Lick-Sternwarte

Lick-Sternwarte

Das Lick-Observatorium ist ein astronomisches Observatorium, das von der University of California betrieben wird. Es befindet sich in einer Höhe von 1.300 Metern auf dem Gipfel des Mount Hamilton, nahe der Stadt San Jose, Kalifornien. Namensgeber für das Observatorium ist James Lick, ein US-amerikanischer Pianobauer und Großgrundbesitzer, aus dessen Nachlass der Bau finanziert wurde. Mit Hilfe des Observatoriums wurde 1969 die erste laser-optische Mond-Erde-Entfernungsbestimmung durchgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Hauptgebäude des Lick-Observatoriums mit der nördlichen Kuppel für das 1-m-Nickel-Teleskop

Das Lick-Observatorium war das erste Observatorium, das auf dem Gipfel eines Berges errichtet wurde. Ausschlaggebend war der Standort, der mit 330 klaren Nächten im Jahr und einer sehr ruhigen Luft ohne Lichtverschmutzungen hervorragende Beobachtungsbedingungen bietet. Der Gipfel des Mount Hamilton liegt über dem Nebel, der sich oft über der Bucht von San Francisco bildet.

Bevor der eigentliche Bau beginnen konnte, musste eine Straße zum Gelände gebaut werden. Sämtliche Baumaterialien mussten mittels Pferden und Maultierkarren herangeschafft werden. Damit die Steigung der Straße 6,5 % nicht überschreitet, windet sie sich in zahllosen Kehren (angeblich 360) auf den Gipfel.

Der Bau des Observatoriums erfolgte in den Jahren 1876 bis 1887. Der Körper des 1886 verstorbenen Lick wurde 1887 auf dem Gelände beigesetzt. Eine Messingtafel trägt die einfache Inschrift: Here lies the body of James Lick.

Der 91-cm-Refraktor war bei seiner Inbetriebnahme am 3. Januar 1888, das weltweit größte Linsenteleskop. Im April 1888 wurde das Observatorium der Universität von Kalifornien übergeben.

Am 1. August 1969 gelang es dem Observatorium in Kalifornien, mit einem Rubinlaser die bis dahin genaueste Entfernungsmessung zwischen Erde und Mond durchzuführen. Hierzu wurde der Strahl eines Pulslasers auf den von Apollo 11 am 20. Juli 1969 auf dem Mond platzierte Reflektor gerichtet. Die vom Reflektor zurückgeworfene Lichtpulse konnte mit Hilfe des 304-cm-Teleskopes aufgefangen werden. Aus den Laufzeiten der Laserpulse konnte eine genaue Entfernungsbestimmung vorgenommen werden.

Mit dem Wachstum von San Jose und des Silicon Valley wurde die Lichtverschmutzung zum immer größer werdenden Problem für die Himmelsbeobachtung. 1980 wurde daher ein Programm ins Leben gerufen, um die exzessive Beleuchtung in den umliegenden Gegenden zu reduzieren. So wurde z.B. die Straßenbeleuchtung auf Niederdruck-Natriumdampflampen umgestellt. Diese Maßnahmen führten dazu, dass der Mount Hamilton weiter als astronomische Forschungsstation genutzt werden kann.

Neben dem historischen Refraktor wurden im Laufe der Zeit weitere Teleskope auf dem Gelände errichtet.

Ausstattung

Folgende Geräte werden derzeit am Lick-Observatorium eingesetzt:

  • 91-cm-Lick-Refraktor
  • C. Donald Shane 304-cm-Spiegelteleskop
  • Carnegie 50-cm-Doppel-Refraktor
  • Anna L. Nickel 1-m-Spiegelteleskop
  • Edward Crossley 90-cm-Spiegelteleskop
  • Coudé-Spiegelteleskop 60 cm
  • Tauchmann 50-cm-Spiegelteleskop
  • 135-mm-CCD-Kometen-Kamera
  • Katzman Automatic Imaging Telescope (KAIT), ein 76-cm-Spiegelteleskop für automatische Himmelsaufnahmen.

Entdeckungen

Die folgenden Himmelskörper wurden am Lick-Observatorium entdeckt.

Jupitermonde

Monde des Planeten Jupiter:

Exoplaneten

Folgende Exoplaneten wurden entdeckt:

Asteroiden

Weblinks

37.342777777778-121.636944444447Koordinaten: 37° 20′ 34″ N, 121° 38′ 13″ W


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