Lew Nikolajewitsch Lipatow

Lew Nikolajewitsch Lipatow

Lew Nikolajewitsch Lipatow (russisch Лев Николаевич Липатов, wiss. Transliteration Lev Nikolaevič Lipatov; * 28. Oktober 1943 in Leningrad) ist ein russischer theoretischer Physiker.

Lipatow ist ein Schüler und enger Mitarbeiter von Wladimir Naumowitsch Gribow in Sankt Petersburg. Er ist zurzeit (2008) Direktor der Theorie-Abteilung des Instituts für Kernphysik in Sankt Petersburg (PNPI im Stadtteil Gattschina). Er war u. a. zu Gastaufenthalten am DESY.

Lipatow ist unter anderem für die nach ihm, Dokshitzer, Gribow, Guido Altarelli und Giorgio Parisi benannten Evolutionsgleichungen von Strukturfunktionen in der störungstheoretischen Quantenchromodynamik (QCD) bekannt (DGLAP), diese findet Anwendung z. B. in Prozessen tiefinelastischer Streuung oder bei der Paarvernichtung. Er entwickelte die DGLAP gemeinsam mit Gribow etwa 1972.[1] Lipatow beschäftigte sich auch mit dem Verhalten der Störungsreihe für hohe Ordnungen in Modell-Quantenfeldtheorien wie Skalarfeldern mit quartischer Selbstwechselwirkung (ϕ4-Theorien) [2], bei denen er die wichtige Rolle von Instantonen aus der semiklassischen Näherung zeigte.

2001 erhielt er den Pomerantschuk-Preis. Er ist seit 1997 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gribov, Lipatov Deep inelastic ep scattering in perturbation theory, Soviet Journal Nuclear Physics, Bd. 15, 1972, S.438, Gribov, Lipatov e+ e-pair annihilation and deep inelastic ep scattering in perturbation theory, a.a.O., S. 675, Lipatov The parton model and perturbation theory, a.a.O., Bd. 20, 1975, S.94
  2. Lipatov Divergence of the perturbation theory series and the quasiclassical theory, Soviet physics JETP, Bd. 45, 1977, S.216, Lipatov Divergence of the perturbation series and pseudoparticles, JETP Letters, Bd. 25, 1977, S.104

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