- Limeskastell Oberhochstatt
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Kastell Oberhochstatt ORL Keine Erfassung durch die Reichs-Limes-Kommission Limesabschnitt Rätischer Limes,
Strecke 14Datierung (Belegung) bis spätestens um 260 n. Chr. Typ evtl. Numeruskastell Einheit evtl. Numerus Erhaltungszustand nur im Luftbild erkennbar Ort Oberhochstatt Geographische Lage 49° 2′ 4″ N, 11° 3′ 11″ O49.03444444444411.053055555556Koordinaten: 49° 2′ 4″ N, 11° 3′ 11″ O Vorhergehend Kastell Ellingen (westlich) Anschließend Kleinkastell „In der Harlach“ (östlich) Das Kastell Oberhochstatt ist eines der am wenigsten bekannten ehemaligen römischen Kastelle das nahe dem Obergermanisch-Rätischen Limes errichtet worden ist und nordöstlich des Dorfes Oberhochstatt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Bayern gelegen hat. Die vielleicht für einen Numerus erbaute Befestigung ging mit dem Limesfall im Jahr 260 n. Chr. unter.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Forschungsgeschichte
Die lange Zeit nur vermutete Befestigung lag an der nordöstlichen Ortsausfahrt des Dorfes Oberhochstatt zwischen der Straßenkreuzung Indernbuch–Burgsalach in der ehemaligen Flur „Burgstall“, worauf in der Vergangenheit nur der Fund von vier 9 cm großen Bronzebuchstaben hinwies,[1] der von einer Bau- oder Ehreninschrift stammte, wie sie am Limes schon öfter, beispielsweise in Pfünz, aufgefunden worden ist.
Erst 1982/83 konnte mit Hilfe der Luftbildarchäologie die genaue Lage der Umwehrung festgestellt werden.
Vom Kastellplatz aus bestand Sichtverbindung zum Kastell Weißenburg. Rund zweieinhalb Kilometer Luftlinie im Südosten liegt das Kleinkastell „In der Harlach“.
Vicus
Das mutmaßliche Kastelldorf konnte bislang nicht fixiert werden. Daher sind auch seine Ausmaße unbekannt.
Numerus
Die nach Oberhochstatt abkommandierte, namentlich unbekannte Abteilung, war wahrscheinlich ein Numerus (dt. „Einheit“). Diese Einheiten gehörten zu den römischen Hilfstruppen, waren aber nicht so standardisiert, wie die Auxilia, welche in den Gründungstagen der Numeri bereits fester Bestandteil des römischen Heeres waren. Die Numeri entstanden am Ende des 1. Jahrhunderts, als die ersten Limesstrecken eingerichtet wurden. Der Bedarf an kleineren Einheiten zur Grenzüberwachung wuchs enorm, was auch finanzielle Folgen für das Reich hatte. So wurden junge Einheimische regional ausgehoben und mit geringerem Sold und weniger striktem Standard in neuerrichtete Standorte abkommandiert. Die Numeri wurden wie die Auxilia nach ihrer ursprünglichen völkischen Herkunft benannt und haben scheinbar bei der Entlassung nicht das römische Bürgerrecht erhalten.[2]
Denkmalschutz
Das Kastell Oberhochstatt und sein Vicus sind ein Bodendenkmal nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz (BayDSchG). Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.
Siehe auch
Literatur
- Dietwulf Baatz: Der Römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. 4. Auflage, Gebr. Mann, Berlin 2000, ISBN 3-786-12347-0, S. 299
- Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2
Weblinks
- Kastell Oberhochstatt auf der Seite der Deutschen Limeskommission
Einzelnachweise
- ↑ Walter E. Keller, Walter Grabert: Die Römer am Limes von der Ostalb bis zur Donau. Verlag Walter E. Keller, Treuchtlingen 1998, ISBN 3-924828-49-0, S. 61.
- ↑ Anne Johnson (dt. Bearbeitung von Dietwulf Baatz): Römische Kastelle. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1987, ISBN 3-8053-0868-X, S. 36–37
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