- Lichtenstein/Sa.
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Wappen Deutschlandkarte 50.75638888888912.631666666667336Koordinaten: 50° 45′ N, 12° 38′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Zwickau Verwaltungs-
gemeinschaft:Rund um den Auersberg Höhe: 336 m ü. NN Fläche: 15,48 km² Einwohner: 12.706 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 821 Einwohner je km² Postleitzahl: 09350 Vorwahl: 037204 Kfz-Kennzeichen: Z Gemeindeschlüssel: 14 5 24 160 Stadtgliederung: Kernstadt; 2 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Badergasse 17
09350 LichtensteinWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Sedner (CDU) Lage der Stadt Lichtenstein im Landkreis Zwickau Lichtenstein/Sa. ist eine Kleinstadt im Landkreis Zwickau in Sachsen. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Rund um den Auersberg. Lichtenstein trägt den Beinamen „die Stadt im Grünen“.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Lichtenstein liegt zwischen Chemnitz ca. 29 km östlich und Zwickau ca. 12 km westlich. Nach dem Bau einer Ortsumgehung führt die B 173 jetzt an der Stadt vorbei. Über 3 verschiedene Abfahrten erreicht man die Stadt. Sie ist auch über die nördlich verlaufende A 4 Anschluss Glauchau-Ost (ca. 14 km) oder Hohenstein-Ernstthal (ca. 10 km) zu erreichen. Lichtenstein liegt im unteren Westerzgebirge auf einer Höhe von 288 bis 380 m ü. NN.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Bernsdorf, die Stadt Glauchau, St. Egidien, Mülsen sowie Hohndorf und die Stadt Oelsnitz/Erzgeb..
Stadtgliederung
- Heinrichsort (Eingemeindung 1996)
- Rödlitz (Eingemeindung 1994)
Geschichte
Im Jahr 1212 wird erstmals ein „castrum Lichtenstein“ in einer Urkunde von Kaiser Friedrich II. erwähnt. Die erste gesicherte Erwähnung der Burg von Lichtenstein erfolgt im Jahr 1286. Im Jahr 1261 wird die Kirche St. Laurentius erstmals erwähnt. Die Stadt ist eng mit der Adelsfamilie Schönburg verbunden. Sie gründeten Ende des 12. Jahrhunderts Lichtenstein, bauten die Burg und residierten hier bis zu ihrer Enteignung im Jahr 1945. Die Stadt Callnberg wurde im Jahr 1708 gegründet. Im Jahr 1920 vereinigten sich die Städte Lichtenstein und Callnberg. Der Doppelname Lichtenstein-Callnberg wurde von der Stadt bis zum 1. April 1938 geführt[2]. Lichtenstein war bekannt für seine Textilindustrie, Strumpfindustrie, Trikotagen (Unterwäsche) und Möbelstoffe. Lichtenstein ist Ende April 1945 zunächst von der US Army besetzt worden und wurde im Sommer dann den sowjetischen Besatzern übergeben. Nach dem Ende der DDR versuchte Lichtenstein, den Tourismus zu beleben. Es trug 1996 die erste sächsische Landesgartenschau aus.
1994 wurde Rödlitz und 1996 Heinrichsort nach Lichtenstein eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
- 1834 - 2.960
- 1933 - 12.937
- 1939 - 12.399
- 1946 - 13.407 1
- 1950 - 13.581 2
- 1960 - 13.243
- 1981 - 13.356
- 1984 - 12.678
- 1998 - 14.407
- 1999 - 14.366
- 2000 - 14.320
- 2001 - 14.205
- 2002 - 13.996
- 2003 - 13.804
- 2004 - 13.649
- 2005 - 13.503
- 2006 - 13.370
- 2007 - 13.117
- 2008 - 13.017
- 2009 - 12.817
- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
1 29. Oktober
2 31. AugustPolitik
Stadtrat
Der Stadtrat Lichtensteins setzt sich aus 22 Stadträten und dem Bürgermeister zusammen. Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 46,1 % (+ 0,9) zu folgendem Ergebnis[3] (nur erfolgreiche Listen/Parteien):
Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze CDU 31,5 % - 15,8 7 Freie Wähler 26,3 % * 6 SPD 16,8 % + 0,6 4 Die Linke 16,2 % - 9,8 4 FDP 7,0 % - 3,4 1 +/- Veränderung zur vorigen Kommunalwahl 2004; * In dieser Form 2004 nicht angetreten
Bürgermeister
Namensverzeichnis der Bürgermeister von Lichtenstein, soweit diese bekannt sind.
