Liliane Funcken

Liliane Funcken

Liliane (* 17. Juli 1927; geborene Schorils) und Fred Funcken (* 5. Oktober 1921) sind ein belgisches Künstler-Ehepaar, das neben Comics auch uniformkundliche Werke verfasst hat. In ihrem künstlerischen Schaffen treten sie fast ausschließlich gemeinsam auf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fred Funcken ging früh von der Sekundarschule in Verviers ab, um am Konservatorium Violoncello und Fagott zu studieren. Bereits seit frühester Jugend zeichnete er Comics, die er ab dem 12. Lebensjahr in einem örtlichen Journal veröffentlichte.

Fred Funcken begann seine Karriere 1939 bei Spirou und arbeitete anfangs unter den Pseudonymen Fred Gu, Fred Dye, Dick John's, Ranch, Mac Bones, Léo Lyon und Hector Hugo.

Bei Designarbeiten für ein Kaufhaus lernte er seine spätere Frau Liliane Schorils kennen. Er arbeitete dann für das Magazin Tintin, wo er einige Comics nach Vorlagen literarischer Klassiker zeichnete

Ab 1956 arbeiteten Fred und Liliane dann zusammen. Während der 50er und 60er Jahre zeichneten sie Serien wie Harald le Viking, Jack Diamond, Lieutenant Burton, Capitan und Doc Silver.

1987 belebten sie die Serie Chevalier Blanc wieder neu, an der Fred schon in 40ern gearbeitet hatte. 1993 schufen sie über die Schlacht von Waterloo La Chute de l'Ailge.

Kennzeichnend für ihre historischen Comics war stets die akribische Recherche. So erwarben sie im Lauf der Jahrzehnte ein umfangreiches Detailwissen zur Kostüm- und Uniformkunde, das sie von 1965 bis 1982 in insgesamt siebzehn kostüm- und uniformkundlichen Büchern publizierten. Deren Illustrationen profitieren wiederum sehr vom lebendigen Malstil der beiden Comiczeichner. Von diesen Büchern sind acht in deutscher Sprache erschienen, so dass das Paar im deutschen Sprachraum fast nur als Kostüm- und Uniformkundler bekannt ist [1] [2].

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Viele der in diesen Bänden vorgestellten Objekte sind jedoch unkritische Nachzeichnungen der großen kostümkundlichen Tafelwerke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Insbesondere die damals entwickelten Vorstellungen zahlreicher Sonderformen der hochmittelalterlichen Körperpanzerung - etwa das viktorianische "Banded mail" - werden inzwischen von zahlreichen Fachleuten abgelehnt.

Im Vorwort des Bandes "Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter" wird dies auch kurz von den Autoren eingeräumt. Die beiden Künstler weisen hier ausdrücklich darauf hin, dass auch ihre sonstigen uniformkundlichen Werke teilweise nach älteren Vorlagen entstanden. Das Paar veröffentlichte sogar einige eigene Theorien, um diese einer größeren Öffentlichkeit zur Diskussion zu stellen.

Quellen

  1. Lambiek Comiclopedia abgerufen am 14.05.2008
  2. Rezension in DIE ZEIT, 17.08.1979 Nr. 34 abgerufen am 14.05.2008

Schriften

  • Historische Uniformen, Band 1, 18. Jahrhundert, französische Garden und Linieninfanterie, britische und preußische Infanterie, Mosaik-Verlag, München 1976
  • Historische Uniformen, Band 2, 18. Jahrhundert, französische, britische und preußische Kavallerie und Artillerie, Infanterie, Kavallerie und Artillerie der übrigen europäischen Armeen, Mosaik-Verlag, München 1978
  • Historische Uniformen, Band 3, Napoleonische Zeit, französische Linienregimenter, britische, preußische und spanische Truppen der Zeit des ersten Kaiserreiches); Mosaik-Verlag, München 197?
  • Historische Uniformen, Band 4, Napoleonische Zeit, französische Kaisergarden, die Truppen der Alliierten, die schwedische, österreichische und russische Armee zur Zeit des Ersten Kaiserreichs, Mosaik-Verlag, München 1979
  • Historische Uniformen, Band 5, 19. Jahrhundert, 1814-1850: Frankreich, Großbritannien, Preußen. Infanterie, Kavallerie, technische Truppen und Artillerie, Mosaik-Verlag, München 1980
  • Historische Uniformen Band 6, 19. Jahrhundert, 1850-1900: Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Österreich, Rußland. Infanterie, Kavallerie, technische Truppen, Artillerie, Mosaik-Verlag, München 1982
  • Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter; Mosaik-Verlag, München 1980
  • Rüstungen und Kriegsgerät der Ritter und Landsknechte; Mosaik-Verlag, München 1980

Die Bände wurden wiederholt neuaufgelegt, 1-6 und 7/8 auch als jeweils einbändige Sonderausgaben (mit leichten Kürzungen).

Weblinks


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