- Lichtenstein (Sachsen)
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Zwickau Verwaltungs-
gemeinschaft:Rund um den Auersberg Höhe: 336 m ü. NN Fläche: 15,48 km² Einwohner: 13.226 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 854 Einwohner je km² Postleitzahl: 09350 Vorwahl: 037204 Kfz-Kennzeichen: Z (alt: GC) Gemeindeschlüssel: 14 5 24 160 Stadtgliederung: Kernstadt; 2 Ortsteile Adresse der Stadtverwaltung: Badergasse 17
09350 LichtensteinWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Sedner (CDU) Lichtenstein/Sa. ist eine Kleinstadt im Landkreis Zwickau. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Rund um den Auersberg. Lichtenstein trägt den Beinamen „die Stadt im Grünen“.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Lichtenstein liegt zwischen Chemnitz ca. 29 km östlich und Zwickau ca. 12 km westlich. Nach dem Bau einer Ortsumgehung führt die B 173 jetzt an der Stadt vorbei. Über 3 verschiedene Abfahrten erreicht man den jeweiligen Teil der Stadt. Die Stadt ist auch über die nördlich verlaufende A 4 Anschluss Glauchau-Ost (ca. 14 km) oder Hohenstein-Ernstthal (ca. 10 km) zu erreichen. Die Stadt liegt im unteren Westerzgebirge auf einer Höhe von 288 bis 380 m ü. NN.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Bernsdorf, die Stadt Glauchau, St. Egidien, Mülsen sowie Hohndorf und die Stadt Oelsnitz/Erzgeb..
Stadtgliederung
- Heinrichsort (Eingemeindung 1996)
- Rödlitz (Eingemeindung 1994)
Geschichte
Im Jahr 1212 wird erstmals ein „castrum Lichtenstein“ in einer Urkunde von Kaiser Friedrich II. erwähnt. Die erste gesicherte Erwähnung der Burg von Lichtenstein erfolgt im Jahr 1286. Im Jahr 1261 wird die Kirche St. Laurentius erstmals erwähnt. Die Stadt ist eng mit der Adelsfamilie Schönburg verbunden. Diese gründeten Ende des 12. Jahrhunderts Lichtenstein, bauten die Burg und residierten hier bis zur ihrer Enteignung im Jahr 1945. Die Stadt Callnberg wird im Jahr 1708 gegründet. Im Jahr 1920 vereinigten sich die Städte Lichtenstein und Callnberg. Lichtenstein war bekannt für seine Textilindustrie, Strumpfindustrie, Trikotagen (Unterwäsche) und Möbelstoffe. Lichtenstein ist Ende April 1945 zunächst von den Amerikanern besetzt worden und wurde im Sommer dann an die russischen Besatzer abgegeben. Im Jahre 1994 wurde Rödlitz nach Lichtenstein eingemeindet. Nach der Wende versuchte Lichtenstein im Tourismus aktiv zu werden und trug 1996 die erste sächsische Landesgartenschau aus.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
- 1834 - 2.960
- 1933 - 12.937
- 1939 - 12.399
- 1946 - 13.407 1
- 1950 - 13.581 2
- 1960 - 13.243
- 1981 - 13.356
- 1984 - 12.678
- 1998 - 14.407
- 1999 - 14.366
- 2000 - 14.320
- 2001 - 14.205
- 2002 - 13.996
- 2003 - 13.804
- 2004 - 13.649
- 2005 - 13.503
- 2006 - 13.370
- 2007 - 13.117
- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
1 29. Oktober
2 31. AugustPolitik
Stadtrat
Der Stadtrat Lichtensteins setzt sich aus 22 Stadträten und dem Bürgermeister zusammen.
Bürgermeister
Namensverzeichnis der Bürgermeister von Lichtenstein, soweit diese bekannt sind.
- 1566-1567: Franz Scheffler (Vater)
- 1567-1577: Clemens Scheffler (Sohn)
- 1578-1592: Paul Scheffler (Enkel)
- 1593-1599: Georg Wagner
- 1600-1607: Paul Schneider
- 1608-1629: Thomas Donath
- 1630-1631: Eberhard Wolf
- 1632-1632: Johann Scheffler
- 1633-1633: Wolfgang Ebert
- 1649-1649: Georg Vogel
- 1718-1726: Johann Andreas Lüdemann
Seit 1990 ist Wolfgang Sedner Bürgermeister der Stadt Lichtenstein. Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2008 wurde Wolfgang Sedner erst im zweitem Wahlgang in seinem Amt bestätigt.
Namensverzeichnis der Stadtrichter und Bürgermeister von Callnberg, soweit diese bekannt sind.
- 1725-1725: Stadtrichter Jonas Pernet
- 1812-1812: Stadtrichter Zeuner
- 1813-1834: Stadtrichter Brunner
- 1834-1875: Stadtrichter/Bürgermeister Karl Friedrich Werner
- 1876-1894: Bürgermeister Ottomar Schmidt
- 1894-1920: Bürgermeister Max Prahtel
Wappen
Mit der Städtevereinigung von Lichtenstein und Callnberg im Jahr 1920 sind auch die Stadtwappen beider Städte miteinander verschmolzen.
Das alte Lichtensteiner Wappen zeigt im Wappenschild auf rotem Untergrund einen in silber gehaltenen Torturm. Das Fallgitter im oberen Teil des Torbogens ist vergoldet. Auf dem Torbogen befindet sich ein nach oben breiter werdender Turmaufsatz, bestehend aus zwei Etagen. Den Abschluss bildet eine Kuppel mit einer vergoldeten Spitze, flankiert von zwei Ecktürmchen, deren Spitzen ebenfalls vergoldet sind. Zu beiden Seiten des Turmes rankt sich jeweils eine Rose mit grünem Stengel und silbernen Blütenblättern. Das Alter des Wappens lässt sich nicht mehr genau bestimmen. Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts trugen amtliche Schriftstücke einen Sigelstempel mit dem beschriebenen Wappen.