- 1566–1567: Franz Scheffler (Vater)
- 1567–1577: Clemens Scheffler (Sohn)
- 1578–1592: Paul Scheffler (Enkel)
- 1593–1599: Georg Wagner
- 1600–1607: Paul Schneider
- 1608–1629: Thomas Donath
- 1630–1631: Eberhard Wolf
- 1632–1632: Johann Scheffler
- 1633–1633: Wolfgang Ebert
- 1649–1649: Georg Vogel
- 1718–1726: Johann Andreas Lüdemann
Seit 1990 ist Wolfgang Sedner Bürgermeister der Stadt Lichtenstein. Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2008 wurde Wolfgang Sedner erst im zweiten Wahlgang in seinem Amt bestätigt.
Namensverzeichnis der Stadtrichter und Bürgermeister von Callnberg, soweit diese bekannt sind.
- 1725–1725: Stadtrichter Jonas Pernet
- 1812–1812: Stadtrichter Zeuner
- 1813–1834: Stadtrichter Brunner
- 1834–1875: Stadtrichter/Bürgermeister Karl Friedrich Werner
- 1876–1894: Bürgermeister Ottomar Schmidt
- 1894–1920: Bürgermeister Max Prahtel
Wappen
Mit der Städtevereinigung von Lichtenstein und Callnberg im Jahr 1920 sind auch die Stadtwappen beider Städte miteinander verschmolzen.
Das alte Lichtensteiner Wappen zeigt im Wappenschild auf rotem Untergrund einen in silber gehaltenen Torturm. Das Fallgitter im oberen Teil des Torbogens ist vergoldet. Auf dem Torbogen befindet sich ein nach oben breiter werdender Turmaufsatz, bestehend aus zwei Etagen. Den Abschluss bildet eine Kuppel mit einer vergoldeten Spitze, flankiert von zwei Ecktürmchen, deren Spitzen ebenfalls vergoldet sind. Zu beiden Seiten des Turmes rankt sich jeweils eine Rose mit grünem Stängel und silbernen Blütenblättern. Das Alter des Wappens lässt sich nicht mehr genau bestimmen. Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts trugen amtliche Schriftstücke einen Sigelstempel mit dem beschriebenen Wappen.
Das Wappen der Stadt Callnberg war das Hauswappen des Grafen Otto Wilhelm von Schönburg. Er verlieh es dem Ort mit der Erteilung des Stadtrechtes im Jahre 1725. Der Wappenschild führt auf silbernen Grund zwei starke nach rechts unten führende rote Streifen. Der Spangenhelm mit der dazugehörigen Grafenkrone befindet sich über dem Schild. Die Schmuckfedern des Helmes sind gleichfalls in Silber und Rot gehalten.
Das heute gültige Stadtwappen zeigt auf der linken Seite das alte Lichtensteiner Wappen mit dem silbernen Torturm auf rotem Grund. Die rechte Seite verweist auf das frühere Callnberger Wappen mit dem roten Streifen auf silbernen Grund. Die Farben Rot und Silber entsprechen exakt den schönburgischen Hausfarben.
Städtepartnerschaften
- Eine Städtepartnerschaft verbindet Lichtenstein seit 1990 mit der deutschen Stadt Enger im Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen. Regelmäßig erfolgen gegenseitige Besuche bei den Festlichkeiten, beispielsweise dem Rosenfest in der Stadt Lichtenstein und dem Kirschblütenfest in der Stadt Enger.
- Freundschaftliche Beziehungen bestehen auch zu den Städten Pfullingen im Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg und dem bayerischen Lichtenfels (Oberfranken).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Helmnot-Theater Lichtenstein
Museen
- Daetz-Centrum: Erlebnisausstellung Meisterwerke in Holz
- Stadtmuseum
- Puppen- und Spielzeugmuseum
- Heimatmuseum im Gerth-Turm (St. Egidien)
- Miniwelt: Weltbekannte Sehenswürdigkeiten in Miniaturformat
- Minikosmos: Modernstes Planetarium und 360°-Kino Deutschlands
- 1. Sächsisches Kaffeekannenmuseum
Musik
- Musikverein Lichtenstein/Sa. e. V.
- Sächsische Orgelakademie Lichtenstein e. V.
- Musikverlag Küttner
- Posaunenchor Rödlitz
Bauwerke
- Schloss
- Schlosspalais mit Englischem Garten
- St.-Laurentius-Kirche
- Lutherkirche
Parks
- Englischer Garten
- Käpplerschlucht
- Stadtpark
- Bergerpark
- Alberthöhe
- Grünthal
- Schubertgrund
- Parkschlösschen
- Entlang des Französischen Parks, englischen Garten und fortführend über die Schlosshangwiesen führt der 2009 ins Leben gerufene Lichtensteiner Skulpturenpfad bis in die Innenstadt.
Vereine
- DRK Ortsgruppe "Albert Schweitzer" Lichtenstein
- Spiel- und Sportvereinigung Fortschritt Lichtenstein e.V.
- BV Basketballverein Lichtenstein
- Lichtensteiner Tierlehrpfad Indianertal e.V.
