- Liesl Geisler-Scharfetter
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Liesl Geisler-Scharfetter (* 1905; † 1985) war Wirtin des Krimmler Tauernhauses im Gebiet des Krimmler Achental (Ö) und half im Sommer 1947 über 5000 osteuropäischen Juden bei Fluchtversuchen, die von der Fluchthilfeorganisation Bricha durchgeführt wurden, um über Italien nach Palästina zu gelangen. Ausgehend vom Lager Givat Avoda wurden die Flüchtenden in Gruppen von 200 bis 300 Personen über die Gemeinde Krimml, vorbei an den Krimmler Wasserfällen, durch das Achental zum Krimmler Tauernhaus gebracht, um nach einer Rast weiter über den Grenzübergang nach Italien, über den rund 2600 Meter hohen Krimmler Tauern, zu fliehen.
Geisler-Scharfetter äußerte sich in undatierten handschriftlichen Erinnerungen über diese Zeit:
- „Dann kam 1947. Die Judenwanderung über den Tauern. Täglich oft 200 bis 300 kamen, haben halt wieder in der Waschküche gekocht und aufgewärmt. Es waren arme Menschen dabei, sie hatten nicht einmal einen Rucksack, da waren kleine Kinder, die hatten sie in einer Schachtel am Rücken, das Haus war oft voll. In der Nacht habe ich noch Mehlpapperl für die armen Kinder gekocht, in der Nacht kamen auch Gruppen.“[1]
Das Land Salzburg plant den Liesl-Geisler-Preis der Menschlichkeit zu vergeben.
Quellen
- ↑ zitiert nach: Harald Waitzbauer, Über die Berge – dem Gelobten Land entgegen. Die „Judenflucht“ über den Krimmler Tauern vor 60 Jahren als Teil des großen jüdischen Exodus aus Osteuropa nach Palästina, S. 7, Online
Weblinks
- Portrait Liesl Geisler-Scharfetter
- Judenflucht über die Krimmler Tauern vor 60 Jahren. Dem gelobten Land entgegen
- DVD 1947: Der jüdische Exodus über die Krimmler Tauern
- Bildergalerie
Personendaten NAME Geisler-Scharfetter, Liesl KURZBESCHREIBUNG österreichische Fluchthelferin, Wirtin des Krimmler Tauernhauses GEBURTSDATUM 1905 STERBEDATUM 1985
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