Das Wappen der Stadt Callnberg war das Hauswappen des Grafen Otto Wilhelm von Schönburg. Er verlieh es dem Ort mit der Erteilung des Stadtrechtes im Jahre 1725. Das Wappenschild führt auf silbernen Grund zwei starke nach rechts unten führende rote Streifen. Der Spangenhelm mit der dazugehörigen Grafenkrone befindet sich über dem Schild. Die Schmuckfedern des Helmes sind gleichfalls in Silber und Rot gehalten.
Das heute gültige Stadtwappen zeigt auf der linken Seite das alte Lichtensteiner Wappen mit dem silbernen Torturm auf rotem Grund. Die rechte Seite verweist auf das frühere Callnberger Wappen mit dem roten Streifen auf silbernen Grund. Die Farben Rot und Silber entsprechen exakt den schönburgischen Hausfarben.
Städtepartnerschaften
- Eine Städtepartnerschaft verbindet Lichtenstein seit 1990 mit der deutschen Stadt Enger im Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen.
- Freundschaftliche Beziehungen bestehen auch zu den Städten Pfullingen im Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg und dem bayerischen Lichtenfels (Oberfranken).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Helmnot-Theater Lichtenstein
- Helmnot-Cultura
Museen
- Daetz-Centrum: Erlebnisausstellung Meisterwerke in Holz
- Stadtmuseum
- Puppen- und Spielzeugmuseum
- Heimatmuseum im Gerth-Turm (St. Egidien)
- Miniwelt: Weltbekannte Sehenswürdigkeiten in Miniaturformat
- Minikosmos: Modernstes Planetarium und 360°-Kino Deutschlands
- 1. Sächsisches Kaffeekannenmuseum
Musik
- Musikverein Lichtenstein/Sa. e. V.
- Sächsische Orgelakademie Lichtenstein e. V.
- Musikverlag Küttner
- Posaunenchor Rödlitz
Bauwerke
- Schloss
- Schlosspalais mit Englischem Garten
- St. Laurentiuskirche
- Lutherkirche
Parks
- Englischer Garten
- Käpplerschlucht
- Stadtpark
- Bergerpark
- Alberthöhe
- Grünthal
- Schubertgrund
- Parkschlösschen
Bildung
Lichtenstein hat ein Berufsschulzentrum für Wirtschaft und Sozialwesen, 2 Grundschulen, 1 Mittelschule mit Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Eberhardt del’Antonio (1926–1997), Schriftsteller
- Paul August Lazarus Beckert (1856–1922), Portrait- und Historienmaler
- Werner Buschmann (* 1931), Minister für Leichtindustrie in der DDR
- Edith Carstensen (* 1926), Scherenschnittkünstlerin, Trägerin Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- Hugo Friedrich Colditz (1857–1933), Historiker, Botaniker
- Gottlob Christian Crusius (1785–1848), Philologe, Pädagoge und Autor
- Martin Goetze (1865–1928), Bildhauer
- Steve Jenkner (* 1976), Motorradrennfahrer
- Ronny König (* 1983), Fußballspieler
- Ferdinand Heinrich d. Ä. Listner (1826–1876), Marionettenpuppenspieler
- Hellmut Walter Merkel (1915–1982), Gründer Erzgebirgsensemble Aue
- Wolfgang Mitzinger (* 1932), Minister für Kohle und Energie in der DDR
- Max Wilhelm Müller (1874–1933), Politiker
- Richard Pietraß (* 1946), Schriftsteller
- Carl Christoph Rauchfuß (1725–1768), Arzt, Mineraloge, Afrikaforscher
- Erich Rauschenbach (* 1944), Cartoonist
- Marita Sandig (* 1958), Ruderin, Olympiasiegerin 1980 im Achter
- Karl Max Schneider (1887–1955), Professor und Direktor des Leipziger Zoos
- Frank Sorge (* 1947 im OT Rödlitz), Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Kurt Altmann (1883-1958), Kaufmann, Textilunternehmer, von 1920 bis 1945 in Lichtenstein
- Johann Avenarius (Habermann) (1516-1590), Theologe, Hebraist, von 1552 bis 1555 Pfarrer in Lichtenstein
- Georg Heinrich Friedrich Lührig (1868–1957), Maler, Rektor der Kunstakademie Dresden
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
Literatur
- Bruno Lippmann "Geschichte der Stadt Lichtenstein/Sachs.", herausgegeben vom Rat der Stadt Lichtenstein, 1966.
- Autorenkollektiv "Lichtenstein 1212-1995", herausgegeben von der Stadtverwaltung Lichtenstein, Juni 1996.
Weblinks
Städte und Gemeinden im Landkreis ZwickauBernsdorf | Callenberg | Crimmitschau | Crinitzberg | Dennheritz | Fraureuth | Gersdorf | Glauchau | Hartenstein | Hartmannsdorf b. Kirchberg | Hirschfeld | Hohenstein-Ernstthal | Kirchberg | Langenbernsdorf | Langenweißbach | Lichtenstein/Sa. | Lichtentanne | Limbach-Oberfrohna | Meerane | Mülsen | Neukirchen/Pleiße | Niederfrohna | Oberlungwitz | Oberwiera | Reinsdorf | Remse | Schönberg | St. Egidien | Waldenburg | Werdau | Wildenfels | Wilkau-Haßlau | Zwickau
Wikimedia Foundation.