- Limburgit
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Als Limburgit wird ein Basanit (ein basaltisches Ergussgestein) mit glasiger Grundmasse und porphyrischem Gefüge bezeichnet. Der Name leitet sich von seinem Erstbeschreibungsort, dem Limberg bzw. der Limburg, bei Sasbach am Kaiserstuhl in Baden-Württemberg ab. Limburgit ist kein offiziell anerkannter Gesteinsname und wird heute nur noch für das Vorkommen am Kaiserstuhl verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Gesteinsbeschreibung
Der Limburgit von Sasbach besteht aus einer rötlichbraunen oder graubraunen glasigen oder mikrokristallinen Grundmasse, in der sich Einsprenglinge von Olivin und Klinopyroxen befinden. Der Olivin ist höchstens 3 mm groß und liegt meist nur noch in verwitterter Form vor, entweder als gelblicher Limonit oder als roter Hämatit. Bei dem Klinopyroxen handelt es sich um schwarzen Ti-Augit von bis zu 1 cm Größe, der dank seines idiomorphen Wachstums häufig die charakteristischen achtseitigen Querschnitte sowie zwei Kopfflächen aufweist. Zwillinge und Mehrfachverwachsungen sind oft zu beobachten. In Blasenhohlräumen, die in dem Gestein sehr häufig sind, haben sich nach der Gesteinsentstehung durch Umwandlungsprozesse verschiedene Minerale gebildet, z. B. Zeolithe (Faujasit, Philipsit u. a.), Calcit, Aragonit und Opal (Hyalit). Diese Sekundärmineralien machen den Limburgit für Mineraliensammler interessant.
Die Lokalität am Limberg
Am Nordwestrand des Kaiserstuhls sind in sieben Steinbrüchen (I-VII) mehrere limburgitische Lavaströme aufgeschlossen, die zum Teil als Block- oder Aa-Lava ausgebildet sind. Sie eruptierten während der Spätphase der Kaiserstuhlentwicklung im Miozän vor ca. 16 Millionen Jahren aus einem Seitenkrater des Vulkans. Die Limburgitströme bilden zusammen mit einem Olivin-Nephelinit-Lavastrom sowie den Resten eines Schlackenkegels (Rote Wand im Steinbruch VII) den so genannten Limberg-Lützelberg-Komplex. Im größten Aufschluss, dem Steinbruch I, sind zwei Limburgitabfolgen durch eine geringmächtige Tuffit- und Seesedimentschicht voneinander getrennt.
Verwendung
Aufgrund der unmittelbaren Nähe des Limburgitvorkommens zum Rhein wurde das Gestein im 19. Jahrhundert in mehreren Steinbrüchen als Baumaterial zur Rheinbegradigung gebrochen. Heute hat der Limburgit keine ökonomische Bedeutung.
Literatur
- Wolfhard Wimmenauer: Die Eruptivgesteine. In: Geologisches Landesamt in Baden-Württemberg (Hrsg.): Geologische Exkursionskarte des Kaiserstuhls. 1:25000. Erläuterungen. Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1959.
- Walter Maresch, Olaf Medenbach: Gesteine. Unter Mitarbeit von Hans Dieter Trochim. Herausgegeben von Gunter Steinbach. Neue, bearbeitete Sonderausgabe. Mosaik-Verlag, München 1987, ISBN 3-576-10699-5 (Steinbachs Naturführer).
Siehe auch
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