter anderem für die nach ihm, Dokshitzer, Gribow, Altarelli und Giorgio Parisi benannten Evolutionsgleichungen von Strukturfunktionen in der störungstheoretischen Quantenchromodynamik (QCD) bekannt (DGLAP), diese findet Anwendung z. B. in Prozessen tiefinelastischer Streuung oder bei der Paarvernichtung. Er entwickelte die DGLAP gemeinsam mit Gribow etwa 1972.[1] Lipatow beschäftigte sich auch mit dem Verhalten der Störungsreihe für hohe Ordnungen in Modell-Quantenfeldtheorien wie Skalarfeldern mit quartischer Selbstwechselwirkung (φ4-Theorien) [2], bei denen er die wichtige Rolle von Instantonen aus der semiklassischen Näherung zeigte.

2001 erhielt er den Pomerantschuk-Preis. Er ist seit 1997 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gribov, Lipatov Deep inelastic ep scattering in perturbation theory, Soviet Journal Nuclear Physics, Bd. 15, 1972, S.438, Gribov, Lipatov e+ e-pair annihilation and deep inelastic ep scattering in perturbation theory, a.a.O., S. 675, Lipatov The parton model and perturbation theory, a.a.O., Bd. 20, 1975, S.94
  2. Lipatov Divergence of the perturbation theory series and the quasiclassical theory, Soviet physics JETP, Bd. 45, 1977, S.216, Lipatov Divergence of the perturbation series and pseudoparticles, JETP Letters, Bd. 25, 1977, S.104

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lew Nikolajewitsch Lipatow — (russisch Лев Николаевич Липатов, wiss. Transliteration Lev Nikolaevič Lipatov; * 28. Oktober 1943 in Leningrad) ist ein russischer theoretischer Physiker. Lipatow ist ein Schüler und enger Mitarbeiter von Wladimir Naumowitsch Gribow in… …   Deutsch Wikipedia

  • Lipatow — ist der Name folgender Personen: Wil Wladimirowitsch Lipatow (1927–1979), russischer Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Lipatow (* 1940), russischer Physiker Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer m …   Deutsch Wikipedia

  • Vladimir Gribov — Wladimir Naumowitsch Gribow (russisch Владимир Наумович Грибов, wiss. Transliteration Vladimir Naumovič Gribov, im Englischen zitiert als Vladimir Gribov;* 25. März 1930 in Sankt Petersburg; † 13. August 1997 in Budapest) war ein führender… …   Deutsch Wikipedia

  • Wladimir Gribow — Wladimir Naumowitsch Gribow (russisch Владимир Наумович Грибов, wiss. Transliteration Vladimir Naumovič Gribov, im Englischen zitiert als Vladimir Gribov;* 25. März 1930 in Sankt Petersburg; † 13. August 1997 in Budapest) war ein führender… …   Deutsch Wikipedia

  • Wladimir Naumowitsch Gribow — (russisch Владимир Наумович Грибов, wiss. Transliteration Vladimir Naumovič Gribov, im Englischen zitiert als Vladimir Gribov; * 25. März 1930 in Leningrad; † 13. August 1997 in Budapest) war ein führender russischer theoretischer Physiker,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lip — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • ITEP — Das Institut für Theoretische und Experimentelle Physik in Moskau, kurz ITEP (SSC RF ITEP), russisch  Институт теоретической и экспериментальной физики, ist ein Physik Institut, das dem Ministerium für Atomenergie (MinAtom) unterstellt ist. Es… …   Deutsch Wikipedia

  • Pomerantschuk-Preis — Das Institut für Theoretische und Experimentelle Physik in Moskau, kurz ITEP (SSC RF ITEP), russisch  Институт теоретической и экспериментальной физики, ist ein Physik Institut, das dem Ministerium für Atomenergie (MinAtom) unterstellt ist. Es… …   Deutsch Wikipedia

  • Operation Bagration — Aufgegebenes Kriegsmaterial der deutschen 9. Armee nahe Babrujsk (Weißrussland) Ende Juni 1944 Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General P.I. Bagration) war der …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Sankt Petersburgs — Dies ist eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die in Sankt Petersburg (1914–24 Petrograd, 1924–91 Leningrad; einschließlich der vormals eigenständigen Orte Kolpino, Komarowo, Krasnoje Selo, Kronstadt, Lomonossow, Pawlowsk, Peterhof, Puschkin,… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”