Bildung
Lichtenstein hat ein Berufsschulzentrum für Wirtschaft und Sozialwesen, 2 Grundschulen, 1 Mittelschule mit Haupt- und Realschule sowie ein Gymnasium.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Eberhardt del’Antonio (1926–1997), Schriftsteller
- Paul August Lazarus Beckert (1856–1922), Portrait- und Historienmaler
- Werner Buschmann (* 1931), Minister für Leichtindustrie in der DDR
- Edith Carstensen (* 1926), Scherenschnittkünstlerin, Trägerin Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- Hugo Friedrich Colditz (1857–1933), Historiker, Botaniker
- Gottlob Christian Crusius (1785–1848), Philologe, Pädagoge und Autor
- Martin Goetze (1865–1928), Bildhauer
- Steve Jenkner (* 1976), Motorradrennfahrer
- Ronny König (* 1983), Fußballspieler
- Ferdinand Heinrich d. Ä. Listner (1826–1876), Marionettenpuppenspieler
- Hellmut Walter Merkel (1915–1982), Gründer Erzgebirgsensemble Aue
- Wolfgang Mitzinger (* 1932), Minister für Kohle und Energie in der DDR
- Max Wilhelm Müller (1874–1933), Politiker
- Richard Pietraß (* 1946), Schriftsteller
- Carl Christoph Rauchfuß (1725–1768), Arzt, Mineraloge, Afrikaforscher
- Erich Rauschenbach (* 1944), Cartoonist
- Marita Sandig (* 1958), Ruderin, Olympiasiegerin 1980 im Achter
- Karl Max Schneider (1887–1955), Professor und Direktor des Leipziger Zoos
- Frank Sorge (* 1947 im OT Rödlitz), Fußballspieler
- Andreas Steiner (* 1954), deutscher Politiker (DSU) und ehemaliger Abgeordneter der Volkskammer der DDR
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Curt Altmann (1883–1958), Kaufmann, Textilunternehmer, von 1920 bis 1945 in Lichtenstein - Strickwarenfabrik ALROWA, ab 1933 ALDO-Strickwarenfabrik
- Johann Avenarius (Habermann) (1516–1590), Theologe, Hebraist, von 1552 bis 1555 Pfarrer in Lichtenstein
- Georg Heinrich Friedrich Lührig (1868–1957), Maler, Rektor der Kunstakademie Dresden
Literatur
- Bruno Lippmann: Geschichte der Stadt Lichtenstein/Sachs. herausgegeben vom Rat der Stadt Lichtenstein, 1966.
- Autorenkollektiv: Lichtenstein 1212–1995. herausgegeben von der Stadtverwaltung Lichtenstein, Juni 1996.
Weblinks
Commons: Lichtenstein/Sa. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Die offizielle Homepage von Lichtenstein
- Lichtenstein/Sa. im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 269
- ↑ Statistik Sachsen
Städte und Gemeinden im Landkreis ZwickauBernsdorf | Callenberg | Crimmitschau | Crinitzberg | Dennheritz | Fraureuth | Gersdorf | Glauchau | Hartenstein | Hartmannsdorf b. Kirchberg | Hirschfeld | Hohenstein-Ernstthal | Kirchberg | Langenbernsdorf | Langenweißbach | Lichtenstein/Sa. | Lichtentanne | Limbach-Oberfrohna | Meerane | Mülsen | Neukirchen/Pleiße | Niederfrohna | Oberlungwitz | Oberwiera | Reinsdorf | Remse | Schönberg | St. Egidien | Waldenburg | Werdau | Wildenfels | Wilkau-Haßlau | Zwickau
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Lichtenstein [2] — Lichtenstein, 1) Ulrich v. L., deutscher Dichter aus Steyermark, geb. 1199 (1200), st. 1275 (1276); er schr.: Frauendienst (Erzählung seines Lebens bis 1255), bearbeitet von L. Tieck, Stuttg. 1812, u. Frauenbuch, über die Sittenverderbniß; beide… … Pierer's Universal-Lexikon
Lichtenstein [1] — Lichtenstein, 1) Stadt und Luftkurort in der sächs. Kreish. Chemnitz, Amtsh. Glauchau, an der Rödlitz und der Staatsbahnlinie St. Egidien Stollberg, 316 m ü. M., hat eine evang. Kirche, ein fürstlich Schönburgsches Bergschloß (mit… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
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Lichtenstein [1] — Lichtenstein, sächs. Stadt im Kreisdir. Bez. Zwickau, mit fürstlich schönburg. Schlosse, 4000 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei … Herders Conversations-Lexikon
Lichtenstein [2] — Lichtenstein , Ulrich von, ein steiermärk. Ritter, geb. um 1200, dichtete etwa um 1255 den »Frauendienst«, eine gereimte Erzählung 33jähr. Minnelebens jener ungereimten Art, die dem Verfasser des Don Quixote vorschwebte. Uebrigens machen die… … Herders Conversations-Lexikon